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Standpunkt – das magazin 2016

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Magazin zum Tag der Wirtschaft 2016

32 standpunkt -

32 standpunkt - das magazin Partner der Wirtschaftskammer «Gefahr wird unterschätzt» Markus Somm warnt vor Blauäugigkeit Nicht jede Art der Internationalisierung nützt der Wirtschaft und mehrt den Wohlstand, sagt Markus Somm, Chefredaktor und Verleger der Basler Zeitung. Die wirtschaftliche Internationalisierung sei zu begrüssen die politische dagegen hält er für gefährlich. Markus Somm, Verleger und Chefredaktor der Basler Zeitung, in den Redaktionsräumlichkeiten. Markus Somm, Sie wirken seit sechs Jahren in Basel. Ihr Fazit? Sechs Jahre sind nicht genug. Der Kanton Basel-Stadt wird noch immer unter seinem Wert gehandelt. Basel ist die wichtigste Industriestadt der Schweiz, hat eine wichtige Universität, aber eine zu wenig klare Stimme in der Schweiz. Hier müssen wir sicher stärker werden. Verkauft sich unsere Region international zu wenig gut? Ich denke, die ganze PR wird überschätzt. Man muss ein gutes Produkt anbieten, dann ist man international im Gespräch. Die Basler Pharmabranche ist erfolgreich, weil sie gute Produkte anbietet nicht weil sie gute Werbung macht. Ein gegenteiliges Beispiel ist die Universität. Wenn es die ETH schafft, in den meisten Rankings unter den ersten 9 vertreten zu sein, sollte es sich die Uni Basel doch mindestens zum Ziel machen, unter die ersten 20 zu kommen. Wie kann das gelingen? Ich war kürzlich in England. Oxford und Cambridge sind wie die Uni Basel auch altehrwürdige Institutionen. Aber sie sind viel elitärer. Dort hat man sich schon lange vom Irrglauben verabschiedet, dass es für ein Land gut ist, wenn die Maturaquote sehr hoch ist. Und diese Spitzenuniversitäten nehmen auch nicht einfach jeden auf, der über eine Matura verfügt. Die Maturaquote ist zu hoch? Ja. Der Akademisierungswahn ist schädlich. Wir müssen darauf achtgeben, dass unser duales Berufsbildungssystem nicht Schaden nimmt. Ist dies nicht auch eine Folge der Internatio nalisierung? Nur zum Teil. Es stimmt zwar, dass zum Beispiel Expats, die mit unserem Bildungssystem wenig vertraut sind, weniger Zutrauen « in die duale Ausbildung haben. Aber sie verstärken eigentlich nur einen Trend, der schon besteht. setzungen, um Wohlstand zu mehren. Die EU dagegen und viele andere undemokratische internationale Organisationen bedrohen das Privateigentum. Sind Sie bezüglich Internationalisierung skeptisch? Ja und nein. Es gibt eine positive Internationalisierung der Wirtschaft. Sie hat schon im 16. Jahrhundert begonnen und fördert den Wohlstand; die Schweiz ist das beste Beispiel. Dann gibt es politische Tendenzen zur Internationalisierung. Sie führen unter dem Strich Wir müssen achtgeben, dass unser duales Bildungssystem nicht Schaden nimmt.» Sie sind Historiker. Was können wir aus der Geschichte bezüglich Internationali sierung lernen? Was sich im 19. Jahrhundert herausgebildet hat die National staaten , war einer der besten Garanten für Rechtsstaat, Demokratie und das Sicherstellen der Menschenrechte. Nur der demokratisch verfasste Nationalstaat sichert das Privateigentum und schafft damit eine der zentralen Vorauszu mehr Reglementierungen und grösseren administrativen Hürden, die noch nicht einmal demokratisch abgestützt sind. Was soll die Wirtschaft tun? Viele Unternehmer sind zu blauäugig und unterschätzen diese Gefahr. Umso mehr sind die Unternehmerinnen und Unternehmer aufgerufen, sich politisch wieder mehr zu engagieren und zwar auch im Inte resse ihrer Unternehmen.

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