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Standpunkt 527, 17. September 2021

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Standpunkt 527, 17. September

SCHWEIZERISCHE 17. September 2021 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | Standpunkt-Ausgabe Nr. 527 | 24. Jahrgang AZA 4133 Pratteln Post CH AG DIE MEINUNG Gute Aussichten für Innovationen COVID-19 – Seit dieser Woche gilt in der Schweiz für viele Bereiche des öffentlichen Lebens die Covid-19-Zertifikatspflicht. Auch im Haus der Wirtschaft in Pratteln wird diese in Gastronomie und bei grösseren Events umgesetzt. Das Zertifikat wird zum Alltag Von Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer Baselland Die Schweiz ist ein kleines Land, aber es ist das innovativste der Welt. Tatsächlich steht unser Land seit Jahren an der Spitze des «Global Innovation Index», der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO). Die Schweiz ist im digitalen Alltag allerdings noch nicht da, wo sie sein könnte. Es gibt, das hat auch die Pandemie gezeigt, Luft nach oben, ganz unabhängig von der Grösse eines Unternehmens. Dies ist nicht nur eine persönliche Einschätzung, sondern auch die Eigenwahrnehmung vieler kantonaler Unternehmerinnen und Unternehmer, mit denen ich mich zu diesem Thema austausche. Der Digitalisierungsschub nimmt jedoch an Fahrt auf. Zumindest ist das der Eindruck, den ich während des zweiten Pitches der Swiss Innovation Challenge 2021 gewonnen habe. Dieses Innovationsförderprogramm der Wirtschaftskammer Baselland, der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und der Basellandschaftlichen Kantonalbank gibt immer auch einen Einblick in die Werkstatt der hiesigen Innovatoren. Auffallend ist dieses Jahr, dass sich viele Innovationen der noch besseren Digitalisierung von Prozessen und Dienstleistungen widmen. Wer glaubt, «das Thema Digitalisierung ist doch schon lange durch», der täuscht sich. Die Swiss Innovation Challenge 2021 zeigt eindrücklich, dass es in vielen Branchen bei der Digitalisierung noch Handlungsbedarf gibt. Zahlreiche präsentierte Lösungen drehen sich um Apps (auch die sind noch nicht «out») oder um eine durch Digitalisierung verbesserte Convenience (Annehmlichkeit) beim Konsumieren einer Leistung. Digitalisierung ist, das sei ausdrücklich festgehalten, ein Thema, das nicht nur die Grossen betrifft, sondern auch die Kleinen. Ein Beispiel haben wir jüngst in einem der Unternehmensporträts auf unserem Facebook-Kanal gesehen: Im Clip weist Marquis Kanalreinigung auf georeferierte Daten und die Bedeutung der Digitalisierung für das Unternehmen hin. Kleine(re) Unternehmen, aber grosser Innovationsgeist und der Wille zur Veränderung – das ist eine Erkenntnis aus der aktuellen Swiss Innovation Challenge und auch die Grundstimmung in unserer KMU-Wirtschaft. Das sind gute Aussichten für das Innovationsland Nummer 1. HEUTE IM STANDPUNKT 2 | INNOVATION Second Pitch der Swiss Innovation Challenge 2021. 3 | KGIV Neue Filme für die Mobilitätskampagne. 10 | GÄRTNERMEISTER Bildungszentrum in Liestal wurde offiziell eingeweiht. Seit Montag, 13. September 2021, gilt im Innern von Restaurants, von Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie an Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 30 Teilnehmenden für Personen ab 16 Jahren eine Zertifikatspflicht. Die Massnahme ist bis am 24. Januar 2022 befristet. Das Zertifikat dokumentiert eine Covid-19-Impfung, eine durchgemachte Erkrankung oder ein negatives aktuelles Testergebnis. Weil damit nur noch Personen zusammentreffen, die nicht ansteckend sind oder ein geringes Risiko aufweisen, ansteckend zu sein, wird das Übertragungsrisiko stark reduziert, argumentiert der Bundesrat. Das Zertifikat erlaube es, Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus zu ergreifen, ohne gleich Einrichtungen zu schliessen oder bestimmte Aktivitäten zu verbieten. An Veranstaltungen mit Zertifikatspflicht entfallen alle anderen Schutzmassnahmen, wie zum Beispiel die Maskenpflicht. Events im Haus der Wirtschaft Im Haus der Wirtschaft in Pratteln, in dem auch die Wirtschaftskammer Baselland domiziliert ist, hat man umgehend auf die neuen Rahmenbedingungen reagiert. Im öffentlichen Gastronomiebetrieb «BOOST eat & drink» gilt seit dem 13. September für alle internen und externen Gäste die Zertifikatspflicht. Dies trifft auch auf sämtliche Anlässe, die im Innenbereich des HDW geplant waren und die über 30 Teilnehmende anziehen, zu. Erstmals umgesetzt wurde dies gestern Abend im Rahmen des fünften Jubiläumsanlasses des HEV Baselland im Foyer, Auditorium und HDW-Garten. Die Auflage gilt auch für den abschliessenden Geburtstagsevent am 23. September und für den nun ausgeschriebenen Arbeitgeber-Zmorge am 20. Oktober. «Für uns war mit diesem Entscheid klar, dass wir uns bedingungslos an die neuen Vorgaben anpassen, um die Sicherheit unserer Gäste zu gewährleisten und unser gastronomisches Angebot und unsere Anlässe weiterhin zu ermöglichen», sagt Michael Köhn, stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland. Berufsschau nur leicht betroffen Bei der Baselbieter Berufsschau, die vom 27. bis 31. Oktober 2021 auf dem Areal der Sportanlagen Frenkenbündten in Liestal stattfinden wird, gilt die Zertifikatspflicht ebenfalls für alle Teilnehmenden ab 16 Jahren. «Die meisten Schulklassen, die uns besuchen, also rund 90 Prozent, erfüllen diese Altersgrenze nicht, das heisst, sie können ohne Zertifikat teilnehmen. Hier kommen jedoch unsere umfassenden Massnahmen im Rahmen des Schutzkonzeptes weiterhin zum Tragen», sagt OK-Chef Urs Berger, stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland. Zertifikat am Arbeitsplatz? Arbeitgeber dürfen das Vorliegen eines Zertifikats bei ihren Arbeitnehmenden nur dann überprüfen, wenn es dazu dient, angemessene Schutzmassnahmen festzulegen oder Testkonzepte umzusetzen. Die Information über den Immunitätsstatus oder das Testergebnis dürfen ausserdem für keine weiteren Zwecke verwendet werden. Falls ein Arbeitgeber von seinen Arbeitnehmenden einen Test verlangt, muss er die Kosten dafür selber tragen. Nur wenn der Test im Rahmen der repetitiven Tests im Betrieb erfolgt, übernimmt der Bund die Kosten. Die Verwendung des Zertifikats sowie die daraus abgeleiteten Massnahmen müssen bei den Arbeitnehmenden konsultiert und schriftlich dokumentiert werden. Der Arbeitgeber muss aus Datenschutzgründen, wenn immer möglich, das datenarme «Zertifikat light» verwenden. 157,6 Millionen Franken Der Kanton Basel-Landschaft hat bislang 157,6 Millionen Franken an Unterstützungsmassnahmen für die Folgen der Covid-19-Pandemie ausgesprochen. Davon werden rund 64 Millionen Franken aus Bundesgeldern zurückerstattet. Diese Gesamtzahlen gehen aus der Beantwortung einer Interpellation von Landrat Hanspeter Weibel durch die Baselbieter Regierung von letzter Woche hervor. Neue Einreisebestimmungen ABSTIMMUNGEN – Der Urnengang vom 26. September 2021 rückt näher, und das nächste Abstimmungswochenende vom 28. November 2021 wirft seine Schatten voraus. Ein klares Nein zur 99%-Initiative Am 26. September wird abgestimmt – für die KMU-Wirtschaft geht es an diesem Wochenende primär um die Ablehnung der sogenannten 99%-Initiative der Jungsozialisten, die bisher steuerfreie Kapitaleinkommen neu ab dem ersten Franken versteuern möchte. Das ist eine böse Überraschung für sehr viele Steuerzahler – und nicht bloss für die finanziell besser gestellten unter ihnen. Jeder Kleinanleger berappt diese neue Steuer. Und über einem noch unbestimmten Das Covid-19-Zertifikat wird zum festen Begleiter im schweizerischen Alltag. Schwellenbetrag sind Kapitaleinkommen nicht nur zu 100 Prozent, sondern sogar zu 150 Prozent steuerbar. Wer etwas Geld angelegt hat, eine Wohnung oder ein Haus sein Eigen nennt, einen Landwirtschaftsbetrieb besitzt, ein Unternehmen führt oder mit einem Start-up für Innovation und Arbeitsplätze sorgt, gerät mitten in den Steuersog dieser trügerischen Initiative, die eine breite Allianz zur Ablehnung empfiehlt, darunter auch einstimmig der Wirtschaftsrat der Bild: zVg/BAG Der Schweizer Bundesrat plant im Hinblick auf die Herbstferien die Etablierung eines wirksamen Einreiseregimes. Ziel ist es, Personen, die sich im Ausland mit dem Virus angesteckt haben, rasch zu identifizieren und zu isolieren. Der Bundesrat gab zwei Varianten in Konsultation bei den Kantonen. Sie berücksichtigen, dass die erwachsene Bevölkerung die Möglichkeit hatte, sich impfen zu lassen, und integrieren das Covid-19-Zertifikat als international anerkanntes Dokument. Daniel Schaub Weitere Informationen: www.kmu.org/de/node/1843 Wirtschaftskammer Baselland. Am 26. September stehen neben den beiden eidgenössischen Vorlagen keine kantonalen Geschäfte zur Abstimmung. Hingegen gibt es einige interessante kommunale Urnengänge. In Münchenstein etwa wird über den Quartierplan auf dem ehemaligen Industrieareal van Baerle abgestimmt, in Aesch geht es um die neue Sportund Kulturhalle Dom, in Reinach um den Verkauf des lokalen Kabelnetzes und in Allschwil um eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung. Bereits stehen auch die Abstimmungsvorlagen vom 28. November 2021 zur Debatte. Auf nationaler Ebene wird es um das Covid-19-Gesetz gehen, gegen das das Referendum zustande gekommen ist. Der Wirtschaftsrat empfiehlt die Ja-Parole, äussert sich aber nicht zu den übrigen Vorlagen, zu denen das kantonale Referendum der SVP gegen das Integrationsprogramm zählt. ds Seiten 4 und 10

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