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Standpunkt 472, 19.10.2018

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Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

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4 | Standpunkt der Wirtschaft BASELBIETER ENERGIEPAKET 19. Oktober 2018 BASELBIETER ENERGIEPAKET – Dank des Baselbieter Energiepakets wurden im Kanton Baselland in den vergangenen acht Jahren mehr als anderthalb Millionen Quadratmeter an Gebäudefläche energetisch saniert – dies entspricht über 200 Fussballfeldern. Energiepaket ist beliebt und gefragt Der vom Bundesamt für Energie in Auftrag gegebene Jahresbericht «Gebäudeprogramm 2017» ist klipp und klar: Das Baselbieter Energiepaket entfaltet ganz offensichtlich die gewünschte Wirkung. Sowohl bei der Einsparung von CO 2 als auch bei der Energiewirkung der kantonalen Förderprogramme belegt der Kanton Baselland schweizweit den hervorragenden dritten Rang (siehe Artikel rechts). Wie die Partner des Baselbieter Energiepakets in einem Mediencommuniqué mitteilen, geniesst das kantonale Förderprogramm für Energieeffizienz vor allem bei den Hauseigentümerinnen und -eigentümern sowie den Eigentümerinnen und Eigentümern von gewerblich genutzten Immobilien eine bemerkenswert hohe Beliebt- und Bekanntheit. Dies belegen laut Mitteilung auch die kantonalen Statistiken. «So konnten 2017 mit Unterstützung des Baselbieter Energiepakets rund 1300 Gebäudesanierungen realisiert werden», heisst es in der Mitteilung. «Dieser Wert dürfte im Jahr 2018 sogar noch übertroffen werden.» Insgesamt sei im Kanton Baselland dank dem Energiepaket seit seiner Einführung vor nunmehr acht Jahren eine Gebäudefläche von mehr als anderthalb Millionen Quadratmetern energetisch saniert worden. Dies entspreche der Fläche von mehr als 200 Fussballfeldern. Starke Partnerschaft In der Medienmitteilung des Baselbieter Energiepakets bezeichnet Felix Jehle, Leiter des Ressorts Energie beim Kanton, das generell ausserordentlich erfolgreiche Jahr 2017 sowie insbesondere «die starke Partnerschaft des Kantons» mit der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB), dem Hauseigentümerverband (HEV), der Wirtschaftskammer Baselland sowie den beiden grossen Baselbieter Energieversorgungsunternehmen EBL und EBM als wesentlichen Grund für die hohe Bekanntheit und Akzeptanz des Energiepakets. «Dank dieser Partnerschaft und der guten Kommunikation zum Baselbieter Energiepaket erreichen wir über ganz unterschiedliche Kanäle die relevanten Anspruchsgruppen», lässt sich Jehle zitieren. Erfolgsmodell: Alleine im Jahr 2017 konnten im Kanton Baselland mit Unterstützung des Baselbieter Energiepakets rund 1300 Gebäudesanierungen durchgeführt werden – dieser Wert dürfte im laufenden Jahr sogar noch übertroffen werden. Bild: Archiv Zurzeit informiert das Baselbieter Energiepaket an öffentlichen Veranstaltungen im ganzen Kanton über die Chancen und Anforderungen des Förderprogramms und tourt noch bis Mitte November durch das Baselbiet. Energiepaket informiert vor Ort An den vom Baselbieter Energiepaket organisierten Info-Events können sich Wohneigentümerinnen und -eigentümer, aber auch Eigentümerinnen und Eigentümer von gewerblich genutzten Immobilien aus erster Hand über das Energiepaket informieren und offene Fragen im direkten Austausch mit den anwesenden Energieexpertinnen und -experten klären. Die nächsten Informationsveranstaltungen finden an den folgenden Daten statt: – 24. Oktober 2018, Kronenmattsaal, Kronenweg 16, Binningen; – 7. November 2018, Kuspo Bruckfeld, Loogstrasse 2, Münchenstein; – 14. November 2018, Hotel Engel, Kasernenstrasse 10, Liestal Die Events beginnen jeweils um 18.30 Uhr (Türöffnung 18.15 Uhr). Um eine Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen gebeten: info@energiepaket-bl.ch. Weitere Informationen unter 061 552 55 55 oder www.energiepaket-bl.ch. Daniel Schindler BL-ENERGIEGESETZ – FÜR KMU-WIRTSCHAFT ZIELFÜHREND Das Baselbieter Energiegesetz, welches die Basis für das Baselbieter Energiepaket ist, setzt exakt jene Forderungen um, welche die Wirtschaftskammer vor der Einführung des Gesetzes 2014 gestellt hatte: Dieses setzt auf die Einsparung von Energie und die Förderung der Energieeffizienz. Hingegen verzichtet es auf die Förderung der Gewinnung erneuerbarer Energien. Damit entspricht das Baselbieter Energiegesetz der von der Bundesverfassung postulierten Aufgabenteilung: Energieversorgung ist Sache des Bundes, Energieeffizienz hingegen untersteht den Kantonen. Auch dass auf Zwangsmassnahmen verzichtet und stattdessen auf Freiwilligkeit gesetzt wird, und dass der Kanton keine eigene Version der Kostendeckenden Einspeisevergütung eingeführt hat (wie etwa Basel- Stadt) entspricht den Forderungen der Wirtschaftskammer. Damit zeigt sich: das Baselbieter Energie gesetz ist praxistauglich und erzielt die gewünschte Wirkung. Damit ist es für die KMU-Wirtschaft zielführend. dan WOHNEIGENTÜMERINNEN UND WOHNEIGENTÜMER EMPFEHLEN DAS ENERGIEPAKET «Das Baselbieter Energiepaket ist eine gute Sache» «Die Firma füllte die gesamten Papiere für uns aus» «Die Leute beim Energie paket waren sehr freundlich» «Wir können die Fassade komplett mit Steinwolle dämmen» Claudia Furtner, Architektin, und Christian Furtner, Avionikingenieur «Wir haben das ganze Dach neu gemacht. Ausserdem haben wir die noch originalen Fenster von vor 100 Jahren ersetzt. Vor allem für junge Familien, die gerne ein altes Haus sanieren oder umbauen möchten, ist das Energiepaket super. Das ist eine gute Sache.» Erich Habegger, Rentner «Für die Isolation des Dachs hat es einen Beitrag gegeben pro Quadratmeter. Die Firma, die uns das Dach gemacht hat, hat uns ebenfalls auf das Energiepaket aufmerksam gemacht, und füllte die gesamten Papiere für uns aus. Das ging sehr pflegeleicht über die Bühne.» Mercan Figen und Ismail Figen, Chauffeur «Wir haben die Fenster gewechselt und das Dach komplett erneuert. Vorher hatten wir Doppelverglasung, jetzt sind die Fenster dreifachisoliert. Das spart Energie und wir hören überhaupt nichts mehr vom Lärm auf der Strasse. Die Leute beim Energie paket waren sehr freundlich.» Marcel Leder, Holzbauingenieur «Wir können dank dem Fördergeld des Energie pakets die Aussen fassade komplett mit Steinwolle dämmen, was sehr hochwertig ist. Alle, die an ihrem Einfamilienhaus einen Umbau machen wollen, sollten das Angebot des Baselbieter Energie pakets sicher prüfen.» Ausführliche Statements zufriedener Wohneigentümerinnen und -eigentümer auf Facebook: facebook.com/ energie paketBL

19. Oktober 2018 BASELBIETER ENERGIEPAKET Standpunkt der Wirtschaft | 5 GEBÄUDEPROGRAMM – Das Baselbieter Energiepaket fördert die energetischen Sanierungen sowie die erneuerbaren Energien im Gebäudebereich äusserst effizient und wirkungsvoll – zu diesem Schluss kommt der Bund in einem Bericht zum Gebäudeprogramm. Kanton Baselland belegt Spitzenplatz Das Baselbieter Energiepaket ist eine Erfolgsgeschichte. Dies belegt der vom Bundesamt für Energie (BFE) in Auftrag gegebene Jahresbericht «Gebäudeprogramm 2017» einmal mehr. Wie der Bericht aufzeigt, konnten dank dem Baselbieter Energiepaket im Kanton Baselland im Jahr 2017 – über die Lebensdauer der Massnahmen betrachtet – mehr als 400 Kilogramm CO2 pro Einwohnerin und Einwohner eingespart werden. Dies entspricht bei einer Bevölkerungszahl von rund 289 000 einer insgesamten CO2-Reduktion im Baselbiet von mehr als 115 Tonnen, wie das Baselbieter Energiepaket in einem Mediencommuniqué dargelgt hat (der Standpunkt berichtete). BL deutlich vor BS, AG und SO Gemäss dem Jahresbericht «Gebäudeprogramm 2017» des BFE belegt der Kanton Baselland im Vergleich mit den Förderprogrammen der anderen Kantone den ausgezeichneten dritten Platz – nach Glarus (Platz 1) und Graubünden (Platz 2) – aber deutlich vor den Kantonen Basel- Stadt, Aargau und Solothurn. Zum Vergleich: Gesamtschweizerisch konnte der CO2-Ausstoss um durchschnittlich rund 170 Kilogramm pro Einwohnerin und Einwohner reduziert werden. Das ist weniger als die Hälfte des im Baselbiet erzielten Werts. Ähnlich sieht es bei der Energiewirkung der kantonalen Förderprogramme aus. Auch in diesem Bereich belegt das Baselbiet den ausgezeichneten dritten Rang nach Bern und Zürich, welche die Plätze 1 und 2 belegen. Dank des Baselbieter Energiepakets können gemäss Bund rund 1,5 Millionen kWh Energie pro Einwohnerin und Einwohner eingespart werden. Zum Vergleich: Gesamtschweizerisch sind es pro Einwohnerin und Einwohner durchschnittlich nur rund 0,5 Millionen kWh Energie. Daniel Schindler Sowohl bei der CO 2 -Wirkung pro Kopf (Tabelle links) als auch bei der Energie-Wirkung pro Kopf (Tabelle rechts) liegt der Kanton Baselland schweizweit an dritter Stelle. Bild: Das Gebäudeprogramm ERFOLGSMODELL – Die gute Kommmunikation, die lange Zeitdauer und die Unterstützung vonseiten KMU seien drei der wichtigsten Gründe für den Erfolg des Baselbieter Energiepakets, sagt Felix Jehle, Leiter Ressort Energie der Bau- und Umweltschutz direktion. «Die Kommunikation ist ein Schlüsselelement für den Erfolg» Im Interview mit dem Standpunkt nennt Felix Jehle, Leiter Ressort Energie der kantonalen Bau- und Umweltschutz direktion, die Gründe für den anhaltenden Erfolg des Baselbieter Energiepakets. Standpunkt: Herr Jehle, Das Baselbieter Energiepaket gilt als Erfolgsmodell, inwiefern ist das so? Felix Jehle: Mit der Bewilligung eines Verpflichtungskredits von 50 Millionen Franken für Energieförderprojekte durch den Landrat wurden auch die Absicht und der Wunsch geäussert, dass die wichtigen Akteure der Region zur Unterstützung der Kommunikation einbezogen werden. In der Folge wurde das Baselbieter Energiepaket mit den Partnern Basellandschaft liche Kantonalbank, Hauseigentümerverband, Wirtschaftskammer Baselland sowie den beiden grossen Baselbieter Energieversorgungsunternehmen EBL und EBM gegründet. Auf dieser Partnerschaft basiert der Erfolg, da für die Kommunikation alle wichtigen Kanäle zugänglich gemacht werden konnten. Felix Jehle, Leiter Ressort Energie der Baselbieter Bau- und Umweltschutz direktion. Was sind die Gründe für den Erfolg? Die Gründe sind vielfältiger Natur. Ich nenne Ihnen drei Aspekte: Da das Programm nachfragegesteuert ist und somit der Erfolg des Programms von der Menge der eingereichten Projekte abhängt, ist die Kommunikation ein Schlüsselelement für den Erfolg. Ein weiteres Bild: zVg wichtiges Element für den Erfolg des Programms ist die Konstanz der angebotenen Fördergegenstände über eine lange Zeitdauer von zehn Jahren. Der Kanton als Energieförderer wird als verlässlicher Partner sowohl von den Gesuchstellenden als auch von den ausführenden KMU wahrgenommen. Diese Konstanz konnte nun seit dem Start 2010 bis heute aufrechterhalten werden. Die Unterstützung von Seiten KMU, indem sie Bauherrschaften auf die Förderbeiträge des Baselbieter Energiepakets aufmerksam machen, ist stark spürbar und ein wichtiges Element für den Erfolg. Wie lässt sich der Erfolg messen? Im Endeffekt ist der Erfolg daran zu messen, ob die Ziele, welche bei der Sprechung des Verpflichtungskredits prognostiziert wurden, auch erreicht werden. Der Zwischenstand nach acht Jahren sieht insgesamt sehr gut aus. Die anvisierten Energie- und CO 2 -Reduktionsziele werden erreicht, und auch die regional ausgelösten Investitionsziele, welche für die KMU ein wichtiger Bestandteil sind, können erreicht werden. Laut Jahresbericht 2017 des Gebäudeprogramms des Bundes ist der Kanton Baselland fast überall unter den ersten drei, lässt sich das auch aufs Energiepaket zurückführen? Das Energiepaket mit seiner regelmässigen Kommunikation des kantonalen Förderprogramms hinterlässt nach so vielen Jahren seine positiven Spuren. «AUF DIESER PARTNER- SCHAFT BASIERT DER ERFOLG, DA FÜR DIE KOMMUNIKATION ALLE WICHTIGEN KANÄLE ZUGÄNGLICH GEMACHT WERDEN KONNTEN.» Eine Befragung von Hauseigentümern durch das Büro Interface im Rahmen eines Forschungsprojektes ergab 2016, dass 45 Prozent der Wohneigen tümer das Basel bieter Energiepaket kennen. Somit kann angenommen werden, dass auch das Energiepaket zum guten Erfolg 2017 beigetragen hat. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist, dass alle 2017 zur Auszahlung eingereichten Förderprojekte ausbezahlt wurden, da 2017 nebst dem kantonalen Budget zusätzlich der Bundesbeitrag an das Energiepaket sehr hoch ausgefallen ist. Interview: Daniel Schindler

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