Aufrufe
vor 4 Monaten

Standpunkt 599 vom 4. Juli 2025

Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland

Standpunkt 599 vom 4. Juli

SCHWEIZERISCHE4. Juli 2025 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | Standpunkt-Ausgabe Nr. 599 | 28. JahrgangAZB 4133 PrattelnPost CH AGDIE MEINUNGKMU senden deutlichesSignal an die PolitikBASELBIETER KMU – 48 Kartons und über 26 000 Unterschriften: Mit einer koordinierten Aktion hat dieWirtschaftskammer Baselland ein starkes Zeichen gesetzt – und ein Impulsprogramm zu 6 Standortfaktorenlanciert, das nun in die politische Phase tritt.KMU reichen Initiativen einWenn 16 kantonale Volksinitiativen in so kurzerZeit zustande kommen, ist das kein Zufall.Es ist ein deutliches Signal, dass sich im KantonBasel-Landschaft etwas bewegen muss. DieUnterschriften unter dem Reformpaket «Zurückin die Erfolgsspur» stammen nicht aus dem Elfenbeinturm,sondern direkt aus den Reihender KMU. Es sind Unternehmerinnen undUnternehmer, die nicht klagen, sondern handeln– und nun fordern, dass der Kanton wiederzum verlässlichen Partner für Wirtschaftund Unternehmertum wird und die Rahmenbedingungensich spürbar verbessern.Die sechs Bereiche, die im Fokus stehen, kommennicht von ungefähr: tiefere Steuern, mehrArbeitskräfte, weniger Regulierung, einfachereVerfahren, sichere Energie und verlässliche Infrastruktur– all diese Felder sind nicht willkürlichgewählt, sondern folgen einer nüchternenDiagnose dessen, was den wirtschaftlichen Alltagheute belastet. Wir haben nachgefragt beiden Unternehmen, die selber am besten wissen,wo der Schuh drückt und was besser werdenmuss. Nun ist der Moment, um Hindernisseabzubauen und Spielräume zu schaffen.Deshalb gilt jetzt: Die Initiativen müssen zügigdurch die administrativen Prozesse geführtwerden. Die Unterschriften müssen formellüberprüft und die Vorlagen raschmöglichstvom Regierungsrat behandelt werden.Zeit ist ein entscheidender Standortfaktor.Wer zu lange zögert, riskiert, dass Chancenungenutzt verstreichen.Wir haben immer gesagt: Diese 16 Volksbegehrensind kein Selbstzweck. Sie wollen undsollen Wirkung entfalten – für die kleinen undmittleren Unternehmen, die das wirtschaftlicheRückgrat unseres Kantons bilden. Deshalbsind diese Initiativen nicht einfach ein unverbindlicherIdeenkatalog, viel mehr zielen siepräzise darauf ab, genau jene Bedingungenzu schaffen, welche die Wertschöpfung imKanton Basel-Landschaft verbessern und auchin Zukunft gewährleisten. Statt weitere staatlicheFörderprogramme braucht es wenigerHürden, mehr Freiheit und klare Zuständigkeiten.Nur so kann das Baselbiet stark undunabhängig bleiben.Die Wirtschaftskammer Baselland ist gesprächsbereit.Wenn die Regierung auf unszukommt, hören wir zu. Aber die Richtung,in die Gespräche gehen müssen, ist klar: Esbraucht konkrete Verbesserungen für die KMU– nicht irgendwann, sondern jetzt.HEUTE IM STANDPUNKTVon Christoph Buser,DirektorWirtschaftskammerBasellandSEITE 3 | BILDUNG Die schulischeÜbermacht der Wirtschaftsmittelschulewird für die Gesellschaftzunehmend zum Problem.Am 3. Juli 2025 wurden bei der LandeskanzleiBaselland in Liestal16 Volksinitiativen «WirtschaftsstandortBaselland: Zurück in dieErfolgsspur» eingereicht – lanciertvom Zentralvorstand der WirtschaftskammerBaselland, getragenvon der Baselbieter Wirtschaft. Beider Einreichung waren Vetreterinnenund Vertreter der KMU vor Ort undübergaben die 48 Kartons vollerUnterschriften. Das Begehren nachVerbesserungen bei den wirtschaftlichenRahmenbedingungen ist nununübersehbar.Die Idee, mit mehreren Volksbegehrengleichzeitig Druck auf diePolitik zu machen, reichen bis zumTag der Wirtschaft 2023 zurück. Dortsprach Christoph Buser, Direktor derWirtschaftskammer, erstmals öffentlichvon der Idee, mit direktdemokratischenMitteln die wirtschaftspolitischeOrdnung im Kanton zuerneuern (Standpunkt berichtete).Was damals nur angetönt und grobskizziert wurde, nahm in den folgendenMonaten immer mehr Gestaltan. Und am Tag der Wirtschaft2024 konnten die Details danneinem interessierten Publikum inForm eines umfassenden Magazinsvorgestellt werden. Die WirtschaftskammerBaselland präsentierte16 Initiativen in sechs Handlungsfeldern(siehe Artikel unten), welchevon der Standortpolitik über Steuernund Abgaben, Arbeitswelt, Bildung,Energie und Mobilität alle wirtschaftsrelevantenFelder betrafen.Der Anspruch war von Anfangan hoch: Nicht Einzelanliegen sollenvertreten, sondern ein struktu-Der Zentralvorstand der WirtschaftskammerBaselland hat unter dem Motto«Zurück in die Erfolgsspur» vergangenenNovember 16 Volksinitiativenlanciert, um den Kanton wirtschaftlichzu revitalisieren. Diese Initiativenkonzentrieren sich auf sechs zentraleStandortfaktoren: Arbeitsmarkt, Berufsbildung,Staatswesen, Bürokratie,Mobilität und Energie. Hier ein kurzerÜberblick, worum es in den einzelnenBereichen jeweils geht:• Arbeitsmarkt Ziel ist es, demFachkräftemangel entgegenzuwirken,indem steuerliche Anreize geschaffen,die Kinderbetreuung verbessertund gezielte Zuwanderunggefördert werden.Innert eines halben Jahres kamen ausreichend Unterschriften für die 16 Initiativen der WirtschaftskammerBaselland zusammen. Am 3. Juli wurden sie beim Regierungssitz in Liestal eingereicht. Foto: IWF-Graphik/mit KI generiertDiese 16 Initiativen sollen dazu beitragen,Baselland als attraktiven Wirtschaftsstandortzu stärken, die WettrierterReformschub ausgelöst werden.«Es ist ein grossartiger Erfolgund ein Beleg für die breite Unterstützungder KMU, dass wir 48 Kartonsmit über 26 000 Unterschrifteneinreichen können», sagte RomanMayer, Präsident des Zentralvorstandes,anlässlich der Übergabean die Landeskanzlei.Die breite Abstützung zeigte sichnicht nur in der Zahl der Unterschriften,sondern auch in der Zusammensetzungder Delegation beider Einreichung der Initiativen:Nebst dem Zentralvorstand warenauch einige Vertreter der BaselbieterKMU vor Ort mit dabei undIMPULSPROGRAMM – Mehrere Volksbegehren setzen gezielt an zentralen Schwachstellen an –von Arbeitsmarkt über Bürokratie, Mobilität bis Energie. Ein Überblick.16 Initiativen für ein starkes Baselbiet• Berufsbildung Die Initiativensetzen sich für eine Stärkung derdualen Ausbildung ein, um demTrend zur Akademisierung entgegenzuwirkenund den Bedarf anqualifizierten Fachkräften zu decken.• Staatswesen Es wird eine Reduktionder staatlichen Aufgaben undeine stärkere Orientierung der Verwaltungan den Bedürfnissen derKMU gefordert, um die Wettbewerbsfähigkeitzu erhöhen.• Bürokratie Die Initiativen strebeneine Entlastung der Unternehmendurch Bürokratieabbau undeine Digitalisierung der Verwaltungan, um administrative Hürden zuminimieren.unterstrichen mit ihrer Anwesenheitdie Bedeutung der Initiativenfür die KMU.Rasche Behandlung angezeigt• Mobilität Das Baselbiet leidetunter chronischem Verkehrschaos.Veraltete Infrastruktur und Stausbelasten Wirtschaft und Pendler.Um Wohlstand und Lebensqualitätzu sichern, sind mutige Lösungenwie Verkehrsringe und Umsteigehubsnötig.• Energie Die Energiewende mussneben Nachhaltigkeit auch Wirtschaftlichkeitberücksichtigen.Unternehmen im Baselbiet forderneine Energiepolitik, die Versorgungssicherheit,Effizienz und niedrigeKosten vereint.Die Initiativen wurden vergangenenNovember zusammen mit einemMagazin lanciert, das alle 16 Initiativenenthalten hat (Standpunkt berichtete).Das Ziel: Die Hürden derUnterschriftensammlung gezielt zumeistern. Der Zeitpunkt der Einreichungist nicht zufällig gewählt: Miteinem schwächelnden Bruttoinlandsprodukt(BIP), steigenden Finanzierungskostenund zunehmenderBürokratie sieht die WirtschaftskammerBaselland den Moment gekommen,um politische Pflöcke einzuschlagen.Die Einreichung markiertden formalen Abschluss derSammelphase – und den Auftakt zueiner politischen Debatte, die sichüber Jahre erstrecken dürfte.Die Regierung wird nun zu prüfenhaben, ob sie die Initiativen zur Abstimmungbringt oder Gegenvorschlägeerarbeiten möchte. In jedemFall steht fest: Die Baselbieter Wirtschafthat geliefert – mit Präzision,Ausdauer, kollektiver Energie undklarer Botschaft. Diese Stimme kannnicht einfach ignoriert werden.Mischa Hauswirthbewerbsfähigkeit nachhaltig zu erhöhenund langfristig sichere Arbeitsplätzezu schaffen. Jede Initiativesteht für ein konkretes Versprechenan die Zukunftsfähigkeit des Kantons.Die Volksbegehren richten sich sowohlan die Bevölkerung wie auchan die Politik und Wirtschaft – dasImpulsprogramm versteht sich alsEinladung zur Mitwirkung.Weitere Informationen finden Sieunter www.erfolgsspurbaselland.choder direkt über den untenstehendenQR-Code.

Standpunkt der Wirtschaft