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Standpunkt 478, 22.02.2019

Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

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2 | Standpunkt der Wirtschaft HAUS DER WIRTSCHAFT 22. Februar 2019 BERUFSBILDUNG – Die von der Wirtschaftskammer Baselland in Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Landschaft betriebene Website www.bmfreundlich.org listet Betriebe aus dem Baselbiet auf, die Lehrstellen mit Berufsmatur anbieten. Website zeigt den Weg zur Berufsmatur Unter dem Motto «Kein Abschluss ohne Anschluss» will die Wirtschaftskammer Baselland in Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel- Landschaft das Prinzip der Durchlässigkeit des Bildungssystems bei allen Anspruchsgruppen der Berufslehre noch bekannter machen. Im Dezember 2018 hat sie als unterstützende Massnahme die neue Website www.bmfreundlich.org lanciert. Diese weist auf Lehrbetriebe hin, die Lehrstellen mit Berufsmatur (BM1) anbieten. Bereits mehr als 60 Unternehmen haben dort ihr Logo hinterlegt, und es kommen wöchentlich neue dazu. Die Suche wird erleichtert Seit der Aufschaltung der Website haben sich bereits mehr als 60 Lehrbetriebe gemeldet. Bild: zVg Die Website wird auch an den Sekundarschulen der Region bekannt gemacht. Sie erleichtert Schülerinnen und Schülern die Suche nach BM-freundlichen Lehrbetrieben. Mit dem Motto «Kein Abschluss ohne Anschluss» könnte man das schweizerische Bildungs system zusammenfassen. Jeder Abschluss ermöglicht nämlich den Übertritt in eine höhere Aus- oder Weiterbildung. «Umso erstaunlicher ist es, dass viele Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarschule I sowie Eltern diese vielfältigen Möglichkeiten der dualen Berufsbildung nicht oder nicht genügend kennen», sagt Urs Berger, Stv. Direktor und Leiter Berufs- und Weiterbildung bei der Wirtschaftskammer. «Zu oft wird die Berufslehre noch als ‹Karriere-Sackgasse› eingestuft», sagt Berger weiter. Dabei sei das Gegenteil der Fall: Die Berufsmaturität, die sogenannte BM, eröffne den direkten Zutritt an die Fachhochschule. Die BM kann entweder lehrbegleitend (BM 1) oder im Anschluss an die Lehre (BM 2) absolviert werden. Absolventen einer Fachhochschule sind beliebt auf dem Arbeitsmarkt, da sie bereits Berufserfahrung mitbringen. Anja Grönvold JETZT EINSCHREIBEN Betriebe, welche eine Lehrstelle mit Berufsmaturität anbieten, können ihr Unternehmens-Logo per E-Mail an berufsbildung@kmu.org mit Angaben zur offenen Lehrstelle senden. Die Angaben werden kostenlos auf der Website www.bmfreundlich.org publiziert. Baselbieter Lehrbetriebe sind über das Angebot bereits per E-Mail orientiert worden. ag www.bmfreundlich.org POLIT-KOLUMNE Gut Ding will sehr viel Weile haben im Bundeshaus ... Digitalisierung sei eines der ganz grossen Themen, sagen die meisten Bundespolitiker wie aus der Pistole geschossen, wenn man sie nach der Zukunft der Schweiz fragt. Einer, der nicht nur redet, sondern zum Handeln aufruft, ist der Basler SVP-Nationalrat Sebastian Frehner. Vor Jahres frist reichte er in Bern eine inzwischen überwiesene Motion (verbindlicher Auftrag) mit folgendem Anliegen ein: «Das Büro des Nationalrats wird beauftragt, der Bundes versammlung eine Erlassänderung vorzulegen, welche bewirkt, dass der gesamte Ratsbetrieb ab Anfang 2020 digitalisiert (papierlos) erfolgt.» Gesagt, getan? Keine Rede, obwohl sich der Abschied vom Papier im Bundeshaus sehr wohl rechnen würde. Die Kosten allein für die Bedienung der 246 Parlamentsmitglieder betrugen 2016 rund 1,23 Mio. Franken (dies sind 5000 Franken pro Kopf und Jahr), und das ohne den Papieraufwand der Parlamentsdienste (300 Mitarbeitende) und Fraktionen (60 Mitarbeitende). Bei total rund 600 Papierverbrauchern kommt man insgesamt auf knapp 17 000 Blatt Papier. Das entspricht rund 85 Kilogramm pro Jahr. Für den jährlichen Papierbedarf des Parlamentes braucht die Bundesversammlung in jenem Haus, wo man so gerne von Nachhaltigkeit redet, etwa so viele Bäume, wie benötigt würden, um den ganzen Bundesplatz zu bepflanzen. «Anstatt vollmundige Absichtserklärungen kundzutun, sollte man besser vor der eigenen Türe kehren. Deshalb muss das Parlament bis Ende 2019 papierlos werden», gab Frehner zu Protokoll. Er muss ein ganz grosser Optimist sein. Denn über papierlose Bundespolitik wird in Bern seit 14 Jahren geredet. Das Projekt «Digitales Parlament» wurde 2004 eingeleitet. Über das Extranet (E-Parl) können die Ratsmitglieder auf sämtliche Unterlagen für Kommissions- und Ratsgeschäfte zugreifen. «NUR GERADE 19 ‹STÖCKLI›-ABGEORDNETE KÖNNTEN SICH VORSTELLEN, SICH VON DEN PAPIERBERGEN ZU TRENNEN, HINTER DENEN MAN SICH SO GUT VERSTECKEN KANN ZUM ZEITUNG LESEN.» Peter Amstutz* Wie wird das genutzt? Per Ende September 2017 beanspruchten ganze sechs (!) Ratsmitglieder keine Zustellung der Unterlagen in Papierform mehr. Dabei haben im Juni 2013 sage und schreibe 111 Nationalratsmitglieder eine Motion des Zuger SVP-Vertreters Thomas Aeschi «Vorwärts mit dem digitalen Parlament» mit unterzeichnet. Inhalt des mittlerweile überholten Auftrags: «Die Parlamentsdienste setzen das Projekt ‹Digitales Parlament› bis zu den Wahlen 2015 um. Ziel ist die Einführung des papierlosen Parlamentes.» Das Büro des Ständerates hat sogar einen papierlosen Versuchsbetrieb durchgeführt. 32 der 46 Kantonsvertreterinnen und Kantonsvertreter bearbeiteten ab Frühjahrssession 2018 ihre Sessionsunterlagen elektronisch. Vier Ratsmitglieder fanden das wenig hilfreich, weitere neun bezweifelten, dass man die papierenen Unterlagen durch Tablets ersetzen könne. Nur gerade 19 «Stöckli»-Abgeordnete könnten sich vorstellen, sich von den Papierbergen zu trennen, hinter denen man sich so gut verstecken kann zum Zeitung lesen ... Nationalrat Frehner hat nachgerechnet: «Für ein Kilo Papier braucht es ungefähr 2,2 Kilo Holz. Für die Produktion eines A4-Blattes werden 0,2 Megajoule Energie benötigt. Das entspricht dem Verbrauch einer Glühbirne, welche während einer Stunde brennt. Auch die Transporte zum und vom Parlamentsgebäude sind zu berücksichtigen. Das geschieht in der Regel mit Lastwagen, welche mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden. Papier muss somit als ein nicht umweltfreundliches Medium eingestuft werden.» Am besten geeignet für das Lesen und Bearbeiten von digitalen Dokumenten wären sogenannte Tablet-PCs. Weniger als 50 Prozent der Ratsmitglieder verfügen bis jetzt über solche Geräte. Die Mehrheit müsste noch damit ausgerüstet werden. Mit einer Lebensdauer von etwa vier Jahren eignen sie sich bestens für Politikerinnen und Politiker in Bern: Nach jeder Legislatur wären nicht nur neue Räte zu vereidigen, sondern auch neue Geräte zu beschaffen. Den möglichen Einsparungen beim Papier stehen also Investitionen gegenüber. Die Parlamentsdienste in Bern verfolgen seit Jahren schon die Erfahrungen im Ausland mit der Papierlosigkeit. Der Senat der Niederlande stellt seit 2011 seinen Mitgliedern Tablets zur Verfügung und verzichtet auf Papier. Der spanische Senat hat ebenfalls diesen Weg eingeschlagen. In der französischen Nationalversammlung wird seit dem 1. Januar 2018 papierlos gearbeitet. «Paris» erwartet, dass die Papiereinsparungen durch die Kosten für die elektronischen Hilfsmittel etwa aufgewogen werden dürften. Für das Büro des Nationalrats ist der Wechsel zum digitalen Parlament «heute kein technisches Problem mehr, sondern eine Frage des politischen Willens, der des nachdrücklichen Engagements und der entschlossenen Unterstützung der betreffenden Institution bedarf.» Oder in Kurzfassung: Gut Ding will wohl noch sehr viel Weile haben im Bundeshaus. *Peter Amstutz, ehemaliger Leiter der Bundeshaus-Redaktion der «Basler Zeitung» Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken. IMPRESSUM Herausgeber ⁄ Verlag: Schweizerischer Gewerbeverband sgv, Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern, Tel. 031 380 14 14, verlag@sgv-usam.ch Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern Tel. 031 380 14 14, redaktion@sgv-usam.ch Regionalbund «Standpunkt» Herausgeber: Wirtschaftskammer Baselland Arbeitgeber Baselland, Unabhängiges Podium für eine liberale Wirtschaft und Gesellschaft, Haus der Wirtschaft, Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50 www.kmu.org, standpunkt@kmu.org Verantwortung: Christoph Buser, Direktor Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra) Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen Adressänderungen: Bitte an Wirtschaftskammer Baselland, standpunkt@kmu.org Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger Quellenangabe ist erlaubt.

22. Februar 2019 LANDRATSWAHLEN Standpunkt der Wirtschaft | 3 POLIT-APÉRO – Die Wirtschaftskammer organisiert am kommenden 28. Februar einen Polit-Apéro mit allen KMU-freundlichen Landratskandidatinnen und -kandidaten. Die Fraktionspräsidenten von CVP, FDP und SVP diskutieren mit KGIV-Präsident Beat Huesler. «Was ist KMU-freundliche Politik?» Felix Keller, Landrat und Fraktionspräsident der CVP Baselland. Bilder: zVg Rolf Richterich, Landrat und Fraktions präsident der FDP Baselland. Dominik Straumann, Landrat und Frak tionspräsident der SVP Baselland. Beat Huesler, Präsident der Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV). Am kommenden 31. März wählt die Baselbieter Stimmbevölkerung den neuen Landrat. Die Wahlen für das Baselbieter Kantonsparlament sind auch Thema des nächsten Polit- Apéros der Wirtschaftskammer Baselland. Dieser findet am Donnerstag, 28. Februar 2019, um 18.15 Uhr im Haus der Wirtschaft statt und steht unter dem Motto «Was ist KMUfreundliche Politik?» Bisherige und Kandidierende Neben den Wirtschaftskammer-Mitgliedern mit dem Upgrade Politik (siehe Text rechts) sind aus dem besonderen Anlass auch sämtliche bisherigen Landrätinnen und Landräte der Parteien CVP, FDP und SVP sowie die Kandidatinnen und Kandidaten dieser Parteien für die bevorstehenden Wahlen zu der Veranstaltung eingeladen. Mitentscheidend für den Erfolg Das neu gewählte kantonale Parlament wird vier Jahre lang die Rahmenbedingungen für die Baselbieter KMU aktiv mitgestalten. Die Wahl KMU-freundlicher Landrätinnen und Landräte ist mitentscheidend für den nachhaltigen Erfolg der Gewerbebetriebe. Am Polit-Apéro wird FDP-Landrat Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, in das Thema einführen. Der Luzerner FDP-Nationalrat Peter Schilliger referiert im Haus der Wirtschaft über die Herausforderungen eines Unternehmers in der Politik. Auf dem Podium berichten schliesslich die Fraktionspräsidenten der drei bürgerlichen Parteien, Landrat Felix Keller, Fraktionspräsident CVP/BDP Baselland; Landrat Rolf Richterich, Fraktionspräsident FDP Baselland; und Landrat Dominik Straumann, Fraktionspräsident SVP Baselland, über die aktuellen Heraus forderungen einer KMUfreundlichen Politik. Fragen aus dem Publikum Die drei Politiker stellen sich den Fragen des Präsidenten der Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV), Beat Huesler. Die Fraktions präsidenten der drei bürgerlichen Parteien werden zudem auch Fragen aus dem Publikum beantworten. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion mit den drei Fraktionspräsidenten von CVP, FDP und SVP haben die Veranstaltungsbesucherinnen und -besucher bei einem Apéro riche die Möglichkeit, sich mit den Vertreterinnen und Vertre- UPGRADE POLITIK Der Polit-Apéro ist ein Angebot für Mitglieder der Wirtschafts kammer mit dem Upgrade Politik. Zwei Mal im Jahr werden mit Exponentinnen und Exponenten der Lokal- und Kantonalparteien aktuelle politische Themen diskutiert. Bei einem Apéro riche können die Gäste ihr politisches Netzwerk aus- tern der regionalen Gewerbe- und Industrievereine sowie den KMUfreundlichen Landratskandidatinnen und -kandidaten auszutauschen. Dies ist die beste Gelegenheit, um das politische Netzwerk weiter auszubauen. Reto Anklin bauen. In den Wahljahren haben die Mitglieder zudem die Gelegenheit, die Kandidatinnen und Kandidaten an einer Wahlveranstaltung kennenzulernen. ra Weitere Auskünfte erteilt: Erika Sprecher, Mitgliederdienste, E-Mail: e.sprecher@kmu.org, Telefon: 061 927 65 38 HAUPTREFERENT – Vertreter von FDP und SVP belegen die Spitzenplätze im Ranking des Schweizerischen Gewerbeverbands der KMU-freundlichsten Bundesparlamentarier – gleich hinter Verbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler auf Platz 2 steht Peter Schilliger. An der Spitze der KMU-freundlichsten Politiker auf Bundesebene «Was ist KMU-freundliche Politik?». Diese Frage soll am Polit-Apéro vom kommenden 28. Februar im Haus der Wirtschaft in Liestal beantwortet werden. Wenn jemand diese Frage aus erster Hand beantworten kann, ist es der Hauptreferent dieses Events, der im Vorfeld der kommenden Baselbieter Landratswahlen stattfindet. Der Luzerner FDP-Landrat Peter Schilliger steht in einem vom Schweizerischen Gewerbeverband (sgv) publizierten Ranking (vgl. sgz vom 25. Januar 2019) an zweiter Stelle gleich hinter Verbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler. KMU-ler von Grund auf Schilliger kennt die KMU-Welt von Grund auf. Als gelernter Sanitärzeichner und späterer Sanitär techniker und Heizungstechniker absolvierte er von 2005 bis 2007 ein Nachdiplomstudium in Public Management an der HSW Luzern. Er war Geschäftsführer der Julius Weinberger AG, Sanitär Heizung und ist seit 2003 Mitinhaber der IC AG Haustechnik- Beratung sowie seit 2009 Mitinhaber und Geschäftsführer der Herzog Haustechnik AG in Luzern. Ausserkantonaler Referent Führt am nächsten Polit-Apéro als Hauptreferent ins Thema «Was ist KMU-freundliche Politik?» ein: der Luzerner Nationalrat Peter Schilliger. «Für diesen speziellen Polit-Apéro zu den Landratswahlen wurde bewusst ein sehr erfolgreicher ausserkantonaler KMU-Politiker als Hauptreferenten eingeladen», sagt Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland und Ge schäftsführer der Baselbieter Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine (KGIV), welche für die Veranstaltung verantwortlich zeichnet. Es gehe unter anderem darum, «eine Sicht von aussen zu vermit- teln, den Horizont zu erweitern und die anwesenden Landratskandidatinnen und -kandidaten zu motivieren, den Weg der KMU-freundlichen Politik konsequent zu verfolgen», so Bild: ZvG Buser. Diese haben am Polit-Apéro eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich rund fünf Wochen vor den Landratswahlen noch besser zu vernetzen. Daniel Schindler

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