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Standpunkt 544, 12. August 2022

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2 | Standpunkt der Wirtschaft WIRTSCHAFTSKAMMER 12. August 2022 «KMU NETWORKING-GRILL» – Wer im vergangenen Juni eine Einladung zum «KMU Networking-Grill» erhalten hat und sich noch nicht angemeldet hat, muss sich beeilen. Der Anlass findet bereits am kommenden 24. August, dem Mittwoch vor dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF), statt, und es sind nur noch ganz wenige Plätze frei. Vor dem Schwingfest gehts noch an den Grill Nur wenige Tage bevor sich diesen Sommer in Pratteln die Schwinger am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) vom 26. bis 28. August an die Hosen gehen, steigen am Mittwoch zuvor, am 24. August, im Haus der Wirtschaft in Pratteln, auch die Vertreterinnen und Vertreter aus der Baselbieter Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in den Ring. Auf zum fröhlichen Networken Und zwar nicht zum sportlichen Hosen lupf, sondern zum fröhlichen Kennenlernen und Wiedersehen am «KMU Networking-Grill» der Wirtschaftskammer Baselland. Die Einladungen zum schon fast wie das ESAF zur Tradition gewordenen Anlass wurden bereits im vergangenen Juni verschickt. Wer seine Einladung noch nicht bestätigt hat, sollte dies schleunigst tun. Es sind nur noch ganz wenige Plätze frei. Wieder beim Haus der Wirtschaft Der «KMU Networking-Grill» findet auch dieses Mal wieder in der Garten anlage des Hauses der Wirtschaft an der Hardstrasse in Pratteln statt. Der von der Wirtschaftskammer Baselland organisierte Anlass wird in diesem Jahr erstmals von der Garage Keigel AG gesponsert. Ausserdem betreibt die IWF AG – wie bei der letztjährigen Austragung – eine «Beach Bar» und schenkt Gin aus. Um das Strandgefühl perfekt zu machen, wird dieses Mal eigens eine Lastwagenladung Sand herangeschafft. Die mehr als 350 geladenen Gäste werden am «KMU Networking-Grill» mit dem feinsten Fleisch aus der Region von der Jenzer Fleisch + Feinkost AG und einem Salatbuffet der hauseigenen Food-Bar «BOOST eat & drink» verwöhnt. Die Basler Versicherung AG ermöglicht durch das Sponsoring von Christian Blaser und Martin Kuttler, beide sind Mitglieder der Direktion, dass die Wirtschaftskammer Baselland ihren geladenen Gästen nach dem Grillbuffet auch noch ein süsses Dessert und einen Kaffee offerieren kann. Reto Anklin «KMU Networking-Grill», Mittwoch, 24. August 2022, 18 – 21.30 Uhr, Haus der Wirtschaft, Hardstrasse 1, Pratteln Der «KMU Networking-Grill» ist einem eingeladenen Teilnehmendenkreis vorbehalten. EVENTPARTNER Die Ausgabe 2022 des «KMU Networking-Grills» findet wie vergangenes Jahr in der Gartenanlage des Hauses der Wirtschaft statt. Bild: Archiv EIGENMIETWERT – Die Baselbieter Regierung hält an ihrer Vorlage zur Wohnflächenerfassung als Bemessungsgrundlage für den umstrittenen Eigenmietwert fest. Es bleibt ein Papier mit zu vielen Fragezeichen. Es wird im grösseren Stil Gewinner und Verlierer geben Der Eigenmietwert ist ein steuerliches Dauerthema. Und im Kanton Basel-Landschaft ist die Diskussion noch ein wenig intensiver, weil ein Bundesgerichtsurteil aus dem Jahr 2017 verlangt, dass die Eigenmietwerte im Kanton nicht nur im Durchschnitt, sondern in jedem Einzelfall mindestens 60 Prozent des Marktwertes der Liegenschaft zu betragen haben. Mit dieser Vorgabe wiederum tut sich die Steuerverwaltung im Baselbiet schwer, weil für eine entsprechende Bemessungsgrundlage eine systematische Wohnflächenerfassung fehlt. Genau dies will die Regierung nun beheben – aber der Ende Juni vorgelegte Vorschlag an den Landrat birgt trotz Nachbesserungen nach dem Vernehmlassungsverfahren noch immer zu viele und zu grosse Fragezeichen. Nur noch gezielte Erfassung Hauseigentümerverbände sowie bürgerliche Politikerinnen und Politiker vertreten schon lange die Meinung, dass der Eigenmietwert – eine fiktive Einkommenssteuer – abgeschafft gehört. Bild: Shutterstocjk Immerhin wurde die zunächst angedachte flächendeckende Erfassung der exakten Wohnflächen, die dazu noch von den Eigentümerinnen und Eigentümern selbst hätte durchgeführt werden müssen, nach entsprechenden Interventionen in der Vernehmlassung gestrichen. Neu will die Regierung ein zweistufiges Verfahren durchführen: In einem ersten Schritt wird mit Hilfe der Anzahl Zimmer aus der eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsstatistik (GWS) eine statistische Wohnfläche für jedes selbstgenutzte Objekt ermittelt. Die statistisch abgeleitete Wohnfläche wird in einem nächsten Schritt mit dem kommunalen Medianmietpreis je Quadratmeter Nettowohnfläche für Mietwohnungen und vermietete Einfamilienhäuser multipliziert. Die auf diese Art berechnete «Marktmiete» dient als Referenzgrösse zur Überprüfung des im System der Steuerverwaltung hinterlegten Eigenmietwerts», heisst es in der entsprechenden Medienmitteilung zum Regierungsratsbeschluss. Keine «Hilfs-Sheriffs» Nur wenn nach dieser Erhebung der Eigenmietwert im Einzelfall nachweislich tiefer sein sollte als 60 Prozent des Referenzmietwerts, erfolge eine Korrektur des Eigenmietwerts. Die davon betroffenen Steuerpflichtigen haben dann die Möglichkeit, durch Einreichen von beweiskräftigen Unterlagen eine Berichtigung der Wohnfläche und damit eine Neuberechnung des Eigenmietwerts zu verlangen. Offen bleibt, wie und wer diese «beweiskräftigen Unterlagen» herbeischaffen wird. Unverändert bleibt der Umstand, dass die kantonale Steuerverwaltung durch die Anpassung der Eigenmietwerte quasi «ex cathedra» davon ausgeht, steuerliche Mehreinnahmen von 7 bis 8 Millionen Franken zu erzielen. Dazu kommen weitere 4,2 bis 4,7 Millionen Franken an Mehreinnahmen für die Gemeinden. Während diese Mehrbelastung von nahezu 13 Millionen Franken ausschliesslich die Hauseigentümerinnen und -eigentümer trifft, verteilt sich die von der Regierung versprochene Kompensation über die geplante Vermögenssteuerreform II und die Reform der Einkommenssteuer ab 2027 auf alle Kantonsbewohnerinnen und -bewohner. Es wird demnach im grösseren Stil Gewinner und Verlierer geben. Nationale Abschaffungs-Debatte Derzeit wird im Stände- und Nationalrat emotional über den Eigenmietwert diskutiert. Hauseigentümerverbände sowie bürgerliche Politikerinnen und Politiker vertreten schon lange die Meinung, dass diese fiktive Einkommenssteuer abgeschafft gehört. Der Ausgang der parlamentarischen Debatte ist ungewiss. In diesem Umfeld kantonal ein neues System für eine Steuer aufzubauen, die ohnehin auf wackligen Füssen steht, ist – bei allem Respekt vor dem gespürten Druck aus dem Bundesgerichtsurteil – nicht besonders weitsichtig. Es gäbe einige Dossiers im Kanton, die wesentlich lauter nach Dringlichkeit rufen. Daniel Schaub

12. August 2022 INTERVIEW Standpunkt der Wirtschaft | 3 STABÜBERGABE – Cédric Christmann ist Geschäftsführer Energie bei der Primeo Energie AG in Münchenstein und wird im nächsten Frühjahr die Position des CEO übernehmen. Im Interview mit dem Standpunkt der Wirtschaft spricht er über die vielschichtigen aktuellen Energiethemen. «Die Autarkie ist eine Illusion» Standpunkt: Herr Christmann, überall wird derzeit von einer drohenden Strommangellage berichtet. Was genau braucht es in der Schweiz, damit eine solche auch tatsächlich eintritt? Cédric Christmann: Die Strommangellage hat sich bereits im letzten Herbst angezeigt. Mit den damals extrem stark angestiegenen Strompreisen wurde deutlich, dass sich das Gut Strom zu verknappen beginnt. Aktuell sind es die unklaren Erdgaslieferungen aus Russland, die tiefen Füllstände der Gasspeicher und die rund 30 Kernkraftwerke in Frankreich, welche infolge Revisionen abgestellt sind, die Einfluss auf die Stromlage in der Schweiz haben – dazu kommen die potenziell tiefen Füllstände unserer Stauseen aufgrund der herrschenden Trockenheit. Was die Lage nicht vereinfacht, sind die Unterschiede in der Einschätzung. Vom grossen Schreckensszenario eines Blackouts bis hin zu den Besänftigern, die alles gar nicht so schlimm finden, hört man alles. Wo liegt die Wahrheit? Wichtig ist, dass es aktuell nicht um das Szenario Blackout im klassischen Sinn eines flächendeckenden unkontrollierten Stromausfalls geht, sondern um eine Strommangellage im Winter. Ein solche war bis vor ein paar Monaten eher hypothetisch, heute ist sie real. In Hinsicht auf diese Problemlage wurde die Organisation OSTRAL (Organisation für Stromversorgung in Ausserordentlichen Lagen) aktiviert, welche die Aufgabe hat, mit verschiedenen Stufen einen Blackout im klassischen Sinn zu verhindern. Was kann ein Energieversorger wie Primeo Energie einer solchen Mangellage entgegenwirken? Gegen den Ausfall der Stromproduktion kann Primeo Energie direkt wenig beitragen. Wie alle anderen Energieversorger sind wir in ein Gesamtsystem eingebunden und nicht autark unterwegs. Unsere Aufgabe ist, dass wir im Rahmen der Vorgaben von OSTRAL unsere Energiekunden ab einem Verbrauch von 100 000 Kilowattstunden Strom informieren und sensibilisieren, insbesondere auf eine mögliche Kontingentierung. Es geht darum, wie diese den Energieverbrauch in der Firma mit einer minimalen Auswirkung auf die Produktivität senken können. Womit wir beim Thema der Energiewende sind – der Abkehr von fossilen Brennstoffen. Wo sehen Sie die Schweiz und auch die Region Nordwestschweiz auf diesem Weg, und wo gibt es den grössten Handlungsbedarf? Als Erstes müssen wir die Karte der Energieeffizienz spielen: Ziel ist, Energieeinsparungen durch die Verbesserung der industriellen Prozesse und der Energieeffizienz von Gebäuden zu erzielen. Bei der Solarenergie stellen wir viel Begeisterung bei unserer Kundschaft fest. Trotz des markanten Anstiegs der installierten Leistung im Jahr 2021 bleibt noch viel zu tun: Letztes Jahr wurden in der Schweiz rund 900 MW Solarenergie installiert, doch wir müssen diese Zahl verdoppeln, um die Ziele der Strategie 2050 zu erreichen. Bei anderen Technologien wie der Windenergie geht es um die Erhöhung der Akzeptanz in der Bevölkerung. Dazu sollten wir grüne Moleküle (Methanol, Amoniak oder Wasserstoff) in unseren Energiemix integrieren. Cédric Christmann soll im kommenden Frühling die Nachfolge von Dr. Conrad Ammann als neuer CEO der Primeo-Energie-Gruppe antreten. Bild: zVg «ELEKTRISCHE ENERGIE IST DIE ENERGIE DES 21. JAHRHUNDERTS UND KÖNNTE IN DER SCHWEIZ ZU GROSSEN TEILEN VON SOLARKRAFTWERKEN ERZEUGT WERDEN.» Wie lässt sich der scheinbare Widerspruch zwischen den Anforderungen an die Energiewende und den Realitäten mit der zu geringen Eigenstromproduktion in der Schweiz und der momentan «vertragslosen» Situation mit den europäischen Partnern auflösen? Alles ist relativ: Die Schweiz hat nicht wenig Eigenstromproduktion, vor allem wenn wir diese Situation mit dem Ausland und der Abhängigkeit von Gas oder Öl vergleichen. Zudem sind bei uns 100 Prozent der elektrisch produzierten Energie dekarbonisiert. Wir haben genug installierte Leistung mit viel Flexibilität, was uns bei der Bewältigung der unregelmässigen Produktion von erneuerbaren Energien zugutekommt. Fakt ist auch, dass wir im Winter seit einigen Jahren elektrische Energie importieren. Das müssen wir noch in den Griff bekommen, aber es wird nicht in einem Winter möglich sein. Wir werden unseren Autonomiegrad deutlich erhöhen können, indem wir die Laufzeit der bestehenden Kernkraftwerke verlängern, was gesetzlich erlaubt ist. Eine Autarkie hingegen ist meiner Meinung nach eine Illusion, da sie schlicht zu teuer ist. Was können KMU und die Industrie beitragen, um die Gesamtenergiebilanz zu verbessern? Den Energieverbrauch senken und einen Teil ihres Bedarfs selbst erzeugen. Hierzu gehören die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern und die Investition in Speicher wie Batterien. Stromerzeugung und -verbrauch sollten so weit wie möglich aufeinander abgestimmt sein. Photovoltaik wird das Potenzial zugerechnet, am schnellsten und unkompliziertesten eine künftige Stromlücke zu füllen. Wie stufen Sie die Möglichkeiten ein? Elektrische Energie ist die Energie des 21. Jahrhunderts und könnte in der Schweiz zu grossen Teilen von Solarkraftwerken erzeugt werden. Die Produktionskosten sind seit einigen Jahren wettbewerbsfähig, die Technologie weitgehend unbestritten. Lösungen müssen noch für Innenstädte, Dorfkerne und Bodenprojekte gefunden werden. Rund 75 Prozent der elektrischen Energie werden aus Solarkraftwerken ausserhalb der Wintermonate erzeugt, was unser Problem der Winterimporte nicht gerade schmälert. Mit Batterien kann die tägliche Energie vom Tag auf die Nacht übertragen werden. Eine saisonale Speicherung ist noch nicht möglich. Aus diesem Grund macht es Sinn, sich einerseits für die Windkraft einzusetzen, die 65 Prozent des Stroms im Winter produziert, und anderseits die Einbindung im europäischen Stromsystem weiter hin zu stützen. Primeo Energie hat die Rückliefervergütung für Solarstrom per 1. Juli 2022 mehr als verdoppelt. Nur ein Zeichen oder auch eine wirtschaftliche Überlegung? Die Berechnungsmethode der Rückliefertarife wird von der Aufsichtsbehörde vorgegeben und wir halten uns daran. Im Gegensatz zu den Stromtarifen dürfen wir sie mehr als einmal im Jahr ändern, was wir jetzt getan haben. Wir freuen uns sehr, dass wir dazu beitragen können, die Entwicklung der Photovoltaik in unseren angestammten Versorgungsgebieten zu unterstützen. Unsere Initiative SUN2050 unterstützt diese Bemühungen ebenfalls. Elektrifizierung der Mobilität, Elektrifizierung der Beheizung – schneiden wir uns nicht ins eigene Fleisch, denn der Stromverbrauch wird damit zusätzlich steigen? Ich glaube nicht. Die Energiestrategie 2050 des Bundes sieht vor, dass der Stromverbrauch in unserem Land von heute 60 TWh auf zirka 84 TWh im Jahr 2050 ansteigen wird, das sind 42 Prozent mehr. Rund 12 TWh sollen aus der Elektrifizierung des Verkehrs stammen und 12 TWh aus der Substitution von Gas durch Strom bei der Wärme erzeugung durch Wärmepumpen. Dazu darf der Beitrag der Energieeffizienz nicht vernachlässigt werden. Primeo Energie erlebt gerade einen ereignisreichen Sommer und ist Sponsorin der Tour de Suisse und nun auch am bevorstehenden Schwingfest, dem ESAF, in Pratteln. Weshalb engagiert sich Ihr Unternehmen sehr prominent an diesen beiden Gross events? Nach dem Markenwechsel von EBM zu Primeo Energie war es für unsere Unternehmung wichtig, den Bekanntheitsgrad der neuen Marke zu steigern. Radfahren ist ein Volkssport, bei dem es um Technik, Innovation, Teamspirit und Leistung geht, welche alle mit unseren Unternehmenswerten vereinbar sind. Die Begeisterung, welche die Tour de Suisse 2022 in der ganzen Schweiz und am Etappenort Aesch ausgelöst hat, zeigt uns, dass wir richtig liegen. Mit unserem Engagement am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Pratteln wollen wir uns in der Region stärker verankern. Unser Ziel ist es, das ESAF einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Wichtig war, in unserem Jubiläumsjahr «125 Jahre Primeo Energie» zu einem Ereignis beizutragen, das seit mehr als 40 Jahren in unserer Region nicht mehr stattgefunden hatte. Sie selbst werden künftig eine neue Rolle im Unternehmen einnehmen und sollen am 19. April 2023 zum neuen CEO der Primeo Energie-Gruppe gewählt werden. Was wird sich durch diese neue Position in Ihrem Wirken verändern? Ich blicke auf unglaubliche 18 Jahre bei EBM und Primeo Energie zurück. Wenn mir jemand damals im Jahr 2005 zu meinem Start als CFO gesagt hätte, dass ich hier eine langjährige Karriere durchschreiten werde, hätte ich dies nicht einfach so unterschrieben. Es wurde zum Glück eine sehr spannende Zeit, und ich bin allen äusserst dankbar, die mich auf diesem Weg begleitet, gefördert und unterstützt haben. Nun möchte ich meine Branchenerfahrung sowie meine strategische und innovative Kompetenz einbringen und ein motivierender, inspirierender CEO sein. Ich gehe mit Demut, aber auch mit Enthusiasmus an diese Aufgabe heran. Ich werde mit Freude die anderen Sparten des Konzerns intensiver unterstützen, aktiver über die Energie zukunft unseres Landes nachdenken und handeln. Ich werde für meine Kollegen und die breite Öffentlichkeit besser sichtbar sein und es wird auch Kontinuität geben. Ich werde weiterhin für die Werte eintreten, die mir wichtig sind: Ehrlichkeit, Authentizität, Gemeinsamkeit. Ich möchte Primeo Energie zu einem wichtigen, führenden Akteur der Energiewende weiterentwickeln und entsprechend positionieren. Bei allen Herausforderungen, die anstehen – welche positiven Punkte sehen Sie für die weitere Entwicklung von Primeo? Es stimmt, die Herausforderungen haben zugenommen. Aber die Chancen sind da, und die Strategie, die wir seit Jahren verfolgen, erlaubt es, mit guten Optionen in die Zukunft zu blicken. Wir wollen weitere Fortschritte in den Wärme netzen machen, mit aventron den Energiemix dekarbonisieren, die Versorgungssicherheit verbessern. Die Arbeit, die unser Netzchef Lukas Küng im Rahmen der OSTRAL geleistet hat, ist bemerkenswert. Interview: Daniel Schaub ZUR PERSON Cédric Christmann, 55-jährig, ist schweizerisch-französischer Doppelbürger und gilt als profunder Kenner der Energiebranche und des Elektrizitätsmarkts in der Schweiz und in Frankreich. Nach dem Studium in Strasbourg und Lausanne arbeitete er für die chemische und pharmazeutische Industrie und war als Controller in den USA, Vertriebsleiter in Südamerika und CEO in Japan tätig. 2005 wurde er zum Finanzchef von Primeo Energie ernannt, 2016 übernahm er die Geschäftsführung Energie im Unternehmen. Während knapp zehn Jahren war er auch verantwortlich für den Aufbau der erneuerbaren Energien bei Primeo, die unter anderem die Gründung und den Aufbau von aventron, dem heute zweitgrössten Schweizer Produzenten von erneuerbaren Energien, beinhalteten. Im Hinblick auf die Delegiertenversammlung ist er als Nachfolger für Dr. Conrad Ammann als neuer CEO der Primeo-Energie-Gruppe vorgeschlagen. Cédric Christmann lebt mit seiner Familie im basellandschaftlichen Bottmingen. ds www.primeo-energie.ch

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