4 | Standpunkt der Wirtschaft SOCIAL MEDIA 4. Oktober 2019 AUSBAU – Die Wirtschaftskammer hat ihre Kommunikation ausgebaut. Neben den bewährten Kanälen, wie dem Standpunkt der Wirtschaft, wird im Haus der Wirtschaft nun auch auf die sozialen Medien gesetzt – zum Nutzen der Mitglieder. Wirtschaftskammer baut Social Media aus Filmarbeiten im Bundeshaus mit Bundesrat Guy Parmelin und Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser. Bild: Wandji Von der Verstärkung der Aktivitäten im Bereich Social Media profitieren nicht nur die Wirtschaftskammer und die ihr angeschlossenen Organisationen, sondern insbesondere auch die einzelnen Gewerbe- und Industrievereine. Die Zeit ist gekommen Die Zeit für Social Media ist definitiv gekommen. KMU, welche auf Facebook, LinkedIn und in der Zwischenzeit auch Instagram nicht – oder noch nicht – vertreten sind, laufen Gefahr, wichtige Kundensegmente nicht mehr zu erreichen. Auch die Wirtschaftskammer hat darum ihre Aktivitäten im Bereich Social Media ausgebaut. Dies unter fachlichem Beizug von Mike Schwede, einem seit Jahren führenden Spezialisten, zu dessen Kundenstamm Unternehmen wie McDonald’s Switzerland oder auch die SBB zählen. Workshop mit Gewerblern Vom Know-how profitiert auch das Baselbieter Gewerbe. So haben Vertreterinnen und Vertreter der Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV) am vergangenen 21. Juni im Haus der Wirtschaft einen intensiven halbtägigen Social-Media-Workshop absolviert. Weitere Workshops sind bereits in Vorbereitung. Zudem berät das Social-Me- BESTENS AUSGERÜSTET Das Social-Media-Team der Wirtschaftskammer Baselland ist technisch bestens ausgerüstet, um hochwertige Videoclips für die verschiedenen Social-Media-Kanäle zu erstellen. «Filmaufnahmen machen wir mit einer Canon XC15, diese ermöglicht es uns, auch 4K-Aufnahmen zu machen», sagt Kevin Wandji, der täglich mit der Kamera unterwegs ist. Während das Social-Media-Team den Ton mit dem Mikrofon Rode NTG-4 aufnimmt, sorgt die Aputure- Amaran-Leuchte draussen für optimales Licht. «Wenn wir im Studio oder im Innern von Gebäuden filmen, können wir mit bis zu drei Aputure Storm Lights der neusten Generation und Light Dome Softboxen für perfekte Lichtverhältnisse sorgen», sagt Kevin Wandji.Das Stativ FeiYu Tech Gimbal ermöglicht wackelfreie, dynamische Aufnahmen. kw dia-Team die Mitglieder der Wirtschaftskammer bei allen Fragen rund um Social Media. Am Anfang jeder Social-Media- Strategie gilt es, die Frage zu klären, wer zu welchem Thema angespro- Emmanuel Wandji, Nina Gyhr und Kevin Wandji (v.l.) bringen die Wirtschaftskammer in die sozialen Medien.Bild: bs chen werden soll. Sind es eher Kundinnen und Kunden um die 40 Jahre oder älter, setzt man unter anderem auf Facebook. Jüngere können via Instagram erreicht werden. Via Twitter erreicht man in der Schweiz gut die Politik, die Kommunikationsbranche und Medienschaffende. LinkedIn gilt als Business-Kanal, auf dem sich Unternehmen darstellen und auch neue Mitarbeitende rekrutieren (siehe Seite 5). Aufgrund der Definition der zu bespielenden Kanäle ergibt sich die Auswahl der Kommunikationsmassnahmen. Fest steht: Ohne Videoclips geht heute nichts mehr im Internet. Reto Anklin
4. Oktober 2019 SOCIAL MEDIA Standpunkt der Wirtschaft | 5 SOCIAL-MEDIA-TEAM – Nina Gyhr und Kevin Wandji arbeiten im Social-Media-Team der Wirtschaftskammer. Sie wollen die Mitgliedsverbände motivieren, ebenfalls auf den sozialen Medien aktiv zu werden. «Jüngere Zielgruppe abholen» WIRTSCHAFTSKAMMER ON ... ... Facebook Facebook ist ein soziales Netzwerk für Privatpersonen und Firmen. Auf dem dazugehörigen Messengerdienst kann auch gechattet werden. Für Firmen ist Facebook eine Plattform, welche wie eine weitere Website genutzt werden kann. Durch das Teilen von News sowie Hinweisen auf Produkte, Dienstleistungen oder Anlässe kann das Unternehmen auf sich aufmerksam machen. Die Wirtschaftskammer Baselland berichtet auf Facebook von Ihren Anlässen und Kampagnen sowie denen ihrer Mitgliedsverbände. wikaBaselland ... YouTube Kevin Wandji und Nina Gyhr interviewen eine Mitarbeiterin der Wirtschaftskammer. Im Interview mit dem Standpunkt der Wirtschaft berichten Nina Gyhr und Kevin Wandji über Ihren Arbeitsalltag im Social-Media-Team der Wirtschaftskammer. «Wir wollen für unser Netzwerk, also unsere Mitglieder und Verbände, ein Vorbild sein. Wir wollen sie motivieren, auch auf den sozialen Medien aktiv zu werden, sagt Nina Gyhr. Was fasziniert Sie an Social Media? Kevin Wandji: An Social Media fasziniert mich die Dynamik. Die Sozialen Medien sind immer aktuell und immer auf dem neusten Stand. Vor allem aber fasziniert es mich, die Reaktionen auf ein abgeschlossenes Projekt zu sehen. Auch negative Reaktionen sind gute Reaktionen, denn diese helfen einem dabei, besser zu werden. «MIT SOCIAL MEDIA KANN ICH EINE ENORME REICHWEITE GENERIEREN, UND MIT ANZEIGEN KANN ICH ZIELGRUPPEN SEHR SPEZIFISCH ANGEHEN.» Nina Gyhr Nina Gyhr: Mit Social Media kann ich eine enorme Reichweite generieren, und mit Anzeigen kann ich Zielgruppen sehr spezifisch angehen. Diese Kosteneffizienz, sprich die grosse Wirkung verglichen mit den viel tieferen Kosten als im Printbereich, fasziniert mich. Wie viel Screen Time haben Sie am Tag? Wie sieht es mit dem privaten Gebrauch aus? Nina Gyhr: Das muss ich gleich mal nachsehen. Bei mir kommt es auf zirka drei Stunden am Tag. Davon sind aber sicher zwei Stunden beruflich. Ich bewege mich privat auch sehr gerne in sozialen Netzwerken, einfach, weil es mich interessiert, was läuft oder was gerade Trend ist. Nach einem stressigen Arbeitstag schalte ich auch gerne mal alles ab und entspanne ohne Technik. «WIR VERBRINGEN EIGENTLICH DEN GERINGSTEN TEIL UNSERER ZEIT AUF DEN JEWEILIGEN PLATTFORMEN.» Kevin Wandji Kevin Wandji: Mein iPhone sagt, dass ich diese Woche schon über 3,5 Stunden Bildschirmzeit pro Tag habe. (lacht) Von Montag bis Freitag nutze ich im Schnitt alleine auf meinem iPhone acht Stunden soziale Medien. Mit meinem privaten Profil bin ich eigentlich, bis jetzt, noch nicht so aktiv. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Sind Sie pausenlos am Youtuben, Facebooken und Instagrammen? Kevin Wandji: Wir verbringen eigentlich den geringsten Teil unserer Zeit auf den jeweiligen Plattformen. Die meiste Zeit sind wir daran, Konzepte, Ideen und Projekte umzusetzen. Ich bin viel mit der Kamera unterwegs und schneide die Videos selber. Das ist eine tolle Abwechslung, so bin ich auch draussen unterwegs und nicht immer nur im Büro. Nina Gyhr: Die Content-Erstellung kostet viel Zeit, dies wird oft unterschätzt. Auch der Redaktionsplan muss erarbeitet, die Bilder bearbeitet oder die Grafiken erstellt werden. Und letztlich steckt auch viel Textarbeit dahinter. Welche Ziele verfolgt die Wirtschaftskammer mit ihrem Social- Media-Auftritt? Nina Gyhr: Wir wollen für unser Netzwerk, also unsere Mitglieder und Verbände, ein Vorbild sein. Wir wollen sie motivieren, auch in den sozialen Medien aktiv zu werden. Dazu bieten wir auch unsere Unterstützung an. Kevin Wandji: Social Media bietet die Möglichkeit, schnell, dynamisch und ziemlich kosteneffizient Neues auszuprobieren und direkte Rückmeldung zu erhalten. Welchen Mehrwert bringen Social Media der Wirtschaftskammer? Nina Gyhr: Ich sehe ein grosses Potenzial darin, die jüngere Zielgruppe abzuholen. Langsam rutschen in den Firmen die neuen Generationen nach, und es ist wichtig, dass wir auch für diese neuen Unternehmer das Kompetenzzentrum, die Anlaufstelle, für Wirtschaftsfragen bleiben. «DIE CONTENT-ERSTELLUNG KOSTET VIEL ZEIT, DIES WIRD OFT UNTERSCHÄTZT.» Nina Gyhr Auch bietet Social Media eine wichtige Werbeplattform, um die Dienstleistungen der Wirtschaftskammer vorzustellen und bekannter zu machen. Sind Sie zufrieden mit dem Start im Social-Media-Team? ZUR PERSON Nina Gyhr, 25, studierte nach fünf Jahren Berufserfahrung als Sachbearbeiterin mit Schwerpunkt Assistenz Geschäftsleitung und Eventorganisation an der Höheren Fachschule die Fächer Marketing und Kommunikation. Neben dem berufsbegleitenden Studium baute sie das Marketingkonzept eines Personalberaters aus und erarbeitete ebenfalls eine Online- Marketing- und Social-Media-Strategie für dieses Unternehmen. Nach dem Abschluss zur dipl. Marketingmanagerin HF kam Nina Gyhr zur Wirtschaftskammer Baselland und ist als Social Media und Content Managerin tätig. ra Bild: Scharvogel Kevin Wandji: Sehr zufrieden, wir haben den Content stark ausgebaut und konnten auch weitere Aufträge hereinholen. Bis jetzt haben wir nur positive Rückmeldungen erhalten. «SOCIAL MEDIA BIETET DIE MÖGLICHKEIT, SCHNELL, DYNAMISCH UND ZIEMLICH KOSTENEFFIZIENT NEUES AUSZUPROBIEREN UND DIREKTE RÜCKMELDUNG ZU ERHALTEN.» Kevin Wandji Wie wird sich Social Media in den nächsten Jahren entwickeln? Nina Gyhr: Social Media werden zu einem wichtigen Nachrichtenkanal wie auch einem noch wichtigeren Kommunikationskanal. Kevin Wandji: Social Media ist schnelllebig, stark dominiert vom Facebook-Konzern. Die sozialen Medien werden sicher nicht aussterben, im Gegenteil, sie werden weiter stark anwachsen und wichtiger werden. Nur die Plattformen und Nutzungsart werden sich ändern. Interview: Reto Anklin ZUR PERSON Kevin Wandji, 24, war lange im Supply Chain Management tätig bei einem bekannten Möbelhaus, ehe er als Operations Manager Finance und HR zu einem Start-up mit damals 50 Mitarbeitenden wechselte. Er durfte an einer Investitionsrunde mitwirken, sah die Firma innerhalb von sechs Monaten auf 75 Mitarbeitende anwachsen und sammelte interimmässig erste Erfahrungen als VP Finance. Kevin Wanji hatte mit seinem Bruder angefangen, Fussballvideos zu drehen und ins Netz zu stellen. Sie erhielten so Gelegenheit, für einen renommierten Getränkehersteller Videos zu produzieren, und tun das nun bereits seit drei Jahren. ra YouTube ist der grösste Videokanal im Netz. Er gehört zu Google und geniesst dadurch eine gute Platzierung. Auf diesem Kanal findet man alles von Musik über Werbungen und Dokumentationen bis hin zu Filmen. Es gibt kaum ein wesentliches Video, das nicht auf YouTube integriert ist. Von Websites oder anderen sozialen Netzwerken kann gut auf YouTube verwiesen werden. Die Wirtschaftskammer Baselland nützt diesen Kanal als Videoarchiv. Alle erstellten Videos werden dort gesammelt und zur Verfügung gestellt. Wirtschaftskammer Baselland ... Instagram Instagram ist ein Fotoalbum der Moderne. Der Fokus liegt auf Fotos und Videos, die man seinem eigenen Profil hinzufügt und so mit dem Netzwerk teilt. Es finden sich viele Privatpersonen und Blogger, welche vor allem Inhalte zu den Themen «Travel, Food and Lifestyle» absetzen. Unterne hmen können ihre Produkte zeigen und einen Blick «hinter die Kulissen» gewähren. Die Wirtschaftskammer holt mit dieser Plattform vor allem die jüngere Zielgruppe ab und hält ihre Followers auf dem Laufenden. wirtschaftskammer.bl ... LinkedIn LinkedIn ist ein berufliches Netzwerk. Privatpersonen sind mit Lebenslauf und aktueller Arbeitsstelle registriert. Ziel ist es, Businesskontakte zu sammeln und ein Netzwerk aufzubauen. Der Fokus liegt auf wirtschaftlichen Themen. LinkedIn wird zu einer bedeutenden Jobplattform. Firmen können ihre Produkte, Dienstleistungen und News präsentieren sowie offene Jobs posten. Die Wirtschaftskammer Baselland stärkt dadurch die Markenbekanntheit. Es erreicht neue Firmen und hält die Mitglieder upto-date. Wirtschaftskammer Baselland
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