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Standpunkt 552, 20. Januar 2023

Standpunkt 552, 20. Januar

SCHWEIZERISCHE 20. Januar 2023 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | Standpunkt-Ausgabe Nr. 552 | 26. Jahrgang AZA 4133 Pratteln Post CH AG DIE MEINUNG Auf den Weg zurückfinden POLITIK – Am 12. Februar 2023 wird im Baselbiet gewählt. Das aktuelle Wahlmagazin der Wirtschaftskammer unterstreicht die Anliegen der KMU-Wirtschaft, die Direktor Christoph Buser am Neujahrsapéro nochmals speziell hervorzuheben wusste. Das Richtungswahljahr 2023 Von Roman Mayer, Präsident Wirtschaftskammer Baselland Am 5. Januar durften wir am traditionellen Neujahrsapéro der Wirtschaftskammer Baselland rund 400 Gäste begrüssen. Es herrschte eine tolle Stimmung. Die zahlreichen Gespräche habe ich besonders geschätzt. Der Anlass bot zudem eine ideale Gelegenheit, um sich gegenseitig über die bevorstehenden Pläne auszutauschen. All unseren Mitgliedern und Unternehmern, die leider nicht persönlich dabei sein konnten, wünsche ich auf diesem Weg ebenfalls ein gutes neues Jahr. Das Jahr 2023 steht im Zeichen der Wahlen. Los geht’s mit den kantonalen Wahlen am 12. Februar. Wir müssen diese Chance nutzen, um die Basis für eine erfolgreiche Zukunft zu stärken. Die Wirtschaft im Kanton Basel-Landschaft ist dringend auf eine unternehmensfreundliche Politik angewiesen. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Stimme jenen Personen geben, die im Sinne einer starken ökonomischen Entwicklung handeln. Das Schul- und Berufsbildungssystem muss verstärkt auf den bestehenden Fachkräftemangel in vielen Branchen ausgerichtet werden. Die Verkehrspolitik in der Region muss Lösungen für die grosse Stauproblematik aufzeigen. Die aktuelle Energiekrise mit hohen Preisen und drohenden Versorgungsengpässen belastet unsere KMU stark. Es braucht hier eine weitsichtige Politik und eine technologieneutrale Sicherstellung der Energieversorgung. Wir dürfen nicht vergessen, dass unser Wohlstand auf Fleiss, Leistungsbereitschaft und unternehmerischer Weitsicht basiert. Schon vor Beginn unserer Zeitrechnung sagte der römische Philosoph Lukrez den berühmten Satz: «Von nichts kommt nichts.» Auch wenn diese Weisheit oft bemüht wird, sie hat nichts von ihrer Wahrheit und Aktualität verloren. Wir müssen wieder auf den richtigen Weg zurückfinden, pragmatische Lösungen für die aktuellen Probleme erarbeiten und mutig umsetzen. Haben auch Sie Mut, setzen Sie mit der richtigen Wahl ein Zeichen und packen Sie mit an. Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2023! 40 Seiten umfasst das gemeinsame Wahlmagazin der Wirtschaftskammer Baselland und des HEV Baselland, das vor einigen Tagen in den Briefkästen der Baselbieter Haushaltungen gelandet ist. Es beinhaltet nicht nur Wahlempfehlungen für KMU- und HEV-freundliche Kandidatinnen und Kandidaten für Parlament und Regierung, es vertieft auch Lösungsansätze zu den dringlichen politischen Problemen. Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, fordert für die Wahl «Charakterköpfe, die den Kanton mit intelligenten und mutigen Entscheiden in der Erfolgsspur halten». An einem Wahlkampfanlass am vergangenen 10. Januar im Haus der Wirtschaft wurde dies untermauert. Zukunftsideologie statt Lösungen Denn zuletzt häuften sich Entwicklungen in die falsche Richtung, insbesondere in den Bereichen Berufsbildung, Mobilität und Energieversorgung. «Wir haben auf vielen Feldern Handlungsbedarf», sagt Buser im Interview mit dem Standpunkt der Wirtschaft (vgl. Seite 5) und bemängelt die fehlende Bereitschaft der Politik, heisse Eisen anzufassen und etwas zum Positiven zu verändern: «Es hat sich eine Kultur von immer höher gesteckten Zielen ausgebreitet, während die praktischen Fähigkeiten zur verlässlichen und wirksamen Zielumsetzung und zur Lösung der Gegenwartsprobleme allmählich verloren gehen.» In der Berufsbildung, in der es darum ginge, junge Menschen möglichst rasch in den Arbeitsprozess Das Magazin «Wahlen , 23» zu den Regierungs- und Landratswahlen ist an alle Baselbieter Haushalte verteilt worden. Bild: zVg zu integrieren, braue sich ein Cocktail zwischen einem qualitativ schwächelnden Schulsystem, Defiziten in der Berufsorientierung und der Einsatzbereitschaft junger Menschen zusammen. In der Energiepolitik brauche es Augenmass und Investitionen zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit – und nicht zusätzliche Verbote und kostspielige Verpflichtungen für Unternehmungen, wie sie im kurz vor Weihnachten vorgelegten Energiegesetz der Baselbieter Regierung vorgesehen sind, gegen das sich die Wirtschaftskammer zur Wehr setzen wird. «Man darf unsere Wirtschaft nicht im Stich lassen», sagt Buser. Verfehlte Verkehrspolitik Die Baselbieter Verkehrspolitik kommt seit Jahren dem Bedarf an Mobilitätsfläche nicht mehr nach und liefert mit der Sperrung der ehemaligen Rheinstrasse nach der Eröffnung der Zubringerstrasse Raurica mit ihren vielen Kreiseln und ihrer komplizierten Verkehrsführung ein weiteres Beispiel für ihre Fehlorientierung. Das ohne jeden Druck umgestellte Verkehrsregime hat umgehend zu täglichen Staus im Dorf Augst geführt. Die FDP-Landrätin Christine Frey hat vergangene Woche mit einem parlamentarischen Postulat im Landrat reagiert, in dem sie eine sofortige Wiederöffnung der Strasse und den Verzicht auf den angekündigten Rückbau fordert. Die Verkehrspolitik des Baselbiets passt sehr gut zur täglichen Realität auf den Strassen und ist mit einem Wort zu umschreiben: Stillstand. Dabei wurde der Handlungsbedarf von der Wirtschaftskammer schon vor vielen Jahren aufgezeigt – passiert ist bis heute sozusagen nichts. Volkswille wird ignoriert Nachdenklich stimmt, dass die Basel bieter Regierung sowohl in der Energie- wie auch in der Verkehrspolitik klare Voten des Stimmvolks ignoriert. Schon zweimal wurde ein Verbot fossiler Heizungen an der Urne abgelehnt, dennoch steht es nun wieder so im Energiegesetz. Und die an der Urne deutlich angenommene Initiative zum Ausbau der Hochleistungsstrassen im Baselbiet harrt noch immer ihrer Umsetzung. Wahltag ist Zahltag, heisst es so schön. Der kommende 12. Februar bietet Gelegenheit zur Korrektur und zur Wahl von Personen, die wissen, wie die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte der Region zustande kam und wie sie weitergeschrieben werden kann. Daniel Schaub Seiten 2, 4, 5 NEUJAHRSAPÉRO – Nach einer langen Corona-Pause trafen sich am vergangenen 5. Januar erstmals wieder rund 400 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zum Neujahrsapéro der Wirtschaftskammer. Rund 400 Gäste begrüssten neues Jahr HEUTE IM STANDPUNKT 2 | ENERGIEPOLITIK Regierung will Verbote, Wirtschaftskammer bevorzugt Anreize. 6 | INNOVATION CHALLENGE «X-Farm Technologies», Teilnehmerin 2019, hat europaweiten Erfolg. 7 | DEPONIEABGABE Eine Lenkungsabgabe sei der falsche Weg, sagt Mario Pittaro. Nach zwei pandemiebedingten Ausfällen konnte der traditionelle Neujahrsapéro, den die Wirtschaftskammer Baselland mit ihrer Eventpartnerin BLKB am 5. Januar ausrichtete, bei bester Stimmung im neuen Umfeld durchgeführt werden. Erstmals fand der traditionsreiche Anlass im Auditorium des Tagungsund Eventcenters im Haus der Wirtschaft statt. Kaspar Schweizer, Mitglied der Geschäftsleitung der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB), der den erkrankten CEO John Häfelfinger vertrat, versicherte den anwesenden Baselbieter KMU, dass die BLKB die Wirtschaft weiterhin mit Krediten unterstützen will. Im Hinblick auf die bevorstehenden kantonalen Gesamterneuerungswahlen vom 12. Februar forderte der Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser «Charakter köpfe, die unseren Kanton mit intelligenten und mutigen Entscheidungen in der Erfolgsspur halten». Kulinarisch wurden die rund 400 Gäste des Neujahrsapéros mit einem Apéro riche aus der Küche der hauseigenen Gastronomie «BOOST eat & drink» verwöhnt. Der persönliche Austausch und die Gespräche dauerten bis in die späten Abendstunden an. Reto Anklin Seite 3 Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser spricht am Neujahrsapéro im Haus der Wirtschaft in Pratteln. Bild: Uta Grüter

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