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Standpunkt 516, 19. Februar 2021

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6 | Standpunkt der Wirtschaft CORONAVIRUS 19. Februar 2021 CARU AIR – Als erster Kanton stattet Basel-Landschaft die Sek-I-Klassenzimmer mit «CARU air»-CO 2 -Ampeln aus. Sie geben an, wenn es Zeit ist, die Schulzimmer zu lüften. In gut durchlüfteten Räumen lernt es sich besser, zudem sinkt die Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus. Hergestellt werden die Geräte von der CARU AG. Deren Co-CEO Susanne Dröscher referierte am Tag der Wirtschaft 2018. Luft-Ampeln für Baselbieter Schulen In Zeiten von Corona haben gut durchlüftete Schulzimmer immens an Bedeutung gewonnen. Die rund 9000 Baselbieter Schüler auf Sekundarschulstufe I sollen aber in den Wintermonaten trotz frischer Luft im Klassenzimmer nicht frieren müssen. Statt dass alle 20 Minuten willkürlich gelüftet wird, setzt der Kanton Basel- Landschaft neu auf «CARU air». Dank dem von der Zürcher Firma CARU entwickelten Co 2 -Messgerät mit Ampelfunktion (siehe Kasten) wissen die Schülerinnen und Schüler und auch die Lehrerschaft nun genau, wann und wie lange gelüftet werden muss. «CARU» ist im Baselbiet kein unbekannter Name. Das Zürcher Unternehmen hat im November 2018 am von der Wirtschaftskammer Baselland organisierten «Tag der Wirtschaft» in der St. Jakobshalle in Münchenstein den «CARU care» präsentiert. Dabei handelt es sich um ein Notfallsystem für allein wohnende Seniorinnen und Senioren. Vorreiterrolle in der Schweiz Im deutschen Bundesland Bayern wird die Anschaffung von CO 2 -Messgeräten bereits seit einiger Zeit mit rund 7 Euro pro Schülerin oder Schüler subventioniert. In der Schweiz nimmt der Kanton Basel-Landschaft eine Vorreiterrolle ein. Er nimmt das Geld für den «CARU air» in die Hand, auch ohne Subvention vom Bund. «Mit ‹CARU air› ist insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern mehr Verständnis für das regelmässige Lüften da», heisst es in der Medienmitteilung von CARU. Die spielerische Art von «CARU air» habe Im Baselbiet werden alle Klassenzimmer der Sekundarstufe 1 mit einem «CARU air» ausgestattet. zudem das Interesse am Thema Luftqualität geweckt. Für «CARU air» sprechen auch sein Design und die Swissness. «Mit ‹CARU air› haben alle die Luftqualität einfach im Blick – ganz ohne App», schreibt CARU. In dynamischen belegten Räumen wie Schulen aber auch Grossraumbüros und Sitzungszimmern ist «CARU air» besonders beliebt. Susanne Dröscher, Co-CEO CARU AG (siehe Interview unten), verweist auf die hohe Datensicherheit, «da keinerlei Daten gespeichert werdenl, weder auf dem Gerät noch in der Cloud». Auch Jörg Berger, Geschäftsleitungsmitglied des Verbands Schulleiter und Schulleiterinnen Schweiz (VSLCH), ist von «CARU air» überzeugt. «Der Zeitpunkt wird kommen, wo Corona nicht mehr das Thema Nummer 1 ist. Auch dann ist frische Luft und Lüften noch relevant und «CARU air» somit von grossem Nutzen für die Schulen», sagt er. Exklusive Schulpakete Mit exklusiven Schulpaketen will die CARU AG dazu beitragen, dass Schulen offen bleiben können und Schülerschaft und Lehrerschaft dank genügend Frischluft gesund durch den Winter kommen. Die Spezialaktion für Schulen läuft noch bis am kommenden 28. Februar. Reto Anklin BEI ROT LÜFTEN Bild: zVg «CARU air» misst den CO 2 -Gehalt in der Luft. Leuchtet der «CARU air» grün, ist die Luft frisch. Wechselt er auf Gelb, wird es bald Zeit zum Lüften. Bei Rot sollten alle Türen und Fenster zum Stosslüften geöffnet werden, bis «CARU air» wieder grün leuchtet. ra www.caruair.com CARU AG – Susanne Dröscher, Co-CEO der Zürcher CARU AG, sagt im Interview, wie es zur Entwicklung des «Caru air» gekommen ist und welches die Gemeinsamkeiten mit dem 2018 am Tag der Wirtschaft vorgestellten «Caru care» sind. «Die Pandemie war mehr ein Beschleuniger als ein Auslöser» Standpunkt: Frau Dröscher, hat Sie die Coronakrise dazu gebracht, «CARU air» zu entwickeln, oder war die Idee schon vorher da? Susanne Dröscher: Wir beschäftigen uns bereits seit vielen Jahren damit, wie wir durch Sensoren auf einfache, frische und angenehme Art ein gesundes Raumklima schaffen können. So haben wir mit der Technologieplattform, die in «CARU care» steckt, von Beginn weg eine unglaublich vielseitige Basis gelegt. Die Pandemie war also mehr ein Beschleuniger als ein Auslöser. Wie gut verkauft sich «CARU air»? Sehr gut. Innert weniger Wochen hat «CARU air», unser CO 2 -Messgerät, die Schweiz erobert. In dynamisch belegten Räumen wie Schulen, Grossraumbüros und Sitzungszimmern, aber auch Behandlungsräumen im Gesundheitswesen oder bei Dienstleistern wie Coiffeursalons hat sich «CARU air» bewährt und ist unter den CO 2 -Messgeräten besonders beliebt. Durch das einfache Ampelsystem von «CARU air» haben immer alle im Raum die Luftqualität im Blick. Seit ein paar Wochen ist «CARU» air auch europaweit erhältlich. Haben sich schon weitere Kantone bei Ihnen gemeldet? Baselland hat in der Schweiz die Vorreiterrolle eingenommen, was den flächendeckenden Einsatz von «CA- RU air» auf einer bestimmten Schulstufe betrifft. «CARU air» kam jedoch bereits seit der Lancierung in ganz unterschiedlichen Kantonen in Kitas, Primarschulen und in Oberstufen zum Einsatz. Mittlerweile gehört unser Produkt zu den vom Verband Schulleiter und Schulleiterinnen Schweiz (VSLCH) empfohlenen CO 2 - Messgeräten für Schulen. Neben Schulen haben im öffentlichen Sektor auch Gemeindeverwaltungen bereits früh auf einen flächendeckenden Einsatz von «CARU air» gesetzt. Die Gemeinde Stäfa gehörte zu den ersten. Der «CARU air» sieht gleich aus wie der «CARU care», der Notruf für Senioren, den Sie 2018 am Tag der Wirtschaft präsentiert hatten. Was haben die beiden Geräte sonst noch gemeinsam? Neben dem preisgekrönten Design sind es insbesondere die maximale Einfachheit in der Bedienung und die bereichernde Interaktion. In Schulen kommt insbesondere der spielerische Ansatz gut an, bei Unternehmen ist es die Transparenz und Sicherheit, die «CARU air» den Mitarbeitenden gibt. Wir glauben, Hightech bringt uns Menschen dann Mehrwert, wenn sie richtig eingesetzt wird. Viele Produkte und Lösungen im Bereich Smart Home sind unserer Meinung nach noch sehr Gadget-orientiert. Mit unseren Produkten wollen wir Smart Home populärer machen und näher an den Menschen und seine echten Bedürfnisse bringen – bis ins hohe Alter. Wie gross ist die Nachfrage nach «CARU care»? Bis im März 2020 haben wir «CARU care» ausschliesslich an ambulante und stationäre Betreuungs- und Pflege einrichtungen in der Schweiz und in Deutschland verkauft. Nach dem Lockdown im März 2020 war für uns klar: Wir wollen «CARU care» auch Privatkunden zugänglich machen. Durch die Pandemie ist das Bedürfnis nach Rund-um-die-Uhr- Sicherheit und einfachen, digitalen Kommunikationskanälen bei der älteren Generation enorm gestiegen. Mit «CARU care» hatten wir eine Lösung parat. Und so haben wir innert sechs Wochen das geschafft, was für sechs Monate geplant war, und «CARU care» für Schweizer Privatkunden zugänglich gemacht – mit Erfolg. Das hat unseren Absatzmarkt natürlich um einiges erweitert. Wie war das Echo auf Ihren Auftritt am Tag der Wirtschaft? Das Echo war sehr gut. Wir haben zahllose spannende Gespräche führen können. Auch die Webseitenzugriffe im Nachgang waren deutlich höher als üblich. Und wir wurden von verschiedenen Pflegeeinrichtungen kontaktiert. Susanne Dröscher, Co-CEO der CARU AG. Bild: zVg Planen Sie neben «CARU care» und «CARU air» weitere «CARUs»? Wir sind bereits von Beginn weg daran, mittels künstlicher Intelligenz auf Basis von verschiedenen Sensoren Sicherheit und Wohlbefinden in Innenräumen zu maximieren. So arbeiten wir aktuell an verschiedenen, neuen Funktionen auf Basis von «CARU care» und «CARU air». Ein neues «CARU XY» ist gerade nicht in Planung. Aber wer weiss, was der morgige Tag für uns bereit hält. Vielleicht kommt’s dann eben doch früher als man denkt (schmunzelt). Interview: Reto Anklin

19. Februar 2021 KMU-ORGANISATIONEN Standpunkt der Wirtschaft | 7 VERSAMMLUNGEN – Wegen des Coronavirus sind derzeit Treffen mit mehr als fünf Teilnehmenden nicht erlaubt. Für Gewerbevereine, Berufs- und Branchenverbände besteht weiterhin die Möglichkeit, ihre General- oder Vereinsversammlungen virtuell oder schriftlich durchzuführen. Die aktuell geltende Covid-19-Verordnung erlaubt dies bis Ende Jahr. Welche Art von GV darf es denn sein? Die General- oder Vereinsversammlung (GV) ist zweifellos der Höhepunkt eines Vereinsjahres. Sie ermöglicht den Mitgliedern, die Entwicklung des Vereins mitzubestimmen, und dies erst noch in einem geselligen Rahmen, der Kameradschaft, Austausch und Gemütlichkeit viel Platz bietet. Kurze Versammlungen und lange Abendessen sind da eher die Regel als die Ausnahme. Für viele kam es deshalb einem Schock gleich, als Mitte März des vergangenen Jahres die Covid-19- Verordnung des Bundes in Kraft trat, welche die Durchführung sämtlicher Veranstaltungen verbot – auch jene von GV. Die lokalen und regionalen KMU-Organisationen mussten so von einem Tag auf den anderen auf ihren Traditionsanlass verzichten. Verordnung verlängert Mittlerweile wurde die bereits zweimal angepasste Verordnung bis zum 31. Dezember 2021 verlängert. Was nichts anderes heisst, als dass sich die Situation im Vergleich zum letzten Jahr nicht wesentlich verändert hat. Physische GV sind zwar nicht untersagt, sind aber angesichts der aktuell geltenden Fünf-Personen- Regel wenig sinnvoll. Ausserdem ist kaum vorstellbar, dass der Kanton eine Ausnahmebewilligung erteilt, wird doch für gewöhnlich kein überwiegend öffentliches Interesse an einer physischen GV bestehen. Somit bleiben Gewerbevereinen und Branchenverbänden nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie warten ab und hoffen, dass sich die Pandemie lage bald entspannt, um auf die klassische Form der GV zurückgreifen zu können. Oder sie beschliessen, die Versammlung in elektronischer Form oder auf schriftlichem Weg durchzuführen. Letztere Option ist bis Ende Jahr erlaubt und vom Bund ausdrücklich empfohlen. Virtuelle und Restversammlung Bei einer Durchführung in elektronischer Form muss jeder Teilnehmer authentifiziert werden. Er muss die anderen hören und seine Stimmrechte ungehindert ausüben können. Daher müssen alle Teilnehmer zum gleichen Zeitpunkt elektronisch zusammenfinden, was per E-Mail nicht möglich ist. Eine Zuschaltung per Telefon- oder Videokonferenz ist daher unerlässlich. Aber Achtung: Auch die virtuelle GV erfordert einen physischen Klassische General- oder Vereinsversammlungen wie hier die ausserordentliche Generalversammlung der Gärtner beider Basel im Juni 2019 werden wohl bis mindestens Mitte dieses Jahres kaum durchführbar sein. Bild: Archiv Durchführungsort und die Anwesenheit eines Vorsitzenden, eines Protokollführers/Stimmenzählers sowie gegebenenfalls des unabhängigen Stimmrechtsvertreters, des Revisions stellenvertreters und eines Notars bei beurkundungspflichtigen Beschlüssen. Unabhängig von der Anzahl Teilnehmenden an dieser sogenannten «Restversammlung» muss der Veranstalter keine Bewilligung bei der zuständigen kantonalen Behörde beantragen. Die Vorschriften des BAG betreffend Hygiene und soziale Distanz sollten eingehalten werden. Ist die Einladung zur GV ausnahmsweise bereits verschickt worden, muss die Anordnung, diese virtuell durchzuführen, mindestens vier Tage vor der Veranstaltung versendet werden; ist die GV noch nicht einberufen, so gelten die üblichen Vorschriften gemäss den Statuten. Wem das alles zu umständlich ist, darf aufgrund der aktuell geltenden Covid-19-Verordnung auch ohne Regelung in den Statuten auf das Zirkular verfahren auf schriftlichem Weg zurückgreifen. Einstimmigkeit wird nicht verlangt. Allerdings ist empfohlen, den Mitgliedern die Möglichkeit einzuräumen, vorab Fragen stellen zu können. Verschiebung möglich Der Bundesrat weist in seiner Verordnung darauf hin, dass eine GV auch verschoben werden kann. Bei der sechsmonatigen Frist zur Durchführung einer GV handle es sich einzig um eine Ordnungsfrist; auch Beschlüsse, die an einer verspätet durchgeführten GV gefasst würden, seien gültig und nicht anfechtbar. Es ist folglich durchaus möglich, die nicht durchgeführte GV 2020 gleichzeitig mit der GV 2021 abzuhalten. Es gibt allerdings Beschlüsse wie Statutenänderungen oder Wahlen, die dringend gefasst werden müssen ES HERRSCHT NOCH VIEL UNSICHERHEIT Pandemiebedingt haben etliche Gewerbe- und Industrievereine sowie Branchen- und Berufsverbände ihre Generalversammlungen noch nicht terminiert oder zumindest die Art der Durchführung offengelassen. Klare Verhältnisse herrschen einzig beim Arlesheimer Gewerbe- und Industrie verein, bei Gewerbe- und Industrie Aesch, bei KMU Reigoldswil und Umgebung, bei den Gärtnermeistern beider Basel und bei Holzbau Schweiz Region Basel: Hier und nicht weiter verschoben werden können. In diesem Fall ist es ratsam, eine ausserordentliche Versammlung auf dem schriftlichen Weg durchzuführen. Loris Vernarelli erfolgt die GV im schriftlichen Verfahren. Während sechs Organisationen optimistisch genug sind, um ihre Versammlungen bereits im März festzusetzen, fällt auf, dass bislang lediglich Promotion Laufental Wirtschaftsförderung die GV in der zweiten Jahreshälfte durchführen will, nämlich am 17. August. (lv) www.kmu.org/de/wika/ mitglieder-und-verbaende ANZEIGE Erfolgreich inserieren im Mit Ihrer Botschaft im Standpunkt der Wirtschaft erreichen Sie: – Rund 35’000 Adressen mit Schwerpunkt im Wirtschaftsgebiet Nordwestschweiz – Entscheidungsträger der regionalen KMU-Wirtschaft – 10’000 Mitglieder der Wirtschaftskammer Baselland – Eine wirtschaftlich interessierte Qualitätsleserschaft – Sowohl B2B-Kunden wie Konsumentinnen und Konsumenten Als Mitglied der Wirtschaftskammer Baselland profitieren Sie von attraktiven Rabatten! Erika Sprecher berät Sie gerne! 061 927 65 38 dispo@standpunkt.ch

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