8 | Standpunkt der Wirtschaft ENERGIEPOLITIK 1. Juni 2018 LIGA BASELBIETER STROMKUNDEN – Die geplante Strommarktliberalisierung war Thema am Energie-Event der Liga Baselbieter Stromkunden vom vergangenen 24. Mai in Möhlin. Liberalisierung schafft Wettbewerb Am Energie-Event der Liga Baselbieter Stromkunden plädierte Landrat Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer und Präsident der Liga Baselbieter Stromkunden, grundsätzlich für eine Liberalisierung des Strommarkts: In einem liberalisierten Markt könnten die KMU beim im Strompreis enthaltenen Energiepreis rund 30 Prozent der Kosten einsparen. «Gerade bei knapp nicht markt berechtigten Unternehmen ist das viel Geld», sagte Buser an dem Event, der unter dem Motto «Chancen und Risiken der Strommarktliberalisierung» stand. Der Event fand in Möhlin im Saldome 2 der Schweizer Salinen statt. Marktöffnung mit Augenmass Die Marktöffnung muss gemäss Buser jedoch mit Augenmass umgesetzt werden. «Die Investitionen der Versorgungsunternehmen in erneuer bare Energien dürfen nicht torpediert werden.» Gut aufgestellt sieht sich das Energieversorgungsunternehmen EBL: «Wir haben das Bewusstsein, um die Chancen der Marktöffnung nutzen zu können», sagt der designierte EBL-CEO Tobias Andrist im Rahmen des Events. Neben den Chancen sei die Marktöffnung für die Energieunternehmen aber auch eine Der Energie-Event der Liga Baselbieter Stromkunden fand im Saldome 2 der Schweizer Salinen, einem Unternehmen mit hohem Energiebedarf, statt. Bild: zVg grosse Herausforderung. So steige mit der Liberalisierung etwa die gesamte Komplexität des Systems, so Andrist weiter. «Diese Herausforderungen werden an der Branche nicht spurlos vorbeigehen.» Ein KMU, das aufgrund des hohen Stromverbrauchs bereits von einem freien Marktzugang profitiert, ist die Schweizer Salinen AG. «Durch die Beschaffung des Stroms auf dem freien Markt können wir erhebliche Kosten einsparen», sagte Urs Hofmeier, CEO Schweizer Salinen AG am Energie-Event. Die Strombeschaffung sei jedoch relativ komplex. Ganz klar für eine möglichst baldige vollständige Öffnung des Strommarkts setzt sich Matthias Gysler, Chefökonom beim Bundesamt für Energie (BFE) ein. «Die Marktöffnung ist ein zentrales Element im künftigen Marktdesign. Insbesondere unterstützt sie die Integration der erneuerbaren Energien und somit die Ziele der Energiestrategie 2050», sagte Gysler. Simon Dalhäuser NEWS AUS DEM LANDRAT Der Baselbieter Landrat hat am vergangenen 17. Mai vier KMU-relevante Geschäfte behandelt: 1. Fragestunde: Güterverlad am Basler Rheinhafen: Geplante Verlagerung auf die Schiene [Traktandum Nr. 19] Die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion beurteilt in ihrer Antwort die geplante Verlagerung auf die Schiene sowie die nötigen Schienenkapazitäten als realisierbar. Die Antworten lassen teilweise Interpretationsspielräume offen. Die Wirtschafts kammer bleibt skeptisch. 2. Interpellation: Hohe Referenzwerte als KMU- Killer [Nr. 20] Der Regierungsrat erachtet die Eignungskriterien bei öffentlichen Ausschreibungen nicht als diskriminierend für KMU. Zudem könnten diese Beschwerde einreichen, falls sie mit den Kriterien nicht einverstanden sind. Der Interpellant fordert jedoch, dass die Eignungskriterien im Zweifelsfall im Rahmen des Gesetzes zugunsten der KMU ausgelegt werden sollen. 3. Postulat: ISOS-Zuteilung der Gemeinden in regional oder kommunale Ortsbilder und deren Auswirkung auf die Gemeinden [Nr. 31] Der Landrat hat das Postulat stillschweigend überwiesen. Die Wirtschaftskammer unterstützt das Postulat. 4. Motion: Intensive Nutzung der Hafenareale in Birsfelden und Muttenz [Nr. 41] Der Landrat hat den Vorstoss einstimmig als Postulat überwiesen. Die Abschreibung des Postulats wurde mit 37 zu 35 Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt. Die Wirtschaftskammer sprach sich für eine Entgegennahme und Abschreibung aus. Die Landratssitzung vom 31. Mai fand nach Redaktionsschluss statt. Der Landrat tagt wieder am 14. Juni 2018. ANZEIGE
1. Juni 2018 KMU-ORGANISATIONEN Standpunkt der Wirtschaft | 9 GEWERBE UND INDUSTRIE AESCH Hochaktives Aescher Gewerbe-Netzwerk AM SUISSE NORDWEST – Die Fachverbände der Metallbauer und der Landtechniker firmieren auf regionaler Ebene unter den Begriffen «Metaltec Nordwest» und «Agrotec Nordwest». Namenswechsel ist vollzogen Michael Dreier, Präsident Gewerbe und Industrie Aesch, spricht an der Generalversammlung.Bild: mwb Mit einem neuen Auftritt will Gewerbe & Industrie Aesch seine wirtschaftspolitische Netzwerk- Funktion noch deutlicher und sichtbarer machen. An der Generalversammlung vom vergangenen 24. Mai beim Mitglied «hoffmann automobile» präsentierten PR-Chefin Claudia Schreiber und Präsident Michael Dreier das neue Vereinslogo (unten) und die neue Homepage. Luc Musy, Prüfungsobmann Metallbau, referiert über die Lehrlingswerbung «Metall & Du». Rolf Kettl, Prüfungsexperte Landtechnik, Jakob Gutknecht, ÜK-Präsident, und Hans Schneiter, Delegierter kantonale Dachverbände (von links) hören zu. Bild: mwb Der Name «Gewerbe & Industrie Aesch» bleibt unverändert. Dessen Einbettung in einen Kreis mit fünf Kategorien (Baugewerbe, Detaillisten, Dienstleistungsbetriebe, Industrie und Wirte) soll den Zusammenhalt und das aktive Zusammenwirken der Aescher KMU-Betriebe symbolisieren. Ergänzt wird das Netzwerk durch die IG Aesch, die Vereinigung der Aescher Detaillisten und Ladengeschäfte. Der neue IG- Präsident Beat Fankhauser (Betreiber des «Jackson’s Pub») wurde als neues Vorstandsmitglied des Gewerbevereins gewählt. Mit der Aktion «Mitglieder werben Mitglieder» werden erfolgreich werbende Mitglieder 2019 mit einem Rabatt von 50 Prozent auf dem Jahresbeitrag belohnt. Bis 2020 will der Gewerbe verein 220 Mitglieder zählen. Mit der Aufnahme von 12 neuen Mitgliedern kommt er diesem Ziel ein gutes Stück näher. Er zählt bereits 193 aktive Mitglieder. Mit Blick auf das Jahr 2020, in dem vom 6. bis 8. November die nächste Aescher Gewerbeausstellung (IGeA) stattfinden wird, betonte Dreier, dass auch in Zukunft nur Vereinsmitglieder teilnehmen können. «Ein weiterer Grund, Gewerbe & Industrie Aesch beizutreten!» Landrat Markus Meier, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, gratulierte zum neuen Auftritt und den vielfältigen Netzwerk-Aktivitäten. Marcel W. Buess VERANSTALTUNGSHINWEIS iPunkt-Stammtisch: «Billig» sein ist zu wenig In der Sommersession des Nationalrats wird ein neues Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen beraten. Neben dem Preis soll künftig soziale Nachhaltigkeit eine Rolle spielen. Denn «wirtschaftlich günstig» ist nicht gleichbedeutend mit «billig». Neben dem Preis könnte die Verwaltung so auch das Berufsbildungsangebot von Firmen berücksichtigen. Was heisst das für iPunkt-Firmen, die sich für die berufliche Chancengerechtigkeit von Menschen mit Behinderung einsetzen? Können KMU neu ihr Engagement für Menschen mit Behinderung bei öffentlichen Ausschreibungen in die Waagschale legen? Diese Frage steht im Zentrum des iPunkt-Stammtischs vom Montag, 25. Juni 2018, um 17.30 Uhr im Hotel Schützen, Bahnhofstrasse 19, Rheinfelden. Es diskutieren unter anderem Nationalrätin Daniela Schneeberger sowie Landrat Markus Meier, Stv. Direktor Wirtschaftskammer Baselland. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen gebeten. Weitere Informationen sind im Internet erhältlich. dan impulse.swiss/ipunkt-stammtisch In der Metallbaubranche der Region hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Per 1. Januar 2014 fand der Zusammenschluss der «Metall- Union Baselland-Nordwestschweiz» und der «Metallunion Basel und Umgebung» zum Regionalverband «Metall Nordwestschweiz» statt. An der Herbstversammlung 2017 erfolgte die Anpassung an die schweizerische Marken strategie. Seither firmieren die regionalen Metallbauer und Landtechniker unter dem Namen «AM Suisse Nordwest». An der Generalversammlung vom vergangenen 24. Mai in der Kulturschüre in Blauen konnte Verbandspräsident Peter Meier vermelden, dass der Namenswechsel auf allen Stufen vollzogen sei. Die beiden Fachverbände der Metallbauer und der Landtechniker firmieren nun auf regionaler Ebene unter den Begriffen «Metaltec Nordwest» und «Agrotec Nordwest». ÜK-Standort infrage gestellt Seit 1974 befindet sich das ÜK-Lokal der Metallbauer in der Gewerblichindustriellen Berufsschule Muttenz. Bei der geplanten Zusammenlegung der kantonalen Gewerbeschulen in Muttenz und des Projekts «Polyfeld Muttenz» musste die Verbandsleitung feststellen, dass das ÜK-Lokal völlig ausgeblendet worden sei. Der Verband habe beim Kanton intervenieren müssen. Das ÜK-Lokal befinde sich nun zwar wieder auf «dem Projekt-Radar», doch in welcher Form und an welchem Standort sei völlig offen, berichtete Peter Meier. Abschied von Kaiser und Heiber An der Generalversammlung galt es auch, von zwei langjährigen und SCHREINERMEISTER-VERBAND BASELLAND – Der bereits angelaufene Lehrlingswettbewerb und das geplante Ausbildungszentrum waren die Hauptthemen an der Generalversammlung in Ramlinsburg. Die Schreinerlehrlinge nehmen Platz Walter Leugger, Obmann der überbetrieblichen Kurse, orientierte an der Generalversammlung des Schreinermeister-Verbands Baselland vom vergangenen 23. Mai in Ramlinsburg über den dritten Lehrlingswettbewerb der Schreinermeisterverbände Baselland und Basel-Stadt. Der Wettbewerb findet im Zweijahresrhythmus statt. «Es ist sehr erfreulich, dass sich über 20 Lernende angemeldet haben», sagte Leugger. Der Startschuss sei bereits im vergangenen Herbst erfolgt: Unter dem Motto «Nimm Platz» kreieren und erstellen die Teilnehmenden eine Sitzgelegenheit, wobei diese nicht mehr als 80 Kilogramm wiegen darf. Aus Baselland und Basel-Stadt Die Teilnehmenden arbeiten in Lehrbetrieben aus Baselland und Basel- Stadt und stehen im 2. bis 4. Lehrjahr. Bis am 31. August müssen sie ihre Werkstücke einreichen. Anschliessend wird eine aus den beiden Kantonalsektionen paritätisch zusammengesetzte Jury die Bewertung vornehmen. Die offizielle Prämierung findet an der Basler Bildungsmesse im Oktober dieses Jahres statt. Präsident René Hochuli blickte auf ein intensives Verbandsjahr zurück. Als Dauerthema erwies sich das Projekt eines neuen Ausbildungszentrums. Die diesbezügliche Partnerschaft mit dem Maler- und Gipserunternehmer-Verband Baselland ist auf gutem Weg. Das Vorprojekt ist in Arbeit Allenfalls wird die Trägerschaft um einen dritten Berufsverband erweitert, wobei die dafür notwendigen Beschlüsse noch ausstehen. Gegenwärtig klärt der Architekt den Raumbedarf der teilnehmenden Verbände ab und erstellt ein Vorprojekt. Die Verbandsleitung beschäftigte sich aber auch mit weiteren wichtigen Geschäften wie einer Branchenkonjunkturumfrage, dem GAV Schreinergewerbe oder der branchenspezifischen Lehrabschlussfeier. Turnusgemäss waren dieses Jahr die Gesamterneuerungswahlen der Verbandsleitung traktandiert. Aufgrund seiner Berufung zum Direktor verdienten Mitstreitern Abschied zu nehmen. Roland Kaiser, der Ende vergangenen Jahres pensionierte Leiter der Debrunner Acifer Frenkendorf, unterstützte viele Jahre die Verbandstätigkeit. Stefan Heiber wiederum wirkte in den vergangenen zwölf Jahren als Kursleiter Metallbau und war für die Ausbildung unzähliger Metallbauer verantwortlich. Er hat die Betriebsleitung Metallbau im Erlenhof übernommen. Mit würdigenden Worten und einem Geschenk wurden die beiden gebührend verabschiedet. Marcel W. Buess Präsident René Hochuli (l.) überreicht Landrat Markus Meier, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer und neues Ehrenmitglied des Schreinermeister-Verbands, zu dessen Abschied eine Erinnerungstafel aus Holz. Bild: mwb HEV Schweiz stand der bisherige Sekretär Markus Meier nicht mehr zur Wahl. Er versah dieses Amt seit 1997. In Anerkennung seiner für den Verband sehr verdienstvollen Tätigkeit ernannte ihn die Versammlung zum Ehrenmitglied. Die restlichen bisherigen Vorstandsmitglieder mit Präsident René Hochuli wurden für eine neue dreijährige Amtsperiode bestätigt. Marcel W. Buess
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