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Standpunkt 574, 1. März 2024

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6 | Standpunkt der Wirtschaft PODCAST 1. März 2024 «OFF THE RECORD» – Er ist bekannt für kernige und tiefgehende Aussagen und war zu Gast bei «Off the record». Der Philosoph und Zukunftsforscher David Bosshart sprach mit Moderator Michael Köhn über eines der wichtigsten sozialen Themen unserer Zeit: dass die Gesellschaft immer älter wird. «Wieso reproduzieren wir uns nicht?» Gab es noch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eine Gesellschaftsstruktur, die den generationenübergreifenden Zusammenhalt förderte oder zumindest lebte, so begann dieser sogenannte Generationenkitt in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zu bröckeln. Die Abstimmungsprognosen zu den AHV-Initiativen brachten es deutlich hervor – die Älteren stimmen tendenziell nicht gleich wie die Jüngeren. Die Generationen greifen nicht mehr ineinander. Das wird nachhaltige Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Auf die Frage, warum das so ist, hat Philosoph und Zukunftsforscher David Bosshart eine bestimmte Antwort: Die Beziehung von Alt und Jung habe sich verändert – wir beurteilen das heute in Generationen: Baby Boomers, Millenials, GenerationZ usw. «Früher gab eine hohe Kindersterblichkeit, schlechte hygienische Bedingungen, und es brauchte – überspitzt formuliert – oft mehrere Frauen, bis ein Stammhalter geboren war», so Bosshart. «Kinder waren so was wie eine Altersvorsorge.» Erst im Verlauf der Industrialisierung und durch den Effekt von Impfungen, Medizin und Hygiene kam dann allmählich der Wandel. Es gehe leicht vergessen, so Bosshart, dass man erst seit gut 100 Jahren mit gutem Gewissen zu einem Arzt gehen könne. Vorher war ungewiss, ob das gesundheitlich eine gute Idee war. Sozialpolitik hat wenig Einfluss Für Bosshart waren die beiden Weltkriege nur deshalb möglich, weil die Der Zukunftsforscher David Bosshart war zu Gast bei «Off the Record». Eltern mehrere Kinder hatten. Vor 80 Jahren noch, waren sechs bis acht Kinder für ein Paar normal. Wenn ein Sohn im Krieg für das Vater land stirbt, ist das selbstverständlich. Heute indes haben Paare immer weniger Kinder, etliche nur eines oder gar keine, dafür werden wir immer älter. Das wirkt sich auf die Bevölkerung aus, sie altert. Und es bleibt nicht ohne Folgen für die sozialen Beziehungen und die Wirtschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen Überhang an jungen Menschen, der Hunger nach Wachstum war gross, und die Finanzierung der Renten gesichert. Das war eine ideale Voraussetzung für Gesellschaft, Konsum, Optimismus. Heute gibt es in der Schweiz trotz hoher Einwanderung immer mehr alte Menschen, was zu Innovationen aller Art zwingt: die Herausforderung ist die sogenannte «demografische Dividende», also die Anzahl der Menschen, die im Arbeitsleben integriert sind, versus die Kinder und Jungen und Alte, die das noch nicht beziehungsweise nicht mehr sind. Wir treten mit immer längerer Ausbildungszeit später in das Arbeitsleben ein und im Schnitt viel zu früh wieder aus. In vielen Ländern Afrikas haben wir dank Hygiene auch immer mehr ältere Menschen, die nicht mehr arbeiten, aber gleichzeitig mit sehr hoher Geburtenrate viel zu viele Kinder und Junge – die Wirtschaft kann das nicht verkraften und kommt nicht vom Fleck. Die Probleme sind dort noch gravierender. Hinzu kommt bei uns, dass jene, die im arbeitstätigen Alter sind, immer weniger arbeiten oder nur Teilzeit arbeiten wollen. Die Prognosen sind eher düster Im Podcast gehen der Moderator Michael Köhn und David Bosshart auch der Frage nach, ob sich dieser Prozess der Überalterung der Gesellschaft überhaupt noch umkehren lässt. So viel vorweg: Die Prognosen sind eher düster. Denn eine Rolle spielt sicherlich die Bildung und Bild: hws Emanzipation der Frau. Sie lässt sich in vielen Gesellschaften auf der Welt zunehmend nicht mehr auf das Haus und das Kinderkriegen reduzieren, wie das bei Generationen von Frauen früher der Fall gewesen war. Auch sieht Bosshart die langfristigen Einflussmöglichkeiten von Politik oder Sozialpolitik, wie etwa das Erschaffen von Krippen und Betreuungsangebot für Kinder, als eher gering an. Das würden Langzeituntersuchungen aus Ländern wie Schweden zeigen, wo schon nach dem Zweiten Weltkrieg die Betreuungsregel 50:50 eingeführt wurde, also die Eltern sich die Betreuung teilen. Selbst in Schweden kommt es nach vielen Jahren von 2,1 Kindern zu einer Geburtenabnahme auf 1,6. Warum? Eine mögliche Erklärung ist jene, dass Frauen die Männer weniger brauchen als Männer die Frauen. Innerhalb von zwei Generationen nimmt die Geburtenrate ab, was etwas mit Bildung und Urbanisierung zu tun hat. «Die Kinderhäufigkeit habe eben nicht nur etwas mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen, sondern auch mit mentalen und psychologischen Faktoren zu tun», sagt Bosshart. «Was da wie genau miteinander verknüpft sei, wisse die Wissenschaft noch nicht abschliessend, Was heisst Familie? Und in welche Richtung entwickelt sich die Gesellschaft? Mit einer Rückkehr zu Vielkinderfamilien als Norm darf nicht gerechnet werden. Denn die Familienstruktur wandelt sich, die wirtschaftlichen Zwänge sind dominanter und familiärer Zusammenhalt wird mit Patchwork-Voraussetzungen anspruchsvoller. Schon jetzt lässt sich gut erkennen, dass die moderne Arbeitswelt tendenziell weniger feste Bindungen mit sich bringt. Sie sind auch nicht mehr so entscheidend wie früher, als vielleicht noch die Grosseltern sehr wichtig gewesen waren für die Kinderbetreuung, während die Eltern aufs Feld oder in die Fabrik mussten. Auch die Religion werde langfristig wohl weiter an Einfluss verlieren glaubt Bosshart. Die Menschen haben zwar die industrialisierte Produktion globalisieren können, nicht aber die Reproduktion. «Wenn eine Gesellschaft nicht mehr bereit ist, sich zu reproduzieren, was geht da ab?», fragt Bosshart. Es wäre eigentlich nur natürlich, mit Kindern die Nachfolge zu regeln. «Warum passiert das nicht? Sind wir schon so degeneriert?» Mischa Hauswirth AUF YOUTUBE ANSEHEN www.youtube.com/ watch?v=9ACulpnP0oo ANZEIGE BOOST www.boost-delivery.ch YOUR DAY Daily Soup Snacks Poke Bowls Sandwiches eat & drink Die moderne Food Bar. Die Food Bar BOOST in Pratteln im Haus der Wirtschaft an der Hardstrasse 1 verwöhnt Sie täglich von Montag–Freitag. 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1. März 2024 DIGITAL Standpunkt der Wirtschaft | 7 «MARKETING AUTOMATION» – Im Marketing bleiben die Zielsetzungen wie Kundengewinnung und Kundenbindung zwar die gleichen, doch die Ansprüche an Kommunikation und Betreuung wachsen. Hier ist ein Leitfaden zum korrekten Einsatz der «Marketing Automation», zusammen mit Tipps aus der Praxis. Leitfaden zur korrekten «Automation» Märkte sind stetig im Wandel und Kundenbedürfnisse entwickeln sich kontinuierlich weiter. Das führt zu neuen Herausforderungen in vielen Bereichen, wie auch im Marketing. Dabei bleiben die Zielsetzungen wie Kundengewinnung und Kundenbindung zwar die gleichen, doch die Ansprüche an Kommunikation und Betreuung wachsen. Neue Aufgaben kommen hinzu und die Anzahl der notwendigen Kontaktpunkte mit (potenziellen) Kunden entlang der «Customer Journey» steigt. Immer mehr Tools Doch inmitten der Komplexität positionieren sich immer mehr «Marketing Automation Tools», die Ihnen dabei helfen, Herr oder Herrin der Lage zu werden. In dem Blogbeitrag auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie von «Marketing Automation» profitieren können und welche Möglichkeiten für Sie bestehen. Eine Sache vorweg: Die Technologien sind mittlerweile extrem leistungsstark und können Ihnen eine Menge Arbeit abnehmen. Was ist «Marketing Automation»? «Marketing Automation» beschreibt die Strategie in Unternehmen, den Marketingprozess zu optimieren und mithilfe von Tools zu automatisieren. Die menschliche Unterstützung soll im besten Fall nur in der Setup-Phase der Prozesse erforderlich sein. So wird sichergestellt, dass vor allem kreative Aufgaben durch menschliche Ressourcen durchgeführt werden können. Durch das Ausführen operativer Aufgaben, wie zum Beispiel das Verschicken von Mails, sollen idealerweise keine Ressourcen gebunden werden. Startpunkt finden Inmitten der Komplexität positionieren sich immer mehr «Marketing Automation Tools». Die Vorteile und Möglichkeiten von «Marketing Automation» sind nahezu unendlich. Für viele Unternehmen stellt es jedoch eine Herausforderung dar, einen Startpunkt beim Thema «Marketing Automation» zu finden. Verantwortlichen definieren Deswegen haben wir die untenstehenden Schritte zusammengestellt. Es ist wichtig, dass Sie bei der Einführung von «Marketing Automation» auch einen Projektverantwortlichen definieren, der die Implementierung plant, durchführt und überwacht. Patrick Gross WARUM «MARKETING AUTOMATION» WICHTIG IST Dies sind die drei wichtigsten Gründe, warum Sie auf «Marketing Automation» setzen sollten. Bild: zVg Grund 1: Effizienzsteigerung Der wohl wichtigste Grund ist die Steigerung der Effizienz. Mit «Marketing Automation» können Sie mit den gleichen Ressourcen deutlich mehr schaffen. Das liegt vor allem daran, dass die Umsetzung der operativen Aufgaben nicht Ihre personellen Kapazitäten belastet. Wiederkehrende Fleissarbeit wird durch Softwaretools ausgeführt und Sie können sich auf den kreativen Teil der Content-Erstellung sowie -optimierung konzentrieren. IWF-BLOGGER Der Autor Patrick Gross ist CEO der IWF AG und Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschaftskammer Baselland. Sein Blog erscheint monatlich auf der Website der IWF und hier im Standpunkt der Wirtschaft. Patrick Gross erreichen Sie unter: E-Mail: p.gross@iwf.ch Telefon: 061 927 64 76 Weitere spannende Blogbeiträge finden Sie auf der Website von IWF Communications: www.iwf.ch/communications/blog Grund 2: Personalisierung Mit Automatisierung und der Schaffung einer Datengrundlage können Sie darüber hinaus Ihre Kontakte viel besser kategorisieren und Inhalte personalisieren. Sie liefern genau das, was die Empfängerinnen und Empfänger benötigen. Grund 3: Prozesssicherheit Ein definierter Prozess führt zu besserer Planbarkeit. Ausserdem braucht es keine umfangreichen Abstimmungen, um- Prozessschritte transparent zu machen. Das führt zur Unabhängigkeit von einzelnen Akteuren und beschleunigt das Onboarding neuer Mitarbeitender. pg ANLEITUNG – Hier erfahren Sie, wie Sie in acht Schritten zur «Marketing Automation» gelangen. Als Erstes sollten Sie sich fragen, was Sie mit der «Marketing Automation» erreichen möchten. In acht Schritten zum «Marketing Automation»-Profi 1 – Ziele setzen Setzen Sie sich im ersten Schritt Ziele. Dabei sollten Sie sich die Frage stellen, was Sie mit «Marketing Automation» erreichen möchten. Welche Prozesse sollen zuerst automatisiert werden? Setzen Sie sich sowohl quantitative als auch qualitative Ziele. 2 – Zielgruppe definieren Im zweiten Schritt sollten Sie sich Gedanken über Ihre Zielgruppe machen. Wen möchten Sie mit Marketingaktivitäten erreichen? Diese Grundlagenarbeit ist wichtig, um die richtigen Prozessschritte zu definieren und Content zu erstellen, der zur Zielgruppe passt und diese anspricht. 3 – Daten vorbereiten Jetzt geht es um das Schaffen einer Datengrundlage. Neben Stammdaten, wie E-Mail-Adressen Ihrer potenziellen Kunden, sollten Sie auch eine Bestandesaufnahme von hilfreichem Content machen. Dieser kann an unterschiedlichen Stellen der «Customer Journey» eingesetzt werden. 4 – Prozess definieren Definieren Sie einen Prozess und machen Sie sich Gedanken über die Kontaktpunkte, die Sie mit Ihrer Zielgruppe haben möchten. Dies bildet die Grundlage für die Automatisierung. Auf dessen Basis suchen Sie sich die Software, die Ihre Anforderungen erfüllen kann. 5 – Richtiges Tool auswählen Wählen Sie nun die Software, mit deren Hilfe Sie Ihren definierten Prozess abbilden können. Die meisten Tools arbeiten mit Triggern, die eine Automatisierung auslösen. Das kann das Einsenden eines Formulars oder das Klicken auf einen Button sein. Dann können Sie einzelne Sequenzen anlegen und automatisiert Aufgaben erstellen und zuordnen. 6 – Prozess in Software abbilden Jetzt heisst es, den Prozess und das Automatisierungstool zusammenzubringen. Das ist wohl die Königsdisziplin im gesamten Prozess. Vor allem, wenn Sie bisher noch nicht so viele Erfahrungen mit Automatisierungssoftwares gesammelt haben, ist diese Phase mit viel Ausprobieren und Testen verbunden. 7 – Content erstellen Nachdem Sie die Prozesse der «Marketing Automation» in der Software abgebildet und automatisiert haben, Mit der Nutzung von «Marketing Automation» werden Ihr Marketing und die damit verbundenen Aktivitäten deutlich planbarer. Die Implementierung ist mit einigen Herausforderungen verknüpft, kommt die Content erstellung dran. Legen Sie also auch im Rahmen der Implementierungsphase einer «Marketing-Automation»-Software den Fokus auf die Content-Erstellung und schaffen Sie auf diese Weise eine hochwertige inhaltliche Grundlage. 8 – Testen und Optimieren Eine immer wiederkehrende Aufgabe im Bereich der «Marketing Automation» ist das Testen und Optimieren. Eine laufende Auswertung hilft Ihnen besser zu verstehen, wel- «MARKETING AUTOMATION» WIRD UNTERSCHÄTZT dennoch lohnt es sich und bringt viele Vorteile für Ihr Unternehmen. Starten Sie also jetzt mit der Automatisierung Ihrer Marketing-Tasks. pg che Inhalte oder Prozesse besser funktionieren, und welche weniger. Erstellen Sie dazu beispielsweise A- /B-Testings, um Unterschiede zu analysieren und die neugewonnenen Erkenntnisse im Prozess zu optimieren. Patrick Gross UNTERSTÜTZUNG Suchen Sie die richtige Werbeund Marketingagentur? Brauchen Sie Unterstützung in der «Marketing Automation» oder wissen nicht, wie ihre Kundschaft gezielt erreichen? Gemeinsam finden wir für Sie und Ihr Unternehmen die richtigen Botschaften sowie Kommunikationskanäle und platzieren Sie so, dass Sie auffallen. Nehmen Sie jetzt mit IWF Communications Kontakt auf: E-Mail: p.gross@iwf.ch Telefon: 061 927 64 76

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