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Standpunkt 535, 18. Februar 2022

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4 | Standpunkt der Wirtschaft EVENTS 18. Februar 2022 ANLÄSSE – Die Wirtschaftskammer Baselland wird mit Beginn der wärmeren Jahreszeit eine Vielzahl von Anlässen im Haus der Wirtschaft lancieren. Ein Überblick. Intensives Event-Frühjahr steht bevor Homeoffice und Quarantäne sind gefallen, weitere Lockerungen hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen – und die Vorfreude auf ein gutes Event-Frühjahr darf nun in den kommenden Jahren wachsen. Die Wirtschaftskammer Baselland will die neuen Möglichkeiten im Haus der Wirtschaft und dem Tagungs- und Eventcenter nutzen, um ihr Veranstaltungsprogramm zu intensivieren und ihren Mitgliedern spannende Themen, Referenten, Speaker und Gäste präsentieren. 4. April: Studienreport Gemeinsam mit Prof. Bruhn & Partner und dem wirtschaftswissenschaftlichen Institut der Universität Basel hat die Wirtschaftskammer im vergangenen Herbst eine Studie zu Transformationsprozessen und dem Einbezug von Kundeninteressen in künftige Geschäftsstrategien umsetzen lassen. Die Ergebnisse entbehren nicht einer gewissen Spannung und werden an diesem Abend gemeinsam mit dem Studienreport im Rahmen eines Anlasses mit Professor Manfred Bruhn, Studienleiterin Mareike Ahlers und Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer Baselland, präsentiert. 5. April: Thierry Burkart Am 18. Mai steht im Haus der Wirtschaft das Arbeitgeber-Zmorge auf dem Programm. Bild: Archiv Seit Oktober 2021 ist der Aargauer Thierry Burkart Präsident der FDP. Die Liberalen Schweiz. Auf Einladung der Wirtschaftskammer Baselland spricht er im HDW Pratteln über die aktuellen politischen Herausforderungen rund um die Energie-, Klima-, Verkehrs- und Europapolitik. Burkart bewegt sich seit über zwei Jahrzehnten auf dem politischen Parkett und ist aus Überzeugung Freisinniger. Nach vielen Jahren im Aargauer Grossen Rat, den er 2014 auch präsidieren durfte, begab er sich 2015 aufs nationale Parkett und wurde mit Glanzresultat in den Nationalrat gewählt. Nur eine Legislatur später stieg er nach der deutlichen Wahl im zweiten Umgang in die kleine Kammer auf und repräsentiert den Kanton Aargau seither im Ständerat, wo er Mitglied der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF), der Sicherheitspolitischen Kommission (SiK) sowie Vizepräsident der Geschäfts prüfungskommissionen (GPK) ist. 2. Mai: Frühjahrs-Apéro Der traditionelle Neujahrs-Apéro der Wirtschaftskammer Baselland musste zu Beginn des Jahres der Corona- Pandemie zum Opfer fallen. Nun wird das Verpasste im Rahmen eines Frühlings-Apéros im Haus der Wirtschaft nachgeholt und statt auf das neue Jahr auf die warme Jahreszeit und die blühende Baselbieter Wirtschaft angestossen. Ein Anlass, aus den Umständen entstanden – aber vielleicht ja in Zukunft mit einer neuen Tradition. 9. Mai: Energiewende ohne Stromlücke Wie kann die Schweiz die Energiewende unter Berücksichtigung einer drohenden Strommangellage bewältigen? Im Haus der Wirtschaft diskutieren der Swissgrid-Experte Jörg Spicker, Claus Schmidt (CEO IWB), Tobias Andrist (CEO EBL) und Cédric Christmann (Geschäftsführer Primeo Energie AG), wie die Energiewende ohne Stromlücke realisiert werden kann. Die sichere Stromversorgung der Schweiz ist elementar. Praktisch alle Errungenschaften der zivilisierten Gesellschaft wären ohne Elektrizität nicht nutzbar. Vor dem Hintergrund der Energiewende sowie dem gescheiterten Rahmenabkommen mit der EU stellt die Sicherung der Stromversorgungssicherheit die Branche und die Politik vor grosse Herausforderungen. Ein spannender Diskussionsabend mit hochkarätiger Besetzung. 18. Mai: Arbeitgeber-Zmorge Arbeitgeber Baselland hat ein umfassendes Jahresprogramm mit zahlreichen Seminaren und Informationsveranstaltungen zusammengestellt (vgl. Standpunkt vom 4. Februar 2022). Einer der Höhepunkte ist jeweils das Arbeitgeber-Zmorge, diesmal am 18. Mai, an dem diesmal die Psychiatrie Baselland zu Gast ist und über die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz informiert. 23. Mai: Dr. Martin Keller Beim ersten Business-Club der Wirtschafskammer Baselland ist Dr. Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der fenaco-Genossenschaft, zu Gast. Zur Fenaco- Gruppe zählen rund 11 000 Mitarbeitende in der ganzen Schweiz. Keller wird den geladenen Gästen Einblick in seine vielseitige Tätigkeit im mächtigsten Schweizer Agrar konzern gewähren. 24. August: KMU Networking-Grill Die Wirtschaftskammer Baselland lädt zum beliebten spätsommerlichen Grillplausch im Haus der Wirtschaft. Es treffen sich Unternehmerinnen und Unternehmer, Freundinnen und Kollegen, Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zu einem kurzweiligen Austausch am Grill bei einem guten Glas Wein oder einem kühlen Bier. Zu allen Anlässen werden die Mitglieder der Wirtschaftskammer per Mail eingeladen. Dort sind jeweils alle Informationen zum jeweiligen Anmeldeprozess hinterlegt. Die Wirtschaftskammer Baselland freut sich auf rege Teilnahme und spannende Anlässe. Daniel Schaub WEITERBILDUNG – Die coronabedingt verschobenen Starttermine für die Unternehmerschule Baselland und die CAS-Lehrgänge der FHNW wurden neu festgelegt. Ein weiterer Info-Abend steigt am 24. März. Aus- und Weiterbildungsangebote neu lanciert «Für die Unternehmen im Baselbiet ist der Fachkräftemangel das Thema Nummer 1. Und sie suchen intensiv nach Angeboten, um Führungsnachwuchs auszubilden und nachziehen zu können.» Dies sagte Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser einleitend zu einem Informationsanlass Ende vergangenen Jahres, an dem Marcel Burkart von der Unternehmerschule Baselland und Beat Birkenmeier von der Hochschule für Wirtschaft an der FHNW ihre Ausund Weiterbildungsangebote, die im Jahr 2022 im Haus der Wirtschaft (HDW) etabliert werden, den Interessenten vorstellten. Die für den Februar dieses Jahres geplanten Starttermine für die diversen Angebote mussten in der Zwischenzeit coronabedingt verlegt werden und sind nun wie folgt neu bestimmt: – Unternehmerschule Baselland: Start am 25. April 2022 – CAS Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit: Start am 7. Mai 2022 – CAS Geschäftsentwicklung: Start am 6. Mai 2022 – CAS Unternehmensführung KMU: Start am 6. Mai 2022 – CAS Arbeitgebermarketing Die Angebote werden im Rahmen eines weiteren Info-Anlasses am 24. März 2022 (18 bis 20 Uhr) im Haus der Wirtschaft präsentiert (Anmeldung über www.hdw.ch/event). Die Transformationsprozesse auf vielen Ebenen fordern die Unternehmen in vielerlei Hinsicht – und darauf wollen die Bildungsinstitutionen mit praxisorientierter, flexibler und zukunftsgerichteter Aus- und Weiterbildung für Unternehmerinnen und Unternehmer reagieren. Erfahrene Praxistrainer «Es ist heute zentral, dass Unternehmer in ihre Weiterbildung ihre eigenen Herausforderungen einbringen, dass ein intensiver Austausch stattfindet und diese von erfahrenen Praxistrainern begleitet und vermittelt werden», sagte Marcel Burkart von der Unternehmerschule, die seit 1988 existiert, heute Weiterbildungen an verschiedenen Standorten von Glarus bis Aarau durchführt und ab Februar 2022 erstmals eine «Unternehmerschule Baselland» im Haus der Wirtschaft in Pratteln starten wird. Die Unternehmerschule vermittelt in 44 Blöcken jeweils an einem Montag abend konkrete Werkzeuge und aktuellstes Wissen für den unternehmerischen Alltag. Dabei erweitern die Teilnehmenden ihr persönliches Netzwerk und nutzen das eigene Unternehmen als Lernwerkstatt für den Praxistransfer. Dies ist Marcel Burkart das Wichtigste: «Wir bilden aus der Praxis für die Praxis aus.» Deshalb gibt es bei der Unternehmerschule keine Hausaufgaben und Prüfungen. Der Mehrwert entsteht aus den Erfahrungen der eingesetzten Praxistrainer und der Teilnehmenden direkt. FHNW mit neuen CAS Die Hochschule für Wirtschaft, die schon seit Längerem mit der Wirtschaftskammer Baselland den CAS- Lehrgang Unternehmensführung KMU anbietet, hat ihr Angebot auf das neue Schuljahr ausgebaut und bietet 2022 im Haus der Wirtschaft drei zusätzliche Lehrgänge an. Der CAS «Geschäftsentwicklung – fit für die Zukunft» lehnt sich dabei stark an das bisherige Angebot der Unternehmensführung an. Unterschiede gibt es hier bei der Auswahl von Pflicht- und Wahlpflichtmodulen. Am Ende der Lehrgänge wird als Abschlussarbeit eine Geschäftsidee entwickelt oder ein Businessplan erstellt. Komplett neu sind die beiden Angebote des CAS «Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit», in dem es um alle Bereiche der sozialen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung geht. Als Abschlussarbeit wird hier ein Nachhaltigkeitskonzept für das eigene Unternehmen der einzelnen Teilnehmenden erstellt. Mitglieder der Wirtschaftskammer Baselland profitieren bei allen Angeboten der Unternehmerschule und der FHNW im Haus der Wirtschaft von Rabatten und Vorzugskonditionen. Bei beiden Anbietern besteht die Möglichkeit der Teilnahme an Schnupperlektionen. Die Unternehmerschule bietet ausserdem ein persönliches Einstiegsgespräch an, um die Bedürfnisse exakt abzuklären. Daniel Schaub www.unternehmerschule.ch/ baselland www.fhnw.ch/de/weiterbildung/ wirtschaft DELEGIERTENVERSAMMLUNG Delegierte wählen neuen Präsidenten Anderthalb Jahre ist es her, seit die rund 200 Mitglieder der Delegiertenversammlung (DV) der Wirtschaftskammer Baselland das letzte Mal Beschlüsse fassen konnten – und zwar wegen der Pandemie nur in schriftlicher Form. Am kommenden 26. April steht nun die nächste ordentliche DV an, diesmal physisch und neu im Auditorium im Haus der Wirtschaft in Pratteln. Zu den Aufgaben des obersten strategischen Führungs- und Entscheidungsorgans gehört, neben dem Erlass des wirtschaftspolitischen Grundsatzprogramms, unter anderem auch die Wahl des Präsidenten des Zentralvorstands sowie der übrigen Mitglieder des Zentralvorstands. Roman Mayer soll Andreas Schneider ablösen Und genau dies muss die Delegiertenversammlung Ende April tun. Es gilt nämlich, den Nachfolger von Präsident Andreas Schneider zu wählen, der seit 1998 im Amt ist und den Stab weitergeben wird. Wie in der Ausgabe vom 10. Dezember des «Standpunkts der Wirtschaft» bereits kommuniziert, schlägt der Zentralvorstand der Wirtschaftskammer Roman Mayer als neuen Präsidenten per 1. Juli 2022 bis 2024 vor. Zudem werden Melanie Ott und Peter Meier zur Zuwahl in den Zentralvorstand der Wirtschaftskammer bis 2024 vorgeschlagen. Alle bisherigen Mitglieder des Zentralvorstands, namentlich Rolf Blatter, Lucian Hell, Beat Huesler, Roland Tischhauser, Mirko Tozzo, Richard E. Weber und Hansruedi Wirz, wurden 2020 für vier Jahre gewählt. Folglich kommt es 2024 zu Gesamterneuerungswahlen. Einsitz in die Delegiertenversammlung haben die Delegierten der Gewerbe- und Industrievereine, die Delegierten der Einzelmitglieder, die Mitglieder des Wirtschaftsrats und des Zentral vorstands sowie die Ehrenmitglieder. Die Sektionen (Berufs- und Branchenverbände, Gewerbe- und Industrievereine) wurden bereits im Januar angeschrieben und aufgefordert, ihre Delegierten mitzuteilen. Die Einladungen werden aufgrund dieser Angaben spätestens Anfang März verschickt. Loris Vernarelli KMU-NACHRICHTEN Gesundheitszentrum in Laufen steht Die Kooperationspartner für das «Regionale Gesundheitszentrum Laufen» haben ihre Verträge unterzeichnet. Das Baugesuch für den Umbau der Flächen im «Birs Center» am Bahnhof Laufen wurde bereits publiziert. Das neue Zentrum, das ab 2023 in Betrieb gehen soll, vereint neben den ambulanten Angeboten der Kliniken des Kantonsspitals Baselland (KSBL) die Notfallversorgung, die Dermatologie, die Rheumatologie sowie die Hausarztmedizin. Mit der Dermatologie der Praxis Reinacherhof, dem Rheumazentrum Laufen und Kurt Bütikofer, langjähriger stellvertretender Chefarzt der Inneren Medizin am Spital in Laufen, hat das KSBL verschiedene Partner an der Seite, um das Gesundheitszentrum im Birs Center aufzubauen. So kann das Konzept wie geplant umgesetzt werden: ein ambulantes Zentrum mit Walk-In-Notfall, modernster Diagnostik sowie Radiologie, Spezialsprechstunden und Hausarztmedizin. «Wir sind von diesem Konzept überzeugt und sehen unseren Einsatz mit diesen starken Partnerschaften bestätigt», sagt KSBL-CEO Norbert Schnitzler. Das KSBL tritt als Ankermieter und Betreiber auf, während sich die Kooperationspartner mit ihren Praxen im Gesundheitszentrum einmieten werden. Mit Kurt Bütikofer als Partner bietet das Rheumazentrum zukünftig auch die Allgemeine Innere Medizin an. Damit ist auch die Hausarztmedizin vertreten, was alle Partner als besonderen Gewinn sehen. Mit der Dermatologie rundet die Praxis Reinacherhof das Angebot mit einer weder im KSBL vorhandenen noch in der Region breit vertretenen Fachdisziplin ab. Auch für sie gehört die interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Tagesordnung, denn in der Gemeinschaftspraxis in Reinach pflegen die Mitarbeitenden verschiedener Fachdisziplinen einen intensiven Austausch. pd. www.ksbl.ch/gz-laufen

21. Januar 2022 VERKEHRSPOLITIK Standpunkt der Wirtschaft | 5 TCS-UMFRAGE – Gemäss einer Umfrage des Touring Clubs der Schweiz (TCS) hat sich während der Corona-Pandemie der Trend zu Gunsten des motorisierten Individualverkerkehrs (MIV) verstärkt. Diesen Trend bestätigen auch die Anzahl eingelöster Motorfahrzeuge und die steigende Zahl bestandener Fahrprüfungen. Der MIV gewinnt an Bedeutung Übersicht über den Motorfahrzeugbestand in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Stichtag der Erhebung ist jeweils der 30. September eines Jahres. Grafik: autoschweiz Der Trend zugunsten des motorisierten Individualverkehrs (MIV) hat sich während der Corona-Pandemie akzentuiert, das stellt eine Umfrage des TCS Schweiz fest. Mit zunehmender Elektrifizierung werde der MIV auch immer ökologischer und fast drei Viertel der in der Schweiz zurückgelegten Kilometer würden mit dem Auto, dem Motorrad, dem E-Bike oder dem Mofa gefahren, fügt der grösste Schweizer Mobilitätsclub in einer Mitteilung an. Man kommt so zum Schluss: Der motorisierte Individualverkehr ist der Hauptträger des Schweizer Verkehrs. Laut Bundesamt für Statistik steigerte sich der Anteil des mit dem eigenen Fahrzeug zurückgelegten Weges während der Pandemie um 4 Prozent, der Anteil des mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) zurückgelegten Weges schrumpfte hingegen um 7,1 Prozent. Diesen Trend bestätigt eine (nicht repräsentative) Umfrage des TCS. Er hat diese bei seinen ETI-Schutzbriefinhabern von Sommer 2020 bis Winter 2021 in sechs Befragungs wellen durchgeführt. Der Trend hält weiter an Gemäss der Umfrage planten im Frühling 2020 61 Prozent der ETI- Schutzbriefinhaber mit dem eigenen Auto in die Sommerferien zu fahren, schlussendlich verwendeten dann jedoch 81 Prozent das eigene Fahrzeug. Im Gegenzug verlor das Flugzeug deutlich an Attraktivität. Im Frühling 2020 planten noch 31 Prozent, mit dem Flugzeug in die Ferien zu fliegen, schlussendlich waren es noch 10 Prozent. Diese Verteilung Auto vs. Flugzeug blieb während der Pandemie stabil. Auch im Sommer 2021 fuhren 80 Prozent der ETI-Schutzbriefinhaberinnen und -inhaber mit dem eigenen Auto in die Ferien, das Flugzeug konnte nur leicht auf 13 Prozent dazugewinnen. Weitere Indikatoren weisen laut TCS darauf hin, dass sich der Trend in der Schweizer Bevölkerung weiterhin in Richtung MIV akzentuieren wird. So steige die Anzahl bestandener Führerprüfungen seit 2017 kontinuierlich an. 2020 gab es bei den bestandenen Theorie prüfungen gar eine Zunahme von 12 Prozent. Im selben Zeitraum hat der Fahrzeugbestand schweizweit auf 6,241 Millionen Fahrzeuge zugenommen. Das ist ein Plus von rund 235 000 Fahrzeugen. Diese Entwicklung hin zum MIV spüre man auch beim TCS, heisst es. Vergangenes Jahr verzeichneten die WAB-Fahrtrainingskurse insgesamt 35 Prozent mehr Teilnehmende als im Jahr zuvor. Auch Camping boomt. 7588 Camper-Zulassungen im Jahr 2021 bedeuten im Vorjahresvergleich ein Wachstum von 26,4 Prozent. 2020 hatte ihre Anzahl noch 6005 betragen – bereits dies waren 26 Prozent mehr als 2019 (4766). Innerhalb von zwei Jahren haben Wohnmobile ihre Neuimmatrikulationen folglich um satte 59,2 Prozent steigern können. Umwelt verträglich dank E-Mobilität Der TCS stellt zudem erfreut fest: Der MIV kann sich dank Elektromobilität umwelt verträglich entwickeln. Tatsächlich erreichte im Dezember der Marktanteil von Fahrzeugen mit elektrischen Antrieben (reine Elektroautos, Plug-in-Hybride, Brennstoffzellenfahrzeuge) mit 32,9 Prozent ein Monats-Rekordniveau. Im Gesamtjahr 2021 stehen für E-Antriebe 22,5 Prozent Marktanteil zu Buche, weitere 21,9 Prozent der Neuzulassungen entfallen auf Voll- und Mildhybride ohne Lademöglichkeit über das Stromnetz. Der Marktanteil der reinen, batteriebetriebenen Elektroautos hat 2021 mit 13,3 Prozent zum ersten Mal die 10-Prozent-Marke übersprungen, wie einer Mitteilung von autoschweiz, der Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure, zu entnehmen ist. Patrick Herr ABSCHLEPPWESEN – Die Unfallräumung und das Abschleppwesen im Kanton Basel-Landschaft werden neu und effizienter organisiert. Das ist ein Verdienst der Task Force Anti-Stau (TFAS), bei der auch die Wirtschaftskammer Baselland mitwirkt. Das Ereignismanagement wird neu koordiniert Das Problem ist bekannt. Unfälle auf Hochleistungsstrassen sorgen gerade im Stossverkehr für stundenlange Verkehrsbehinderungen, der Verkehrsfluss ist durch die langanhaltende Räumung in vielen Fällen länger blockiert oder reduziert als nötig. Defizite im bisherigen Ereignismanagement von Unfallstellenräumungen und im Abschleppwesen – auch im Vergleich mit anderen Kantonen – förderte eine durch die Task Force Anti-Stau initialisierte Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz vom August 2020 deutlich zutage. Entscheid fiel Anfang Februar Die Studie und die daraus abgeleiteten Lösungsperspektiven der Task Force haben nun die Baselbieter Regierung und die Polizei Basel-Landschaft zum Handeln geführt. Anfang Februar wurde entschieden, dass künftig die «Dispositions zentrale Unfall-/Pannenhilfe» der Firma Medicall AG die Unfall räumung und den Abschleppdienst koordinieren sollen. Die im zürcherischen Brüttisellen ansässige Medicall AG ist eine Tochtergesellschaft der Helvetia-Gruppe. Der Vergabeentscheid sei noch nicht rechtskräftig und unterliege einer Beschwerde frist, teilt die Regierung mit. Auch das polizeiinterne Projekt «Schnelle Unfallräumung» hatte sich für eine Anpassung des bestehenden Abschleppkonzepts und der qualitativen Anforderungen an die Abschleppunternehmen ausgesprochen, heisst es in der Medienmitteilung vom vergangenen 4. Februar. Belastung extrem angestiegen Polizeisprecher Adrian Gaugler relativierte in der «Basler Zeitung» auch Vorwürfe, die Baselbieter Polizei hätte bisher bei der Abschlepporganisation zu langsam gearbeitet: «Die Belastung der Verkehrsinfrastruktur steige extrem an, da können schon kleine Ereignisse zu grossen Störungen führen», lässt er sich in der Zeitung zitieren. Polizei half bei Suche mit Dennoch wirkte die Polizei Basel- Lasndschaft bei der Suche nach einem zuverlässigen und kompetenten Partner mit, der mit Vertragsbetrieben die technologischen Entwicklungen im Bereich Antriebstechnik berücksichtigt, Unfallstellen professionell räumt und damit für den Verkehr schnellstmöglich wieder freigibt. Bei der öffentlichen Ausschreibung, an der sich mehrere Unternehmen beteiligt hatten, konnte die Firma Medicall AG mit ihrem Konzept am meisten überzeugen. Die Dispositionszentrale von Medicall werde mit einer Vielzahl von Abschleppunternehmen einen Zusammenarbeitsvertrag unterzeichnen, heisst in der Medienmitteilung von Anfang Februar. Task Force nicht einbezogen Der Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser, Präsident der Task Force Anti-Stau, begrüsst die Neustrukturierung der Unfallstellenräumung und Abschlepporganisation zwar grundsätzlich und wird nun die Umsetzung genau beobachten. Bedauerlich findet er, dass die Regierung die Task Force nicht in ihre finalen Überlegungen mit einbezogen hat. Aus den Medien erfahren «Die Task Force hat über die Neuorganisation und die Vergabe aus den Medien erfahren, das ist ärgerlich und entspricht auch nicht dem definierten Beratungsauftrag (vgl. Box).» Buser zeigt sich indes vom Vorgehen der Regierung nicht übermässig überrascht: «Leider ist dieses Verhalten in der Baselbieter Verkehrspolitik derzeit Standard. Die zuständigen Regierungsmitglieder scheinen eher zu Sololäufen zu tendieren als zu einem echten und offenen Austausch mit Expertinnen und Experten ausserhalb der Verwaltung.» Daniel Schaub Die Räumung der Unfallstellen soll schneller vonstattengehen. Bild: Shutterstock TASK FORCE ANTI-STAU Die Task Force Anti-Stau (TFAS) ist im Jahr 2004 durch den Regierungsrat Basel-Landschaft eingesetzt worden. Die Kommission hat den Auftrag, die Behörden bei der Umsetzung ihres Auftrags zur Stauverhinderung und Staubekämpfung zu beraten. Sie trifft sich drei- bis viermal pro Jahr und hat konsultativen Charakter ohne Entscheidbefugnisse. Empfehlungen an die Regierung erfolgen mit einfachem Mehr. In der Task Force Anti-Stau haben Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Bereichen/Organisationen/ Verbänden (TCS, ACS, VCS, Handelskammer beider Basel, Wirtschaftskammer Baselland, ASTAG, ASTRA, Polizei Basel-Landschaft, Bau- und Umweltschutzdirektion Basel-Landschaft) sowie Experten in Verkehrsfragen Einsitz. ds

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