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Standpunkt 490, 04.10.2019

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6 | Standpunkt der Wirtschaft INNOVATIONSWETTBEWERB 4. Oktober 2019 SWISS INNOVATION CHALLENGE – Am 24. und 25. Oktober 2019 präsentieren die besten Teilnehmenden der Swiss Innovation Challenge ihre Projekte ein letztes Mal der Jury. Der öffentliche Final Pitch findet im Auditorium der BLKB-Filiale in Liestal statt. 29 Finalisten kämpfen um das Podium Die Jurymitglieder (v.l.n.r.) Christoph Minnig, Arie H. Verkuil, Stephan Burgunder und Andreas Hinz bei der Arbeit während des Second Pitch der Swiss Innovation Challenge. Bild: Grütter Die letzte, entscheidende Selektionsrunde bei der Swiss Innovation Challenge 2019, der Final Pitch, steht vor der Tür. Die 29 Teilnehmenden treten am Donnerstag, 24. Oktober, und Freitag, 25. Oktober, im Auditorium der BLKB-Filiale in Liestal ein letztes Mal vor die Jury und kämpfen um einen der drei Gewinner plätze. Siegerehrung am Tag der Wirtschaft Nur die Besten aus den mehr als 120 angemeldeten Innovationsprojekten haben sich beim umfangreichen Auswahlverfahren erfolgreich durchgesetzt und den Einzug in das Finale, den Final Pitch, geschafft. Die innovativen Projekte stammen aus den unterschiedlichsten Branchen aus der ganzen Schweiz. Die Siegerehrung der drei Erstplatzierten wird am 21. November am Tag der Wirtschaft in der St. Jakobshalle in Münchenstein stattfinden. Die Finalistinnen und Finalisten werden mit ihren Projekten in der Zeitungsbeilage «Innovation», die am 9./10. Oktober in der «Basellandschaftlichen Zeitung» und der «Volksstimme» erscheint, porträtiert. Auf der Website www.swissinnovation challenge.ch/2019-teilnehmer sind die Projekte aller Teilnehmenden der diesjährigen Swiss Innovation Challenge vorgestellt. 120 innovative KMU und Start-ups Im März dieses Jahres waren mehr als 120 innovative KMU und Startups in den Innovationswettbewerb gestartet. Bereits für das Kick-off des Wettbewerbs waren mehr als 60 Teilnehmende nach Muttenz gereist, um auf dem Campus der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) das Impulsreferat von Peter Herrmann, Leiter Corporate Affairs & Compliance bei Actelion, und alle nötigen Informationen zum Ablauf der Swiss Innovation Challenge zu hören. Unterstützung durch Partner In den danach folgenden sieben Monaten boten die organisierenden Partner der Swiss Innovation Challenge, die Fachhochschule Nordwestschweiz, die Basellandschaftliche Kantonalbank und die Wirtschaftskammer Baselland, den Kandidatinnen und Kandidaten die bestmögliche Unterstützung für ihre Projekte. In verschiedenen Seminaren der FHNW erwarben die Kandidatinnen und Kandidaten essenzielle Grundkenntnisse zu Businessplanung, Marketing, Internationalisierungsstrategien, Innovationsmanagement und vielen weiteren Themen. Das JETZT ANMELDEN FÜR DEN FINAL PITCH Der Final Pitch der Swiss Innovation Challenge 2019 findet am Donnerstag, den 24. Oktober, und Freitag, den 25. Oktober, im Auditorium der BLKB- Filiale in Liestal an der Rheinstrasse 7 statt. An den beiden Tagen stellen die Finalistinnen und Finalisten ihre Innovationsprojekte der Jury vor. Das Mentoring, zusätzliche Einzelgespräche mit erfahrenen Expertinnen und Experten zum Besprechen der individuellen Herausforderungen, nutzten die Kandidatinnen und Kandidaten auch in diesem Jahr sehr rege. Sandra Jann detaillierte Programm finden Sie auf www.swiss innovationchallenge.ch. Die Präsentationen stehen allen Interessierten offen. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung gebeten unter: www.swissinnovationchallenge. ch/events ANZEIGE

4. Oktober 2019 INNOVATIONSWETTBEWERB Standpunkt der Wirtschaft | 7 PATENT- UND MARKENSCHUTZ – Prof. Heinz Müller, Patentexperte beim Institut für Geistiges Eigentum, sagt, worauf Unternehmen sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Swiss Innovation Challenge in Sachen Patent- und Markenschutz achten müssen. «Klären Sie die Situation sorgfältig ab» Das Institut für Geistiges Eigentum (IGE) ist das Patent- und Markenamt der Schweiz und das Kompetenzzentrum für Patente, Marken, Herkunftsangaben, Designs und das Urheberrecht. Dazu unterstützt und informiert das Institut die Öffentlichkeit im Umgang mit den Schutzrechten. Prof. Heinz Müller ist Patent experte am IGE. Er sagt im Interview, worauf Innovatorinnen und Innovatoren in Sachen Patent- und Markenschutz achten sollten und wie das IGE den Teilnehmenden der Swiss Innovation Challenge hilft. Standpunkt: Herr Müller, Sie haben jahrzehntelange Erfahrung im Bereich des geistigen Eigentums und der Innovationen. Woran scheitern die meisten Innovatorinnen und Innovatoren? «DEN GRÖSSTEN FEHLER BEGEHT, WER SICH GAR KEINE GEDANKEN ZUM GEISTIGEN EIGENTUM MACHT.» Prof. Heinz Müller: Den grössten Fehler begeht, wer sich gar keine Gedanken zum geistigen Eigentum macht – das gilt auch für jene, die selbst keine Schutzrechte besitzen. Zum einen vergeben sich Firmen die Chance, ihre Marktnische über längere Zeit zu sichern. Zum anderen kann es fatal sein, die Schutzrechte Dritter im selben technischen Gebiet nicht zu kennen. Dieses Unwissen führt in vielen Fällen zu kostenintensiven Gerichtsverfahren und eventuell grossen Fehlinvestitionen in die Entwicklung einer Technologie, die durch andere bereits geschützt wurde. Was heisst dies konkret für ein Unternehmen? Es sollte eine Strategie für den Schutz des geistigen Eigentums vorhanden sein. Diese muss in jedem Fall Teil der Business-Strategie sein und die Entwicklung der Firma in den kommenden Jahren oder Jahrzehnten abbilden. Prof. Heinz Müller vom Institut für Geistiges Eigentum (IGE). Wo können sich Unternehmen das nötige Wissen holen? Oftmals ist eine, vielleicht auch kürzere, Ausbildung oder Weiterbildung in diesem Bereich für das Management und die Mitarbeiter nötig. Das IGE bietet Crashkurse, aber auch firmeninterne Seminare dazu an. Zum anderen kann bei uns zusammen mit einem Patentprüfer/ Patentexperten eine sogenannte begleitete Recherche in der Patentliteratur durchgeführt werden. Die Gebühr für eine solche Recherche in professionellen Patentdatenbanken beträgt nur 300 Franken. Die Recherche gibt einen sehr guten Einblick in die vorhandenen Schutzrechte anderer im jeweiligen technischen Gebiet. Sie wird im IGE durchgeführt und ermöglicht einer interessierten Person ausserdem, den Patentprüfer über das Patentsystem zu befragen. «SOWEIT WIR DAS BIS JETZT BEURTEILEN KÖNNEN, IST DAS NIVEAU DER SWISS INNOVATION CHALLENGE BEEINDRUCKEND HOCH.» Als Partner der Swiss Innovation Challenge unterstützen Sie kostenlos die Teilnehmenden, die den Second Pitch erreicht haben. Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit? Die Teilnehmenden des Second Pitch können bei uns die erwähnte Recherche kostenlos durchführen. Sie kön- Bild: zVg nen, ebenfalls kostenlos, eine Analyse der Patentlandschaft in ihrem technischen Gebiet beziehen. Diese Analyse trägt dazu bei, die Konkurrenten, deren Stärken und Schwächen sowie die weltweiten Aktivitäten in einem technischen Gebiet zu identifizieren. Ausserdem bieten wir kostenlos eine kurze Einführung in die Welt des geistigen Eigentums an. Dazu müssen Interessierte allerdings nach Bern kommen, was ihnen jedoch Gelegenheit bietet, mit einem Patentexperten ihre spezifischen Fragen zu besprechen. Wie beurteilen Sie die Qualität und das Niveau der Innovationen der Swiss Innovation Challenge? Soweit wir das bis jetzt beurteilen können, ist das Niveau beeindruckend hoch. Insbesondere ist auch ZUR PERSON Prof. em. Heinz Müller studierte und promovierte an der ETH Zürich mit anschliessenden mehrjährigen Forschungsaufenthalten in den USA. Am Universitätsspital Basel war er danach über zehn Jahre lang in der Krebsforschung tätig. Nach seiner Habilitation an der Medizinischen Fakultät wurde er zum Titularprofessor ernannt und war bis vor wenigen Jahren als Dozent für Biochemie tätig. Seit 2002 ist er Patentexperte am Institut für Geistiges Eigentum, wo er unter anderem für die vielfältigen Kontakte der Patentabteilung mit Universitäten, Hochschulen und Förderagenturen zuständig ist. Ausserdem unterstützt er im Rahmen des IGE verschiedene Initiativen für Startups. Zusätzlich hat er an mehreren Universitäten der Schweiz Lehraufträge zum geistigem Eigentum inne und schreibt Fachartikel für verschieden Publikationen zu diesem Thema. zu erwähnen, dass die Teilnehmenden auch aus etablierten Unternehmen kommen und nicht ausschliesslich aus Start-ups. Ausserdem ist auch die Bandbreite der präsentierten Technologien erstaunlich gross, von Life- und Health-Sciences bis zu Motorentechnik oder Internetplattformen. Welche Tipps würden Sie Innovatorinnen und Innovatoren mit auf den Weg geben? Aus Sicht des Patentexperten sind ein paar zentrale Punkte von Bedeutung: Informieren Sie sich frühzeitig und mit einer klaren Ausrichtung auf die Unternehmenstätigkeit. Werfen Sie kein Geld zum Fenster hinaus, indem Sie das Rad neu erfinden. Klären Sie die Situation rund um das geistige Eigentum sorgfältig und mit professioneller Hilfe ab. Hier Geld zu sparen oder Abkürzungen zu nehmen, kann sich später massiv rächen. Planen Sie im Budget einen bestimmten Betrag dafür ein. Dies alles gilt nicht nur für Erfindungen, also Patente, sondern auch für geschütztes Design und Marken. Interview: Sergio Marelli INSTITUT FÜR GEISTIGES EIGENTUM – Einzelpersonen und Unternehmen können ihre Innovationen und Kreationen beim Institut für Geistiges Eigentum (IGE) registrieren und diese damit gegen Nachahmer schützen. Es gibt auch Auskünfte und berät den Bundesrat. Das IGE unterstützt Innovative und Kreative Das Institut für Geistiges Eigentum (IGE) in Bern ist das eidgenössische Kompetenzzentrum für Patente, Marken, Herkunftsangaben, Design und das Urheberrecht. Einzelpersonen und Unternehmen registrieren ihre Innovationen und Kreationen beim IGE und schützen sie damit gegen Nachahmer. Dazu informiert das Institut die Öffentlichkeit, KMU und Forschende über die Möglichkeiten der Schutzrechte. Erfindungen unter der Lupe Im Rahmen dieses Auftrags bietet das Institut Dienstleistungen an, die Innovative und Kreative auf ihrem Weg unterstützen. Bei einer begleiteten Patentrecherche haben Innovative die Möglichkeit, ihre Erfindung unter die Lupe zu nehmen. Sie erhalten dabei wertvolle Informationen über ihr Technologiegebiet und ihre Mitbewerber. An Schulungen und Kursen vermitteln IGE-Experten Praxiswissen rund um Marken, Patente, Design und um das Urheberrecht. «Anwaltskanzlei des Bundes» Das IGE ist auch «Anwaltskanzlei des Bundes» für geistiges Eigentum. Es berät den Bundesrat und das Parlament in allen Fragen des geistigen Eigentums. Es bereitet Revisionen der Erlasse über Patente, Designs, Marken und Herkunftsangaben, Wappen und andere öffentliche Kennzeichen, Urheberrecht und verwandte Schutzrechte sowie über die Organisation des IGE vor. Das Institut für geistiges Eigentum vertritt die Schweiz in den massgeblichen internationalen Organisationen sowie in Verhandlungen zum geistigen Eigentum mit Drittstaaten. Es unterstützt im Auftrag anderer Bundesstellen oder auf eigene Initiative Projektländer bei der Entwicklung. «Schweizer Jugend forscht» Darüber hinaus sensibilisiert das IGE mit E ngagements für das geistige Eigentum. Ob Nachwuchs-Erfinder, Schüler, die ein Unternehmen gründen, oder Firmen, die mit ihrem Produkt einen Wert für die Schweiz schaffen: Das IGE unterstützt Organisationen und Programme, welche die Lust an der Idee und Innovation fördern. Dazu gehören zum Beispiel Schweizer Jugend forscht (SJf), Young Enterprise Switzerland (YES), das Swiss Innovation Forum (SIF) oder SEF4KMU. Sergio Marelli www.ige.ch Der Sitz des Instituts für Geistiges Eigentum in Bern. Bild: zVg

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