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Standpunkt 527, 17. September 2021

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2 | Standpunkt der Wirtschaft SWISS INNOVATION CHALLENGE 17. September 2021 SWISS INNOVATION CHALLENGE – Am vergangenen 6. und 7. September sind die Teilnehmenden der Swiss Innovation Challenge 2021 zum Second Pitch angetreten. Austragungsort der Veranstaltung war das Auditorium des Tagungs- und Eventcenters (TEC) im Haus der Wirtschaft in Pratteln. Zum Second Pitch angetreten Die noch im Wettbewerb verbliebenen Teilnehmenden der von der Wirtschaftskammer Baselland, der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der BLKB organisierten Swiss Innovation Challenge sind am vergangenen 6. und 7. September zum Second Pitch angetreten. Die meisten Teilnehmenden haben ihren Pitch erneut auf der Bühne des Auditoriums im Tagungs- und Eventcenter (TEC) im Haus der Wirtschaft präsentiert. Ein paar Mitbewerbende hatten sich per Videokonferenz dazugeschaltet. Beide Gruppen konnten von der ausgefeilten Technik und der riesigen LED-Wand im Auditorium profitieren. Businessplan präsentieren Nachdem sie den First Pitch im vergangenen Juni erfolgreich hinter sich gebracht hatten, ging es für die Teilnehmenden anschliessend darum, ihre Geschäftsidee zu konkretisieren, in einen Businessplan umzusetzen und diesen am Second Pitch in fünf Minuten der Jury zu präsentieren. Die Aufgabe der Jury beim Second Pitch war es, das Teilnehmerfeld ein weiteres Mal zu halbieren und jene 25 Kandidierenden zu bestimmen, die am kommenden 4. und 5. November zum Final Pitch antreten dürfen. Bis dahin haben diese Zeit, mit Unterstützung der Mentoren den Businessplan zu verfeinern und die Präsentation zu finalisieren. Am Final Pitch haben sie 7 Minuten Zeit, um die Jury von ihrem Konzept zu überzeugen. Reto Anklin Roberto Iannone, CEO und Gründer von Zoundream, liefert im Auditorium des Tagungs- und Eventcenters im Haus der Wirtschaft seinen Second Pitch ab. Bilder: zVg FINAL PITCH IM NOVEMBER Der Final Pitch der Swiss Innovation Challenge 2021 findet am kommenden 4. und 5. November statt, am 25. November folgt die Award Winning Ceremony. Das Gewinner projekt erhält neben einem Pokal ein Preisgeld von 20000 Franken. Die Teilnehmenden auf den Plätzen 2 und 3 erhalten je 5000 Franken. In den Bereichen Life Sciences sowie Bau wird je ein Sonder preis vergeben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können während der Dauer des Wettbewerbs an kostenlosen Seminaren teilnehmen. Zudem haben sie Zugang zu Mentoring- und Coaching-Programmen. Zudem profitieren die Teilnehmenden von Netzwerkanlässen und Publicity-Massnahmen. ra www.swissinnovationchallenge.ch HAUS DER WIRTSCHAFT Kevin Wandji Tchatat mit WM-Bronze Der im Haus der Wirtschaft in Pratteln berufstätige Teamleiter von IWF Communications, Kevin Wandji Tchatat, gewann Ende August mit dem Schweizer Beachsoccer-Nationalteam am FIFA World Cup in Moskau die Bronzemedaille. Der 26-jährige Verteidiger wurde in drei Partien eingesetzt und erzielte im Gruppenspiel gegen El Salvador (8:7) mit einem Freistoss auch ein persönliches Tor. Der in Rheinfelden wohnhafte Fussballer schaffte im September 2020 nach seinem Comeback den Sprung in die Schweizer Auswahl und gehört seither regelmässig zum Aufgebot von Nationaltrainer Angelo Schirinzi. Die Schweizer sind in Moskau knapp an einem noch grösseren Erfolg vorbeigerutscht. Im Halbfinal gegen den späteren Weltmeister Russland führten die «Sandgenossen» bis 19 Sekunden vor Schluss, mussten dann aber noch einen Gegentreffer zum 5:5 hinnehmen. Nach der torlosen Verlängerung scheiterten die Rot-Weissen im Penaltyschiessen knapp am Finaleinzug. Wandji kam dann im Spiel um die Bronzemedaille gegen Senegal (9:7) wieder zum Einsatz und erreichte so den grössten Erfolg seiner Sportkarriere, die einst als Juniorenfussballer beim FC Frenkendorf, FC Concordia Basel und SV Muttenz begonnen hatte. Neben Beachsoccer ist Wandji auch im Futsal engagiert. In der vergangenen Woche stand der Abwehrspieler am «Euro Beach Soccer League»-Superfinal im portugiesischen Figueira da Foz, der Europameisterschaft im Beachsoccer mit acht Teams, erneut im Einsatz. Die Schweizer konnten nicht ganz an ihre WM-Form anknüpfen und beendeten das von Portugal gewonnene Turnier nach einem 4:12 im Klassierungsspiel gegen Weltmeister Russland auf Rang 6. ds Mehr zu Kevin Wandji und seiner Arbeit bei IWF GERICHTSVERFAHREN – Im Verfahren gegen die Berichterstattung des Regionaljournals Basel von SRF wegen eines vermeintlichen «Millionenskandals» rund um die Gesamtarbeitsverträge der Maler und Gipser wird eine zweite Bundesgerichtsbeschwerde eingereicht. Wirtschaftskammer reicht Beschwerde ein Stolz mit der WM-Bronzemedaille: Kevin Wandji Tchatat. Bild: zVg Die Wirtschaftskammer Baselland hat diese Woche Beschwerde gegen den Entscheid des Handelsgerichts Bern erhoben, mit dem ihre Klage gegen das Regionaljournal Basel von SRF und den verantwortlichen Redaktor Matieu Klee abgewiesen worden war. Es ist dies schon das zweite Mal, dass die Wirtschaftskammer in dieser Sache gegen ein Urteil des Berner Handelsgerichts ans Bundesgericht appellieren muss. In einem ersten Entscheid vom April 2020 hatte das Berner Gericht befunden, die Wirtschaftskammer sei gar nicht legitimiert, sich gegen die SRF-Berichterstattung zu wehren. Diesen Entscheid hob das Bundesgericht im Januar dieses Jahres auf und wies den Fall zurück nach Bern. Ein halbes Jahr später erliess das Berner Handelsgericht einen neuen Entscheid und wies die Klage wieder ab, diesmal mit der Begründung, die SRF- Berichterstattung sei nicht so herabsetzend, dass sie unlauter wäre (vgl. Standpunkt vom 13. August 2021). Die Wirtschaftskammer ist sich bewusst, dass ihr juristisches Vorgehen gegen negative Berichterstattung von gewissen Medien ungern gesehen wird, und es ist ihr auch bekannt, dass das Bundesgericht die kantonalen Vorinstanzen nur ungern in Ermessensentscheiden korrigiert. Dennoch befand sie nach sorgfältiger Abwägung der Argumente, dass sie es ihrem Ruf und damit auch ihren Mitgliedern schuldig ist, den Entscheid des Berner Handelsgerichts nicht einfach hinzunehmen. Gezielte Desinformation Immerhin hatte die zunächst im Regionaljournal Basel ausgestrahlte Sendung über das angeblich ungerechtfertigte Einkassieren von Lohnbeiträgen in Millionenhöhe für die Wirtschaftskammer und den Maler- und Gipserunternehmerverband gravierende Konsequenzen, die bis zur Einleitung einer Strafuntersuchung führten. Auch wenn diese durch die kantonale Staatsanwaltschaft schon nach kurzer Zeit wieder eingestellt wurde, kann es nicht sein, dass eine solche gezielte Desinformation der Öffentlichkeit für das verantwortliche Medienhaus ohne Konsequenzen bleibt. Mittlerweile ist nämlich klar – das geht auch aus dem angefochtenen Entscheid hervor –, dass sämtliche Lohnbeiträge durch die Wirtschaftskammer zurecht erhoben worden sind und es entsprechend keinen Skandal, schon gar nicht einen Millionenskandal gegeben hat. Der Grund, weshalb das Handelsgericht trotzdem zu einer Abweisung kam, lag darin, dass der SRF-Bericht seiner Meinung nach nicht ganz eindeutig war. Immerhin habe die im Titel gestellte Frage «Millionenskandal oder formaljuristisches Problem?» auch eine harmlosere Antwort offen gelassen. Nach Auffassung der Wirtschaftskammer trifft das nicht zu, was auch die unmittelbaren Reaktionen auf den Bericht gezeigt hatten. Wer den Bericht las oder hörte, musste zum Schluss kommen, dass es sich beim Titel um eine bloss rhetorische Frage handelte und der Journalist hier tatsächlich auf einen Millionenskandal gestossen sei. Dies umso mehr, als diese Interpretation im Bericht noch durch die Stellungnahme eines Pro- fessors gestützt wurde, dem allerdings – was der Leser nicht erfuhr – das entscheidende Dokument nicht vorlag und der von Klee auch unvollständig zitiert wurde. Red. UNZUTREFFENDER BERICHT «Der SRF-Bericht vom 26. April 2018, gemäss welchem im Maler- und Gipsergewerbe des Kantons Basel-Landschaft wegen fehlender Gültigkeit der Branchen-Gesamtarbeitsverträge seit dem Jahr 2010 zu Unrecht «Lohnbeiträge in Millionenhöhe» erhoben worden seien, ist unzutreffend. Durch diese Darstellung sind der Maler- und Gipserunternehmerverband Baselland sowie die Wirtschaftskammer Baselland, welche für das Inkasso dieser Beiträge verantwortlich ist, unlauter in ihrer Wettbewerbsstellung verletzt worden. Richtig ist, dass die Gesamtarbeitsverträge nie aufgehoben worden sind und die Erhebung der Lohnbeiträge durch die Wirtschaftskammer Baselland rechtmässig war.» Auszug aus der Beschwerde vom 14. September 2021 SOCIAL-MEDIA-POST DER WOCHE

17. September 2021 VERKEHR Standpunkt der Wirtschaft | 3 KGIV-MOBILITÄTSKAMPAGNE – Die neuen Filme werden zurzeit im ganzen Baselbiet gedreht. Mitarbeiter der Spano Metallbau AG standen für den ersten der drei Clips vor der Kamera – und hatten mächtig Spass. Der etwas andere Arbeitstag Die «Fürobe»-Szene wird mehrmals gedreht, bis sie endlich im Kasten ist. Die Video Producer filmen Laienschauspieler Fabio Spano auf der Baustelle. Bilder: lv «Ändlich Fürobe!», sagt der junge Handwerker, zieht seinen weissen Helm aus und steigt mit seinem Kollegen in den Lieferwagen. Erst jetzt startet der Dritte im Bunde den Motor und lenkt das Fahrzeug der Spano Metallbau AG auf die Strasse. «Gut, danke! Können wir das Ganze noch einmal wiederholen?», ruft die Video Producerin. Keine halbe Minute später stehen die Laienschauspieler auf ihren Startpositionen, bereit, nach dem nächsten «Go!» wieder loszulaufen. Alleine diese Szene wird aus verschiedenen Blickwinkeln achtmal gedreht. Es werden an diesem Tag noch viele weitere Szenen und Takes an verschiedenen Drehorten folgen, bis am Schluss, kurz vor dem Eindunkeln, der neue Film der Mobilitätskampagne im Kasten ist. Zwei weitere von der Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV) in Auftrag gegebene Clips werden in den kommenden Wochen gedreht. Alle drei werden ab Mitte/Ende Oktober auf Facebook, Youtube und unter www. kgiv.ch zu sehen sein. Die von der IWF Communications produzierten Filme für die Mobilitätskampagne knüpfen von der Machart her an jene vier an, die 2019 gemacht wurden – frei nach dem Motto «kurz – sympathisch – sensibilisierend». Die jeweils 30 bis 40 Sekunden langen Beiträge sollen mit einem Augenzwinkern Behörden, Politik sowie die breite Öffentlichkeit auf die Anliegen des Baselbieter Gewerbes in Bezug auf die Verkehrssituation aufmerksam machen. Nur der Fokus ist diesmal etwas anders gelegt: Bildeten zuvor allgemeine Themen wie der Mangel an Parkplätzen, die quälenden Staus oder die ewigen Baustellen den roten Faden, stehen diesmal konkrete Projekte wie der Zubringer Bachgraben–Allschwil (Zuba), der Muggenbergtunnel im Laufental und der Ausbau auf acht Spuren der Autobahn A2 im Mittelpunkt. «Interessante Erfahrung» Gleich bleibt hingegen die Besetzung der Rollen durch Laienschauspielerinnen und -schauspieler. Oft sind es Mitglieder der lokalen Gewerbe- vereine, die vor der Kamera stehen. Oder es springen Mitarbeitende von KMU, die unter den Verkehrsproblemen leiden, ein. Wie die Spano Metallbau AG aus Zwingen. Diese hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, die Location (eine Baustelle im Laufental), drei junge Männer und einen Lieferwagen für den Drehtag zur Verfügung zu stellen. «Es ist eine interessante Erfahrung, die erst noch Spass macht», sagen Nassim Bauer, Lukas Wüthrich und Fabio Spano in einer der vielen kurzen Pausen. Sie seien sehr gespannt, wie das Endresultat aussehen werde. Grosse Sorgen ob des Gelingens des Films müssen sich die drei nicht machen. Die ersten, inzwischen zwei Jahre alten Filme der Mobilitätskampagne fanden damals grossen Anklang und sorgten für manch einen Schmunzler. Das dürfte diesmal nicht anders sein. Loris Vernarelli ROEMISLOCH – Die Wasserqualität in Allschwil unterhalb des ehemaligen Deponiegeländes Roemisloch ist gut. Zu diesem Schluss kommt der Regierungsrat in seiner Antwort auf Fragen von Landrat Marc Scherrer. Gute Wasserqualität in Allschwil Im Jahr 2011 haben die Trägerfirmen des «Groupement d , Intérêt pour la sécurité des décharges de la Région Bâloise» (GI DRB) das Deponiegelände Roemisloch – eine ehemalige Deponie der Chemiefirma J. R. Geigy in der französischen Gemeinde Neuwiller – freiwillig umfangreich saniert. Gemäss GI DRB wurden dabei die Schadstoffquellen, das heisst sämtliche Abfälle und das daruntergemischte Material, ausgehoben, abtransportiert und fachgerecht behandelt. Die umfangreiche Sanierung wurde durch die zuständigen französischen Behörden bestätigt. Der Baselbieter Regierungsrat bestätigt nun den Befund der französischen Behörden. Gemäss Regierungsrat war die Wasserqualität am Übergang vom Neuwillerbach zum Mülibach in Allschwil in den vergangenen Jahren auf Basis eigener Messergebnisse nie zu beanstanden. «Die bis heute vorliegenden Analysen resultate des Kantons zeigen keine Gefährdung von Mensch und Umwelt aufgrund der Wasserqualität des Mülibachs», schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort auf die Fragen des CVP-Landrats Marc Scherrer. Der Kanton kommt bei seinen Messungen folglich zu einem klar anderen Schluss als der Umweltaktivist Martin Forter. Basierend auf den Messungen des Aktivisten hat die Gemeinde Allschwil diesen Sommer vom Baden im Dorfbach abgeraten. Keine Substanzen nachweisbar 2011 haben die Trägerfirmen der GI DRB das Deponiegelände Roemisloch freiwillig umfangreich saniert. Bild: zVg In der Antwort auf die Fragen von Marc Scherrer schreibt der Regierungsrat zudem, dass der Kanton seit vielen Jahren regelmässig die Wasserqualität des Mülibachs direkt an der Grenze zu Frankreich anhand von deponietypischen Leitsubstanzen messe: «Dabei kann festgestellt werden, dass gegenüber dem Zustand vor der Sanierung die Konzentrationen zurückgegangen sind.» Bei normaler Wasserführung könnten die Leitsubstanzen in der Regel gar nicht mehr nachgewiesen werden. Auch diesbezüglich kommt der Regierungsrat zu einem anderen Schluss als der Umweltaktivist. Basierend auf den Messungen des Aktivisten hatte die Gemeinde Allschwil betont, dass die Schadstoffkonzentrationen nach der Sanierung von 2011 nicht ab-, sondern zugenommen hätten. Der Kanton wiederlegt dies jedoch klar. Kritik an Umweltaktivist Die Messungen Martin Forters wurden bereits durch SVP-Landrat und Fraktionspräsident Peter Riebli kritisiert. In einem politischen Vorstoss monierte er, dass Wasser ein kostbares und schützenswertes Gut sei und sich die Politik – unabhängig von parteistrategischen Überlegungen – für dessen Schutz engagieren sollte. Entsprechend sei es äusserst verantwortungslos, wenn sich bestimmte politische Kreise und Aktivisten über das Thema Wasserverschmutzung profilieren möchten und bewusst Ängste schürten. Simon Dalhäuser VERKEHRSPOLITIK Isaac Reber steht Red und Antwort Die beinahe täglich verstopften Strassen in der Region Basel sind vielen ein Dorn im Auge. Zu Stosszeiten (und nicht nur) stehen die Automobilistinnen und Automobilisten auf den Hauptachsen im Stau und verlieren somit kostbare Zeit und oftmals auch die Nerven. Darunter befinden sich auch zahlreiche Mitarbeitende von kleinen und mittleren Unternehmen, die aufgrund der Verkehrshindernisse Termine bei Kunden nicht mehr einhalten können. Das ist ärgerlich und kostet aufgrund des Produktivitätsverlustes erst noch Geld. Seit Jahren fordern Wirtschaft und Politik vom Kanton Basel-Landschaft eine Verkehrspolitik, die diesen Namen auch verdient. Mit einer Kampagne und einer Initiative wurde dieser Forderung zuletzt Nachdruck gegeben. Die Mobilitätskampagne der Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV) hat zum Ziel, der breiten Bevölkerung die Betroffenheit und die täglichen Herausforderungen der KMU näherzubringen. Das zentrale Element der Kampagne ist ein fünf Punkte umfassender Forderungskatalog, der vor ziemlich genau zwei Jahren der Baselbieter Regierung übergeben wurde. Im September des letzten Jahres hingegen wurde die Initiative «zum Ausbau des Hochleistungsstrassennetzes» (HLS) vom Stimmvolk mit 60 Prozent Ja-Stimmen klar angenommen. Die Initiative verlangt, dass sich der Kanton stärker für die Weiterentwicklung des Verkehrsnetzes einsetzt, mit den Nachbarkantonen über gemeinsame Verkehrsziele verhandelt und beim Bund für diese Ziele einsteht. Der Ball liegt nun also bei der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD). Diese hat sich bisher sehr bedeckt gehalten, obwohl die staugeplagten Baselbieterinnen und Baselbieter auf rasche Lösungen angewiesen wären. Deshalb drängen sich verschiedene Fragen auf: Wie steht es mit dem Entwicklungsprogramm HLS? Werden die Forderungen der KGIV in die Tat umgesetzt? Wird ein Stau-Monitoring eingeführt? Antworten auf diese und weitere verkehrspolitische Fragen hat BUD-Direktor Isaac Reber dem Standpunkt der Wirtschaft gegeben. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe vom 1. Oktober mehr dazu. lv EUROPÄISCHE UNION Metropolitankonferenz fordert Gespräche mit EU Die Metropolitankonferenz Basel (MKB) fordert vom Bundesrat, dass die Schweiz umgehend Gespräche mit der Europäischen Union (EU) aufnimmt. Diese sollen die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU sowie die wirtschaftliche Prosperität im trinationalen Metropolitanraum sichern. Der bilaterale Weg der Schweiz mit der EU sei bis heute ein wichtiger Erfolgsfaktor, heisst es in dem von Konferenzpräsident Beat Jans, Regierungspräsident Basel-Stadt, und dem Baselbieter Regierungsrat Anton Lauber unterzeichneten Schreiben an Bundespräsident Guy Parmelin. Zu den Mitunterzeichnenden gehören auch Michael Köhn, stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, und die Vertreterinnen und Vertreter weiterer Wirtschaftverbände aus der Region. Beunruhigende Signale «Seit dem Abbruch der bilateralen Verhandlungen zum Rahmenabkommen erhalten wir beunruhigende Sig nale aus Wirtschaft und Wissenschaft. Wir müssen befürchten, dass unsere wirtschaftlichen Beziehungen leiden werden und dass die Erosion der Standortvorteile un serer Region bereits einsetzt», heisst es im am vergangenen 13. September verschickten Schreiben. Mit der Rückstu fung der Schweizer Medizintechnikbranche auf «Drittstaat» sei bereits eine erste Handelshürde eingetreten. Die MKB bittet Bundesrat und Parlament, «mit gutem Willen pragmatische Lösungen anzustreben, um die Fort führung des bilateralen Weges zu sichern». Sowohl die EU als auch die Schweiz müssten Kompromissbe reitschaft zeigen und sich an den gemeinsamen Interessen orientieren. Die MKB bündelt unter Federführung der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft die Kräfte in der Region über die traditionelle politische Zusammenarbeit hinaus. Reto Anklin

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