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Standpunkt 545, 2. September 2022

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6 | Standpunkt der Wirtschaft KMU-ORGANISATIONEN 2. September 2022 JUBILÄUM – Seit 100 Jahren ist die in Basel gegründete und heute in Zwingen domizilierte Marken Müller AG eine der ersten Philatelie- Adressen in der Schweiz. Im Jubiläumsjahr übernimmt Christoph Glanzmann die Firmenleitung von seinem Vater Josef Glanzmann. Marken Müller ist 100 Jahre alt Die Philatelie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Praktisch vom Moment an, als es Briefmarken gab, wurden sie auch gesammelt. Die erste Briefmarke, die «One Penny Black», wurde 1840 in Grossbritannien herausgegeben. Und das «Basler Dybli», die erste und einzige Briefmarke, die vom Kanton Basel- Stadt herausgegeben wurde, folgte fünf Jahre später. Damals gab es übrigens noch kein einheitliches Postwesen in der Schweiz. Das Postregal lag bei den Kantonen. Für eine Basler Taube mit einem Nominalwert von zweieinhalb Rappen müssen heutzutage, je nach Qualität, mehrere 10 000Franken hingeblättert werden. Wieder mehr Zeit für Briefmarken Laut Josef Glanzmann, dem Patron der Marken Müller AG, gibt es seit der Corona-Pandemie, als «die Leute wieder mehr Zeit für sich hatten», wieder mehr Briefmarkensammler. Seit 100 Jahren ist der heute in Zwingen domizilierte Familienbetrieb eine der ersten Philatelie- Adressen in unserem Land. Und vor einigen Jahren hat sich das Unternehmen mit dem Handel von historischen Münzen ein zweites Standbein aufgebaut und ist dabei mittlerweile sehr erfolgreich. Bescheidenes Startkapital Mit einem auch damals wohl bescheidenen Kapital von 59 Franken und 15 Rappen startete ein junger Basler Kaufmann namens Ernst Müller 1922 mit dem Handel von Briefmarken und legte den Grundstein zum heutigen Unternehmen. 15 Jahre nach der Firmengründung kreierte er das bis heute bestehende und ungebro- Die Geschäftsleitung der Marken Müller AG (von links nach rechts): Josef Glanzmann, Tochter Catherine Hebeisen und Sohn Christoph Glanzmann. chen beliebte «Schweizer Album» für das systematische Sammeln eidgenössischer Postwertzeichen. Und unter dem geschichtsträchtigen und naheliegenden Namen «Basler Taube» publizierte Müller eine Hauszeitschrift, die sich für die schweizerischen Philatelisten inzwischen zu einem unentbehrlichen Sammler-Magazin entwickelt hat. Müller engagierte sich aber auch auf Verbandsebene. Von 1949 bis 1963 präsidierte er den Schweizer Briefmarken-Händler Verband (SBHV). Zur Feier des 50 Jahr-Jubiläums des Verbandes sammelte er Briefmarken und Zubehör für Waisenkinder. Nach dem Rückzug des Gründers erlebte die Firma verschiedene Inhaber. Ende der Achtzigerjahre erwarb dann der Basler Bakteriologe Dr. Werner Roth, der Schwiegervater des heutigen Firmenpatrons Josef Glanzmann, das inzwischen zur Marken Müller AG mutierte Unternehmen. Glanzmann, der als Primarlehrer im Laufental wirkte, stieg dann bald einmal in den Betrieb ein und gab seinen Lehrerberuf auf. 1997 übernahm er die Firma und engagiert sich seither mit viel Herzblut und Innovationsgeist für die faszinierende Welt der Briefmarken. Im Jubiläumsjahr 2022 übernimmt nun dessen Sohn Christoph Glanzmann Bild: zVg die Firmenleitung. Der 1984 geborene Christoph Glanzmann absolvierte bei der Ricola AG eine Informatiklehre, erwarb anschliessend auf dem zweiten Bildungsweg die Matura und absolvierte schliesslich eine Wirtschaftsstudium an der Hochschule St. Gallen. Vor drei Jahren trat er in den väterlichen Betrieb ein. Von Basel nach Zwingen Während vieler Jahren war Basel der Firmensitz. Mitte der Neunzigerjahre zog der Betrieb in das Industriegebiet von Zwingen. Aktuell beschäftigt die Marken Müller AG 7 Festangestellte und 10 Teilzeit-Beschäftigte. Marcel W. Buess INNOVATIONSWETTBEWERB – Am kommenden 5. und 6. September präsentieren die im Wettbewerb verbliebenen Teilnehmenden der Swiss Innovation Challenge ihre Innovationsprojekte ein zweites Mal der Jury. Teilnehmende treten zum Second Pitch an Die Teilnehmenden der von der Wirtschaftskammer, der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der BLKB organisierten «Swiss Innovation Challenge 2022» haben am kommenden 5. und 6. September im Tagungs- und Event zentrum des Hauses der Wirtschaft in Pratteln ihren zweiten grossen Auftritt vor der Fachjury. AUS DEM LANDRAT WB: Angst vor Stau wegen höherem Takt Landrat Rolf Blatter erkundigte sich in einer Interpellation nach den verkehrlichen Auswirkungen der vom Landrat beschlossenen Takterhöhung auf eine Viertelstunde bei der Waldenburgerbahn. Die Gewerbetreibenden im Hinteren Frenkental befürchten aufgrund der öfter schliessenden Schranken am Knotenpunkt Bad Buben dorf eine erhöhte Staubildung, was sich negativ auf das Tal auswirken und Automobilisten wie auch Busse ausbremsen würde. Blatter erkundigte sich, ob der Regierungsrat sich dessen bewusst sei und wie er diese Probleme zu lösen gedenke. Gemäss Antwort des Regierungsrates soll die Steuerung der Lichtsignalanlage optimiert werden, zudem stehen für das Linksabbiegen in Richtung Liestal neu zwei Fahrstreifen zur Verfügung, was zu einer erheblichen Kapazitätssteigerung führen soll. Der Regierungsrat betont, dass der Knoten Bad Bubendorf im Vergleich zum alten Zustand durch entsprechende Massnahmen langfristig eine höhere Kapazität haben werde, wodurch der Verkehr ausreichend abgewickelt werden könne. Ein Monitoring soll die Massnahmen auf deren Wirksamkeit prüfen. Andres Lützelmann BASELLAND TOURISMUS «Chirsi Ribel»: Neue Baselbieter Spezialität Bei der 10. Ausgabe der Baselbieter Genusswochen, die vom 1. bis 30. September 2022 stattfinden, dreht sich alles um die Kirsche (siehe Standpunkt 544 vom vergangenen 12. August). Im Vorfeld haben die Öffent lichkeit und eine Fachjury die «Baselbieter Chirs i Ribel» des Koch-Lernenden Janis Wittlin vom Restaurant «Pumpwerk», Stiftung Hofmatt in Münchenstein, zur neuen Basel bieter Spezialität gewählt. Wittlin liess sich für sein Rezept von einem Gericht seiner Grossmutter inspirieren. Zu geniessen gibt es die «Chirsi Ribel» am kommenden 3. September an der Eröffnung der Genusswochen im Stedtli Liestal. Das Program der Genusswochen findet sich im Internet. Reto Anklin www.baselbieter-genusswochen.ch KMU-NACHRICHTEN Baumann kauft Vögeli Die Basler Privatbank Baumann & Cie übernimmt rückwirkend per 30. Juni 2022 100 Prozent der Aktien der Vögeli Vermögensverwaltung AG in Bottmingen. «Die Vögeli Vermögensverwaltung AG wird ihr erfolgreiches Geschäftsmodell unabhängig fortführen», schreibt Baumann in einer Medienmitteilung. Christoph Vögeli bleibt Geschäftsführer. Er übernimmt auch das Präsidium des Verwaltungsrats von seinem Vater und Unternehmensgründer Christoph Vögeli. Daniel Burkhardt, Teilhaber von Baumann & Cie, nimmt neu Einsitz in den Vögeli-Verwaltungsrat. Reto Anklin SOCIAL-MEDIA-POST DER WOCHE Zwei Teilnehmende beim First Pitch im Juni dieses Jahres auf der Bühne des Tagungs- und Eventcenters. Bild: Archiv IM NOVEMBER VERGIBT DIE JURY DIE PREISE Nach dem First Pitch im letzten Juni hatten die Teilnehmenden Zeit, um ihre Geschäftsidee zu konkretisieren, einen Businessplan zu erstellen und die Präsentation zu erweitern. Die Präsentationsdauer am Second Pitch beträgt fünf Minuten. Wie beim First Pitch wird die Jury das Teilnehmerfeld erneut halbieren. Am kommenden 25. und 26. Oktober bestimmt sie beim Final Pitch die Sieger der Swiss Innovation Challenge 2022. Reto Anklin Der Final Pitch der Swiss Innovation Challenge findet am 25. und 26. Oktober dieses Jahres statt. Die «2022 Award Winning Ceremony» der Swiss Innovation Challenge (SIC) folgt am 24. November. Sie findet im Auditorium des Tagungs- und Eventcenters (TEC) im Haus der Wirtschaft in Pratteln statt. Das Gewinnerprojekt der SIC erhält neben einem Pokal ein Preisgeld von 20 000 Franken. Die Teilnehmenden auf den Plätzen zwei und drei erhalten je 5000 Franken. In den Bereichen Life Sciences sowie Bau wird je ein Sonderpreis vergeben. Im Bereich Life Sciences sind es zwei Teilpreise. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können während der Dauer des Wettbewerbs an kostenlosen, anwenderorientierten Seminaren teilnehmen. Neu dürfen die Teilnehmenden gratis bis zu 14 halbtägige Seminare besuchen. Zudem haben sie Zugang zu Mentoring- und Coaching-Programmen. Die Teilnehmenden und ihre Innovationsprojekte profitieren auch von Netzwerkanlässen und diversen Publicity-Massnahmen. ra www.swissinnovationchallenge.ch

2. September 2022 VERANSTALTUNGEN Standpunkt der Wirtschaft | 7 «KMU NETWORKING GRILL» 2022 – Der «KMU Networking Grill» 2022 geht als eine höchst gelungene Ausgabe in die Geschichte der Wirtschaftskammer Baselland ein. Bei wunderbarem Sommerwetter in der Gartenanlage des Hauses der Wirtschaft in Pratteln war die Stimmung entsprechend gelöst und positiv. KMU lassen den Sommer hochleben Unter den 400 Gästen am «KMU Networking Grill» vom vergangenen 24. August gab es ausschliesslich bekannte Gesichter. Gesehen wurden unter anderen die Baselbieter Nationalrätinnen Daniela Schneeberger und Sandra Sollberger, die im kommenden Frühjahr für die Baselbieter Regierung kandidieren wird. Die kantonale Regierung wäre an diesem Abend mit Monica Gschwind, Dr. Anton Lauber und Isaac Reber beschlussfähig gewesen, auch e. Regierungsrat Jörg Krähenbühl genoss das vielfältige kulinarische Angebot und die Gespräche mit alten Bekannten. Die Landrätinnen Jacqueline Bader Rüedi, Anita Biedert, Christine Frey, Andrea Kaufmann und Caroline Mall sowie die Landräte Rolf Blatter, Martin Dätwyler (Handelskammer beider Basel), Michel und Stefan Degen, Andreas Dürr, Dieter Epple, Markus Graf, Ermando Imondi, Sven Inäbnit, Martin Karrer, Felix Keller, Heinz Lerf, Markus Meier (Direktor HEV Schweiz), Franz Meyer, Peter Riebli, Matthias Ritter, Marc Scherrer (ab 1. September neuer Berufsbildungs-Verantwortlicher bei der Wirtschaftskammer Baselland), Andi Trüssel, Reto Tschudin und Hanspeter Weibel trafen auf die ehemaligen Kantonsparlamentarier Rolf Richterich, Alain Tüscher, Hansruedi Wirz und die Gemeindepräsidenten Christof Hiltmann und Mike Keller. Aus der Vielzahl von Entscheidungsträgerinnen und -trägern aus der regionalen Wirtschaft haben wir Cédric Christmann, CEO in spe der Primeo Energie AG und IWB-Verwaltungsratspräsident Urs Steiner gesichtet. Auch Getec-CEO Dr. Guido Zimmermann, BLT-Chef Andreas Büttiker, Schweizer Salinen Geschäftsleiter Urs Hofmeier, Bricks- Regionalleiter Philippe Druel, TCS- VR-Präsident Christoph Haller und die beiden regionalen Raiffeisen- Exponenten Hans-Ruedi Müller und Jürg Hürlimann stürzten sich mitten ins Stimmengewirr. Regierungsrätin Monica Gschwind, Wirtschaftskammerpräsident Roman Mayer, Nationalrätin und Regierungsratskandidatin Sandra Sollberger und Regierungsrat Anton Lauber (von links nach rechts) entspannen sich am «KMU Business Grill» in den Liegestühlen der Sandoase der IWF AG. Bilder: Uta Grütter Der dieses Jahr abgetretene Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider (links) mit Ehrenmitglied Fritz Nägelin. Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser (rechts) und Marc Scherrer, ab 1. September Berufsbildungs-Verantwortlicher der Wirtschaftskammer. Neuer Präsident stellte sich vor Selbstverständlich waren die Mitglieder der Geschäftsleitung und des Zentralvorstandes der Wirtschaftskammer sowie zahlreiche Mitglieder des Wirtschaftsrates anwesend. Der neue Präsident Roman Mayer stellte sich in einer kurzen Präsentation im Auditorium vor (vgl. Artikel auf der Titelseite), sein Vorgänger Andreas Schneider nahm erstmals als Ehrenpräsident am Anlass teil, Direktor Christoph Buser war ein gefragter Gesprächspartner und Ehrendirektor e. Nationalrat Hans Rudolf Gysin erzählte nicht ohne Stolz, dass er nur wenige Meter vom heutigen Haus der Wirtschaft entfernt aufgewachsen ist. Die lokale Vernetzung repräsentierten die Präsidentinnen und Präsidenten der örtlichen Gewerbevereine mit KGIV-Chef Beat Huesler an der Spitze. Sie alle und noch viele mehr genossen die einmalige, mit Feuerschalen und Teelichtern schon fast romantische Stimmung und das vorzügliche kulinarische Angebot am «KMU Networking Grill». Daniel Schaub Die Sandoase der IWF AG überzeugt mit Strand-Feeling und einer gut sortierten Gin-Bar. Die Zentralvorstandsmitglieder Mirko Tozzo und Lucian Hell, Präsident Maler- und Gipserunternehmer-Verband Baselland. DER FILM ZUM ANLASS https://youtu.be/Z3QY2EbzsJI Die FDP-Landrätinnen Andrea Kaufmann (links) und Christine Frey mit ihrem Amts- und Parteikollegen Stefan Degen. Der «KMU Networking Grill» in der Gartenanlage des Hauses der Wirtschaft bietet in lockerer Atmosphäre die Gelegenheit zum Austausch.

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