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Standpunkt 505, 3. Juli 2020

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Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland

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12 | Standpunkt der Wirtschaft BERUFSBILDUNG 3. Juli 2020 3. Juli 2020 HAUS DER WIRTSCHAFT Standpunkt der Wirtschaft | 13 MEDIAMATIK-LEHRSTELLEN – Im Baselbiet gibt es zu wenig Lehrstellen für Mediamatikerinnen und Mediamatiker. Dabei könnten diese in fast allen Branchen ausgebildet werden. Ausbildungsplätze gesucht RATGEBER INKASSO Corona und die Risiken im Kreditmanagement UMZUG NACH PRATTELN – Weil die Wirtschaftskammer Baselland Anfang kommenden Januar in das neue «Tri-Innova»- Gebäude in Pratteln zieht, verkauft oder vermietet sie das Haus der Wirtschaft, ihren bisherigen Sitz am Altmarkt in Liestal. Das Haus der Wirtschaft wird frei Obwohl die Nachfrage von Jugendlichen nach Mediamatik-Lehrstellen gross ist, bleibt der Lehrstellenmarkt ungesättigt. «Im Moment gibt es im Baselbiet deshalb nur eine Handvoll Lernende auf dem Beruf», teilt der Informatik Lehrbetriebsverband ILV (OdA ICT beider Basel) mit. Viele Unternehmen und Verwaltungen haben den Mehrwert von Mediamatikerinnen und Mediamatikern für den eigenen Betrieb noch nicht erkannt oder zögern, weil sie keine Berufsangehörigen beschäftigen, die sich um die Ausbildung der Lernenden kümmern könnten. Kaufleute als Berufsbildner «Dieser Vorbehalt ist jedoch in der Regel unbegründet, da sich speziell auch Kaufmänner und Kauffrauen oder Angehörige verwandter Berufsgruppen als Berufsbildnerinnen und Berufsbildner eignen», schreibt der Informatik Lehrbetriebsverband. Als Lehrbetrieb kommen branchenübergreifend sämtliche Organisationen infrage, die Leistungen in den Bereichen, Multimedia, Marketing und Kommunikation, Gestaltung und Design, Informatik, Administration oder Projektmanagement erbringen. Im Ausbildungsbetrieb müssen neben Projektmanagement drei weitere der insgesamt sechs Kompetenzbereiche abgedeckt werden (siehe Grafik). In fast jedem Betrieb gefragt Kaum eine Organisation kann sich der fortschreitenden digitalen Transformation entziehen: Arbeitsprozesse verändern sich, neue Tools werden eingesetzt, und verschiedene digitale Kommunikationskanäle müssen bespielt werden. Mit ihrer breit ausgerichteten Grundbildung im kommunikativen, technischen und multimedialen Projektumfeld nehmen Mediamatikerinnen und Mediamatiker bei dieser Entwicklung eine wichtige Funktion an den Schnittstellen von Design und Gestaltung, Informatik sowie Marketing und Kommunikation ein. Mediamatikerinnen und Mediamatiker sind versiert im Umgang mit digitalen und analogen Medien, erkennen neuste Trends und stärken damit die Innovationskraft von Unternehmen. Sie sind in der Lage, Marketing- und Kommunikationsmassnahmen zu konzipieren und umzusetzen, Internetauftritte mit aktuellsten Webtechnologien zu realisieren und Social-Media-Kanäle zu bewirtschaften. Mit der 2019 in Kraft gesetzten neuen Bildungsverordnung wurde das Berufsbild noch stärker kommunikativ ausgerichtet und attraktiver gestaltet. Reto Anklin INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIEN (ICT) – Unternehmen, die Lehrstellen im ICT-Bereich schaffen, bilden Mitarbeitende aus, die schon bald zu wichtigen Stützen im Betrieb werden. Der Bedarf an ICT-Fachkräften wächst enorm Der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz ruft Unternehmen und Verwaltungen dazu auf, neue ICT-Lehrstellen zu schaffen. Gemäss der Ausgabe 2018 der alle zwei Jahre durchgeführten Studie des nationalen Verbands werden bis ins Jahr 2026 schweizweit 88 500 zusätzliche ICT- Fachkräfte benötigt. Grund dafür ist die zunehmende Digitalisierung in allen Lebens- und Arbeitsbereichen. Vom Fachkräftemangel betroffen ist die gesamte Schweizer Wirtschaft, denn ICT-Berufsleute sind in allen Branchen tätig. «Damit Schweizer Unternehmen weiterhin wettbewerbs- und innovationsfähig bleiben können, ist die Deckung des ICT- Fachkräftebedarfs grundlegend», schreibt ICT-Berufsbildung Schweiz. Berufliche Grundbildung Dabei spielt die berufliche Grundbildung eine wesentliche Rolle, denn das Gros der ICT-Fachkräfte (mehr als 80 Prozent) beginnt die Karriere mit einer Berufslehre. Ein zentraler Ansatzpunkt ist somit die Schaffung neuer ICT-Lehrstellen. Diese Investition zahlt sich für kleine und grosse Lehrbetriebe aus, insbesondere wenn eine Weiterbeschäftigung nach abgeschlossener Lehre angestrebt wird. Die Auszubildenden lernen während der Lehre das Busi- Die schulische und überbetriebliche Ausbildung zur Mediamatikerin oder zum Mediamatiker erfolgt in sechs Handlungskompetenzbereichen. Im Lehrbetrieb müssen vier davon vertieft vermittelt werden, der Bereich Projektmanagement ist als einer der vier gesetzt. Bild: zvg ness sowie die individuellen Ansprüche ihres Lehrbetriebs kennen, wobei sie zwei Tage die Woche in der Berufsfachschule auf den fachlichen Teil ihres Berufs vorbereitet werden. Sie entwickeln sich damit bereits in kurzer Zeit zu wichtigen Stützen im Betrieb, übernehmen Verantwortung und können vielseitig eingesetzt werden. Dies gilt für alle ICT- Grundbildungen mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ): Informatiker/in, Mediamatiker/in (siehe Artikel oben) und ICT-Fachmann/ICT-Fachfrau. Informatiker/in EFZ in Revision Mit dem fortlaufenden Veränderungsprozess der digitalen Transformation müssen auch die Berufsbilder vorausschauend justiert und den neuen Bedürfnissen der Wirtschaft angepasst werden. So wird derzeit die berufliche Grundbildung Informatiker/ in EFZ von ICT-Berufsbildung Schweiz einer Revision unterzogen. «Obwohl die vorangehende Befragung bei Direktbeteiligten insgesamt eine hohe Zufriedenheit mit der Ausbildung erwies, gibt es Optimierungspotenzial, das die Revisionskommission ermittelt und in die neuen Leitdokumente eingearbeitet hat», schreibt ICT-Berufsbildung Schweiz. Aus der Analyse und Schärfung der bestehenden drei Fachrichtungen (Applikationsentwicklung, Systemtechnik, Betriebsinformatik) ist hervorgegangen, dass in Zukunft zwei Fachrichtungen unter den Arbeitstiteln «Plattformentwicklung» und «Applikationsentwicklung» weitergeführt werden. Zusammen mit dem 2018 eingeführten Berufsbild ICT-Fachmann/-frau bleiben die relevanten Handlungskompetenzen aus den heutigen Informatik-Fachrichtungen weiterhin abgedeckt. Die neue Bildungsverordnung (BiVo) soll bereits 2021 in Kraft gesetzt werden. Weiterbildung in Cyber Security WEITERE INFORMATIONEN ILV, der Informatik Lehrbetriebsverband, steht interessierten Betrieben gerne beratend und unterstützend zur Seite. Informatik Lehrbetriebsverband ILV (OdA ICT beider Basel) Telefon: +41 61 416 95 05 E-Mail: info@ilv.ch Website: www.ilv.ch Die Digitalisierung stellt insbesondere auch neue Forderungen an die Sicherheit von Informations- und Kommunikationssystemen. Angriffe aus dem Internet mit erheblichem Schadenspotenzial bedrohen sowohl die digitalisierte Wirtschaft und öffentliche Verwaltung, als auch individuelle Benutzerinnen und Benutzer. Gemäss einer Studie des Marktund Sozialforschungsinstituts gfszürich hat jede siebte Person in der Schweiz bereits einen Cyber-Angriff erlebt. Mehr als ein Drittel der Schweizer KMU war bereits von Malware oder Erpressung betroffen. Effiziente Prävention und Kriminalitätsbekämpfung verlangen neues Wissen und entsprechende Kompetenzen von spezialisierten Fachpersonen. Um der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften Rechnung zu tragen, wurde in einer breit abgestützten Public-Private- Partnership eine eidgenössische Berufsprüfung für Cyber Security Specialists entwickelt. Im kommenden November wird die erste Prüfung unter Federführung von ICT-Berufsbildung Schweiz durchgeführt. Cyber Security Spezialists mit eidgenössischem Fachausweis antizipieren und analysieren für ihre Arbeitgeber aktuelle Bedrohungslagen im Cyber-Raum. Sie untersuchen die Sicherheit von Systemen, decken Schwachstellen auf und schliessen diese durch präventive Schutzmassnahmen. Dazu gehören auch die Beratung, die Sensibilisierung und das Training von Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden oder anderen relevanten Anspruchsgruppen. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zum Schutz von Organisationen sowie zum Erhalt des Schweizer Images als sicherer und verlässlicher Wirtschaftsstandort. Unternehmen und Verwaltungen wird nahegelegt, ihre Mitarbeitenden auf dem Gebiet weiterzubilden. Reto Anklin Marco Zuberbühler, Geschäftsleitung Creditreform Egeli Basel AG. Corona und die Risiken im Kredit- und Debitorenmanagement: was ist zu unternehmen, damit nur das unvermeidbare Restrisiko bleibt? Sinkende Infektionszahlen und schrittweise Lockerungen geben Hoffnung, dass viele Schweizer KMU ihre wichtige volkswirtschaftliche Rolle wieder in gewohnter Form wahrnehmen können. Auch der vom Bundesrat verhängte Rechtsstillstand im Betreibungs wesen gilt nicht mehr. Ein gut strukturiertes und funktionierendes Kredit- und Debitorenmanagement während der Krise hat und wird sich auszahlen. Genauso wichtig ist aber, dass Kredit- und Debitorenmanagement jetzt nicht zu vernachlässigen. Weiterhin existenziell bleiben: Stellen Sie erbrachte Leistungen unverzüglich in Rechnung und mahnen Sie offene Forderungen zeitnah, trotz dieser teilweise immer noch ausserordentlichen Umstände. Übergeben Sie noch offene Forderungen dem Inkasso, damit sichern Sie die Liquidität. Dasselbe gilt auch für Verlustscheine. Die Chancen auf ein Wiedersehen mit längst verloren geglaubter Liquidität stehen gut. Zudem: Unterziehen Sie Neukunden einer ausführlichen Bonitätsprüfung und überwachen Sie die Bonität Ihrer Bestandskunden. Damit versetzen Sie sich in die Lage, ein stringentes Management Ihrer Kreditlimiten vorzunehmen und reduzieren das Risiko im Kreditund Debitorenmanagement erheblich. Fazit: Es muss weitergehen – das ist unumstritten. Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihr Unternehmen auf dieser Mission keinen zu hohen Risiken aussetzen. Reduzieren Sie Risiken im Kredit- und Debitorenmanagement mittels zeitnaher Rechnungsstellung, einem straffen Mahnwesen, effektiven Inkassomassnahmen und laufender Bonitätsüberwachung von Neu- und Bestandskunden. INSTITUT FÜR GEISTIGES EIGENTUM Reduzierte Gebühr für begleitete Recherchen Die Massnahme des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum (IGE) zur Unterstützung von innovativen Start-ups und KMU durch kostenlose begleitete Recherchen im April und Mai 2020 (der Standpunkt berichtete) war ein grosser Erfolg: Mehr als doppelt so viele Kunden als im Schnitt der vergangenen Jahre wollten von den nützlichen Dienstleistungen profitieren. Dies zeigt, dass KMU, Start-ups und Angehörige von Bildungsinstitutionen die Zeit während der ausserordentlichen Lage in der Schweiz für die Entwicklung neuer Ideen und Produkte genutzt haben. Die durch die Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise ist aber noch nicht beendet, KMU und Start-ups sind nach wie vor sehr gefordert. Das IGE möchte diese deshalb weiter unterstützen und bietet begleitete Patentrecherchen und/oder Patentumfeldanalysen bis Ende Jahr für 100 anstatt 300 Franken an. Mit den begleiteten Patentrecherchen und/oder Patentumfeldanalysen unterstützt das IGE weitsichtige Unternehmer bei ihren Innovationen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten. Patrick Herr Das Haus der Wirtschaft an der Altmarktstrasse 96 in Liestal. Die Wirtschaftskammer Baselland zieht Anfang Januar 2021 nach Pratteln ins neue «Tri-Innova»-Gebäude (der Standpunkt berichtete) und verlässt den Standort in Liestal. In der Folge ist das Haus der Wirtschaft an der Altmarktstrasse 96 ab dem 1. Quartal 2021 zu verkaufen oder zu vermieten. Der Preis wird auf An- frage bekanntgegeben. Das Haus der Wirtschaft bietet auf zwei Stockwerken rund 1000 Quadratmeter klimatisierte Büro flächen an, eine Rezeption mit Telefonzentrale sowie Sitzungszimmer und ein Tagungszentrum für bis zu 150 Personen. Das Gebäude verfügt dazu über eine modern ausgebaute Infrastruktur. Ohne Trennwand bieten die Säle 1 und 2 des Tagungszentrums in Theaterbestuhlung Platz für 150 Personen. Die Cafeteria des Tagungszentrums im 1. Stock. Im Sitzungszimmmer 3 im 1. Stock sind Meetings mit bis zu 16 Personen möglich. Der Empfang im Erdgeschoss des Hauses der Wirtschaft. Zusätzlich stehen zwei Kellergeschosse zur Verfügung. Auf rund 1500 Quadratmetern hat es dort Platz für Büros und Lagermöglichkeiten. Ein Aufzug verbindet alle vier Geschosse. Für Warenanlieferungen gibt es eine Zufahrtsrampe mit gedecktem Unterstand. Das Gebäude ist verkehrsgünstig gelegen mit direkter Anbindung an den öffentlichen Verkehr und das Strassennetz. Bahn, Bus und Parkplätze Die Station «Altmarkt» der Waldenburger Bahn (BLT Linie 19) ist nur wenige Gehminuten entfernt. In unmittelbarer Nähe zum Gebäude sind auch zwei Bushaltestellen, die von ZU VERKAUFEN ODER ZU VERMIETEN Haus der Wirtschaft Sitz der Wirtschaftskammer Baselland Zu verkaufen oder zu vermieten Termin nach Absprache (ab 1. Quartal 2021) Preis auf Anfrage Adresse Haus der Wirtschaft Altmarktstrasse 96 4410 Liestal Verkehrsanbindung Direkter Anschluss an die A22 (Richtung A2/Basel-Zürich-Luzern-Bern und Richtung Sissach) Bushaltestelle Altmarkt: (Linien 70, 71, 76, 78) Bahnstation Altmarkt: Linie 19 (Walden burgerbahn) Eckdaten 1 Hauptgebäude mit 1 Anbau Gewerbezone G1 Parzelle 3869 Parzellengrösse 2114 m 2 Gebäudefläche 561 m 2 Möglichkeit zur Aufstockung um 1 Stockwerk ist vorhanden Ausstattung (Auswahl) Klimatisiert Lift Parkplätze Aufteilung Erdgeschoss mit Empfang und Büros 1. Stock mit Tagungszentrum und Büros Kellergeschoss 1 mit Büros und Lagermöglichkeiten Bild: Archiv den Linien 70, 71, 76 und 78 bedient werden. Die A22 (Richtung Autobahn A2 oder Sissach) ist direkt beim Altmarkt. Parkplätze stehen zur Verfügung. Weitere Fragen werden sehr gerne im persönlichen Gespräch (Kontaktperson und -adresse siehe unten) beantwortet. Patrick Herr Kellergeschoss 2 mit Lagermöglichkeiten Zufahrtsrampe mit gedecktem Unterstand Nutzfläche (Ist-Zustand) Bürofläche (Erdgeschoss, 1. Stock): Total 1005 m 2 Logistik/Spedition/Kantinen-Raum (1. UG): 750 m 2 Lager (2. UG): 750 m 2 Gedeckter Unterstand mit Zufahrtsrampe: 102 m 2 Sitzungszimmer 1 x 16 Personen 1 x 8 Personen Möglichkeiten im Tagungszentrum (1. Stock) 150 Personen (Theaterbestuhlung Saal 1+2) 100 Personen (Seminarbestuhlung Saal 1+2) 60 Personen (Seminarbestuhlung Saal 1) 20 Personen (Seminarbestuhlung Saal 2) Weitere Informationen Interessenten nehmen bitte unverbindlich mit der Wirtschaftskammer Kontakt auf. Ansprechperson ist: Andrea Sunseri Telefon: 061 927 64 64 E-Mail: a.sunseri@kmu.org

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