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Standpunkt – das magazin 2016

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Magazin zum Tag der Wirtschaft 2016

28 standpunkt -

28 standpunkt - das magazin Partner der Wirtschaftskammer 29 DDie Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) ist die grösste Bank im Baselbiet und eine der führenden Banken in der Nordwestschweiz. Sie beschäftigt über 750 Personen, 40 davon in einer Lehre oder in einem Praktikum. Das Grundkapital der BLKB beträgt 217 Millionen Franken. Davon befinden sich 160 Millionen Franken im Besitz des Kantons. Die restlichen 57 Millionen Franken sind in Form von Zertifikaten von je 100 Franken Nennwert auf dem Kapitalmarkt verteilt. Das alleinige Stimmrecht liegt beim Kanton Baselland, der gemäss Gesetz für die Verbindlichkeiten der Bank haftet (Staatsgarantie). «Es macht wenig Sinn, einer BLKB die gleichen Vorschriften wie einer systemrelevanten Grossbank zu geben.» Welches sind die grössten Herausforderungen für die BLKB? BO: Positiv ist, dass wir gemäss verschiedenen Studien und Vergleichen eine der erfolgreichsten Retailbanken der Schweiz sind. Das Level zu halten, ist per se eine Herausforderung. Herausfordernd ist auch, dass wir als Inlandbank adäquat reguliert werden. Die Tugenden Verhältnismässigkeit und Differenzierung scheinen etwas verloren gegangen zu sein. Wir soll ten in Relation zu unserem Geschäftsmodell und unserem Risikoappetit reguliert werden. Es macht wenig Sinn, einer BLKB die gleichen Vorschriften wie einer systemrelevanten Grossbank zu geben. Diesbezüglich erwarten wir auch Erleichterungen. Ich bin insgesamt optimistisch. Inwiefern kann die Internationalisierung ein Erfolgsfaktor für die BLKB sein? BO: Die Digitalisierung ermöglicht es uns, über die regionalen Grenzen hinauszuschauen. Auch den hiesigen KMU eröffnet sie grosse Opportunitäten. Als eigentliche KMU-Bank kommt uns dies ebenfalls zugute. DB: Die Digitalisierung erlaubt es uns auch, unser Angebot für Unternehmen zu erweitern. So sind wir Anfang Oktober eine Zusammenarbeit mit dem Fintech-Startup Advanon eingegangen. Über den gemeinsamen Marktplatz KMUcash können KMUs ihre offenen Debitoren zu transparenten Konditionen vorfinanzieren. Wie unterstützen Sie KMU in ihrer internationalen Ausrichtung? DB: Das Umfeld verändert sich rasant und massiv. Unternehmen sind gezwungen, rasch zu entscheiden. Hier kommt die Stärke der BLKB zum Zug: Wir sind ein Finanzierer. Gleichzeitig verfügen wir über eine starke Bilanz , die wir unseren Kunden, seien dies nun Privatpersonen oder Unternehmen, zur Verfügung stellen. Dies ist Teil unseres Leistungsauftrags. Zudem arbeiten wir rasch und haben einfache und schnelle Entscheidungsprozesse. Das hat auch damit zu tun, dass unsere Mitarbeitenden seit Jahren, zum Teil seit Jahrzehnten, bei uns tätig sind. Diesen Aspekt darf man nicht unterschätzen. Wo liegt dabei der Zusammenhang? DB: Unsere Kundenberatenden verfügen über ein riesiges Know-how. Sie denken wie KMU-Unternehmer. Und weil sie eben zum Teil seit 30 und mehr Jahren dabei sind, kennen sie ihre Unternehmen. Diese Langfristigkeit und Expertise sind zentral und erlauben zügige Entscheide. Ein Firmeninhaber will nicht alle zwei Jahre sein Business-Modell neu erklären, nur weil der Kundenberatende geändert hat. Insbesondere wenn es darum geht, zu expandieren, allenfalls zu internatio nalisieren, ist es ein riesiger Vorteil, wenn man jahrelange stabile Beziehungen pflegt und seine Kunden gut kennt. Herr Oberlin, Sie geben 2017 den Stab weiter. Wie haben sich die Industrie und die BLKB in Ihrer Zeit verändert? BO: Als ich vor zwölf Jahren zur BLKB kam, hatten wir in der Finanz industrie noch heile Welt. Mit den Folgen aus der Krise im 2007/2008 hat sich vieles verändert. So verkauften wir unsere Privat bank frühzeitig und haben ein fokussiertes, klar ausgerichtetes Geschäftsmodell. Mit der Digitalisierung haben sich auch die Möglichkeiten für die Kunden signifikant erweitert. Anders als früher ist eine Bank heute gezwungen, innovativ zu sein. Das sind wir: Wir waren die erste Bank, welche eine online-Hypothek und einen Marktplatz für Crowdfunding lanciert hat. Und wir sind die einzigen, welche mit der Hypothek gleich noch eine Erdbeben versicherung verbinden. Wir sind im August eine stra tegische Patnerschaft mit der Pionierin in der Schweizer Online-Vermögens verwaltung, True Wealth, eingangen. Damit können wir unser Angebot für digital-affine Anlagekunden ausbauen. Anfang Oktober haben wir die Zusammenarbeit mit einem weiteren Fintech-Startup, Advanon, lanciert.

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