8 | Standpunkt der Wirtschaft PUBLIREPORTAGE 8. April 2022 Unsere Positionierung im zunehmend anspruchsvolleren Anlageumfeld Die Auswirkungen von Inflation, Geldpolitik und geopolitischen Unsicherheiten auf die zukünftigen Renditen unseres Baumann Portfolios Seit Beginn der Corona-Pandemie erleben wir turbulente Zeiten an den Finanzmärkten. Nach einem starken Einbruch im März 2020 erholte sich der Finanzmarkt – unterstützt durch eine ultraexpansive Geld- und Fiskalpolitik – bereits nach kurzer Zeit und erreichte 2021 historische Rekordwerte. Bedingt durch die erwarteten Leitzinserhöhungen im Zusammenhang mit der gestiegenen Inflation befinden sich die Finanzmärkte nun seit Januar 2022 im Abwärtstrend. Insbesondere der Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine hat die Abwärtsbewegung nochmals deutlich beschleunigt. Diese jüngste Marktentwicklung dürfte ein Vorgeschmack auf die kommenden Jahre sein und zeigt, dass die turbulenten Zeiten an den Finanzmärkten nicht vorbei sind und sich Anlegerinnen und Anleger auf ein zunehmend anspruchsvolleres Anlageumfeld einstellen müssen. Strukturell höhere Inflation Um eine drohende Rezession im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie abzuwenden, stellten Zentralbanken und Regierungen auf Kosten der Staatsverschuldung und mittels Erweiterung der Bilanzsumme den Volkswirtschaften gigantische Mengen an Liquidität zur Verfügung. Dank dieser ultraexpansiven Geld- und Fiskalpolitik konnte die gesamtwirtschaftliche Nachfrage trotz Pandemie aufrechterhalten werden. Gleichzeitig sahen sich Unternehmen auf der Angebotsseite aber mit unlösbaren Schwierigkeiten konfrontiert. Fabriken standen still, Lieferketten waren unterbrochen, das Personal fiel aus, und Energiepreise stiegen. Dies führte zu einem Nachfrageüberhang, wodurch das Preisniveau nach Jahren mit überwiegend deflationärem Umfeld deutlich anstieg. Da die preistreibenden Effekte anfangs temporär und pandemiebedingt schienen, sahen die Zentral banken keinen Handlungsbedarf und schauten der Entwicklung lange Zeit taten los zu. Mittlerweile haben sich diese Ansichten aber geändert und die Zentralbanken haben die strukturellen Komponenten erkannt. Unternehmen haben sich in den letzten Jahren auf die Kosten reduktion konzentriert, produzierten in Niedriglohnländern und hielten die Lagerhaltung möglichst knapp. Diese Tendenzen dürften sich aufgrund der gesammelten Erfahrungen während der Corona- Krise umkehren und zu höheren Produktions- und Vertriebskosten führen. Zudem ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahren die Ausgaben im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung von Unternehmen steigen werden. Ausserdem ist der Arbeitsmarkt – speziell in den USA – aufgrund der Corona-Pandemie sowie der zu nehmenden Bevölkerungsalterung ausgetrocknet, wodurch die Löhne längerfristig steigen dürften. Dass die Energiepreise angesichts der gegenwärtigen geopolitischen Konflikte weiter steigen werden, ist zudem ebenfalls wahrscheinlich. Die genannten Faktoren dürften sich in einem längerfristig steigenden Preisniveau ausdrücken, welches zu negativen Realzinsen führt. Mit Blickwinkel auf die Staatsverschuldung ist die gestiegene Inflation für verschuldete Regierungen wünschenswert, da sich die Staatsschulden ohne schmerzhafte Steuererhöhungen abtragen lassen. Dieses Umfeld, auch finanzielle Repression genannt, führt jedoch dazu, dass Nominalwerte wie Liquidität und Obligationen an Wert verlieren, wodurch es für Anlegerinnen und Anleger zunehmend anspruchsvoller wird, den realen Wert ihres Vermögens zu erhalten. Konsumentenpreise in % zum Vorjahr Die Konsumentenpreise erreichen Werte, die wir seit über 40 Jahren nicht mehr gesehen haben. Geldpolitischer Paradigmenwechsel Seit der Finanzkrise war die Entwicklung an den Märkten von aussergewöhnlichen Renditen geprägt. Die Hauptursache dafür war der bereits erwähnte Ausbau der Bilanzsummen wichtiger Zentralbanken. Dank diesem geldpolitischen Rückenwind ist die Weltwirtschaft seit 2009 um ansprechende 3,5 Prozent pro Jahr gewachsen. Die Aktienmärkte legten im gleichen Zeitraum mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 10 Prozent ebenfalls kräftig zu. Diese von der Wirtschaftspolitik beflügelte Konjunktur- und Vermögensentwicklung scheint nun aber an ihre Grenzen gestossen zu sein. Um die schleichende Entwertung von Vermögenswerten durch die strukturell gestiegene Inflation zu bekämpfen, werden sich die Zentralbanken gezwungen sehen, die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu dämpfen, indem sie die gesamtwirtschaftliche Liquidität reduzieren. Dazu müssen die Leitzinsen erhöht und die Bilanzsummen verringert werden. Somit ändert sich der konjunkturfördernde, geld politische Kurs der Zentralbanken und der bisherige Rückenwind dreht sich zu einem Gegenwind. Dies wird die zukünftigen Anlagerenditen belasten, wodurch wir auf ein geringeres zukünftiges Trendwachstum zusteuern. Langfristige Positionierung Für Sparer und einkommensorientierte Anleger wird die strukturell gestiegene Inflation zu nehmend schmerzhaft. Bei anhaltenden negativen Realzinsen erfahren Anlegerinnen und Anleger mit Liquiditätsbeständen und Obligationen eine substanzielle reale Vermögensvernichtung. Zudem belastet der geldpolitische Richtungs wechsel das künftige Anlageumfeld. Unter diesen Vorzeichen werden der reale Kapitalerhalt und ein erfolgreiches Anlegen sehr viel komplexer. Um das Vermögen real zu erhalten, Bilanz der wichtigsten Notenbanken Fed, EZB und BoJ, in USD Mrd. Beispielloser Ausbau der Bilanzsumme der wichtigsten Notenbanken. ist es deshalb entscheidend, mit einem langfristigen Anlage horizont investiert zu sein – auch in den gegenwärtig turbulenten Zeiten. Dabei haben Sachwerte wie Aktien und Immobilien die deutlich besten Voraus setzungen. Unternehmensumsätze, Mieteinnahmen und Immobilienpreise steigen mit dem Preisniveau an, während nominell fixierte Coupons, Zinsen und Nennwerte an Kaufkraft einbüssen. Innerhalb von Sachwerten sind die Aktien von Unternehmen zu bevorzugen, welche eine hohe Werthaltigkeit und Resilienz aufweisen. Diese Unternehmen können die inflationsbedingten, höheren Kosten an die Kundschaft weitergeben und bieten deshalb einen guten Inflationsschutz. Baumann Portfolio Fonds Die bevorstehende Normalisierung der geldpolitischen Massnahmen, die strukturell gestiegene Inflation sowie die vielseitigen geopolitischen Risiken führen zu einem zunehmend komplexeren und anspruchsvolleren Marktumfeld. Dies stellt für private Anlegerinnen und Anleger eine nicht zu unterschätzende anlagetechnische Heraus forderung dar. Mit unserem einfach verständlichen, pointierten und langfristig orientierten Baumann Portfolio Fonds bieten wir den Anlegerinnen und Anlegern die einzigartige Möglichkeit, an unserer langfristig ausgerichteten und einfach verständlichen bankeigenen Anlagestrategie zu partizipieren. Dabei investieren wir in Titel, die uns begeistern. Wir setzen auf Unternehmen, welche vom strukturellen Wachstum profitieren, eine erstklassige Bilanzqualität sowie eine hohe Exzellenz aufweisen und trotzdem angemessen bewertet sind. Durch eine Investition profitiert man sowohl direkt vom Erfolg von Baumann & Cie, Banquiers als auch von unseren einzigartigen Immobiliengesellschaften, die zu Marktpreisen – ohne Bewertungsaufschlag! – in attraktive Schweizer Wohnliegenschaften investieren. Der Baumann Portfolio Fonds wird durch Positionen in Gold und im Bereich Mikrofinanzierungen/ Impact-Investing in Schwellenländer komplettiert. Kaspar Bürge Baumann & Cie, Banquiers St. Jakobs-Strasse 46 4052 Basel Grafiken: Refinitiv Datastream Kaspar Bürge ist Portfolio Manager bei Baumann & Cie, Banquiers. Telefon: +41 61 279 41 41 E-Mail: info@baumann-banquiers.ch Website: www.baumann-banqiers.ch
8. April 2022 VERKEHRSPOLITIK Standpunkt der Wirtschaft | 9 ABSCHLEPPDIENST – Die Baselbieter Regierung hat die Koordination des Abschleppwesens an die Firma Medicall AG vergeben. Der neu organisierte Abschleppdienst soll eine effizientere Räumung bei Unfällen gewährleisten. Die Auslagerung erfolgt auf Anregung einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz, welche die «Task Force Anti Stau», bei der die Wirtschaftskammer mitwirkt, initiiert hatte. Effizienteres Abschleppwesen für das Baselbiet Die Problematik ist bekannt: Nach Unfällen staut sich der Verkehr in Windeseile, insbesondere auf den Autobahnen entstehen lange Kolonnen. Bei Unfallräumungen ist jede Minute entscheidend. Nach Kritik am zu langsamen Abschleppwesen des Kantons Basel-Landschaft hat der Regierungsrat am 1. Februar 2022 beschlossen, die Koordination von Unfallräumung und Abschleppwesen an die Firma Medicall AG, einer Tochtergesellschaft der Helvetia Gruppe, auszulagern. Das Unternehmen führt eine professionelle Einsatzzentrale und koordiniert jährlich ungefähr 30 000 Fälle. Bei der öffentlichen Ausschreibung des Kantons Basel-Landschaft hat die Medicall AG überzeugt. Die Unfallräumung soll nun effizienter und professioneller vonstattengehen. Bisher hat die Polizei jeweils direkt mit verschiedenen regionalen Abschleppunternehmen zusammengearbeitet. Mögliche Partner werden geprüft Doch welche Vorteile bringt das neu koordinierte Abschleppwesen im Vergleich zur aktuellen Situation? Martin Huser, Geschäftsführer der Medicall AG, betont: «Wir verfügen über 30 Jahre Erfahrung als Dispositionszentrale für Unfall- und Pannenhilfe und arbeiten schon seit Jahren mit etablierten Abschleppbetrieben zusammen.» Das Unternehmen soll nun dafür sorgen, dass bei einem Unfall der Verkehr schnellstmöglich wieder freigegeben werden kann. Martin Huser erklärt, dass sich die technischen und betrieblichen Anforderungen im Pannen- und Abschleppwesen in der Vergangenheit bedeutend verändert hätten: Das professionelle Abschleppen oder Bergen von Motorfahrzeugen aller Das Abschleppwesen im Kanton Basel-Landschaft wird neu von der Medicall AG koordiniert. Fahrzeugkategorien stelle hohe fachliche Anforderungen an spezialisierte Fachunternehmen. Huser führt aus: «Vielzahl von Unternehmen» Das Auswahlverfahren ist momentan im Gange und die operative Umsetzung ist auf den 1. Juni 2022 geplant. «Wir sind derzeit in der Auswahl der Vertragsbetriebe und sind dabei grundsätzlich frei, sofern die Abschleppunternehmen die Auflagen des Pflichtenhefts und Qualitätskriterien erfüllen.» In den nächsten Wochen wird die Medicall AG mit einem Sachverständigen die Qualifikationen von mehreren regionalen Unternehmen prüfen. Einige Abschleppunternehmen im Kanton schienen zuletzt etwas beunruhigt und befürchteten, dass sie nicht mehr berücksichtigt werden Bild: Shutterstock könnten. Huser beruhigt: Wie bisher mit dem Kanton, würden auch zukünftig mehrere Abschleppunternehmen Verträge für die Zusammenarbeit mit der Medicall AG erhalten. «Wir werden mit einer Vielzahl von Abschleppunternehmen im Kanton Baselland zusammenarbeiten», betont Huser. Die Auslagerung der Dienstleistung geschieht laut Medienmitteilung des Kantons auf Anregung einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz, welche die «Task Force Anti Stau» initiiert hatte, sowie auf das polizeiinterne Projekt «Schnelle Unfallräumung». Beide kamen zum Schluss, dass das Abschleppkonzept und die Qualität der Abschleppunternehmungen nicht mehr zeitgemäss sind und angepasst werden müssen. Delia Pfirter NACHHALTIGKEIT – Anders als die Aargauische Kantonalbank will die BLKB keine Ausschlusskriterien bei der Vergabe von Krediten einführen. Die Obstbau- und Brennereibranche im Kanton Basel-Landschaft ist erleichtert. Mehr Mut für die Obstbranche Die Aargauische Kantonalbank löste Ende Januar im Nachbarkanton ein kleines Beben aus. Sie gab bekannt, keine Kredite mehr an Firmen zu vergeben, die Kernenergie produzieren, fossile Energieträger abbauen oder Gentech-Forschung betreiben. Zudem werden auch Unternehmen, die mehr als 20 Prozent ihres Umsatzes mit hartem Alkohol, Tabakwaren oder Glücksspielen machen, nicht mehr finanziert. Dies alles im Namen der Nachhaltigkeit. Die Nachricht hat aufgeschreckt Von dieser Nachricht aufgeschreckt, nahmen danach viele Basel bieter Gewerblerinnen und Gewerbler Kontakt mit ihrer Kantonalbank auf. Die Frage war immer dieselbe: Kennt oder plant die BLKB ebenfalls Ausschlusskriterien? Die Kantonalbank konnte die KMU-Kunden beruhigen. BLKB- Mediensprecher Marius Maissen erläutert gegenüber dem «Standpunkt der Wirtschaft», mit welchen Argumenten: «Für die BLKB ist Nachhaltigkeit freilich ein wichtiges Thema. Doch wir sehen uns in der grossen Verantwortung, die regionale Wirtschaft zu unterstützen und arbeiten deshalb bei der Kreditvergabe nicht mit kategorischen Ausschlusskriterien.» Nachhaltigkeit sei bei den KMU Teil der Wertschöpfungskette und bei der Bank zusätzlich Teil der Risikoeinschätzung. Und dies bereits seit vielen Jahrzehnten. Doch das Finanzinstitut beliess es nicht nur bei schönen Worten. Die Vorkommnisse im Kanton Aargau hatten nämlich die Baselbieter Obstbauern und Schnapsbrenner auf den Plan gerufen. So entschied die Bank, die Anliegen der Branchenvertreter aus erster Hand abzuholen. Ende März traf sich eine Delegation der BLKB mit Vertretern des Schweizerischen Obstverbandes sowie des Verbandes Schweizer Brenner auf dem Obstbau- und Brennereibetrieb Wirz in Reigoldswil zu einem Austausch. Das Treffen verlief aus Sicht der Obstbranche zufriedenstellend, wie Hansruedi Wirz, selbst im Vorstand des Schweizer Obstverbandes, erzählt. Die BLKB-Vertreter hätten die Zusammenhänge verstehen wollen und diese seien ihnen anschaulich erklärt worden. Besonders eine Aussage habe sie zum Nachdenken angeregt, sagt Wirz: «Während die Schotten stolz auf ihr Kulturgut ‹Whiskey› sind und dieses auch erfolgreich vermarkten, tun wir Hansruedi Wirz weiht Augustin Mettler, Präsident Schweizer Brenner, sowie die beiden Vertreter der BLKB, Linus Lori und Beat Röthlisberger, (v.l.) in die Geheimnisse seiner Brennerei ein. Bild: zVg Schweizer uns mit unseren heimischen Obstbränden schwer.» Hochstammbäume seien hierzulande nur für schöne Postkartenmotive gut, deren Produkt werde jedoch verschmäht. Hansruedi Wirz hat die Gäste offenbar überzeugt, denn Marius Maissen ist voll des Lobes für die Obstbau- und Brennereibranche: «Die Schweizer Obstbauern verfügen bezüglich Nachhaltigkeit über ein tiefes und auf neusten Erkenntnissen basierendes Wissen. So lancierte der nationale Verband jüngst einen beeindruckenden 90 Punkte-Massnahmenplan für ihre Mitglieder, um Nachhaltigkeit auf allen Ebenen sicherzustellen. Von diesem Plan und dessen Umsetzung können auch wir profitieren und spannende Erkenntnisse in der Beratung von KMU gewinnen.» Es brauche wieder mehr Mut für die Branche, fügt Maissen an. Loris Vernarelli
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