Aufrufe
vor 3 Jahren

Standpunkt 506, 14. August 2020

  • Text
  • Standpunkt
  • Liestal
  • Initiative
  • Schweizer
  • Wirtschaft
  • Wirtschaftskammer
Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland

2 |

2 | Standpunkt der Wirtschaft EXPORTWIRTSCHAFT 14. August 2020 SWITZERLAND GLOBAL ENTERPRISE – Simone Wyss Fedele, CEO von Switzerland Global Enterprise, sagt im Interview mit dem Standpunkt, wieso KMU an den GoGlobal Days 2020 teilnehmen sollten. Warum sich GoGlobal Days lohnen GO GLOBAL DAYS 2020 Digitales Programm 8. September (Inspiration Day) 15.00 Welcome and introduction by Simone Wyss Fedele, CEO Switzerland Global Enterprise 15.15 Keynote Speech: global outlook by Credit Suisse (Schweiz) AG 15.30 Panel discussion and Q&A: How to optimize your value chain and prepare for the next crisis by Sunnie J. Groeneveld, Managing Director, Inspire 925 / Christoph Wilhelm, CEO, Global Sourcing Services / further speaker tbc 16.15 Summary and outlook by Simone Wyss Fedele, CEO Switzerland Global Enterprise 16.20 Network opportunities Virtual networking / 1:2 meetings with experts and participants Simone Wyss Fedele, CEO von Switzerland Global Enterprise. Die Schweizer Exportwirtschaft trifft ich an den GoGlobal Days 2020. Der Anlass, der vom 8. bis am 11. September 2020 durchgeführt wird, ist eine virtuelle Konferenz, die unter der Führung der Exportförderorganisation Switzerland Global Enterprise (S-GE) stattfindet. Der Standpunkt hat bei Simone Wyss Fedele, CEO von Switzerland Global Enterprise, nachgefragt, was man von dieser Veranstaltung erwarten darf. Standpunkt: Frau Wyss Fedele, Wie muss man sich eine virtuelle Konferenz vorstellen, was wird alles geboten? Simone Wyss Fedele: Ein komplett digitales Programm, das aus individuellen Beratungsslots, anregenden Reden, themenbezogenen Webinaren sowie Networkingmöglichkeiten besteht. Sobald Sie sich einmal registriert haben, erhalten Sie Zugang für alle vier Tage und profitieren für Ihre geschäftlichen Aufholaktivitäten vom gesammelten Wissen der Schweizer Export-Community sowie unseren Experten aus den einzelnen Zielmärkten. Die Beiträge sind zudem im Nachhinein «on demand» abrufbar. Wieso sollte man an den GoGlobal Days 2020 dabei sein? Aufgrund der Covid-19-Krise müssen viele international aktive Firmen ihr internationales Geschäft komplett neu ausrichten. Die GoGlobal Days sollen sie dabei effektiv unterstützen. Unsere Speaker und Experten bieten fundierte Informationen zur aktuellen Lage sowie Insights zu neuen Chancen in den einzelnen Märkten. Zudem haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich individuell beraten zu lassen. Ziel ist, dass die Teilnehmenden dank der gewonnenen Erkenntnisse eine optimale Strategie für die Zeit nach der Krise entwickeln und ihre Wertschöpfungsketten effektiv an die neuen Gegebenheiten anpassen können, um rascher und besser als die Konkurrenz in die Zielmärkte zurückzukehren. Welche Themen stehen im Vordergrund? Covid-19 hat gezeigt: Wertschöpfungsketten müssen diversifizierter sein. Auf die Diversifikation und Optimierung der Wertschöpfungsketten legen wir deshalb einen thematischen Schwerpunkt. Zudem thematisieren wir die Situation und Chancen in den verschiedenen Absatzmärkten, seien dies Asien, Americas, Europa oder Afrika. Welches sind aus Ihrer Sicht die Höhepunkte dieser vier Tage? Die Paneldiskussion zur Optimierung der Wertschöpfungskette sollte man sicherlich nicht verpassen. Das gilt ebenso für die Keynote zu den globalen Aussichten. Ein grosser Mehrwert der GoGlobal Days ist, dass sich die Teilnehmenden ihr Programm individuell nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen können. Welche Bedingungen gelten, um an dem Anlass teilnehmen zu können? Alle Schweizer und Liechtensteiner KMU sind zur Teilnahme berechtigt. Zudem ist der Anlass kostenlos. Bild: zVg Was raten Sie den Unternehmen in der aktuellen Situation rund um Covid-19? Wir leben in einer Zeit, in der eine hohe Volatilität und Unsicherheit die neue Normalität sind. KMU müssen deshalb in Szenarien denken, um jene Agilität zu gewinnen, die für den Erfolg in unterschiedlichen Welten unabdingbar ist. Für solche strategischen Themen fehlen bei KMU allerdings oft Zeit oder Ressourcen. Genau deshalb gibt es Partner wie S-GE und Formate wie unsere GoGlobal Days. Was macht Ihre Organisation über diesen Anlass hinaus für die Schweizer Exportwirtschaft? S-GE ist die offizielle Schweizer Organisation für Exportförderung und Standortpromotion mit Standorten in allen Schweizer Landesteilen und in 31 Ländern. Gemeinsam mit unserem Partnernetzwerk unterstützen wir KMU bei ihrem internationalen Geschäft – sei dies mit Beratung, fundierten Informationen, Kontakten oder Abklärungen aller Art. Interview: Patrick Herr GO GLOBAL DAYS 2020 – Die Exportförderorganisation Switzerland Global Enterprise (S-GE) zeigt online, wie Unternehmen Ihre Wertschöpfungskette optimieren und die Covid-19-Krise als Chance nutzen können. S-GE weist Wege aus der Covid-19-Krise Vom 8. bis 11. September 2020 bieten die Exportförderorganisation Switzerland Global Enterprise (S-GE) ein kostenloses und komplett digitales Programm an, um Schweizer und Liechtensteiner KMU die bestmögliche Unterstützung bei ihren Aufholaktivitäten im Nachgang der Covid-19-Krise zu bieten. Fokus auf Wertschöpfungskette Wie können Unternehmen fit bleiben für ihre Exportaktivitäten? S-GE empfiehlt, die Wertschöpfungskette zu optimieren und legt den thematischen Fokus der GoGlobal Days genau darauf. Weitere Themen wie Umgestaltung der Lieferketten, E- Commerce, Production Relocation, digitale Kundenbindung sowie Risiko diversifikation sind ebenfalls im Fokus Diese komplett digitale Veranstaltung besteht aus individuellen Beratungsslots, anregenden Reden, Webinaren sowie Networkingmöglichkeiten. Sobald sich die Teilnehmenden registriert haben, erhalten sie Zugang für alle vier Tage. Alle Slots (mit Ausnahme der individuellen Besprechungen) sind auch im Nachhinein einsehbar. Reto Anklin JETZT ANMELDEN Melden Sie sich heute noch an und profitieren Sie von der gesammelten Erfahrung der Schweizer Export-Community. Datum: 8. bis 11. September 2020 Zielpublikum: Schweizer und Liechtensteiner Unternehmen Veranstalter: Switzerland Global Enterprise Veranstaltungssprache: Englisch Ort: Online conference, Schweiz Teilnahmekosten: Kostenlos Registrierung: Elektronisch auf www.s-ge.com. 9. September (Asia, Middle East and Oceania) 08.00 Webinar E-commercie South Korea 09.00 Individual consulting slots / networking with experts, partners and participants 10.00 Webinar: Relocating production in Asia (India and Indonesia) How your organization could benefit from tapping into India/Indonesia manufacturing and supply chain capabilities. 11.00 Individual consulting slots / networking with experts, partners and participants 13.00 Webinar: E-commerce India, China and ASEAN 14.00 Individual consulting slots / networking with experts, partners and participants 16.00 End of program 10. September (Americas) 13.30 Webinar: E-commerce in Canada and US by Switzerland Global Enterprise 14.30 Individual consulting slots / networking with experts, partners and participants 15.00 Webinar: managing partners digitally 16.00 Individual consulting slots / networking with experts, partners and participants 16.30 Webinar: E-commerce Americas 17.30 Individual consulting slots / networking with experts, partners and participants 18.30 End of program 11. September (Europe, Nordics and Africa) 09.00 Webinar: E-commerce Europe 10.00 Individual consulting slots / networking with experts, partners and participants 11.00 Webinar: Relocation production Europe 12.00 Individual consulting slots / networking with experts, partners and participants 13.00 Webinar: Cybersecurity Ecosystem – Actual dynamics in Spain, France and Italy by Switzerland Global Enterprise, Swiss Business Hub Spain, France and Italy 14.00 Individual consulting slots / networking with experts, partners and participants 15.30 End of program Individuelle Beratungsslots Während des ganzen Tages haben Sie die Möglichkeit, individuelle Termine mit unseren Experten und Partnern aus der ganzen Welt zu vereinbaren. Jeder Termin dauert höchstens 30 Minuten und findet digital statt. Sie können uns Ihr Anliegen im Voraus mitteilen oder sich spontan zu einem Treffen über die Plattform anmelden. Networking Vernetzen Sie sich mit Schweizer KMU und Experten. Sie haben die Möglichkeit, untereinander Termine zu vereinbaren, um Ihre konkreten Anliegen zu besprechen.

14. August 2020 ABSTIMMUNG Standpunkt der Wirtschaft | 3 HLS-INITIATIVE – Ein Ja am 27. September zur HLS-Initiative «zum Ausbau des Hochleistungsstrassennetzes» nehme den Kanton in die Pflicht, ein Verkehrskonzept zu erstellen und seine Anliegen beim Bund mit Nachdruck zu vertreten, sagen die Initianten. «Die Initiative ist aktueller denn je» Landrat Marc Scherrer, Landrätin Christine Frey und Landrat Christof Hiltmann (v.l.) waren bei der Initiative «zum Ausbau des Hochleistungsstrassennetzes» von Anfang an mit dabei. Bild: Muheim Im Interview mit dem Standpunkt der Wirtschaft erklären die Landrätin Christine Frey sowie die Landräte Christof Hiltmann und Marc Scherrer, wieso sie sich für die HLS- Initiative «zum Ausbau des Hochleistungsstrassennetzes» einsetzen. Standpunkt: Frau Frey, Herr Hiltmann, Herr Scherrer, Sie alle haben 2015 zur Gründung des HLS-Initiativkomitees beigetragen. Was war Ihre Motivation? Marc Scherrer: Die Verkehrssituation war und ist nicht zufriedenstellend und wir haben unisono beschlossen, dass sich dies ändern muss. Insbesondere die Situation im Laufental ist katastrophal. Es ist sogar schon soweit gekommen, dass Firmen aufgrund der ständigen Überlastung der Strassen das Laufen tal verlassen haben. So kann es nicht weitergehen. «FÜR DIE WEITERENTWICKLUNG EINES STANDORTS SIND DIE VERKEHRS- VERBINDUNGEN DAS A UND O.» Landrat Marc Scherrer Christine Frey: Der Hintergrund war vor allem auch, dass wir in Zusammenhang mit der Sanierung des Schänzli tunnels jahrelangen Dauerstau befürchteten. Darüber hinaus wollten wir uns für übergeordnete Verkehrsfragen einsetzen. Seit Jahren haben wir im Baselbiet einen Investitionsstau, unser Verkehrsnetz stammt aus den 1970er-Jahren und wurde seither nicht gross verändert. Christof Hiltmann: Der Stau ist ein langjähriges Problem. Bereits 2013 haben Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, und ich den «5-Punkte-Plan gegen den Verkehrsstau» im Landrat eingereicht. Im Kanton Basel-Landschaft gibt es viel zu wenig Strassenkapazität und die bestehende ist erst noch falsch angeordnet. Wir wollten Lösungen, und eine davon ist, die Kapazitäten auszubauen. Die Initiative soll nun endlich Abhilfe schaffen. Ist die Initiative überhaupt noch aktuell? Frey: Im Landrat wurde von Seiten SP ins Feld geführt, sie sei nicht nötig, weil die kantonalen Hochleistungsstrassen nun dem Bund übergeben wurden. Es wurde argumentiert, dass der Bund die Verantwortung trägt und man daher sowieso nichts machen kann. Aber insbesondere die KMU verlieren täglich so viel Zeit, und genau deswegen können wir das Denken nicht dem Bund überlassen. Der Kanton muss in die Pflicht genommen werden, damit das Verkehrsnetz der Zukunft den reellen Bedürfnissen entspricht und nicht auf links-grünen Träumereien basiert. Hiltmann: Die Initiative ist aktueller denn je. Man hat nun nochmals fünf Jahre mehr an Erfahrung. Fazit: Es ist schlimmer geworden. Die Befürchtungen sind noch übertroffen worden, die Staustunden haben zugenommen, die Überlastung in den Gemeinden hat weiter massiv zugenommen und der Missstand, den wir damals schon angeprangert haben, besteht noch immer. Wir fordern, nicht auf den Bund zu warten. Die Hochleistungsinfrastruktur beinhaltet mehrere Aspekte und der Kanton kann sich hier durchaus seine eigenen Überlegungen machen. Daher braucht es die Initiative dringend. Frey: Der Kanton Basel-Stadt löst seine Verkehrsprobleme zunehmend auf Kosten des Kantons Basel-Landschaft und daher muss man ein Mitspracherecht, eine Zusammenarbeit einfordern, damit man auch gemeinsam in Bern für seine Belange einstehen kann. Das geht jedoch erst, wenn man weiss, was man will. Scherrer: Die Thematik KMU wurde bereits angesprochen, aber nicht nur die Firmen sind auf ein funktionierendes Netz angewiesen. Der individuelle Verkehr hat seit Corona einen Schub erfahren, die Zahlen des öffentlichen Verkehrs sind eingebrochen, und wir wissen nicht, wie es weitergeht. Es kann sein, dass das Bedürfnis nach individueller Mobilität sich noch verstärkt. Daher muss die Planung von öffentlichem Verkehr und individuellem Verkehr Hand in Hand gehen. Es dürfen nicht nur kollektive Verkehrsmittel gefördert werden, wie dies von Teilen der Politik gefordert wird. Carpooling ist gut, löst jedoch keine infrastrukturellen Probleme. Auch wegen der aktuellen Verlagerung brauchen wir Kapazität, und darum braucht es die Initiative. Was passiert Ihrer Meinung nach bei einer Annahme der Initiative? Was bei einem Nein? Scherrer: Bei einem Nein passiert eben nichts. Es wird sicher nicht besser. Wenn man aber Ja zur Initiative sagt, wird auch der Kanton gegenüber dem Bund in die Pflicht genommen, mit gewissem Nachdruck seine Anliegen zu vertreten, und es wird möglich, dass mit einem kantonalen Verkehrskonzept endlich Abhilfe geschaffen wird. Frey: Wir reden immer vom Subsidiaritätsprinzip, dass Probleme im kleinstmöglichen Rahmen gelöst werden und dass vor allem die mitreden können, die es täglich betrifft. Wir dürfen dies nicht der obersten Ebene überlassen. Und wenn man daran denkt, wie sehr sich die Mobilität im Moment entwickelt, gerade mit den elektrischen Fahrzeugen, mit Schnittstellen-Thematiken usw. ist es wichtig, dass die Region mitreden kann und nicht alles dem Bund überlässt. Jedes einzelne Tal führt auf die Stadt zu, aber untereinander sind sie nicht ausreichend verbunden. «INSBESONDERE DIE KMU VERLIEREN TÄGLICH SO VIEL ZEIT, UND GENAU DESWEGEN KÖNNEN WIR DAS DENKEN NICHT DEM BUND ÜBERLASSEN.» Landrätin Christine Frey Hiltmann: Der Kanton Basel-Landschaft hat zu lange eine passive Rolle in der Region wahrgenommen und ungenügend formuliert, was seine ureigensten Interessen sind. Wo er die grössten Handlungsfelder in der Region sieht. Wenn wir Ja zur Initiative sagen, bekommen wir eine Baselbieter Sichtweise auf das Thema und verschaffen uns damit auch übergeordnet Gehör. Vor allem wenn es dann um die Finanzierung geht. Und bei einem Nein verschwinden wir in der regionalen Einheitsmasse, die ohnehin nicht genau weiss, was sie will, und der Status quo wird zementiert. Das ist die grösste Gefahr. Andere Kantone schaffen es auch, ihre eigenen Interessen beim Bund vehementer zu vertreten. Gerade die Täler des Baselbiets bemängeln oft den fehlenden Anschluss. Herr Scherrer, Sie als Vertreter des Gewerbevereins KMU Laufental, was muss sich ändern? Scherrer: Wir reden seit Jahren von der Umfahrung Laufental, bisher ist jedoch nicht viel geschehen. Ebenso der Doppelspurausbau, wir haben Jahre dafür gekämpft. Und jetzt wurde das Projekt erneut verschoben, und es wurde eine Totalsperre angekündigt. Wir wollen uns das nicht gefallen lassen. Der Prozess ist so langwierig. Wir fordern für Anwohnerschaft und Gewerbe endlich Entlastung. Jeden Morgen wird der Eggflue-Tunnel in den Radio-Staumeldungen genannt. Spätestens wenn es einen Unfall gibt, geht gar nichts mehr. Wie eingangs erwähnt, sind bereits Firmen aufgrund der schlechten Anbindung weggezogen, weil sie zu viel Zeit und damit Geld verlieren. Das muss verhindert werden, denn für die Weiterentwicklung eines Standorts sind die Verkehrsverbindungen das A und O. Herr Hiltmann, als Birsfelder Gemeindepräsident wissen Sie, was es bedeutet, vom Ausweichverkehr und der ständigen Verkehrsüberlastung betroffen zu sein. Was braucht es Ihrer Meinung nach? Wie kann die HLS- Initiative Abhilfe schaffen? Hiltmann: Das Hauptproblem von Birsfelden ist, dass auf den Hochleistungsstrassen zu wenig Kapazität besteht. Darum ergiesst sich der gesamte Verkehr in die Nebenarme. Für uns heisst das, solange die Hauptverkehrsverbindungen nicht ausgebaut werden, so lange wird es keine Besserung geben. Sie haben in Birsfelden eine Teilsperrung der Gemeinde strassen für den Durchgangs verkehr eingeführt. Reicht Ihnen das nicht? Hiltmann: Die Teilsperrung der Gemeindestrassen in Birsfelden ist unschön und eine Art Selbstverteidigung. Sie löst nicht das Grundproblem. Aber irgendetwas mussten wir tun, damit die Birsfelder Anwohnerschaft und das Gewerbe geschützt werden. Der Durchgangsverkehr gehört nicht in die Gemeindequartiere. Er soll effizient geleitet werden und nicht irgendwo in der Gegend herumfahren. Das kostet Zeit, Geld, Nerven und stört andere. Also müssen wir die Kapazität dort erhöhen, wo es notwendig ist. Frau Frey, Sie als Unternehmerin vertreten vor allem die wirtschaftlichen Anliegen an ein funktionierendes Verkehrsnetz. Was haben das Gewerbe, was aber auch die Kundinnen und Kunden davon? Wer profitiert von einer intelligenten Mobilität? Frey: Es profitieren alle. Der Unternehmer, der wieder weiss, wie viel Zeit er investieren muss, wenn er seine Handwerker zur Kundschaft schickt. Diese profitiert von einem zuverlässigeren Service.Heute kann der Weg 15 Minuten dauern, aber auch 40 Minuten, und diese Zeit kann der Unternehmer nicht verrechnen. «DIE TEILSPERRUNG VON GEMEINDESTRASSEN IN BIRSFELDEN IST EINE ART SELBSTVERTEIDIGUNG. SIE LÖST NICHT DAS GRUNDPROBLEM.» Landrat Christof Hiltmann In einem Satz: Warum ein Ja am 27. September zur HLS-Initiative und somit ein Ja zur Mobilität der Zukunft? Scherrer: Weil wir den Verkehr im Dorfkern leid sind und weil es endlich vorwärts gehen muss. Deshalb Ja am 27. September zur Initiative. Frey: Unsere KMU wissen, wo und wann sie Zeit auf der Strasse verlieren. Wir müssen den Kanton in die Pflicht nehmen, damit das Verkehrsnetz der Zukunft den wirklichen Bedürfnissen entspricht. Hiltmann: Unsere Hochleistungsinfrastruktur stammt aus den 1960er- und 1970er-Jahren und ist nicht fähig, die heutigen Bedürfnisse in Quantität und Qualität abzudecken. Daher ist es keine Frage, ob, sondern wann man endlich der Situation Abhilfe schafft. Interview: Birgit Kron

Standpunkt der Wirtschaft