2 | Standpunkt der Wirtschaft CORONAVIRUS 5. Februar 2021 Homeoffice wird genutzt «BISTRO 10W40» – Das «Bistro 10W40» in der TCS-Station in Füllinsdorf bietet drei Mittagsmenüs im Take-away. Die Stammkundschaft schätzt das Angebot, doch betriebswirtschaftlich rechnet es sich nicht. Take-away läuft, aber rentiert nicht Edesio Simonato, Regionalverkaufsleiter Nordwestschweiz für Trockenbausysteme, Knauf AG in Reinach. Die Knauf AG in Reinach gehört zur deutschen Knauf Unternehmensgruppe. Diese produziert unter anderem moderne Trockenbausysteme, Putze und Zubehör sowie Wärmedämm-Verbundsysteme. In der Schweiz betreibt die Firma keine Produktionsstätten. Sie versteht sich hier vielmehr als «starker und zuverlässiger Handelspartner» für die Bauwirtschaft. Edesio Simonato ist «Regionalverkaufsleiter Nordwestschweiz» für Trockenbausysteme. Er ist viel unterwegs und hat auch während der Corona-Pandemie viele Kontakte mit Kunden und Partnern. Dabei würden die BAG-Richtlinien mit Schutzmasken und Abständen selbstverständlich eingehalten. Kurzarbeit ist aktuell kein Thema mehr In der Zentrale in Reinach arbeiten gegen 50 Mitarbeitende. Während des ersten Lockdowns wurde der Betrieb auf Kurzarbeit gesetzt. Schliesslich sei aber nur ein kleiner Teil der Belegschaft davon betroffen gewesen. Aktuell ist dies kein Thema mehr. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie wird – soweit möglich – im Homeoffice gearbeitet. Teamsitzungen oder andere Zusammenkünfte finden per Skype statt. Besucher sind nur nach vorheriger Anmeldung und unter strikter Einhaltung des Schutzkonzepts in Reinach willkommen. Befürchtete negative wirtschaftliche Auswirkungen seien noch nicht eingetroffen. Geplante Projekte werden durchgeführt. «Wie stark sich die allgemeine Verunsicherung aber auf künftige Investitionen auswirke, sei im Moment schwer abzuschätzen», sagt Simonato. Marcel W. Buess Ein Drittel weniger Umsatz André Schnider im leeren Gastraum seines «Bistro 10W40». Seit August 2017 betreibt André Schnider das «Bistro 10W40» in der TCS-Station in Füllinsdorf. Unterstützt wird er dabei von der Küchenchefin Anita Infanger und einer Service angestellten. In normalen Zeiten ist das Bistro am Morgen während der Znüni pause ein beliebter Treffpunkt für Bauarbeiter und Chauffeure. Über Mittag werden jeweils drei Tagesmenüs angeboten. Mit dem Corona-Schutzkonzept stehen anstelle der 50 Sitzplätze nur noch knapp deren 30 zur Verfügung – sofern der Betrieb geöffnet ist. Seit Dezember unterliegt das Bistro wie alle anderen Gastrobetriebe wiederum dem Lockdown-Regime. Wie bei der ersten Schliessung im Frühling des vergangenen Jahres ist der Betrieb aktuell auf Kurzarbeit gesetzt. Dankbar für Soforthilfe Für die Soforthilfe, welche vom Kanton im ersten Lockdown gewährt wurde, war André Schnider sehr dankbar. Nun hofft er auf die neue Härtefallregelung des Bundes. Im Vergleich zum Vorjahr rechnet Schnider für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Rückgang von rund 20 Prozent. Sowohl im vergangenen Frühling wie auch in der jetzigen Phase bietet das Bistro drei Mittagsmenüs im Takeaway an. Dies werde von der Stammkundschaft sehr geschätzt und rege genutzt. «Natürlich verkaufen wir nicht so viele Menüs wie in normalen Zeiten. Vereinzelte Stammkunden arbeiten im Home office und essen dann zu Hause. Das spüren wir», sagt Schnider. Sogar der hausgemachte Eistee wird neu in Flaschen abgefüllt und über die Theke verkauft. Seit der guten Erfahrung im ersten Lockdown Bilder: mwb/zVg werde das Take-away-Angebot auch vermehrt in normalen Zeiten genutzt. Insofern habe die Pandemie zumindest in dieser Hinsicht einen «erfreulichen Nebeneffekt». Getränkeumsatz fehlt Rein betriebswirtschaftlich betrachtet rentiere das Take-away aber nicht. Der für eine einigermassen vernünftige Rendite nötige Getränkeumsatz, der in normalen Betriebszeiten generiert wird, fehlt nun. Diese Einbusse aufzuholen, ist kaum möglich. Marcel W. Buess Heinz Schwander, Inhaber Hotel «Bad Eptingen» in Eptingen. Das Hotel «Bad Eptingen» gehört zu den Traditionsbetrieben in der Baselbieter Gastronomie. Seit bald 70 Jahren wird das Haus von der Familie Schwander geführt. Der heutige Patron Heinz Schwander wird von 35 Festangestellten unterstützt. Diese waren vor einem Jahr und sind nun wieder während des aktuellen Lockdowns in Kurzarbeit. Als Liegenschaftseigentümer stellt sich für Schwander kein Mietzinsproblem. «Doch die Unkosten, die auch bei einem geschlossenen Betrieb anfallen, bleiben.» Trotzdem wurden weder der Covid-19-Kredit noch andere Hilfen beansprucht. Der Betrieb ist finanziell unabhängig und solide aufgestellt. Verzicht auf Take-away Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen verzeichnet das Hotel «Bad Eptingen» im Vergleich zu einem normalen Jahr einen Umsatzeinbruch von zirka 30 Prozent. «Es fanden vor allem keine Grossanlässe statt, und aufgrund fehlender Messen war die Belegung der Hotelzimmer ebenfalls sehr bescheiden», stellt Schwander fest. Das reduzierte Platzangebot im Restaurant konnte insofern aufgefangen werden, als die Bankettsäle im ersten Stock für den A-la-carte- Bereich geöffnet wurden, «was bei unserer Kundschaft sehr gut ankam, für uns aber mit einem nicht zu unterschätzenden Logistikaufwand verbunden war». Auf ein Take-away-Angebot verzichtet Schwander, dies würde sich in keiner Weise rechnen. Marcel W. Buess «POETE-NÄSCHT» – Das Liestaler Dichter- und Stadtmuseum ist bei der Miete entgegengekommen. Buchhändlerverband unterstützt Martin Scheller, «Poete-Näscht» in Liestal. Im Erdgeschoss des Dichter- und Stadtmuseums an der Rathausstrasse in Liestal befindet sich seit gut 20 Jahren das «Poete-Näscht». Wegen der Corona-Pandemie sind das Antiquariat und die Buchhandlung bis Ende Februar geschlossen. Innert Jahresfrist erlebt Martin Scheller nun zum zweiten Mal einen Lockdown. Wiederum sind die vier Mitarbeitenden in Kurzarbeit. Die Soforthilfe, welche im vergangenen Frühling den betroffenen Betrieben ausbezahlt wurde, konnte Schellert gut gebrauchen. Ebenso wurde der Covid-19-Kredit in Anspruch genommen, um den laufenden Verpflichtungen nachkommen zu können. Scheller betont das sehr kulante Entgegenkommen des Dichter- und Stadtmuseums Liestal als Vermieter der vom «Poete-Näscht» genutzten Räumlichkeiten: «Das hat uns sehr geholfen und wir wissen, dass dies nicht selbstverständlich ist.» Zum Thema «Unterstützung und Hilfestellungen» erwähnt Martin Scheller aber auch den Schweizerischen Buchhändler- und Verleger-Verband SNVV. «Der Verband hat seine Mitglieder je nach Bedarf und Betriebsgrösse ebenfalls mit A-fonds-perdu- Beiträgen grosszügig unterstützt. Auch wir durften davon profitieren.» Grosser Nachholbedarf Trotz der behördlich verordneten Schliessung im vergangenen Frühling fand im Umsatzvergleich 2019 und 2020 kein nennenswerter Einbruch statt. Nach dem Ende des ersten Lockdowns hätten die Menschen einen grossen Nachholbedarf an Lese stoff gehabt. Und beim Verkauf von stimmungsvollen, originellen und schönen Postkarten, die ebenfalls im Sortiment des «Poete- Näscht» geführt werden, fand laut Scheller ein regelrechter Boom statt. Mit diesen Mehrverkäufen konnte der während des Lockdowns verloren gegangene Umsatz praktisch kompensiert werden. Auch im gegenwärtigen Lockdown können Bücher telefonisch oder online bestellt werden. Nach vorgängiger Termin absprache dürfen diese dann direkt im «Poete-Näscht» abgeholt werden. Marcel W. Buess OPTIK BLOCH AG – Das Schutzkonzept ist notwendig, bereitet in der Praxis aber auch Probleme. Abstand halten ist oft schwierig Martina Bloch, Inhaberin Optik Bloch AG in Oberdorf. Im Gegensatz zum ersten Lockdown im vergangenen Frühling dürfen die Optiker dieses Mal uneingeschränkt arbeiten und Kunden empfangen. Vor einem Jahr durften sie nur für Reparaturen oder in Notfällen zur Verfügung stehen. Insofern erlebt Martina Bloch, Inhaberin der Optik Bloch AG in Oberdorf, die jetzige Pandemie-Phase unbelasteter. Vor einem Jahr waren ihre sechs Angestellten in Kurzarbeit. Der vom Bund ermöglichte Covid-19-Kredit musste in Anspruch genommen werden. Und die Baselbieter Soforthilfe nutzte Martina Bloch zur Deckung der laufenden Kosten. Mit dem Erlass einer Monatsmiete kam ihr auch der Vermieter der Geschäftsräumlichkeiten grosszügig entgegen. Seit Ausbruch der Pandemie gilt ein aufwändiges Schutzkonzept. «Die Einhaltung der Abstände ist oft schwierig. Beim Anpassen einer neuen Brille oder beim Überprüfen der Sehstärke sind wir unseren Kunden zwangsläufig sehr nahe», sagt Bloch. Auch die Arbeit mit den Lehrlingen am PC sei mittlerweile sehr umständlich und zum Teil sogar unmöglich. Martina Bloch will die Notwendigkeit der Schutzkonzepte nicht infrage stellen, sondern vielmehr auf Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung hinweisen. Kundschaft ist dankbar Einerseits sei die Kundschaft dankbar, dass das Geschäft nun trotz des aktuellen Lockdowns geöffnet ist. Dennoch spürt Martina Bloch eine gewisse Zurückhaltung bei ihrer Stammkundschaft. Viele haben Respekt vor dem Virus und vermeiden Kontakte, um sich nicht einer Ansteckungsgefahr auszusetzen. Manchmal würden sogar die Kinder die Brillen ihrer Eltern zum Richten oder Reparieren vorbeibringen. In jedem Fall empfehle sich eine Termin vereinbarung, damit die BAG-Richtlinien optimal eingehalten werden können. Optik Bloch kann dieses Jahr das 25-jährige Bestehen feiern. Am 9. März 1996 wurde die Firma Optik Bloch + Co. gegründet. Trotz Corona will Martina Bloch dieses Firmenjubiläum gebührend feiern.Marcel W. Buess
5. Februar 2021 ARBEITSMARKT Standpunkt der Wirtschaft | 3 INTERVIEW Fünf Fragen an Marc Scherrer ARBEITSMARKTGESETZE – Ein KMU-Komitee und ein breites Parteienspektrum setzen sich für ein doppeltes Ja zur Revision der Arbeitsmarkt- und Schwarzarbeitsgesetze ein, über die am kommenden 7. März im Baselbiet abgestimmt wird. Bürgerliche und SP sind sich einig Marc Scherrer, Landrat, CVP. CVP-Landrat Marc Scherrer ist Mitglied der landrätlichen Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission, die die Arbeitsmarkt- und Schwarzarbeitsvorlagen vorab behandelte. Standpunkt: Herr Scherrer, Sie haben den langen Prozess zur Lösungsfindung für die beiden Gesetze eng begleitet. Wie haben Sie die Verhandlungen erlebt? Marc Scherrer: Die Verhandlungen waren herausfordernd und zeitintensiv. Der Druck seitens der Regierung und der Sozialpartner war entsprechend gross. Mein Ziel war es immer, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Letztlich musste auch die Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission davon überzeugt werden – und ich denke, uns ist ein guter Kompromiss gelungen. Der Aufwand hat sich gelohnt. Hinter den beiden Vorlagen, über die am kommenden 7. März abgestimmt wird, stehen alle Parteien von rechts bis links. Bild: Schaub Ein Kernpunkt der neuen Gesetze ist, dass die Finanzierung ausgegliedert wurde und neu über separate Leistungsvereinbarungen geregelt wird. Könnte so schon für die Periode 2021–2024 weniger Geld für die Kontrollen zur Verfügung gestellt werden? Als vorbereitende Kommission respektive als Parlament nehmen wir Einfluss auf die Gesetze; die detaillierte Finanzierung ist dann aber in der jeweiligen Leistungsvereinbarung geregelt, die in der Verantwortung der Regierung liegt. Wir haben mehrfach betont, dass die neuen Gesetze keine Abbauvorlagen sein sollen. Ich erwarte von der Regierung, dass sie dies auch so umsetzen wird. Eine Änderung der Leistungsvereinbarungen über den Budgetprozess ist theoretisch noch möglich, jedoch nicht ganz einfach. In den Medien wurde bereits von einer Abbauvorlage gesprochen. Deshalb wollten Sie in der Fragestunde des Landrats am vergangenen 28. Januar diverse Punkte klären. Wie beurteilen Sie die Antworten der Regierung? Das waren leider keine klaren Worte von Seiten der Regierung. Ich hätte mir mehr Substanz gewünscht. Man muss aber auch sehen, dass man sich noch mitten in den Verhandlungen zu diesen Leistungsvereinbarungen befindet. Der Abstimmungskampf um die beiden Gesetzesrevisionen zur Schwarzarbeit und Arbeitsmarktaufsicht, die am kommenden 7. März vors Baselbieter Stimmvolk kommen, läuft. Letzte Woche haben die bürgerlichen Parteien FDP, CVP und SVP sowie die SP gemeinsam ihre Kampagne mit dem Leitsatz «Ja zu fairen Arbeitsbedingungen» gestartet und empfehlen zweimal ein Ja zu den Gesetzesvorlagen. In ihrer Medienmitteilung vom vergangenen 29. Januar sprechen sie geschlossen von einer zielführenden Kompromisslösung, die ausgewogen und fair ist. Dies mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die SP hebt die gezogenen Lehren aus der früheren Gesetzgebung hervor, das Präsidium der SVP sieht die Stärke der beiden revidierten Gesetze darin, dass der Kanton mehr Handlungsspielraum erhält. Und die CVP betont, dass gegen Schwarzarbeit entschieden vorgegangen werden müsse, da diese zu Wettbewerbsverzerrung führt und die Sozialversicherungen schwächt. Die FDP Baselland spricht von einer austarierten Lösung, bei der sichergestellt ist, dass die Sozialpartner angemessen involviert sind und Schwächen in den bestehenden Gesetzen ausgebessert werden. Deshalb sagen die Parteien geschlossen Ja zu den beiden Gesetzesrevisionen Schwarzarbeit (GSA) und Arbeitsmarktaufsicht (AMAG). Finanzierung muss passen Ein zentraler Punkt bleibt die Finanzierung. Um die Kontrollen weiterhin effizient und wirkungsvoll sicher stellen zu können, werden diese künftig nicht mehr direkt im Gesetz, sondern mittels Leistungsvereinbarungen festgelegt, die die Regierung mit den Sozialpartnern ausarbeitet und in denen die Finanzierung geregelt sein muss. Im Baugewerbe überschreitet die Finanzierung den Betrag von einer Million Franken, weshalb jeweils der Landrat das letzte Wort haben wird. Die Vertragsdauer der ersten Leistungsvereinbarungen ist für die Periode 2021–2024 geplant. Keine Leistungskürzung Aus Sicht des kantonalen KMU-Komitees, welches sich für die Zustimmung zu den Gesetzen einsetzt, ist es essenziell, dass die Leistungen gegenüber der jetzigen Situation nicht gekürzt werden, damit Qualität und Quantität der Kontrollen weiterhin gewährleistet werden können (vgl. Interview mit Landrat Marc Scherrer in der linken Spalte). Weniger Kontrolltätigkeit würde zu unsicheren Verhältnissen auf dem Arbeitsmarkt führen und könnte für die hiesigen Unternehmen negative Folgen haben. Daher vertraut das Komitee auf den Landrat, der im Rahmen des Budget prozesses über die finanziellen Rahmenbedingungen in den Leistungsvereinbarungen entscheidet. Wichtige Rolle der TPK Von grosser Wichtigkeit ist auch die Rolle der sogenannten Tripartiten Kommission (TPK), die mit ihrem Sachverstand und ihrer Praxiserfahrung der Baselbieter Regierung zur Seite steht. Für das KMU-Komitee ist ausschlaggebend, dass die Expertise dieser Kommission weiterhin entscheidungsprägend wahrgenommen wird, da sie den Arbeitsmarkt bestens kennt und nur so eine ebenso flexible wie lückenlose Erfüllung der Kontrollpflicht sichergestellt werden kann. Schon in diesem Sommer in Kraft Werden die beiden Gesetze vom Basel bieter Stimmvolk am kommenden 7. März angenommen, und überzeugen schliesslich auch die Leistungsvereinbarungen, die sich derzeit noch in der Vernehmlassung bei den Sozialpartnern befinden, können diese bereits am 1. Juli 2021 in Kraft treten. Dies würde die jahrelange Diskussion um die Kontrollen beenden und zur fälligen Entpolitisierung des Dossiers führen. Birgit Kron Eine Ihrer Fragen richtete sich nach der Rolle der Tripartiten Kommission. Die TPK besteht aus den Vollzugspartnern, die den Arbeitsmarkt genau kennen und daher die Praxiserfahrung einbringen. Wie wichtig ist die Arbeit dieser Kommission im Zusammenhang mit einer Entpolitisierung des Themas, und welche Rolle spielt sie künftig? Die Rolle der TPK ist und bleibt zentral. Sie sagen es selbst, die TPK kennt den Arbeitsmarkt und hat die wichtige und unverzichtbare praktische Erfahrung. Entsprechend habe ich mich immer dafür eingesetzt, dass der TPK auch weiterhin eine tragende Rolle zukommt. Die Grüne Partei wollte die Kompetenz der TPK mit Anträgen im Landrat deutlich zurückbinden, das ist aber zum Glück nicht gelungen. Die entsprechenden Anträge wurden deutlich abgewiesen. Sie sind selbst Präsident von KMU Laufental. Wie können die Unternehmen im Baselbiet darauf vertrauen, dass weiterhin und mit den nötigen Mitteln entschlossen gegen Schwarzarbeit vorgegangen wird und faire Bedingungen im Arbeitsmarkt vorherrschen? Die Regierung ist nun gefordert, eine Leistungsvereinbarung mit den Sozialpartnern auszuhandeln, welche die Kontrollorgane mit den wichtigen und ausreichenden finanziellen Mitteln ausstattet. Die Sozialpartner müssen weiterhin eng eingebunden werden, damit das Kontrollorgan den Vollzug sinnvoll und strikte ausführen kann. Nur so bleiben Umfang und Qualität der Kontrollen gewährleistet, die für einen fairen Arbeitsmarkt aus Sicht der KMU unerlässlich sind. Interview: Daniel Schaub DAS SAGEN POLITIKER UND VERBANDSVERTRETER AUS DER REGION Landrat Stefan Degen, FDP, Vizepräsident Finanzkommission. «WICHTIG IST NUN, DASS DER ARBEITSMARKT WEITERHIN IM GLEICHEN UMFANG KONTROLLIERT WIRD. DAFÜR MÜSSEN WIR IM LANDRAT SORGE TRAGEN UND DIE FINANZIERUNG SICHERSTELLEN. FÜR UNSERE KMU UND FÜR WEITERHIN FAIRE ARBEITSBEDINGUNGEN IN UNSEREM KANTON.» Lucian Hell, Präsident Malerund Gipserunternehmerverband Baselland. «DIE BEIDEN VORLAGEN WURDEN NACH SEHR AUFWÄNDIGER VORARBEIT KLAR DEFINIERT UND BESCHLOSSEN. DER ARBEITSMARKT KANN SO OHNE POLITISCH MOTIVIERTE STÖRAKTIONEN SICHER UND FAIR GESCHÜTZT WERDEN. DESHALB EMPFEHLE ICH ZWEI MAL JA ZU DEN BEIDEN REVIDIERTEN GESETZES- VORSCHLÄGEN.» Beat Marrer, Präsident Suissetec Nordwestschweiz. «GLEICH LANGE SPIESSE FÜR KMU SIND DIE GRUNDLEGENDE VORAUSSETZUNG FÜR EINEN FAIREN ARBEITS- MARKT. DIE KMU DES BASELBIETS DÜRFEN IM INTERNATIONALEN WETT- BEWERB NICHT BENACH- TEILIGT WERDEN. DIE REVIDIERTEN RECHTS- GRUNDLAGEN SICHERN WEITERHIN DEN LOHNSCHUTZ UND GARANTIEREN DIE CHANCENGLEICHHEIT.» Landrat Matthias Ritter, SVP, Präsident Verband Dach und Wand Baselland. «DAS KONTROLLMODELL HAT SICH BEWÄHRT. DIE LETZTEN JAHRE HABEN GEZEIGT, DASS DIE MECHANISMEN ZUM SCHUTZ DES ARBEITSMARKTS ERFOLGREICH SIND. DIE ANGEPASSTEN RAHMEN- BEDINGUNGEN SETZEN DIESEN WEG FORT. DESHALB SAGEN WIR ZWEI MAL JA FÜR EINEN WEITER FAIREN ARBEITSMARKT.»
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