10 | Standpunkt der Wirtschaft BERUFSBILDUNG 8. April 2022 KMU LEHRBETRIEBSVERBUND AG – Die Lernenden des KMU Lehrbetriebsverbunds (LBV), die derzeit das letzte Lehrjahr absolvieren, haben sich im Haus der Wirtschaft in Pratteln zusammen mit dem LBV-Team auf das Qualifikationsverfahren 2022 vorbereitet. Im Mittelpunkt standen Probeprüfungen vergangener Jahre, simulierte mündliche Abschlussprüfungen und ein erstes Bewerbungstraining. Lernende bereiten sich auf Prüfung vor Das Lösen von Probeprüfungen ist ein wichtiges Element, wenn sich die Lernenden des KMU Lehrbetriebsverbunds (LBV) auf das Qualifikationsverfahren am Ende ihrer Lehrzeit vorbereiten. So war es auch am vergangenen 21. März, als das LBV-Team die Lernenden im letzten Lehrjahr zur Prüfungsvorbereitungswoche empfing. Als Erstes galt es an diesem Montag, Probeprüfungen der Abschlussprüfungen vergangener Jahre zu lösen. Damit war der Grundstein gelegt, um nach dem gemeinsamen Mittagessen im Boost eat&drink mit dem Lernen loszulegen. Die Lernenden hatten den ganzen ersten Nachmittag Zeit, basierend auf ihren Fehlern in den Probeprüfungen selbstständig zu lernen und sich auszutauschen. Ein Teammitglied des LBV stand den Lernenden bei Fragen zur Seite. Simulation mündliche Prüfung Auch der zweite Tag der Prüfungsvorbereitungswoche startete mit dem Lösen von Probeprüfungen. Am Nachmittag stand für die KV-Lernenden die Simulation der mündlichen Prüfung auf dem Programm. Diese wurden branchenspezifisch für das Fach Englisch durchgeführt. Die Lernenden konnten so erste Erfahrungen mit dem Ablauf der mündlichen Abschlussprüfung sammeln. «Ich konnte viele Probeprüfungen lösen und weiss jetzt, wie die Prüfungen aufgebaut sind. Ich konnte mich zu den gelernten Themen auch mit den Lernenden austauschen», sagt Erblin, Lernender Kunststoffverarbeiter EBA im 2. Lehrjahr. Am Mittwochnachmittag war es Zeit für etwas Abwechslung. Das Nachmittagsprogramm bestand aus Bowling und Billard. Die Lernenden im Abschlussjahr bekamen so die Möglichkeit, sich mit den anderen Lernenden auszutauschen und zusammen Spass zu haben. Bewerbungstraining Der Donnerstag begann wieder mit selbstständigem Lernen. Um die Lernenden optimal auf das Berufsleben vorzubereiten, führte Daniela Schüpbach, Leiterin KMU Lehrbetriebsverbund, ein Bewerbungstraining durch. Anhand von guten und auch schlechten Beispielen erklärte sie, worauf die Lernenden beim Schreiben einer Bewerbung achten müssen und was eine gute Bewerbung von einer schlechten unterscheidet. Das Teambuilding ist in einer solchen Woche genauso wichtig wie das Lernen und Vorbereiten auf die Abschlussprüfungen. Der vorletzte Tag wurde deshalb mit einer gemeinsamen Mahlzeit in Basel gefeiert. Bei gutem Essen konnten die Lernenden und das LBV-Team noch etwas Zeit zusammen verbringen. Bewerbungstraining Passend zum Bewerbungstraining fand am Freitagmorgen das von Daniela Schüpbach geleitete Präsentationstraining statt. Dies soll den Lernenden helfen, an der mündlichen Abschlussprüfung zu überzeugen und generell beim Präsentieren sicherer rüberzukommen. Nach dem gemeinsamen Zmittag mit den Lernenden und dem LBV- Team wurden die letzten Probeprüfungen gelöst, und die letzten Fragen geklärt. Mit dem Ausfüllen des Feedbackformulars endete die Prüfungsvorbereitungswoche. Der Lernende Damjan, Kaufmann EFZ im 3. Lehrjahr, war zufrieden: «Die Prüfungsvorbereitungswoche war ein guter Startpunkt für die QV-Vorbereitung. Jetzt weiss ich, was ich noch genauer anschauen muss und was ich bereits kann.» Yanis Di Vincenzo Die Lernenden des LBV hatten während der Prüfungsvorbereitungswoche viel Zeit, um selbständig zu lernen. Bild: ydv ANZEIGE
8. April 2022 ANLÄSSE Standpunkt der Wirtschaft | 11 BASELBIETER GENUSSWOCHEN Jubiläumsjahr steht im Zeichen der Kirsche POLIT-TALK – FDP-Präsident Thierry Burkart überzeugte im Rahmen des Polit-Talks im Haus der Wirtschaft in Pratteln mit dezidierten Aussagen zu aktuellen politischen Themen, aber auch mit unterhaltsamen Einblicken in sein privates Leben. «Klare Kante ist ein Anspruch an mich» Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Primarschule Sissach pflanzen beim Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain zwei Kirschbäume. Bild: zVg/Th. Moor Die Baselbieter Genusswochen feiern in diesem Jahr das 10-Jahr-Jubiläum. «Als Spezialität des Jahres wird die Kirsche in Szene gesetzt – das Wahrzeichen der Baselbieter Landwirtschaft», schreibt Baselland Tourismus in einer Medienmitteilung. Zum Auftakt ins Jubiläumsjahr haben die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Primarschule Sissach zwei Kirschbäume beim Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung in Sissach gepflanzt. Ausserdem werden Lernende, die ihre Ausbildung als Koch/Köchin am Berufsbildungszentrum Baselland bis im September eine neue Baselbieter Spezialität kreieren. «Die Kirsche darf dabei nicht fehlen», schreibt Baselland Tourismus. Zu probieren gibt es die neue Baselbieter Spezialität dann zusammen mit weiteren feinen Gerichten während den Baselbieter Genusswochen, die vom 1. bis 30. September stattfinden. Neu mit «Bäcker-Confiseur Regio Basel» Der Verband «Bäcker-Confiseur Regio Basel» engagiert sich neu als Partner der Baselbieter Genusswochen. Im Rahmen der Partnerschaft wird während den Baselbieter Genusswochen das Handwerk der Bäckereien erlebbarer gemacht. Die Baselbieter Genusswochen werden vom 1. bis 30. September 2022 stattfinden und die Bevölkerung mit genussvollen Erlebnissen für alle Sinne verwöhnen. Das Programm mit den Veranstaltungen wird im kommenden Juli online veröffentlicht (Adresse siehe unten). ra www.baselbieter-genusswochen.ch KMU-NACHRICHTEN Die EBL meldet ein gutes Ergebnis Trotz stark gestiegener Energiekosten im zweiten Halbjahr hat das Energieversorgungsunternehmen EBL im vergangenen Jahr ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) von 58,9 Millionen Franken (Vorjahr: 58,7 Mio. Franken) erwirtschaftet und konnte ihren Reingewinn nach Minderheiten gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Prozent auf 24,3 Millionen Franken steigern. «Die anhaltende Covid-19-Krise hatte einen überschaubaren direkten Einfluss auf das Ergebnis der EBL Gruppe», schreibt die EBL in ihrer Mitteilung vom vergangenen 31. März. Die Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 9,7 auf 268,6 Millionen Franken ist auf das Wachstum der Bereiche Stromvertrieb, Stromnetz und Wärme zurückzuführen, während der Umsatz in der Sparte Telekom vor allem aufgrund einer Devestition um 1,6 Millionen Franken zurückging. Der Bruttogewinn hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Millionen Franken verbessert. Energiepreise bleiben 2022 unverändert «Der Krieg in der Ukraine und die Abhängigkeit Europas von russischem Gas werden die Energie preise und ihre Volatilität massgeblich beeinflussen», heisst es in der Medienmitteilung. Die EBL habe rund zwei Drittel ihres Strombedarfes durch langfristige Bezugsverträge gesichert und ist kurzfristig nur teilweise von den Energiemärkten abhängig. Die Energiepreise in der Grundversorgung würden deshalb «2022 im Vergleich zu 2021 unverändert bleiben», schreibt die EBL. Reto Anklin «Wir stehen in einer historischen Zeitenwende», sagte Thierry Burkart im Rahmen eines Polit-Talks der Wirtschaftskammer Baselland am vergangenen Dienstagabend im Haus der Wirtschaft in Pratteln und bezog sich mit dieser Aussage nicht nur, aber aus aktuellem Anlass des Ukraine-Krieges primär auf die Sicherheitspolitik. Der Krieg sei ein Angriff auf Werte wie Freiheit, Demokratie und Frieden – «wir müssen Flagge zeigen, um diese Werte an der Seite des westlichen Europas zu verteidigen», so Burkart. Die Einschätzung, ein konventioneller Krieg in Europa sei nicht mehr möglich, sei seit der russischen Invasion am 24. Februar Makulatur, der Konflikt müsse für die Schweiz auch innenpolitische Konsequenzen haben. Sicherheitsausgaben erhöhen «Wir sollen eng mit der Nato zusammenarbeiten, aber wir dürfen auch keine sicherheitspolitischen Trittbrettfahrer sein», forderte Burkart und verwies auf seinen Vorstoss im eidgenössischen Parlament, die Ausgaben für die Landesverteidigung um zwei Milliarden Franken auf 1,0 Prozent des Bruttoinlandprodukts zu erhöhen. «Wir haben in den vergangenen 30 Jahren vieles verpasst, indem wir mit wenig Budget, einem diffusen Neutralitätsverständnis und der Idee der autonomen Verteidigung agierten», fand Burkart und verurteilte das Festhalten der Initianten gegen die Beschaffung der F-35-Kampfflugzeuge. In seiner aktuellen Motion im Ständerat verlangt er die Beschaffung «so schnell wie möglich» und sagte in Pratteln, die laufende Initiative, zumal noch nicht einmal zustande gekommen, dürfe keinerlei vorrechtlichen Einfluss auf den Abschluss des Geschäftes durch den Bundesrat haben. «Starke liberale Stimme» WIRTSCHAFTSKAMMER – Am 26. April steht die nächste Delegiertenversammlung an. Im Auditorium im Haus der Wirtschaft dreht sich dann alles um die Wahl des neuen Präsidenten der Wirtschaftskammer. Eine neue Ära wird eingeläutet Der 26. April und somit die Delegiertenversammlung (DV) der Wirtschaftskammer Baselland (Wika) rückt immer näher. Rund 200 Mitglieder sind an jenem Dienstag gerufen, im Auditorium im Haus der Wirtschaft in Pratteln den neuen Präsidenten der Wika zu wählen. Nach 24 Jahren im Amt wird Andreas Schneider den Stab weitergeben. Der mögliche Nachfolger steht bereits in den Startlöchern, der Zentralvorstand schlägt Roman Mayer als neuen Präsidenten der Wirtschaftskammer per 1. Juli 2022 vor. Es liegt nun an den Delegierten, die Wahl zu bestätigen. Und nicht nur diese Wahl: Nicole Ott und Peter Meier werden gleichzeitig zur Zuwahl in den Zentralvorstand vorgeschlagen. Sollten die drei Kandidatinnen und Kandidaten gewählt werden, würden FDP-Präsident Thierry Burkart (rechts) mit Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser beim Apéro nach dem Polit-Talk am vergangenen Dienstag im Haus der Wirtschaft. Bild: Delia Pfirter Seit vergangenem Oktober ist der 46-jährige Aargauer Ständerat Thierry Burkart Präsident der FDP. Die Liberalen Schweiz. Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, hat acht Jahre mit ihm im Vorstand des TCS Schweiz zusammengearbeitet und bezeichnete Burkart in seiner Begrüssung zum Polit-Talk im HDW als «starke liberale Stimme, die für das Erfolgsmodell Schweiz einsteht». Diese Stimme hat Burkart in seiner neuen Funktion und mit seinem Team an der Spitze der nationalen FDP schon mehrfach erhoben. Die FDP äusserte sich dezidiert in wichtigen Themen der Energie- und Umweltpolitik und Burkart stellte in Pratteln zeitnah ein weiteres Grundsatzpapier seiner Partei zur Europapolitik in Aussicht. «Die klare Kante ist ein Anspruch an mich», sagte der Parteipräsident und stellt dabei auch hohe Ansprüche an sich selbst. Den beiden Missionen, die eidgenössischen Wahlen und die Bundesratswahlen 2023 erfolgreich zu bestehen, ordnet er alles unter. Eineinhalb Jahre vor diesen richtungsweisenden Personenwahlen sieht Burkart seine Partei durchaus auf Kurs. «Wir sind wieder berechenbarer geworden und demonstrieren – auch bei unseren drei Schwerpunkten Sicherheit, Wirtschaftspolitik und Sicherheit – klare Einigkeit.» Genauso entscheidend wie die eigene Geschlossenheit sieht Burkart jedoch sie ihr neues Amt vorerst bis 2024 bekleiden, stehen doch in zwei Jahren Gesamterneuerungswahlen an. Dann werden sich auch die bisherigen Mitglieder des Zentralvorstands, namentlich Rolf Blatter, Lucian Hell, Beat Huesler, Roland Tischhauser, Mirko Tozzo, Richard E. Weber und Hansruedi Wirz zur Wahl stellen. Vielfältiger Tätigkeitsbericht Einsitz in die Delegiertenversammlung haben die Delegierten der Sektionen (Berufs- und Branchenverbände, Gewerbe- und Industrievereine) und der Einzelmitglieder sowie die Mitglieder des Wirtschaftsrats und die Ehrenmitglieder. Zusammen mit der Einladung wurde den Delegierten in den vergangenen Tagen auch der Tätigkeitsbericht zugestellt. Im Report sind die bürgerliche Zusammenarbeit in den wichtigen Themen. Schwingen und Heavy Metal Im Talk mit Michael Köhn, stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, gab Burkart auch Einblicke in sein Privatleben. Im kommenden Oktober wird er seine Lebenspartnerin heiraten. Seine in einem Innerschweizer Internat erworbene Begeisterung für das Schwingen wird er im Kollegenkreis im Wohnmobil auch am kommenden Eidgenössischen Schwingfest 2022 in Pratteln im Baselbiet ausleben – «wahrscheinlich muss ich mich diesmal aber etwas stärker zurückhalten», stellte er fest. Seine Affinität für Heavy Metal drückt er 2022 mit dem Besuch der Konzerte von Iron Maiden und Metallica aus. «Es gibt ja keinen Grund, dass ich aufgrund meiner neuen Position meinen Musikstil ändern sollte.» Zeit und Kompass alle wichtigen Ereignisse rund um die Wirtschaftskammer seit der letzten DV im Herbst 2019 nach Themenfeldern zusammengefasst. So zum Beispiel der Umzug von Liestal ins Haus der Wirtschaft nach Pratteln Anfang 2021. Erfolge der Wirtschaftskammer Nebst einem interessanten Interview mit Andreas Schneider, der auf die vergangenen 24 Jahre an der Spitze des Verbandes zurückblickt, und den Porträts der drei Kandidierenden werden im Bericht auch die jüngsten Erfolge der Wika aufgezählt: – Die Wirtschaftskammer half ihren Mitgliedern während der Coronakrise mit regelmässigen Newslettern und individueller Beratung. – Während fünf Tagen informierten sich vom 27. bis 31. Oktober 2021 Das Zeitmanagement von Thierry Burkart ist anspruchsvoller geworden. «Ich wollte eigentlich nie Berufspolitiker werden, aber seit ich Parteipräsident bin, ist es de facto so», räumte er ein. Aber sein Engagement leistet er aus Überzeugung, wie er mit einem Bonmot vor dem Prattler Publikum vermittelte: «Wenn die, die keine Zeit haben, keine Politik machen, dann machen die Politik, die Zeit haben. Und das wollen wir lieber nicht.» Das eine oder andere seiner zahlreichen Hobbys, darunter viele sportliche, komme jedoch in den letzten Monaten deutlich kürzer. «Ich habe bereits etwas an Gewicht zugelegt», stellte er fest. Dies gilt allerdings durchaus auch für seine politische Situation. Burkart steht stärker im Fokus, er wird gehört, ist medial präsenter. Seinen liberalen Kompass habe er, ganz unpolitisch, in seiner Jugend durch seine alleinerziehende Mutter erhalten. «Dafür bin ich sehr dankbar und ich will und kann diesen Kompass auch nie mehr ablegen.» Köhn sprach ihn auch auf seine persönlichen Schwächen an: «Manchmal bin ich noch etwas zu emotional – aber im sehr sachlichen Ständerat steht mir das selten im Weg.» Daniel Schaub Tausende von Jugendlichen an der Berufsschau in Liestal über rund 250 verschiedene Berufs- und Ausbildungswege. – Mit mehr als 110 Anmeldungen und Präsentationen am First Pitch, 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern während des Second Pitch und 25 Projekten in der Finalrunde war die Swiss Innovation Challenge 2021 ein voller Erfolg. Die Wirtschaftskammer Baselland ist eine der Partnerinnen der Swiss Innovation Challenge. – In den letzten anderthalb Jahren konnte die Wika an der Urne manch wichtigen Sieg feiern. So hat sie kürzlich die Klimaschutzinitiative der Grünen bekämpft. Des Weiteren wurden Anliegen der KMU in Stellungnahmen und Vernehmlassungen eingebracht. Loris Vernarelli
Laden...
Laden...
Wirtschaftskammer Baselland
Haus der Wirtschaft
Hardstrasse 1
4133 Pratteln