28 standpunkt - das magazin «Nachhaltigkeit ist gut ... ... für das Business und den Planeten» Ab dem 1. Dezember ist der Nachhaltigkeitsverantwortliche von IKEA Schweiz, Lorenz Isler, für die öffentlichen Angelegenheiten im Bereich Nachhaltigkeit und Menschen weltweit zuständig. Für ihn steht fest: Umweltbewusstes Handeln ist nicht nur ökologisch das Richtige, sondern es zahlt sich unter dem Strich auch für das Unternehmen aus. HKeineswegs. Nachhaltiges Herr Isler, ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Alibi? Handeln zahlt sich für das Unternehmen aus. Wenn wir die Kreislaufwirtschaft fördern, weniger Abfall produzieren und konsequent erneuerbare und rezyklierte Materialien nutzen, tragen wir wesentlich dazu bei, die Ressourcen zu erhalten – und damit langfristig die Kosten zu senken. Denn ohne Nachhaltigkeit steigen die Kosten für die Rohstoffe. Das liegt nicht in unserem Interesse. Zu welchem Zeitpunkt hat IKEA dies erkannt? Schon vor langer Zeit. IKEA- Gründer Ingvar Kamprad bezeichnete bereits 1974 Abfall als «eine der grössten Krankheiten der Menschheit». Deswegen wurde schon früh darauf geachtet, beispielsweise bei der Holzverwertung die Bäume optimal zu nutzen. Nicht nur die Stämme werden zu Holzplatten verarbeitet, auch die Äste werden verwertet. Sogar der Staub, der beim Sägen entsteht, wird gesammelt und zum Heizen verwendet. Und IKEA verzichtet sei je konsequent auf Transporte mit dem Flugzeug. Was wurde erreicht? Bei der Beleuchtung waren wir im Retailbereich schon 2015 die ersten, die ganz auf LED-Lampen umstellten – und zwar weltweit. Im Bereich Holz gehören wir zu den Gründungsmitgliedern des Forest Stewardship Council, welcher das bewährte FSC-Label herausgibt. Es handelt sich um den weltweit höchsten Standard im Bereich Holz. Auch in unseren Restaurants verkaufen wir ausschliesslich zu 100% zertifierte Lebensmittel wie Fisch, Tee oder Schokolade. Und im Sozialbereich verfügen wir seit 2000 über einen Code of Conduct für Lieferanten, der die gesamte Wertschöpfungskette umfasst. Was sind die weiteren Ziele? Wir wollen bis 2030 den CO 2 -Fussabdruck über unsere Wertschöpfungskette auf ein Niveau reduzieren, das mit den Übereinkommen von Paris vereinbar ist. Und IKEA soll kreislauffähig werden. Was bedeutet das? Wir setzen voll und ganz auf rezyklierte Materialien. Plastik und Karton sollen zurück an IKEA gehen. Für die Produkte definieren wir schon beim Design Kreislauf kriterien: Weniger Teile, Abbauanleitungen – sogar eine Lebensverlängerung wurde eingeführt. Das Projekt läuft unter dem Slogan «zweites Leben». Wie ist das zu verstehen? In jedem Einrichtungshaus nehmen wir IKEA-Produkte zurück, zahlen bis 60 Prozent des Ursprungpreises als Voucher und verkaufen die Produkte dann in unseren Fundgruben. www.ikea.ch/zweitesleben
Lorenz Isler, Public Affairs Verantwortlicher für Nachhaltigkeit und Menschen bei IKEA Schweiz. 29
Laden...
Laden...
Wirtschaftskammer Baselland
Haus der Wirtschaft
Hardstrasse 1
4133 Pratteln