SCHWEIZERISCHE 3. Mai 2024 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | Standpunkt-Ausgabe Nr. 578 | 27. Jahrgang AZA 4133 Pratteln Post CH AG DIE MEINUNG Impulse für die Wirtschaft Von Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer Baselland Wir sind stets dabei, als Verband unsere Kompetenz auszubauen und bei unseren vielfältigen Angeboten eine hohe Qualität anzustreben. Man soll uns zurecht als Kompetenzzentrum bezeichnen können. Das Haus der Wirtschaft in Pratteln steht sinnbildlich für diese Ambition – ein Ort für Events und Erlebnisse, ein Ort, wo KMU wichtige und notwendige Dienstleistungen beziehen können und ein erstklassiges Netzwerk vorhanden ist, von dem alle profitieren können. Wir wollen den KMU mit Professionalität und Know-how zur Seite stehen. Ein anderer Fokus von uns ist und bleibt die wirtschaftspolitische Interessenvertretung. Die sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spüren viele KMU bereits deutlich. Viele Betriebe kämpfen mit dem Fachkräftemangel, immer öfter aber auch mit einer Behördenverwaltung. Die KMU-Verantwortlichen erzählen von Staatsangestellten, die schlecht oder nicht rasch genug verfügbar sind, weil sie entweder im Homeoffice weilen oder Teilzeit arbeiten. Aufgrund eingeschränkter Erreichbarkeit müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter draussen in den KMU-Betrieben oft warten, umdisponieren und neu organisieren, wenn die Angelegenheit drängt. Auch die kantonale Politik beschäftigt uns weiter: Denn im Landrat behandelt eine politische Mehrheit nach wie vor lieber Nebensächlich keiten statt der wirklich wichtigen Themen, die uns als Wirtschaftsvertreter betreffen, anzupacken. Zwar hören wir oft, wie wichtig der Wirtschaftsstandort Basel-Landschaft sei, einen wirklichen Fürsprecher für wirtschaftliche Anliegen spüren wir in der Regierung nicht. Es macht den Anschein, dass die Politik zurzeit alles daransetzt, um den links geprägten Medien zu gefallen oder zumindest nicht zur Zielscheibe zu werden. Wirtschaftsfreundliche Politik ist gerade wenig «en vogue», denn zur Lösung von komplexen Problemen braucht es solide Sachpolitik und keine Ideologie. Und damit Sachpolitik entstehen kann, benötigt es eine eingehende Auseinandersetzung mit den Themen sowie ein Verständnis dafür, dass es um unser aller Wohlstand und Zukunft geht. In der jüngeren Vergangenheit haben wir wirtschaftspolitisch eher zurückhaltend agiert. Von der Regierung kam nicht viel, weder Gutes noch Schlechtes. Und aus KMU-Sicht sind die wichtigen Themen aufgegleist. Nun zieht aber schlechtes Wetter auf, und es gilt, den Wirtschaftsanliegen Gehör zu verschaffen. Ein Beispiel sind unsere geplanten Initiativen für einen vitaleren Baselbieter Wirtschaftsstandort. Wir wollen damit Verbesserungen in sechs wichtigen Standortfaktoren herbeiführen: Staatswesen, Arbeitsmarkt, Berufsbildung, Mobilität, Bürokratie und Energie. Die Initiativen werden zurzeit ausgearbeitet und juristisch geprüft. Der Wandel, der damit geschafft werden soll, hat ein oberstes Ziel: den Kanton Basel-Landschaft und seinen Wirtschaftsstandort zurück in die Erfolgsspur zu bringen. DELEGIERTENVERSAMMLUNG – Der Präsident der Wirtschaftskammer Baselland, Roman Mayer, sowie die übrigen neun Mitglieder des Zentralvorstands wurden für weitere vier Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Vertrauensbeweis für Zentralvorstand Als oberstes Organ der Wirtschaftskammer trifft sich die Delegiertenversammlung alle zwei Jahre und wählt dabei unter anderem den Präsidenten und die übrigen Mitglieder des Zentralvorstands für die folgenden vier Jahre. Dies geschah auch am vergangenen 23. April. Und bereits jetzt sei verraten: Alle Bisherigen wurden wiedergewählt. Doch der Reihe nach. Aufgrund der krankheitsbedingten Abwesenheit von Präsident Roman Mayer leitete Vizepräsident Hansruedi Wirz die Versammlung im Haus der Wirtschaft in Pratteln. In seiner Eröffnungsrede betonte Wirz, dass der Wirtschaftsstandort Basel-Landschaft zwar robust und gut positioniert sei, aber dennoch mit ungelösten Herausforderungen zu kämpfen habe. Insbesondere sei der Umgang der Politik sowohl mit dem Volkswillen als auch mit den KMU unverständlich und eine reine Machtdemonstration. Anschliessend erhielten die etwa 100 anwesenden Delegierten einen detaillierten Einblick in die Tätigkeiten der verschiedenen Abteilungen der Wirtschaftskammer. Die Leiter der Ressorts – Tobias Eggimann (Verbandsmanagement), Marc Scherrer (Berufsbildung), Patrick Gross (Digitalisierung) und Michael Köhn (KMU-Förderung) – nutzten die Gelegenheit, um anhand von Bildern und Videos die Ereignisse der letzten beiden ereignisreichen Jahre Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf die bevorstehenden Herausforderungen zu geben.Vertieft auf die Der für die nächsten vier Jahre gewählte Zentralvorstand der Wirtschaftskammer (v.l.): Lucian Hell, Hansruedi Wirz, Roland Tischhauser, Mirko Tozzo, Richard Weber, Nicole Ott, Peter Meier, Beat Huesler und Rolf Blatter. Bilder: Uta Grütter wirtschaftspolitischen Aktivitäten der Wirtschaftskammer Baselland ging Direktor Christoph Buser danach in einem Talk mit Michael Köhn ein. Dabei standen die Themen im Stakeholder-Umfeld sowie die geplanten Initiativen zu den sechs zentralen Standortfaktoren im Vordergrund, die unter dem Motto «Wirtschaftsstandort Baselland: Zurück in die Erfolgsspur» lanciert werden sollen (der Standpunkt berichtete). Das zentrale Thema der Delegiertenversammlung 2024, die Gesamterneuerungswahlen des Zentralvorstands, bildeten den Abschluss des offiziellen Teils. Wie bereits erwähnt, werden in der Periode von 2024 bis 2028 dieselben Mitglieder wie zuvor im strategischen Organ der Wirtschaftskammer vertreten sein: Präsident Roman Mayer sowie Nicole Ott, Rolf Blatter, Lucian Hell, Beat Huesler, Peter Meier, Roland Tischhauser, Mirko Tozzo, Richard E. Weber und Hansruedi Wirz. Der Tages präsident und alt Regierungsrat Jörg Krähenbühl gratulierte den gewählten Mitgliedern herzlich zur Wiederwahl. Traditionsgemäss wurde die Versammlung mit dem gemeinsamen Singen des Baselbieter Lieds abgeschlossen. Anschliessend trafen sich die Delegierten zu einem feinen Apéro und liessen in angenehmer Atmosphäre den gelungenen Anlass ausklingen. Loris Vernarelli HEUTE IM STANDPUNKT 2 | FRAGEN zu den Kosten des Baselbieter Kulturengagements. Die Delegierten hatten über mehrere Anträge und Geschäfte abzustimmen, was mittels Stimmkarte geschah. Beim Apéro im Foyer vom Haus der Wirtschaft gab es Gelegenheit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Laden...
Laden...
Wirtschaftskammer Baselland
Haus der Wirtschaft
Hardstrasse 1
4133 Pratteln