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Standpunkt 508, 18. September 2020

Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland

Standpunkt 508, 18. September

SCHWEIZERISCHE 18. September 2020 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | Standpunkt-Ausgabe Nr. 508 – 23. Jahrgang AZA 4410 Liestal Post CH AG DIE MEINUNG Ein junger Sissacher vertritt die Schweiz ABSTIMMUNGEN – Am 27. September gelangen im Baselbiet eine kantonale und fünf nationale Vorlagen zur Abstimmung. KMU-Vertreterinnen und -Vertreter sollten unbedingt ihr Stimmrecht nutzen. Endspurt für den Super-Sonntag Von Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer Baselland. Die Schweiz bräuchte mal wieder einen Koch- Weltmeister. Diese selbstbewussten Worte sage nicht ich, sondern der 21-jährige Rino Zumbrunn. Der junge Mann ist bemerkenswert. 2018 schaffte er es an der Schweizer Berufsmeisterschaft bis ins Halbfinale. Daraufhin hat er viel investiert, hospitierte bei Schweizer Spitzen köchen und ist dieses Jahr wieder angetreten. Seit Sonntag ist der Sissacher Schweizer Berufsmeister der Köche. Er habe die Jury mit seinem Biss und seiner exakten Arbeitsweise überzeugt, lobt die «Hotellerie Gastronomie Zeitung» und würdigt Rino Zumbrunns grosses Engagement und Können. Einen Artikel dazu lesen Sie in dieser Zeitung. Bis am kommenden 27. September bleibt noch Zeit, um die Stimmzettel auszufüllen. Bild: ph Ob die Schweiz wieder einen Koch-Welt meister braucht? Ich würde es Rino Zumbrunn gönnen. Rino Zumbrunn zeigt, was alles möglich ist, wenn man etwas erreichen möchte und sich leidenschaftlich für etwas engagiert. Dafür habe ich den allergrössten Respekt. Es ist zudem schön zu sehen, wie weit man es mit einer Berufsausbildung bringen kann. Und ich bin überzeugt, dass auch die Konkurrenten von Rino Zumbrunn an einer Weltmeisterschaft eine gute Falle machen würden. Die Schweizer Berufsausbildung ist top – dafür sorgen Lehrbetriebe, Ausbilder und die vielen motivierten Jugendlichen. Gerade die Gastronomiebranche hat unter der Corona-Pandemie sehr gelitten und es wird viel brauchen, um aus der Krise herauszukommen. Umso schöner ist es zu sehen, dass aus den Reihen unserer Gastronomie ein Koch kommt, der die Schweiz nächstes Jahr in Schanghai an der Weltmeisterschaft vertreten wird. Natürlich, das ändert die aktuelle Situation nicht von heute auf morgen. Aber solche Erfolgsgeschichten sind ein wichtiges Signal. Sie zeigen, dass wir als KMU-Wirtschaft selbstbewusst auftreten dürfen, dass unsere Ausbildung viel wert ist und dass wir auf motivierte und engagierte Berufsleute zählen dürfen. Damit können wir die Krise packen, Perspektiven schaffen und (wieder) Erfolg haben. Und wenn «wir» dabei auch Weltmeister werden, dann umso besser. In neun Tagen ist Super-Sonntag. Fünf nationale Vorlagen und eine kantonale Vorlage werden dem Volk vorgelegt. Zum ersten Mal seit vergangenem Februar darf sich das Schweizer Stimmvolk wieder an der Urne äussern. Das zu teils sehr umstrittenen Themen. In den vergangenen Tagen und Wochen wurde dazu sehr viel getwittert und geredet, man hat diskutiert und gestritten, Leserbriefspalten gefüllt und Plakate aufgehängt. Hohe Stimmbeteiligung erhofft Angesichts dieser Ausgangslage darf man hoffen, dass die Stimmbeteiligung über dem Durchschnitt liegt, dass möglichst viele Stimmberechtigte ihre Meinung abgeben. Darum geht es nämlich letztlich. Sie, liebe Stimmbürgerin und lieber Stimmbürger, werden regelmässig um Ihre Meinung zu vielen Sachthemen gebeten. Sie dürfen mitbestimmen und Ihre Meinung sagen. Ein Abstimmungssonntag ist keine Selbstverständlichkeit. Das darf man gerade in diesen Tagen ausdrücklich betonen. Abstimmen zu dürfen ist keine Selbstverständlichkeit. Nicht in Europa, nicht in der westlich geprägten Welt und darüber hinaus schon gar nicht. Wichtige Entscheide für KMU Für die KMU-Wirtschaft stehen diesen Sonntag Entscheidungen von grosser Bedeutung an. Möchten Sie einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub mitfinanzieren oder lieber nicht? Braucht die Schweizer Armee Kampfflugzeuge und die KMU die damit verbundenen Gegengeschäfte? Sollen die pauschalen Kinderabzüge für Familien und der Steuerabzug von Drittbetreuungskosten erhöht werden? Will die Schweiz die Begrenzungsinitiative annehmen und somit alle bilateralen Verträge mit der EU kündigen? Soll der Kanton Basel-Landschaft vom Volk den Auftrag erhalten, die vernetzte Mobilität von morgen zu planen und Einfluss beim Bund nehmen, um seine Interessen zu wahren? Die Argumente dazu sind in den vergangenen Tagen und Wochen ausgetauscht worden, auch in dieser Zeitung, wo die Wirtschaftskammer Baselland dezidiert die Interessen der KMU-Wirtschaft vertritt. Die Haltung der Wirtschaftskammer ist klar: Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen gute Rahmenbedingungen, um Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze zu schaffen. Davon profitiert letztlich die ganze Gesellschaft. Gerade in unsicheren Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, haben zusätzliche Belastungen und wirtschaftliche Risiken keinen Platz. DIE PAROLEN DER WIRTSCHAFTSKAMMER Der Wirtschaftsrat, das Parlament der Wirtschaftskammer Baselland, hat zu den Vorlagen vom kommenden 27. September die folgenden Parolen beschlossen (der Standpunkt berichtete): Nationale Vorlagen: Volksinitiative «Für eine massvolle Zuwanderung (Begrenzungsinitiative)»: Nein Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer (Kinderabzüge): Ja Nirgendwo dürfen so viele Teile der Bevölkerung so oft und so frei mitbestimmen, wie in der Schweiz. Abstimmen zu können ist ein Privileg, nutzen Sie es und bestimmen Sie mit, wie die Rahmenbedingungen für unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft sein sollen. Patrick Herr Seiten 2–4 Änderung des Erwerbsersatzgesetzes (Vaterschaftsurlaub): Nein Bundesbeschluss über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge: Ja Änderung des Jagdgesetzes: Keine Parole Kantonale Vorlage: Formulierte Gesetzesinitiative «zum Ausbau des Hochleistungsstrassennetzes» (HLS, Mobilität der Zukunft): Ja HEUTE IM STANDPUNKT 4 | SWISSSKILLS Gold für den Sissacher Koch Rino Zumbrunn. 7 | PRÄSIDIUMSWAHL Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider tritt nochmals an. 9 | ENERGIEPAKET Informationsveranstaltungen im Live-Stream. HLS-INITIATIVE – Die HLS-Initiative «zum Ausbau des Hochleistungsstrassennetzes», über die am kommenden 27. September im Kanton Basel-Landschaft abgestimmt wird, findet viel Unterstützung Parlamentarier, Presis und KMU-Vertreter sagen Ja Für viele Parlamentarierinnen und Parlamentarier, Gemeindepräsidenten sowie Vertreterinnen und Vertreter von KMU aus dem Baselbiet ist klar: Sie werden am 27. September Ja sagen zur HLS-Initiative «zum Ausbau des Hochleistungsstrassennetzes». Zu den Befürworterinnen gehört auch Nationalrätin Sandra Sollberger: «Es wird Zeit, dass wir im Baselbiet eine Verkehrsstrategie entwickeln und diese mit Erfolg in Bern auf nationaler Ebene vertreten», sagt Sollberger. Der Unternehmer und Prä- sident der IG Rheinstrasse, Christoph Keigel, weist darauf hin, dass «ein Grossteil unseres Verkehrsnetzes noch aus den 1970er-Jahren» stammt. «Deshalb muss es jetzt Fit für die Zukunft werden. Das dient allen: Dem Individualverkehr und dem ÖV», so Keigel. Allschwils Gemeindepräsidentin Nicole Nüssli sagt ebenfalls Ja: «Verstopfte Dorfkerne und vom Verkehr überlastete Gemeinden sollen der Vergangenheit angehören», sagt sie. Reto Anklin Seiten 1, 2

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