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Standpunkt 488, 06.09.2019

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Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

«KMU Networking-Grill»

«KMU Networking-Grill» 2019 in Augusta Raurica Vielen Dank für Ihren Besuch. In Zusammenarbeit mit: Mit dem Grillteam von: Weitere Bilder finden Sie auf unserer Website: www.kmu.org

6. September 2019 BERUFSBILDUNG Standpunkt der Wirtschaft | 11 BERUFSBERATUNG – Die Abteilungen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie Berufsintegration bei der Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion werden neu beide von Thomas von Felten geleitet. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sei gut, sagt er. «Wir müssen uns bekannter machen» Thomas von Felten hat Anfang Jahr die Leitung der Abteilungen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie Berufsintegration bei der Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion übernommen. Im Interview sagt er, wieso die beiden Abteilungen nach zehn Jahren wieder unter eine Leitung gestellt werden und wo er Handlungsbedarf sieht. Standpunkt: Herr von Felten, wieso wurden die Abteilungen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie die Abteilung Berufsintegration vereint? Thomas von Felten: Die beiden Abteilungen waren bis vor zehn Jahren noch in einer Abteilung zusammengefasst, danach wurden sie getrennt. Nachdem die Leiterinnen der beiden Abteilungen vorzeitig in Pension gegangen sind, hat sich der jetzige Hauptabteilungsleiter, Heinz Mohler, dazu entschieden, die Abteilungen wieder zusammenzufügen, um die Zusammenarbeit zu verbessern. Was waren Ihre ersten Amtshandlungen? Der Entscheid, die beiden Abteilungen zusammenzulegen, ist kurzfristig gefallen. Im vergangenen November wusste ich, dass ich die neue Stelle antreten darf, und im Januar habe ich mit der Arbeit begonnen. Ich wurde also ins kalte Wasser geworfen, was aber auch gut war. Als Erstes galt es, aus den verschiedenen Fachabteilungen eine funktionsfähige Abteilung aufzubauen. Diesen Schritt haben wir vor Kurzem mit einer Klausurtagung abgeschlossen. Gleichzeitig mussten wir zwei Schlüssel positionen neu besetzen. Das Zentrum für Berufsintegration in Birsfelden leitet seit Juni Markus Auf der Maur. Die neue Leiterin Koordinationsstelle Brücken, Barbara Boos, trat am 1. September ihre Stelle an. Die Koordinationsstelle Brücken wird neu aufgebaut. Wie weit sind Sie damit? Thomas von Felten, Leiter Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie Berufsintegration. Die Koordinationsstelle Brücken muss gut mit dem neuen Zentrum für Brückenangebote zusammenarbeiten können. Die Brückenangebote werden völlig neu aufgebaut. Bis Ende Dezember muss das stehen. Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit mit dem KV als Leistungserbringer. Was läuft bei den Sekundarschulen? Die Umsetzung des Lehrplans Volksschule Baselland ist eine grosse Herausforderung. Die Schulen müssen die berufliche Orientierung gemäss neuem Lehrplan umsetzen. Unsere Hauptabteilung hat das mit dem Projekt Laufbahnorientierung – kurz LO – unterstützt. Wir machen die Lehrpersonen fit, damit sie die Aufgabe erfüllen können. Wie sieht es bei der Berufsberatung aus? Hier müssen wir unsere Arbeit bekannter machen. Die Beratung von Schülerinnen und Schülern macht nur einen Drittel unserer Aktivitäten aus. Wir haben zum Beispiel auch ein Angebot, bei dem die Jugendlichen vor Abschluss der Lehre nochmals bei uns vorbeikommen, um die weiteren beruflichen Schritte zu besprechen. Im Mittelpunkt stehen die Berufsmaturität oder der Besuch einer Fachhochschule. Alle Personen, die im Baselbiet wohnen, können bei uns eine Laufbahnberatung in Anspruch nehmen. Ich bin überzeugt, dass es gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wichtig ist, dass die Leute eine gute Beratung erhalten und allenfalls einen Weg einschlagen, der nicht nur ihnen persönlich, sondern auch der Wirtschaft dient. Wie steht es um die Zusammenarbeit der Schulen mit der Wirtschaft? Der Kontakt der Sekundarschulen zur Wirtschaft ist sehr unterschiedlich. Die Zusammenarbeit mit den lokalen Bild: ps Gewerbe- und Industrie vereinen klappt an einigen Orten sehr gut, andernorts besteht Nachhol bedarf. Eine gute Zu sammen arbeit würde die Durchführung von Betriebsbesichtigungen erleichtern. Viele Betriebe sind nicht so glücklich darüber, wenn die Schulen zu viele Jugendliche zum Schnuppern vorbeischicken. Hier müssen wir herausfinden, ob es nicht unkompliziertere Formen gäbe, um einen Beruf kennenzulernen. Die Schnupperlehre wird eigentlich erst dann wichtig, wenn es konkret darum geht, eine Lehrstelle zu vergeben. Wie ist das Verhältnis zwischen ihrer Amtsstelle und der Wirtschaft? Wir haben auf allen Ebenenen der Hauptabteilung Berufsbildung und -beratung einen guten, regelmässigen Kontakt zur Wirtschaftskammer Baselland. Wir profitieren voneinander. Dies gilt nicht zuletzt für die Organisation der Baselbieter Berufs schau. Welche Rolle spielt die Wirtschaft? Die Betriebe engagieren sich stark in der Ausbildung ihres Nachwuchses. Sie sind auch interessiert an der Integrationsvorlehre INVOL für Migranten. Die Betriebe nehmen ihre Pflicht wahr, weil sie an gut ausgebildetem Nachwuchs interessiert sind. Wie sehen Sie die Konkurrenzsituation zwischen dualer und gymnasialer Bildung? Wir machen eine neutrale Beratung. Wir drängen niemanden zu einer Berufslehre, wenn er oder sie eine weiterführende Schule besuchen will. Wo ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat, ist beim Niveau P. Vor zehn Jahren war es noch normal, dass Lehrpersonen sich nicht für die berufliche Orientierung interessierten, da ihre Schülerinnen und Schüler sowieso aufs Gymnasium gehen würden. Heute besuchen auch alle Klassen des Niveaus P die Berufsschau. In der neuen Stundentafel haben auch alle eine Lektion «Berufliche Orientierung». Das war früher nicht der Fall. Heute wird die ganze Bandbreite beruflicher Möglichkeiten aufgezeigt. Auch für gute Schülerinnen und Schüler ist eine Berufslehre mit Berufsmatur ein ausgezeichneter Türöffner für die weitere berufliche Laufbahn. Interview: Pawell Straub ZUR PERSON Thomas von Felten ist seit Anfang Jahr Leiter Berufsintegration und Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung bei der Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion. Zuvor war er von 2009 bis 2018 Leiter der Sekundarschule Pratteln und von 2013 bis 2018 Präsident der Baselbieter Schulleitungskonferenz Sek I. Von 2000 bis 2009 war er Leiter der Schulen Schönenwerd, wo er bereits seit 1998 als Betzirkslehrer an der Oberstufe Mathematik, Biologie, Sport und Informatik unterrichtet hatte. ANZEIGE

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