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Standpunkt 479, 08.03.2019

Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

Standpunkt 479,

SCHWEIZERISCHE 8. März 2019 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | Standpunkt-Ausgabe Nr. 479 – 22. Jahrgang AZA 4410 Liestal DIE MEINUNG Mehr KMU-freundliche Politik – es liegt an uns POLIT-APÉRO SPEZIAL – Mehr als 100 Gäste – darunter viele bisherige Landratsmitglieder und neue Kandidierende – diskutierten im Haus der Wirtschaft über die Frage: «Was ist KMU-freundliche Politik?» KMU: Mit Mut in die Politik Von Christoph Buser, Landrat, Direktor Wirtschaftskammer Baselland. Es ist an der Zeit, dass die Stimme der KMU im Baselbieter Landrat gestärkt wird. Dies ist der Konsens, der sich aus dem Polit-Apéro spezial der Wirtschaftskammer Baselland und der Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine vom Freitagabend, 28. Februar, ergibt. Die Ausführungen des Luzerner Nationalrats Peter Schilliger waren eindrücklich. Der Bundes parlamentarier, der im Ranking der KMU-freundlichsten Politiker des Schweizerischen Gewerbeverbands gleich hinter Direktor Hans-Ulrich Bigler an zweiter Stelle liegt, machte keinen Hehl daraus, dass dies nicht zum Nulltarif zu haben ist. Anders als Angestellte im öffentlichen Dienst erhalten KMU- Unternehmerinnen und -Unternehmer, die sich in der Politik engagieren, dafür keine zusätzliche Zeit zur Verfügung gestellt. Sie politisieren quasi in ihrer ohnehin raren «Freizeit» – beziehungsweise sie organisieren sich im Unternehmen so, dass es halt irgendwie geht. Kein Wunder, sind in den Parlamenten die klassischen KMU-Unternehmerpersönlichkeiten rar gesät. In Bundesbern engagieren sich laut Peter Schilliger kaum 20 Parlamentarierinnen und Parlamentarier explizit für die KMU. Im Baselbieter Landrat – und das sage ich aus Erfahrung – kommen wir wohl auch nicht auf sehr viel mehr Volksvertreterinnen und -vertreter, die sich ohne Wenn und Aber für die KMU-Wirtschaft engagieren. Dennoch: Der Aufwand, den ein politisches Engagement mit sich bringt, lohnt sich. Denn wenn die KMU-Unternehmerinnen und -Unternehmer nicht für ihre Anliegen ein stehen, macht es niemand sonst. Umso wichtiger ist es nicht nur, am 31. März die im letzten «Standpunkt der Wirtschaft» vom Gewerbe empfohlenen Kandidierenden zu wählen, sondern auch, sich selber politisch einzubringen – auf Gemeindeebene, auf Kantonsebene, in einem Gewerbeverein. Wir sind auf mehr KMU-freundliche Politik angewiesen. Doch es liegt an uns. HEUTE IM STANDPUNKT 6 | BERUFSBILDUNG Fünf gute Gründe, warum Betriebe Lernende ausbilden sollten. 7 | EXPORTBAROMETER Gute Stimmung bei Schweizer KMU. 9 | GÄRTNERMEISTER Hauptthema an der GV war das geplante Ausbildungszentrum. Kreuzen auf dem Podium die Klingen (v.l.): Moderator Beat Huesler, Präsident der Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV), und die Fraktionspräsidenten der bürgerlichen Parteien im Landrat: Felix Keller (CVP/BDP), Rolf Richterich (FDP) und Dominik Straumann (SVP). Bild: dan Eine KMU-freundliche Politik ist die zentrale Grundvoraussetzung für den Schweizer Wohlstand. Dies ist das Fazit des Polit-Apéros der Wirtschaftskammer Baselland vom 28. Februar 2019. Der Anlass im Vorfeld der Landratswahlen vom 31. März 2019 fand unter dem Motto «Was ist KMUfreundliche Politik?» in Zusammenarbeit mit der Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV) statt. Die Wirtschaftskammer und die KGIV durften als Veranstalter insgesamt mehr als 100 Exponentinnen und Exponenten aus Politik und Wirtschaft im Haus der Wirtschaft in Liestal begrüssen. Unter den Gästen befanden sich zahlreiche bisherige Landrätinnen und Landräte, aber auch Kandidierende, die sich am 31. März 2019 zum ersten Mal zur Wahl ins Baselbieter Parlament stellen. «Pragmatische Lösungsansätze» Als Hauptredner konnte für die Veranstaltung der Luzerner FDP-Nationalrat Peter Schilliger gewonnen werden. Dieser belegt den zweiten Rang in einer vom Schweizerischen Gewerbeverband (sgv) jüngst veröffentlichten Liste der KMU-freundlichsten Politikerinnen und Politiker in Bundesbern – direkt hinter sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler. Umso gespannter folgten die Gäste am Polit-Apéro den Ausführungen des Unternehmers aus Luzern: «Die Politik ist auf die pragmatischen Lösungsansätze von KMU-Unternehmerinnen und -Unternehmern unbedingt angewiesen», machte Peter Schilliger in seinem Inputreferat deutlich. Wissen, wo der Schuh drückt Die in der KMU-Wirtschaft verankerten Milizpolitiker spürten täglich in der Praxis wo der Schuh drückt und können diese Erfahrungen effi- PRÜFUNGSVORBEREITUNG – Eine Woche lang haben 16 Lernende der KMU Lehrbetriebsverbund AG im Tessin unter Anleitung für die Prüfungen gelernt. Büffeln für die Abschlussprüfungen Was während des Alltags der Lernenden da und dort zu wenig zur Verfügung steht, gibt es während der Prüfungsvorbereitungswoche in Arzo (TI) reichlich: Zeit, um zu lernen und sich optimal auf das Qualifikationeverfahren (Lehrabschlussprüfungen) einzustellen. Sachkundige Anleitung Vom 25. Februar bis am 1. März 2019 war es wieder soweit. 16 Lernende der KMU Lehrbetriebsverbund AG (LBV) machten sich in Arzo im Kanton Tessin für ihren Lehrabschluss fit. Dies unter sachkundiger Anleitung des Leitungsteams, welches sich aus Mitarbeitenden des Verbundes zusammensetzte. Intensives Wochenprogramm Für Urs Berger, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland und Leiter Berufs- und Weiterbildung, steht fest, dass diese Vorbereitungswoche eine wichtige Säule der Ausbildung der Jugendlichen im Rahmen des LBV darstellt: «Die Bedingungen sind geradezu ideal – fernab vom Alltag lösen die Lernenden alte Prüfungsaufgaben, betreiben Selbststudium mit ihrem eigenen Schulmaterial und durchlaufen ein intensives Wochenprogramm.» Dabei stehe das Leitungsteam den Jugendlichen nicht nur für Fragen zur Verfügung, sondern es sorge auch für eine gute Lernatmosphäre. Umfangreiches Rahmenprogramm Das Rahmenprogramm ist umfangreich. Es bietet ausreichend Erholungsphasen vom Lernen und beinhaltet Frühsporteinheiten sowie aktive Pausen zum Durchlüften des Kopfs und Aktivieren des Kreislaufs. Auch Mentaltraining wird angeboten. Und natürlich kommt auch die Unterhaltung – zum Beispiel am «bunten Abend» – nicht zu kurz. dan, ps Seite 7 zient in die Politik einbringen – dies sei gerade in Zeiten der zunehmenden Akademisierung der Politik zentral, sagte Schilliger. Wichtig: Gutes Zeitmanagement Weiter machte Schilliger den anwesenden Gästen – darunter zahlreichen Landratskandidatinnen und -kandidaten mit KMU-Hintergrund – Mut, sich trotz vollem Terminkalender aktiv in die Politik einzubringen. Wichtig seien diesbezüglich ein gutes Zeitmanagement sowie in erster Linie viel gesunder Menschenverstand. dan, sd Seiten 2–5 ANZEIGE

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