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Standpunkt 537, 18. März 2022

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4 | Standpunkt der Wirtschaft ARBEITSMARKT 18. März 2022 BÜROKRATIE – Die Grenzgängerausweise aus Papier werden durch Ausweise im Kreditkartenformat ersetzt. Dafür müssen alle Grenzgängerinnen und Grenzgänger auch im digitalen Zeitalter persönlich nach Oberwil zum Erfassungszentrum. Der Grund: Die Erfassung hat zwingend durch eine sogenannte – vom Bund vorgegebene – Erfassungsstation zu erfolgen. «Das persönliche Erscheinen ist erforderlich» Seit Februar 2021 ist in Oberwil eine grosse Umtauschaktion im Gang: Alle 24 000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger erhalten einen neuen Grenzgängerausweis. Und neue Ausweise werden ebenfalls nur noch dort ausgestellt. Der Grund dafür ist, dass der Bund die Ausstellung von Ausländerausweisen neu geregelt hat. Die alten Papierausweise werden durch Ausweise im Kredikartenformat ersetzt, die handlicher sind und vor allem auch die heutigen Sicherheitsanforderungen erfüllen. Soweit, so gut. Wieso müssen alle nach Oberwil? Die Krux für die Betroffenen ist jedoch: Man muss für die digitale Erfassung von Foto und Unterschrift persönlich im Erfassungszentrum in Oberwil erscheinen. Viele Grenzgängerinnen und Grenzgänger, aber auch die Arbeitgeber fragen sich: Wieso muss jemand, der beispielsweise in Lörrach-Binzen daheim ist und in Bubendorf arbeitet, nach Oberwil in das Mühlemattcenter, um sich fotografieren zu lassen und eine Unterschrift zu leisten? Weil es nicht anders geht, heisst es seitens der kantonalen Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion. Die Begründung: «Die Erfassung hat hardwaretechnisch zwingend durch Für einen solchen Ausweis müssen alle Grenzgängerinnen und Grenzgänger persönlich in Oberwil erscheinen, sich fotografieren lassen und eine Unterschrift leisten. Bild: baselland.ch eine sogenannte Erfassungsstation (durch Bund vorgegeben) zu erfolgen, was das persönliche Erscheinen bei einem Erfassungszentrum zwingend erforderlich macht. Der neue Ausländerausweis im Kreditkartenformat wird sodann durch ein spezialisiertes Unternehmen im Auftrag des Bundes erstellt und direkt versandt.» Zudem verlange die Rechtsordnung, dass das KIGA Baselland als zuständige Behörde vor jeder Erfassung der Fotografie und der Unterschrift die Identität der Personen prüfen müsse. Und die Vorschrift des Staatssekretariats für Migration (SEM) zu diesen Kontrollen sei klar: Sie müssen physisch erfolgen. Es ist also aus technischen und rechtlichen Gründen nicht möglich, eine digitale Lösung anzubieten, die auch ohne persönliches Erscheinen der betroffenen Personen auskommt. Es führt also kein Weg daran vorbei, für die benötigte Viertelstunde im Erfassungszentrum an der Mühlemattstrasse in Oberwil zu erscheinen. Der Termin kann auf der Plattform des Kiga online gebucht und falls nötig auch verschoben werden. Über Mittag ist das Erfassungszentrum geschlossen. Die Öffnungszeiten für die Kundschaft ist von 8 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr. Am Donnerstag ist es bis 18.30 Uhr geöffnet. Die Wahrscheinlichkeit, dass man also während der Arbeitszeit für ein Foto und eine Unterschrift das Erfassungszentrum aufsuchen muss, ist hoch. Alle fünf Jahre ein neues Foto Seit der Einführung des neuen Ausweises vor etwas mehr als einem Jahr wurden knapp 5800 neue Ausweise ausgestellt. Anzufügen ist, dass die neuen Ausweise fünf Jahre gültig sind. Dann müssen die Grenzgängerinnen und Grenzgänger wieder nach Oberwil, um ein neues Foto zu machen und eine neue Unterschrift zu leisten. Denn «für sämtliche neuen Ausländerausweise EU/ EFTA im Kreditkartenformat, eingeschlossen die Grenzgängerausweise, gilt, dass für deren Produktion grundsätzlich alle fünf Jahre das Gesichtsbild sowie die Unterschrift der gesuchstellenden Person digital zu erfassen sind». Patrick Herr ANZEIGE ANZEIGE BOOST YOUR DAY eat & drink Die moderne Food Bar. Die Food Bar BOOST in Pratteln im Haus der Wirtschaft an der Hardstrasse 1 verwöhnt Sie täglich von Montag–Freitag. Das Angebot nimmt Sie mit auf eine gastronomische Reise um die Welt. Die Küche ist kreativ, saisonal und frisch. Und lecker! Salate Sandwiches Daily Soup Daily Specials Poke Bowls Snacks Auch Takeaway möglich Das Wochenmenu finden Sie jeweils unter folgendem Link www.hdw.ch/besucher/boost-eat-drink Kontakt: boost@hdw.ch | 061 927 65 92 Parkplätze hat es genug und zu Fuss ist das BOOST drei Minuten vom Prattler Bahnhof entfernt (beim Kunimatt-Kreisel).

18. März 2022 ENERGIEPOLITIK Standpunkt der Wirtschaft | 5 UNIVERSITÄT BASEL Der Studienreport wird präsentiert Über Transformation wird viel gesprochen, doch was genau bedeutet sie für die Unternehmen in der Region Nordwestschweiz und wie reagieren diese auf neue Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung, Energie, Technologie, des Fachkräftemangels oder der Marktveränderungen? Dies wollte eine Studie der Universität Basel in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Baselland herausfinden und von den teilnehmenden Unternehmen auch Hinweise darauf erhalten, wie sie Kundenbedürfnisse in ihre Zukunftsstrategien mit einbinden und in welchen Bereichen sie dabei auf Unterstützung angewiesen sind. Austausch mit der Wirtschaftskammer Auf Basis eines Online-Fragebogens, den die Prof. Bruhn & Partner AG im Austausch mit der Wirtschaftskammer ausgearbeitet hat und der sich an den häufigsten Fragestellungen aus der Wirtschaft und den Erkenntnissen aus etlichen geführten qualitativen Interviews mit Unternehmen verschiedenster Prägung orientiert, beantworteten zahlreiche regionale Unternehmen die wichtigsten Problemstellungen und leisteten so einen wichtigen Beitrag zur Lösung von Zukunftsthemen und Herausforderungen für die Wirtschaftsregion. Im Rahmen eines Informations-Events präsentieren und erläutern Professor Manfred Bruhn (Wirtschaftswissenschaft Uni Basel), Dr. Mareike Ahlers (geschäftsführende Gesellschafterin der Prof. Bruhn & Partner AG) und Christoph Buser (Direktor Wirtschaftskammer Baselland) die Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Studie. Selbstredend werden die Referenten einleitend auch auf die aktuelle Situation des Ukraine-Krieges eingehen. ds Präsentation Studienreport Datum: Montag, 4. April 2022 Zeit: 18 Uhr (Dauer ca. 1 Stunde, anschliessend Networking-Apéro) Ort: Haus der Wirtschaft, Hardstrasse 1, 4133 Pratteln (Auditorium) VERANSTALTUNGEN Unternehmen gründen im Baselbiet Ein Unternehmen zu gründen, ist ein Lebensprojekt. Der Schritt in die Selbständigkeit ist ein aufregender, aber auch herausfordernder Prozess. Vom Erstellen eines Businessplans über die Wahl der geeigneten Rechtsform bis hin zu (sozial-)versicherungsrechtlichen Fragen sind zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Für Jungunternehmen gibt es aber kompetente Unterstützung – zum Beispiel im Rahmen eines spezifischen Informationsanlasses zum Thema Unternehmensgründung, der am 29. März 2022 (18 bis 19.30 Uhr) im Haus der Wirtschaft in Pratteln angeboten wird. Partnerschaftlich verbunden Der Business Park Oberbaselbiet | Laufental | Thierstein, die Unternehmerschule Baselland und die Wirtschaftskammer verfügen über reiche Erfahrung im Bereich der Neugründungen von Firmen. Die Stiftung Business Park Oberbaselbiet | Laufental | Thierstein bezweckt die Förderung und Erleichterung von Unternehmensgründungen, indem sie neue Unternehmen berät und unterstützt, und weitere Aktivitäten innerhalb und ausserhalb des Business Parks organisiert, um Jungunternehmen zu fördern. Sie ist partnerschaftlich mit der Wirtschaftskammer Baselland und der neuen Unternehmerschule Baselland verbunden, die ab dem 25. April 2022 im Haus der Wirtschaft ihren Lehrgang KMU/Gewerbe anbietet und darin Lösungen und Praxiswerkzeuge für unternehmerische Herausforderungen aufzeigt. Der Lehrgang besteht aus 44 Blöcken, der Unterricht findet jeweils montags von 18.45 bis 22 Uhr statt. Am Gründerabend vom 29. März werden auch Unternehmende zu Wort kommen, welche bereits erfolgreich die ersten Schritte absolviert haben. Beim anschliessenden Apéro können Detailfragen besprochen und Kontakte geknüpft werden. Die Teilnahme am Anlass ist kostenlos. Vorgängige Anmeldung bis 24. März 2022 ist erwünscht an info@bplt.ch. Bei Fragen steht Thomas Bretscher vom Business Park (+41 205 70 70 oder info@bplt.ch) zur Verfügung. Daniel Schaub ENERGIEPLANUNGSBERICHT – Der von der Regierung Anfang Jahr präsentierte Energieplanungsbericht kommt nun auch politisch unter Druck. Die drei bürgerlichen Landratsfraktionen verlangen eine Sistierung von bereits eingeleiteten Vernehmlassungen bis zur Beratung des Berichts im Parlament. Bürgerliche fordern eine Sistierung Die drei bürgerlichen Landratsfraktionen der Mitte, FDP und SVP sind mit dem Vorgehen der Baselbieter Regierung in Sachen Energieplanungsbericht nicht einverstanden. Die Regierung hatte dieses Papier Ende Januar präsentiert und darin auch gleich 19 verschiedene, teilweise sehr weitreichende Massnahmen definiert. Acht dieser Aktionspunkte will die Regierung in Eigenregie initiieren, zu weiteren hat sie teilweise bereits separate Vernehmlassungen lanciert – zum Beispiel zur Ökologisierung der Motorfahrzeugsteuern am 23. Februar 2022 (vgl. Artikel im Standpunkt vom 4. März). Noch nicht im Landrat behandelt KMU LEHRBETRIEBSVERBUND – Am vergangenen 3. März führte die KMU Lehrbetriebsverbund AG (LBV) im Tagungs- und Eventcenter im Haus der Wirtschaft in Pratteln ein Treffen der Ausbildungsbetriebe durch. LBV pflegt Austausch mit den Ausbildungsbetrieben Die Teilnehmenden des Treffens der dem KMU Lehrbetriebsverbund (LBV) angeschlossenen Ausbildungsbetriebe wurden am vergangenen 3. März von LBV-Leiterin Daniela Schüpbach im Haus der Wirtschaft in Pratteln begrüsst. Dem LBV sei es ein grosses Anliegen, die Praxis bildnerinnen und -bildner der Ausbildungsbetriebe zu treffen, um ihnen einerseits eine Austauschplattform zu bieten und sie andererseits über aktuelle Themen rund um den LBV zu informieren, sagte Daniela Schüpbach. Teammitglieder stellten sich vor Der Energieplanungsbericht 2022 mit seinen insgesamt19 Massnahmen stösst bei den bürgerlichen Parteien auf Kritik. Bild: zVg Bislang konnte sich weder die Umwelt- und Energiekommission (UEK) des Landrats noch das Gesamtparlament politisch zu dem links-grün geprägten Energieplanungsbericht, den man genauso gut als Klimaschutzbericht bezeichnen könnte, äussern. Und trotzdem drückt die Regierung aktionistisch aufs Gaspedal. Dagegen wollen sich nun die drei bürgerlichen Fraktionen im Landrat mit zwei Handlungspostulaten, die im Hinblick auf die kommende Sitzung am 24. März eingereicht werden sollen, zur Wehr setzen. Andi Trüssel von der SVP, der als Mitglied der UEK mit am Ursprung dieser Intervention steht, sagt: «Sowohl mit der Umsetzung der Massnahmen in Eigenregie als auch mit der Eröffnung der Vernehmlassungen greift der Regierungsrat der grundsätzlichen Debatte in der Kommission sowie im Landrat auf unzulässige Weise vor.» Dies sei umso folgenschwerer, weil der vorgelegte Energieplanungsbericht grosse thematische Lücken aufweise, wie zum Beispiel Versorgungssicherheit, Strommangellage, Gas als Übergangslösung, Auslandsabhängigkeit, fehlende Speicherung der umgewandelten Sonnenenergie aus den mit Vollgas installierten Fotovoltaik anlagen usw. Dazu wurden auch wichtige Volksabstimmungen wie jene zum CO 2 -Gesetz im vergangenen Juni oder zur Klimaschutzinitiative im Kanton Basel-Landschaft im Februar, die an der Urne abgelehnt worden sind, in keiner Weise berücksichtigt. Schnellschüsse vermeiden LBV-Leiterin Daniela Schüpbach (vorne am Fenster) präsentiert die neue Website des LBV. Bild: lbv «Mit den beiden Handlungspostulaten wollen wir als Landräte unsere Verantwortung wahrnehmen und erreichen, dass die künftige kantonale Energie- und Klimapolitik nicht übers Knie gebrochen wird, und dass unausgereifte Schnellschüsse vermieden werden», so der SVP- Landrat. Auch bei der FDP kommt der Bericht nicht gut an. Andreas Dürr, Fraktionspräsident der FDP, hält fest: «Der Energieplanungsbericht sollte – wie der Name sagt – primär Fragen zur zukünftigen Energieversorgung des Kantons und insbesondere zur Versorgungssicherheit aufzeigen. Stattdessen kommt er als eigentlicher Klimaschutzbericht daher.» Die Postulate fordern deswegen vor der Einleitung nächster Schritte, Vernehmlassungen und Projekten eine eingehende und sorgfältige Diskussion des Energieplanungs berichts im Parlament. Vor diesem Hintergrund wird der Regierungsrat eingeladen, die Verfahren zu den Vernehmlassungen «Änderung des Energiegesetzes und des zugehörigen Dekrets aufgrund des Energieplanungsberichts 2022» und «Änderung der Energieverordnung aufgrund des Energieplanungsberichts 2022» sowie weitere in diesen Papieren angekündigte Vernehmlassungen zu sistieren. Dassel- Die Teammitglieder des LBV stellten sich gleich selbst vor, indem sie jeweils drei Fragen beantworteten: Wofür bin ich beim LBV verantwortlich? Was war mein schönstes Erlebnis beim LBV? Wo trifft man mich privat an? «Die erste ALS-Abnahme als Ausbildungscoach bei der BWT Aqua AG war für mich das schönste Erlebnis», sagte Yanis Di Vincenzo, Ausbildungscoach. Sabrina Haeber, stv. Leiterin des LBV, erinnert sich an ihren Besuch bei der Jost Transport AG zurück, als sie in einen LKW sitzen durfte und einen Einblick in die Welt des Berufsbildes Strassentransportfachmann/-frau EFZ erhielt. Daniela Schüpbach erzählte: «Ich habe von einer Lernenden Blumen erhalten – als Dank fürs Coaching», und Rrezarta Thaqi gab an, dass sie eine Lernende beraten konnte, und diese dadurch bessere Noten erzielt habe. Der Rückblick auf das Jahr 2021 stellte den grössten Part der Präsentation dar, da es im letzten Jahr viele Veränderungen gegeben hat. Der Umzug der Geschäftsstelle von Liestal nach Pratteln wurde ebenso thematisiert wie der gesamte Neuauftritt des LBV. Das neue Logo, die neue Webseite, wie auch zwei neue Events zeigten auf, dass der LBV moderner wurde und sich weiterentwickelt hat. Nach dem Rückblick durfte der Ausblick nicht fehlen. Dieser beinhaltete unter anderem den neuen be gilt für die von der Regierung bereits in Eigenregie beschlossenen Massnahmen, für die ein Marschhalt gefordert wird. Die von den drei bürgerlichen Fraktionen getragenen Postulate sind ein starkes und wichtiges Signal. Markus Dudler von der Fraktion der Mitte, als einziger Vertreter seiner Partei Mitglied in der UEK, sagt: «Zumindest die vorberatende UEK sowie der Landrat sollten zum Bericht Stellung nehmen können, bevor eine Vernehmlassung zur Änderung des Energiegesetzes und des Dekrets geschrieben wird und der Regierungsrat eigene Massnahmen umsetzt, da der Bericht ja die Grundlage dazu ist. Die beiden Postulate sollen die Legislative, den Landrat stärken, dies nach zwei Coronajahren, in denen die Regierung stark im Lead gewesen ist.» Daniel Schaub MITMACHEN BEIM LBV Möchten auch Sie Ihren Lernenden «Mehr als nur eine Lehre» bieten und ebenfalls ein Ausbildungsbetrieb des LBV werden? Dann unterstützt und berät Sie die KMU Lehrbetriebsverbund AG gerne dabei. www.kmu-lehrbetriebsverbund.ch Login-Bereich der Webseite, weitere geplante Dienstleistungen und Angebote sowie die nächsten Termine für die Lernenden-Events. Am Ende des Austauschs erhielten die Praxisbildnerinnen und -bildner die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Rückmeldungen wie auch Erfahrungen mit dem LBV zu teilen. Diskutiert wurde auch beim anschliessenden Apéro, welcher im hauseigenen Gastronomiebereich «BOOST eat & drink» stattfand. Sabrina Haeber

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