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Standpunkt 477, 08.02.2019

Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

Standpunkt 477,

SCHWEIZERISCHE 8. Februar 2019 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | Standpunkt-Ausgabe Nr. 477 – 22. Jahrgang AZA 4410 Liestal DIE MEINUNG Kluge Lernende und Besuch aus den USA TAG DER LERNENDEN – Jugendliche in der Berufsausbildung haben einen schweizweit einzigartigen Anlass in Liestal organisiert – der Tag der Lernenden stärkt die duale Bildung im Kanton Basel-Landschaft. Von Lernenden, für Lernende Von Christoph Buser, Landrat, Direktor Wirtschaftskammer Baselland. Eine Delegation aus Amerika besuchte vergangene Woche das Haus der Wirtschaft in Liestal. Die Unternehmer aus Übersee wollten sich ein Bild über das Berufsbildungssystem in der Schweiz machen. Wie funktioniert berufliche Ausbildung hierzulande? Wo befinden sich die Schnittstellen zwischen Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen? Welche Rolle spielen die Branchenverbände? Und wann kommen staatliche Stellen ins Spiel? Solche Fragen beschäftigten die Amerikaner. Vor allem aber wollten sie eines wissen: Wie gelingt es einem derart kleinen Land wie der Schweiz, weltweit anerkannte Fachkräfte auszubilden, eine absolut unterdurchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit aufzuweisen und bei alledem in vielen – vor allem Nischenbereichen – als globale Marktführer aufzutreten? Die Antwort kennen wir: Das Stichwort lautet «duale Bildung». Schade, waren die Besucher aus den USA nicht bereits einige Tage früher in Liestal. Ansonsten hätten sie am schweizweit ersten Tag der Lernenden noch anschaulicher gesehen, wo die Stärken des dualen Berufsbildungssystems liegen, als ich es ihnen vermitteln konnte. Sie hätten erlebt, wie Lernende, Arbeitgebervertreter, Berufsbildnerinnen und -bildner sowie Exponentinnen und Exponenten aus der Politik im Dialog stehen. Sie hätten grossartige, motivierte und kluge Köpfe kennengelernt, welche sich schon in jungen Jahren ins Berufsleben einbringen und dadurch das Fundament für eine tolle Karriere legen. Und sie hätten wohl – wie ich auch – darüber gestaunt, dass dieser erstklassige Anlass weitestgehend von den Lernenden selber organisiert wurde. Der Tag der Lernenden: Er war ein voller Erfolg. Ich gratuliere allen Beteiligten. Der Anlass hat mich darin bestärkt, dass die Wirtschaftskammer auf dem richtigen Weg ist, indem wir eine Berufsbildungsoffensive starten. Denn was die Besucher aus den USA erkannt haben, gerät hierzulande allzu leicht in Vergessenheit: Dem dualen Bildungssystem ist Sorge zu tragen. HEUTE IM STANDPUNKT 4–5 | WAHLKAMPF So unterstützt das Gewerbe KMU-freundliche Kandidierende für den Landrat. 7 | WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG Das neue Gesetz ist im Sinne der Wirtschaftskammer ausgefallen. 9 | TAG DER WIRTSCHAFT Nun ist die Anmeldephase für den Networking-Apéro angelaufen. Rund 300 Besucherinnen und Besucher – davon um die 250 Lernende – fanden sich am schweizweit ersten Tag der Lernenden ein. Am 25. Januar 2019 hat im Engelsaal des Hotels «Engel» der schweizweit erste Tag der Lernenden stattgefunden. Organisiert von Lernenden und unterstützt durch die Wirtschaftskammer, stärkt dieser Anlass die Stellung des dualen Bildungssystems im Kanton Basel-Landschaft. Dies entspricht einem zentralen Ziel der Wirtschaftskammer, denn diese startet im laufenden Jahr eine eigentliche Berufsbildungsoffensive. Bereits in der Pipeline befindet sich eine Initiative, die zum Ziel hat, die Berufsbildung im Kanton Basel- Landschaft zu stärken. Eigenes Bildungsgesetz Um dies zu erreichen, soll die duale Bildung aus dem allgemeinen Bildungsgesetz gelöst werden und ein eigenes kantonales Berufsbildungsgesetz erhalten, sagt Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser. Um aus erster Hand zu erfahren, wo den Lernenden der Schuh drückt, was aus ihrer Sicht verbessert werden kann und in welchen Bereichen sie Unterstützung fordern, wurde dieser schweizweit erste Tag der Lernenden ins Leben gerufen. Entsprechend wurden die Inputreferate von den Lernenden selber gehalten. Launiges Referat von Beni Huggel Der ehemalige FCB-Spieler Beni Huggel berichtete in einem launigen Referat zum Thema «Mein Weg in die Wirtschaft» über seine Erfahrungen. ABGELTUNG VON PLANUNGSMEHRWERTEN – Wird die faire und effektive Landratsvorlage dieses Wochenende abgelehnt, kann es für KMU teuer werden. Wichtige Abstimmung nicht verpassen Der Urnengang dieses Wochenende könnte für Baselbieter KMU folgenschwere Auswirkungen haben. Sollte das Gesetz über die Abgeltung von Planungsmehrwerten vor der Stimmbevölkerung Schiffbruch erleiden, kann es für die Unternehmen richtig teuer werden. In diesem Fall geht der vom Landrat erarbeitete faire und effektive Kompromiss, welcher am 27. September 2018 mit 51:34 Stimmen überwiesen wurde, zurück an die Regierung. Diese muss dann eine neue Vorlage ausarbeiten, um die Teilrevision des Raumplanungsgesetzes des Bundes (RPG) auf kantonaler Ebene umzusetzen. Aufgrund der Debatte in der vorberatenden Kommission und im Landrat ist davon auszugehen, dass es im Baselbiet danach bei Neueinzonungen zu höheren Mehrwertabgaben als dem vom Bund geforderten Minimalwert von 20 Prozent kommt. Nur ein JA verhindert Zusatzbelastungen, steigende Bodenpreise, höhere Baukosten und damit steigende Wohnkosten. Der Wirtschaftsrat hat schon früh die JA-Parole gefasst. Ziel ist es, insgesamt höhere Belastungen für alle zu verhindern: KMU, Hauseigentümer, Mieter und Private. Daniel Schindler Ein JA hilft Baselbieter KMU. Bild: dan Bild: dan Gemeinsam mit Roman Schneider (Schreinerei Schneider, Pratteln), Christoph Buser und den Lernenden Dudu Civek und Fulya Sarikaya bestritt er eine Podiumsdiskussion unter dem Titel «Verlangt die Wirtschaft zu viel von den Lernenden?» Die Gäste stellten via Smartphone Fragen. Ihre Anregungen wurden der anwesenden Bildungsdirektorin Monica Gschwind als Resolution übergeben. Daniel Schindler Seiten 2–3 ANZEIGE

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