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Standpunkt 534, 4. Februar 2022

Die Zeitung der Wirtschaftskammer Baselland

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4 | Standpunkt der Wirtschaft ENERGIE 4. Februar 2022 REKORDWERTE 2021 – Das Baselbieter Energiepaket wird nachgefragt wie nie zuvor. Dies belegen die beeindruckenden Zahlen des auch von der Wirtschaftskammer Baselland unterstützten Förderprogramms, das im Jahr 2021 Rekordwerte liefern konnte. Baselbieter Energiepaket auf Erfolgskurs Alleine im Jahr 2021 haben 2173 Baselbieter Hauseigentümerinnen und -eigentümer sowie Baselbieter KMU mit Unterstützung des Energiepakets in energetische Gebäudesanierungen und erneuerbare Energien im Gebäudebereich investiert. Dieses wichtige Engagement der Hauseigentümerinnen und -eigentümer und der KMU wurde durch das Baselbieter Energiepaket mit rund 22,2 Millionen Franken Fördermittel unterstützt. Dies ist absoluter Rekord und entspricht einer Zunahme von 18 Prozent gegenüber dem bereits sehr erfolgreichen Jahr 2020. Der starke Anstieg an Zusicherungen ist zu einem grossen Teil auf die Nachfrage nach Luft-Wasser-Wärmepumpen zurückzuführen, die in den allermeisten Fällen bisher fossile Heizsysteme ersetzen. Erfolg für erneuerbare Heizsysteme Diese komplett sanierte Liegenschaft in Reigoldswil war nur eine von vielen, in denen 2021 mit Beiträgen aus dem Energiepaket eine neue Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert wurde. Bilder zVg Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist beeindruckend. Für deren Einsatz wurden 2021 rund 8,1 Millionen Franken Fördergelder zugesprochen. Auch Anschlüsse an Fernwärmenetze sowie weitere erneuerbare Heizsysteme erfreuen sich einer hohen Beliebtheit. Diese beeindruckenden Zahlen bestätigen die Strategie des neuen Energiepakets, das im Mai 2020 in Kraft gesetzt worden war. Im Baselbiet sind aktuell noch rund 48 000 fossile Heizungen in Betrieb, und 27 000 davon müssen altersbedingt bereits in den kommenden Jahren ersetzt werden. Mit dem neuen Energiepaket soll der Umstieg auf ein erneuerbares Heizsystem ganz gezielt gefördert und erleichtert werden. Dank dieser sinnvollen Anreize durch das Baselbieter Energiepaket soll die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung effizient und ohne Verbote realisiert werden. Mit Blick auf die weiteren Förderbereiche wird deutlich, dass 2021 auch im Bereich Neubau und Systemsanierung mehr Fördermittel zugesichert werden konnten. Auch die Nachfrage an Beratungsdienstleistungen blieb stabil, was aufgrund der gegenwärtigen Pandemiesituation sehr erfreulich ist. Im Bereich der Beratungsdienstleistungen erfreuten sich insbesondere die Impulsberatungen «erneuerbar heizen» einer hohen Beliebtheit. Mehr als 800 Bahnwaggons Mit Unterstützung des Baselbieter Energiepakets konnte der Energieverbrauch im kantonalen Gebäudesektor in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt werden. Aus einer im Frühjahr 2020 veröffentlichten Energiestatistik des Kantons geht hervor, dass der entsprechende Energieverbrauch von 2010 bis 2019 um beeindruckende 12,5 Prozent abgenommen hat. Mit den zwischen 2010 und 2019 über das Baselbieter Energiepaket geförderten Massnahmen wird über die Lebensdauer eine energetische Wirkung von inzwischen 525 GWh Energie pro Jahr erzielt, was umgerechnet rund 15 Prozent des jährlichen Raumwärmebedarfs im Kanton Basel-Landschaft entspricht. Die kumulierte CO 2 -Einsparung beträgt insgesamt 1,079 Millionen Tonnen. Eine Milliarde Investitionen Um diese abstrakten Zahlen etwas greifbarer zu machen: Die kumulierte Wirkung von 525 GWh Energie pro Jahr entspricht in etwa dem Heizenergieverbrauch von 28 000 Einfamilienhäusern oder dem Energieinhalt von rund 800 mit Heizöl gefüllten Bahnwaggons. Würde man diese Bahnwagen hintereinander koppeln, wäre der Zug knapp 20 Kilometer lang. Stünde die Lokomotive des Zugs im Bahnhof Liestal, befände sich der hinterste Wagen zwischen Tecknau und Olten im Hauenstein Basistunnel. Auch die mit Unterstützung des Baselbieter Energiepakets sanierte Fläche kann sich sehen lassen. Alleine im Jahr 2020 hat diese einen Wert von gut 155000 Quadratmetern erreicht. Seit das Baselbieter Energiepaket 2010 eingeführt wurde, beläuft sich die mit dem Energiepaket insgesamt sanierte Fläche auf rund 2,1 Millionen Quadratmeter. Dies entspricht der Fläche von mehr als 290 Fussballfeldern. Die beeindruckenden Zahlen wurden dank des freiwilligen Engagements der Baselbieter Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer sowie der regionalen KMU möglich. Sie sind es, die einen grossen Teil der Investitionen selber tragen. Seit dem Start des Baselbieter Energiepakets wurden Investitionen im Umfang von rund 1 Milliarde Franken ausgelöst. Simon Dalhäuser www.energiepaket-bl.ch 2000 RUND 2000 FÖRDERGESUCHE 2021 22,2 MIO CHF ZUSICHERUNGEN DER FÖRDERGELDER IM JAHR 2021, DAS SIND 18 % MEHR ALS IM VORJAHR, DAVON ÜBER 1 ⁄3 FÜR WÄRMEPUMPEN 525 GWh DIE KUMULIERTE WIRKUNG VON 525 GWH ENERGIE PRO JAHR ENTSPRICHT DEM ENERGIEINHALT VON RUND 800 BAHNWAGGONS GEFÜLLT MIT ÖL DEM HEIZENERGIE VERBRAUCH VON EINFAMILIENHÄUSERN 28 000 ENERGIE FÜR KMU – Das Baselbieter Energiepaket bringt den regionalen KMU nicht nur Aufträge im Bereich der energetischen Gebäudesanierung, auch KMU können von den Vorzügen und Beiträgen des Energiepakets profitieren. Wichtiges Engagement für die KMU-Wirtschaft Das Baselbieter Energiepaket schafft eine Win-win-win-Situation. Neben der Umwelt profitieren auch sanierungsbereite Liegenschaftseigentümerinnen und -eigentümer dank des finanziellen Zustupfs. Und das Energiepaket leistet einen grossen Nutzen für die Baselbieter KMU-Wirtschaft. So werden mit Unterstützung des Energiepakets zahlreiche Aufträge an das regionale Gewerbe vergeben. Seit Beginn des Energiepakets wurden bereits Investitionen von rund 1 Milliarde Franken ausgelöst – ein erheblicher Teil der Aufträge wird lokal vergeben und sichert so Facharbeitsplätze in der Region und die Ausbildung von Lernenden in den handwerklichen Berufen. KMU profitieren doppelt Im Sinne einer guten Dienstleistungserbringung gegenüber ihren Kundinnen und Kunden ist es für KMU wichtig, die Möglichkeiten des Energiepakets zu kennen. So können sich Unternehmen positiv abheben, indem sie für ihre Kunden gleich die gesamte Gesuchsabwicklung übernehmen. Für die Baselbieter KMU ist das Energiepaket gleich doppelt interessant. Neben den dank des Förderprogramms ausgelösten Aufträgen können auch die KMU selbst energetische Sanierungen an ihren gewerblich genutzten Geschäftsräumlichkeiten initiieren und dafür Unterstützung durch das Energiepaket beanspruchen. Gerade bei Gewerbeliegenschaften ist das Energieeffizienzpotenzial oftmals hoch. Eine entsprechende Beratung kann die gewünschten Lösungsansätze liefern. Effizient und freiwillig Während der Klimaschutz vielerorts erst diskutiert wird, konnte dank dem Baselbieter Energiepaket in den vergangenen Jahren in eindrücklicher Weise bereits konkret und messbar Energie eingespart werden. Das kantonale Förderprogramm hat sich – dies belegen sämtliche relevanten Zahlen – bewährt. Es ist ein breit abgestütztes und sehr gut funktionierendes Instrument zur Erreichung KMU können bei energetischen Sanierungen an ihren gewerblich genutzten Geschäftsräumlichkeiten Unterstützung durch das Energiepaket beanspruchen. Bild: Energiepaket BL der ambitionierten kantonalen Klimaziele. Das Energiepaket setzt dort an, wo mit dem eingesetzten Franken die beste Wirkung erzielt werden kann, bei der Verbesserung der Energieeffizienz, und zwar durch Anreize, nicht durch Verbote. Vor diesem Hintergrund engagiert sich die Wirtschaftskammer Baselland im Namen ihrer rund 10 000 angeschlossenen Mitglieder, der massgebenden Branchenverbände und der lokalen KMU- Organisationen seit Beginn stark und partnerschaftlich für das Baselbieter Energiepaket. dl

4. Februar 2022 KMU-ORGANISATIONEN Standpunkt der Wirtschaft | 5 CORONAVIRUS Neuerungen beim Breiten Testen BL Im seit vergangenen März laufenden wöchentlichen Pool-Testing im Kanton Basel-Landschaft gilt seit dem 1. Februar 2022 ein neuer Prozess. Die abgegebenen Speichelproben werden zweistufig untersucht, zunächst wie bisher in einem Pool und danach neu bei einem positiven Pool- Ergebnis auch gleich einzeln. Dadurch müssen Teilnehmende bei einem positiven Pool-Test keinen zusätzlichen Einzeltest in einer Testoder Depooling-Station vornehmen. Neu ist seit 1. Februar auch, dass aus den negativen Testergebnissen ein für 72 Stunden gültiges Covid- 19-Zertifikat generiert werden kann. Dies ist über die Neuregistrierung der Teilnehmenden online lösbar. Weitere Härtefallhilfen Der Baselbieter Landrat hat letzte Woche auf Antrag der Regierung zusätzliche Gelder für die Härtefallhilfe gesprochen. Das Parlament bewilligte einstimmig eine einmalige Ausgabe von 36,3 Millionen Franken. Von den ausbezahlten Härtefallhilfen im Jahr 2022 wird der Bund 70 Prozent tragen. Mit dem neuen Hilfspaket sollen von der Pandemie stark betroffene Unternehmen bei der Deckung der ungedeckten Kosten unterstützt werden. Das Programm ist vorerst bis Juni 2022 beschränkt. Der Bundesrat hat am 26. Januar 2022 das summarische Abrechnungsverfahren für Kurzarbeitsentschädigung (KAE) sowie die Erhöhung der Höchstbezugsdauer von KAE auf 24 Monate verlängert. Zudem hat er für alle Betriebe die Karenzzeit und die Beschränkung auf vier Abrechnungsperioden für Arbeitsausfälle von über 85 Prozent aufgehoben. ds Informationen zu den aktuellen bundesrätlichen Covid-19-Entscheiden erhalten Sie mit dem Newsletter der Wirtschaftskammer Baselland. LANDESAUSSTELLUNG Svizra27 baut Vorstand weiter aus Anfang 2022 ist der Verein Landesausstellung Svizra27 in die zweijährige Machbarkeitsstudie gestartet. An der Mitgliederversammlung vom vergangenen 26. Januar wurden sieben neue Vorstandsmitglieder gewählt. Folgende Personen gehören neu dem Vorstand von Svizra27 an: Karin Frick, Vorsitz Fachbeirat Gesellschaft, Soziales und Umwelt (Forschungsleiterin und Mitglied der GL des Gottlieb Duttweiler Instituts); Vincent Gigandet, Vorstandsmitglied (Directeur de la Fédération des Entreprises Romandes Arc jurassien); Bernhard Heusler, Vorsitz Fachbeirat Sport (Berater, Präsident Stiftung Schweizer Sporthilfe, Ehrenpräsident des FC Basel 1893); Dr. Urs Hofmann, Vorsitz Fachbeirat Politik (Alt Regierungsrat des Kantons Aargau); Anita Hugi, Vorsitz Fachbeirat Kunst und Kultur (Autorin, Produzentin, Direktorin von Filmfestivals); Christian Imark, Vorstandsmitglied (Nationalrat SVP Kanton Solothurn) Olivia Klein, Vorsitz Fachbeirat Jugend (Co-Präsidentin Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände, SAJV). Die Wirtschaftskammer Baselland ist mit dem stv. Direktor Michael Köhn bereits seit Längerem im Vorstand vertreten. ra SOCIAL-MEDIA-POST DER WOCHE STUDIE – Die Universität Basel hat in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Baselland regionale Unternehmen zu den Themen Transformation und Kundenzentrierung befragt. Dr. Mareike Ahlers von der Prof. Bruhn & Partner AG gewährt einen Blick hinter die Kulissen der derzeit laufenden Auswertungsphase. Einblick in über 300 Baselbieter KMU Standpunkt: Frau Ahlers, im vergangenen Herbst haben Sie und Professor Manfred Bruhn gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Baselland eine breit angelegte Studie lanciert, die zeigen soll, wie Unternehmen ihren strategischen Wandel gestalten und welche Rolle das Kundenwissen dabei spielt. Haben Sie Ihre Ziele erreicht? Mareike Ahlers: Ja, das haben wir. Und das war gar nicht so selbstverständlich. Wir haben auf Basis der vielen persönlichen Interviews, die wir vorab mit Führungskräften geführt hatten, einen Fragebogen entwickelt, der es ganz schön in sich hat. Da ging es nicht nur um ein paar Fragen, die Unternehmen innerhalb von fünf Minuten beantworten, sondern wir wollten den Dingen wirklich auf den Grund gehen. Somit freut es mich besonders, dass über 300 Unternehmen an der Befragung teilgenommen haben. Können Sie daraus ableiten, wie repräsentativ die Ergebnisse für die Unternehmen in der Region Basel sind? Zur Prüfung der Repräsentativität haben wir Branchen, Mitarbeitendenanzahl und Umsatzgrösse der beteiligten Unternehmen erhoben. Die Repräsentativität ist ein ganz wichtiges Kriterium. Hier liegen wir mit der Studie sehr gut. Wir können die relevanten Branchen der Region annähernd repräsentativ abbilden und Aussagen zu allen relevanten Unternehmensgrössen gemäss Mitarbeitendenzahl und Umsatz treffen. Aktuell sind Sie mitten in den Auswertungen. Geben Sie schon erste Ergebnisse preis? Professor Manfred Bruhn (hinten), Dr. Mareike Ahlers und Benjamin Biesinger beim Auswerten der Daten. Bild: Bruhn & Partner AG Damit möchte ich noch etwas warten. Wir haben einen grossen Datensatz vorliegen, der uns sehr viele Möglichkeiten bietet. Wir machen auch nicht einfach ein paar Häufigkeitsauswertungen, sondern suchen nach spannenden Zusammenhängen, beispielsweise zwischen der Fähigkeit der Unternehmen, Veränderungen zu bewältigen und der Bedeutung des Kunden wissens. Da können wir uns jetzt richtig austoben. Ab wann und wie stellen Sie die Ergebnisse vor? Hier ist uns tatsächlich die Pandemie etwas dazwischengekommen, denn eigentlich wollten wir Anfang Februar die Ergebnisse bereits vorstellen. Der Wirtschaftskammer ist wichtig, dass wir hierzu einen offiziellen Anlass organisieren und mit den Unternehmen auch ins Gespräch kommen. Das begrüsse ich sehr. Der Anlass wird nun am 4. April stattfinden, das scheint uns aus Sicht der gesundheitlichen Lage realistisch. Dann werden wir auch den Studienbericht veröffentlichen. Wie sehen die weiteren Pläne aus? Wir werden nach der Präsentation gemeinsam mit der Wirtschaftskammer ein Workshop-Format zu den aktuellen Themen der Transformation starten, in das wir Unternehmen aktiv einbeziehen. Unser Anspruch ist, dass es nicht nur bei einer Studie bleibt, die dann in der Schublade verschwindet, sondern dass mit den Ergebnissen auch wirklich gearbeitet werden kann und Unternehmen in der Region voneinander lernen. Zurzeit führen wir die Studie übrigens auch in Deutschland durch und konnten den Deutschen Mittelstands-Bund als Partner gewinnen. Da sind wir natürlich genauso auf die Ergebnisse gespannt. Interview: Delia Pfirter JAHRESPLANUNGSSITZUNG – Die Präsidentinnen und Präsidenten der lokalen Gewerbe- und Industrievereine haben letzte Woche die Themenfelder für das laufende Jahr bestimmt. Die KGIV blickt in die Zukunft Wenn die Konferenz der Gewerbeund Industrievereine (KGIV) im Januar zusammenkommt, steht traditionell die Planung der drei folgenden Sitzungen des Jahres im Mittelpunkt. Die Präsidentinnen und Präsidenten der GIV, die in der Fachkommission der Wirtschaftskammer Baselland Einsitz haben, geben im Vorfeld der Jahresplanungssitzung Themenvorschläge ein und wählen dann die für sie wichtigsten aus. Die Themen sollen selbstverständlich KMU-relevant sein und einen oder mehrere Vereine betreffen. Digitalisierung und Social Media Am 25. Januar war es also wieder so weit: In Anwesenheit von KGIV- Präsident Beat Huesler und Michael Köhn, stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, trugen die anwesenden Präsidentinnen und Präsidenten der lokalen Gewerbe vereine ihre Wünsche und Vorstellungen vor. Bald stellte sich heraus, dass sich die Vereine den Herausforderungen der Zukunft stellen wollen. Es fielen mehrfach Begriffe wie Digitalisierung, Social Media und Branding. Der Umfangreichtum dieser Themen bewog Huesler, eine Klausursitzung in der zweiten Jahreshälfte, in der alle Zukunftsfragen vertieft Vier Jahre nach der «Visita 18» (im Bild) soll im kommenden September die nächste vom KMU Homburger-/Diegtertal und Umgebung organisierte Gewerbeausstellung stattfinden. Bild: zVg besprochen werden sollten, vorzuschlagen. Die KGIV terminierte die Klausur für Anfang November. Ergänzend dazu soll noch in diesem Jahr ein Social-Media-Workshop stattfinden. Neue Kampagne geplant Ein weiteres zentrales Traktandum der Jahresplanungssitzung stellte die Ideensammlung für die nächste Kampagne der Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine dar, nachdem die erfolgreiche Mobilitätskampagne Ende 2021 ausgelaufen war. Roland Naef, Präsident KMU Allschwil-Schönenbuch, wies auf die fehlenden Lehrlinge hin, ein Thema, das «die Betriebe seit Längerem beschäftigt». Hier müsse die KGIV aktiv werden. Ein ebenso leidiges Thema für die Wirtschaft allgemein sei der Fachkräftemangel, warf Michael Briggen, Präsident KMU Reigoldswil und Umgebung, ein. Auch diese Problematik PRÄSENTATION IM HDW Über Transformation wird viel gesprochen, doch was genau bedeutet sie für die Unternehmen in der Region Nordwestschweiz und wie reagieren diese auf neue Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung, Energie, Technologie, Fachkräftemangel oder Marktveränderungen? Dies wollte eine Studie herausfinden und von den teilnehmenden Unternehmen auch Hinweise darauf erhalten, wie sie Kundenbedürfnisse in ihre Zukunftsstrategien mit einbinden und in welchen Bereichen sie dabei auf Unterstützung angewiesen sind. Im Rahmen eines Informations- Events präsentieren und erläutern Professor Manfred Bruhn (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Uni Basel), Dr. Mareike Ahlers (geschäftsführende Gesellschafterin der Prof. Bruhn & Partner AG) und Christoph Buser (Direktor Wirtschaftskammer Baselland) die Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Studie und treten in den Dialog mit den beteiligten und interessierten Unternehmen. Datum: Montag, 4. April 2022 Zeit: 18 Uhr (Dauer ca. 1 Stunde, anschliessend Networking-Apéro) Ort: Haus der Wirtschaft, Hardstrasse 1, 4133 Pratteln sei eine Kampagne wert. Schliesslich schafften es die beiden Themen in die engere Auswahl zusammen mit «Digitalisierung» und «Klima». Was im Mittelpunkt der nächsten KGIV- Kampagne stehen wird, beschliesst das Gremium an der April-Sitzung. Im Gegensatz zur letztjährigen Planungssitzung tauchte die Pandemie diesmal nur selten in den Diskussionen auf. Auch ein Zeichen dafür, dass die KGIV von einer Normalisierung der Lage in den nächsten Monaten ausgeht. So sind die Generalversammlungen ab Ende März alle physisch geplant. Und auch zuletzt immer wieder verschobene Gewerbeanlässe sollten heuer über die Bühne gehen. Die Rede ist beispielsweise von der dreitägigen Gewerbeausstellung «Visita 22» im September in Zunzgen, die vom KMU Homburger-/Diegtertal und Umgebung organisiert wird. Ein Gewerbetag in Frenkendorf (18. Juni), die «Usestuelete vom Aescher Gwärb» (6. August) oder der Tag der offenen KMU-Betriebe in Binningen und Bottmingen (20. August) stehen ebenfalls an. Die Hoffnung ist, dass die Veranstaltungen wirklich an den vorgesehenen Daten und im geplanten Umfang abgehalten werden können. Loris Vernarelli

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