SCHWEIZERISCHE6. Dezember 2024 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | Standpunkt-Ausgabe Nr. 589 | 27. JahrgangAZA 4133 PrattelnPost CH AGDIE MEINUNGVerkehrsprobleme selberin den Griff bekommenTAG DER WIRTSCHAFT – Rund 3800 Besucherinnen und Besucher kamen am 21. November in dieSt. Jakobshalle, um sich beim Tag der Wirtschaft 2024 inspirieren zu lassen. Unter dem Motto«Erfolgsfaktor Staat» appellierten hochkarätige Rednerinnen und Redner an den Mut zur Veränderung.Appelle für weniger StaatDas Nein zum Ausbau der Nationalstrassen hatuns drei Dinge aufgezeigt: Erstens, der Strassenverkehrist ein zentraler und emotionalerTeil unseres Alltags. Zweitens, die BaselbieterBevölkerung hat erneut klargemacht, dass siegenug hat von den Staustunden und einen Ausbauder Hochleistungsstrassen will. Und drittens,der Kanton Basel-Landschaft muss diezunehmenden Verkehrsprobleme selbst in denGriff zu bekommen.Die Deutungen des Abstimmungsergebnissesfielen mitunter recht abenteuerlich aus. Oft zuhören war, es müsse nun ausschliesslich der öffentlicheVerkehr (ÖV) ausgebaut werden. So nettdas tönt, so wenig trägt das zur Lösung unsererVerkehrsprobleme bei. Denn der Strassenverkehrist in hohem Ausmass (Kosten-)effizient undbleibt damit unverzichtbar, wenn eine Grundmobilitätaufrechterhalten bleiben soll, die einemwettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort würdigist. Selbst wenn das ÖV-Angebot mit enormemfinanziellem Aufwand um 50 Prozent erweitertwürde, könnte dies nicht mehr als zusätzlich 10Prozent des Strassenverkehrs auffangen.Staus rauben insbesondere der KMU-Wirtschaftwertvolle Arbeitszeit und damit Produktivität –das schlechte Brutto-Inlandprodukt (BIP) unseresKantons lässt grüssen. Es kommt nicht von ungefähr.Die von der Wirtschaftskammer Basellandlancierten Mobilitäts-Initiativen – für eine zukunftsfähigeVerkehrsinfrastruktur, leistungsstarkeUmsteigehubs und die rasche Umsetzung desZubringers Bachgraben-Allschwil – setzen genauhier an. Sie zielen darauf ab, die regionale Mobilitätentscheidend zu verbessern und den KMUdringend benötigte Entlastung zu verschaffen.Ein besserer Anschluss unserer Wirtschaftsarealeist unerlässlich ebenso wie eine direkteVerbindung zwischen den WirtschaftszentrenArlesheim/Reinach und Liestal/Pratteln. DieseVerbindung wäre ein Befreiungsschlag, um denArbeitsmarkt sowie die Kooperations- und Wachstumsmöglichkeitender Baselbieter Unternehmenzu stärken und den Verkehrsknotenpunkt Hagnauvor drohendem Kollaps zu bewahren.Die Verkehrssituation wird sich nicht vonselbst lösen. Statt auf ein Wunder aus Bern zuhoffen, braucht es konkrete Massnahmen unddie Entschlossenheit, die Mobilität im Baselbietnachhaltig zu sichern. Die Verantwortung liegtnicht nur bei der Politik, sondern bei uns allen.Indem Sie die drei Mobilitäts-Initiativen undweitere Projekte von «Wirtschaftsstandort Baselland:Zurück in die Erfolgsspur» unterstützen,leisten Sie einen aktiven Beitrag. Gemeinsamkönnen wir verhindern, dass unser Kantonim Stillstand verharrt.Es geht um mehr als um Strassen und Hubsoder politische Positionen – es geht um die Zukunftunserer KMU und letztlich um die wirtschaftlicheProsperität unserer gesamten Region.HEUTE IM STANDPUNKTVon Christoph Buser,DirektorWirtschaftskammerBaselland3 | INTERVIEW Doris Knie vomNationalzirkus «Circus Knie»Die Stunden vor dem Wirtschafts-Top-Event einsetzende Schneefallhielt die Besucherinnen und Besuchernicht davon ab, am 21. November2024 die St. Jakobshalle zu füllen.Mit 3800 Personen wurde einneuer Rekord erreicht. Viele kamen,um den hochkarätigen Referentinnenund Referenten zum Thema «ErfolgsfaktorStaat» zuzuhören.Moderator Rainer-Maria Salzgeber,bekannt vom Schweizer Fernsehen,bezeichnete den Anlass alsmagisch und betonte die Bedeutungfür Region und Kanton Basel-Landschaft.Fast 4000 Anmeldungen belegtenden Stellenwert dieses Wirtschaftstags.Roman Mayer, Präsident der WirtschaftskammerBaselland, hob hervor,dass 16 Initiativen lanciert wurden,um die Standortfaktoren zu verbessern.Die Kampagne «WirtschaftsstandortBaselland: Zurückin die Erfolgsspur» setzt sich für dieKMU und eine erstarkende Wirtschaftim Kanton sowie bessereStandortsbedingungen für die imKanton angesiedelten KMU ein. LautMayer kennt man durch Besuche beiUnternehmen deren konkrete Herausforderungenund konnte deshalbdort ansetzen, wo die KMU dengrössten Handlungsbedarf sehen.Plädoyers für schlankeren StaatFinanzministerin Karin Keller-Sutter(FDP) beschrieb die wirtschaftlicheLage als fragil und warnte vor einerStaatsüberschuldung. Sie befürwortetedas Entlastungspaket des Bundesund betonte die Wichtigkeit derSchuldenbremse als Krisenvorsorge.Ökonom Christoph Schalteggerverglich hohe Staatsausgaben mitbequemen Trainerhosen, die langfristigKontrolle und Disziplin untergraben.Er widerlegte Mythen, etwadass die Schuldenbremse den StaatERSTES HIGHLIGHT – Die Wirtschaftskammer Baselland beginnt das neue Jahr am 9. Januar. Auftaktim 2025 macht der Traditionsanlass für Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Wirtschaft.Inspirierender Start am NeujahrsapéroEin Ereignis hat sich bislang fest imJahreskalender der WirtschaftskammerBaselland etabliert. Gemeinsammit der Basellandschaftlichen Kantonalbank(BLKB) lädt die WirtschaftskammerUnternehmerinnenund Unternehmer sowie prominenteVertreter aus Politik, Wirtschaftund Gesellschaft ein, das neue Jahrin einer festlichen Atmosphäre zubegrüssen. Am 9. Januar, von 17.30bis 22 Uhr findet der Anlass imHaus der Wirtschaft statt.Bundesrätin Karin Keller-Sutter warb für die Schuldenbremse und die Reduktion des Staatswachstums.aushungere oder die Schweiz einenschlanken Staat habe.Katharina Fontana, NZZ-Journalistin,analysierte anhand Argentiniensdie zerstörerische Wirkung vonSchulden und Defiziten. Sie appelliertean die Wirtschaft, als Gegengewichtzur Verwaltung zu agierenund sich nicht von populären Strömungenleiten zu lassen.Auch David Bosshart, Präsidentder Duttweiler-Stiftung sowie Wirtschaftsphilosophsowie «Standpunktder Wirtschaft»-Kolumnist, spracham TDW. Er nahm unter anderemdie Demographie auf und ihre Folgenfür die Wirtschaft, wenn die Menschenimmer älter und die jüngereGeneration immer weniger werde.Polit-Talk als NovumDieses Jahr gab es einen neuen Polit-Talk zu sehen. Zwei Politiker, in diesemFall die Nationalräte MarkusUnter der Gastgeberschaft vonRoman Mayer, Präsident der Wirtschaftskammer,und Christoph Buser,Ritter (Mitte) sowie Christian Imark(SVP). Sie hatten jeweils sechs MinutenRedezeit zu den Themen:Staat wuchert, muss ihn zurückstutzen;Privatisierung von Staatsaufgaben– eine Chance für die Wirtschaft;Subventionen – notwendigoder hinderlich. Am Ende gab esgrossen Applaus für beide Politiker.Michael Köhn, stellvertretenderDirektor der Wirtschaftskammer Baselland,unterhielt sich in einem weiterenTalk mit Claudio Boller von derKPMG, Cédric Christmann von PrimeoEnergie und Jan Tanner vonBredella. Dabei wurde erörtert, wiedie Unternehmer die Behörden respektiveden Staat bei Projektenwahrnehmen.SIC-Gewinner und Networking-DinnerDirektor der WirtschaftskammerBaselland, sowie John Häfelfinger,CEO der BLKB, werden die Teilnehmendentraditionell herzlichempfangen.Der Anlass bietet nicht nur dieGelegenheit, gute Wünsche für dasneue Jahr auszutauschen, sondernauch Netzwerke zu stärken undgemeinsam über die Herausforderungenund Chancen des kommendenJahres zu reflektieren und Pläneoder Vorhaben zu schmieden.Foto: Marc Gilgen/IWFDer Gewinner der Swiss InnovationChallenge, Elythor SA, überzeugtemit Drohnentechnologien zur Inspektionvon Energieinfrastrukturen.Die Drohnen nutzen eine innovativeMorphing-Flügeltechnologie,die selbst bei rauen Bedingungenzuverlässig arbeitet(vergleiche Artikel Seite 7). BundesrätinKeller-Sutter überreichte denPreis, während Patrick Tschudinvon der BLKB 20 000 Franken übergab.Fixpod erhielt den Sonderpreis«Bau» mit 12 500 Franken.Zum Abschluss trafen sich rund800 Personen beim «VIP NetworkingDinner». Spitzenköche wieDarren Benhar und Flavio Fermiservierten ein mehrgängiges Menü,begleitet von Rainer-Maria SalzgebersModeration.Dieser Tag der Wirtschaft zeigteeinmal mehr die enge Verbindungzwischen der Wirtschaft, der Politikund der Region – ein zentralerImpulsgeber für die Zukunft desKantons Basel-Landschaft.Die Wirtschaftskammer Basellandwünscht allen einen besinnlichenAdvent, ein frohes Weihnachtsfestund dann einen gutenRutsch ins 2025.SPONSOR
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