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Standpunkt 464, 18.5.2018

Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

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6 | Standpunkt der Wirtschaft HAUS DER WIRTSCHAFT 18. Mai 2018 BUSINESS-CLUB – Peter Heinrich Gilliéron sprach vor rund 70 Gästen im Bad Bubendorf Hotel zum Thema «Der Schweizer Fussball im WM-Jahr». Die Planung sei komplex, sagte der Zentralpräsident des Schweizerischen Fussballverbands (SFV). «Je weniger Offizielle, desto besser» «An erster Stelle steht der Sport, an zweiter Stelle steht der Sport, und an dritter Stelle steht dann der Sport.» Darum müsse der Trainer in alle wichtigen Entscheidungen mit eingebunden werden. Das sagte Peter Heinrich Gilliéron, Zentralpräsident des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) am Mittwochabend, 2. Mai 2018, vor den rund 70 Gästen am Business-Club-Event im Bad Bubendorf Hotel. Gilliéron berichtete über die komplexe Planung im Vorfeld der Fussball-WM in Russland. Dies beginne schon mit den unterschiedlichen Meisterschaftsenden in jenen Ländern, in denen die Schweizer Fussballer tätig sind. Auch die Frage, welches Hotel an welchem Ort am geeignetsten ist, gelte es gut zu prüfen. Entscheidend seien verschiedene Kriterien, darunter die Transferzeiten vom Hotel zum Trainingsplatz und zum Flughafen, vor allem aber auch die Qualität der Trainingsplätze. Enorme Distanzen im WM-Land Für das bevorstehende Turnier hat sich der SVF für ein Hotel in Samara an der Wolga entschieden. «Die Distanzen sind enorm. Aber das kennen wir auch von Brasilien her», sagte Gilliéron. Man müsse die Spieler einfach sehr gut auf diese Situation vorbereiten. Als weitere Kriterien für die Wahl des «Base-Camps» der Nationalmannschaft nannte Gilliéron den Komfort, wobei die Fussballer mit wenig auskommen, wie der SFV- Zentralpräsident sagte. Und auch das Engagement der Direktion in den Hotels, die Kosten sowie Freizeitmöglichkeiten seien zu beachten. Wichtiges Thema: Sicherheit Nicht zuletzt das Thema Sicherheit sei in die Überlegungen miteinzubeziehen. «Wir zweifeln nicht daran, dass die Russen das im Griff haben», sagte Gilliéron und fügte an: «Wir hoffen, dass unsere Mannschaft nicht gar irgendwo in einem Sicherheits-Check aufgehalten wird.» Vorteilhaft sei auch, wenn der Begleittross nicht allzu gross ist, sagte Gilliéron: «Je weniger Offizielle, desto besser.» Entscheidend sei, dass sich die Fussballer voll auf ihre Aufgabe konzentrieren können. Und diese ist klar: Zunächst gilt es, am 17. Juni in Rostow das erste Spiel zu gewinnen. «Das müsste machbar sein, der Gegner ist ja nur Brasilien», sagte Gilliéron mit einem Augenzwinkern. Daniel Schindler JETZT UPGRADE BUCHEN Das Upgrade Networking plus, welches als Zusatz zum Upgrade Networking gebucht werden kann, beinhaltet neben den vielfältigen Netzwerkveranstaltungen des Upgrades Networking (z.B. Tag der Wirtschaft) zusätzlich den Zutritt zum exklusiven Business-Club: Gehobenes Ambiente, spannende Gäste, ein exklusiver Abend. Anmeldung und weitere Informationen unter 061 927 64 64. Peter Heinrich Gilliéron, Zentralpräsident des Schweizerischen Fussballverbands (SFV), referiert im Bad Bubendorf Hotel vor den Gästen des Business-Club. Fotos Schürmann Beim Apéro vor dem Referat bietet sich Gelegenheit zum Networking. Dies nutzen auch alt Nationalrat Christian Miesch (l.) und Patrik Tschanz von Tschanz & Partner (Mitte). Landrat Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, begrüsst die Gäste zum Business-Club. Die rund 70 Wirtschaftskammermitglieder mit dem Upgrade Networking plus applaudieren im Saal des Bad Bubendorf Hotels am Schluss des Referats zum Thema «Der Schweizer Fussball im WM-Jahr». Landrat Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer; Regierungsrätin Sabine Pegoraro; SFV-Zentralpräsident Peter Heinrich Gilliéron; Nationalrätin Sandra Sollberger und Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider (von links).

18. Mai 2018 ABSTIMMUNG Standpunkt der Wirtschaft | 7 VOLLGELD-INITIATIVE NEIN – Die Mitglieder des überparteilichen Komitees beider Basel «Vollgeld-Initiative NEIN» warnen: Noch nie hat irgendein Land seine Geldpolitik derart auf den Kopf gestellt und seine Nationalbank gezwungen, Geld ohne Gegenwert in Umlauf zu bringen. Riskant, teuer, gefährlich und nutzlos STIMMEN AUS DER REGION Thomas de Courten, Nationalrat BL. Markus Meier, Landrat, Präsident HEV BL. «Mit dem Vollgeld-Experiment soll die Kreditvergabe unserer Banken massiv eingeschränkt werden. Das bedeutet höhere Zinsen, Abgaben und Gebühren, denn die Banken müssen höhere Auflagen auf die Kunden überwälzen. Leidtragende wären die Bürger, das Gewerbe und die KMU.» «Vollgeld verteuert und erschwert die Vergabe von Hypothekarkrediten. Dadurch steigen die Wohnkosten – sowohl für die Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer, als auch für die Mieterinnen und Mieter. Ohne günstige Kredite gibt es keinen günstigen Wohnraum.» «Heute gilt der Schweizer Franken als vertrauenswürdige, stabile Währung. Die Vollgeld- Initiative setzt dies aufs Spiel.» Samuel Holzach, Regionaldirektor UBS. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben sich zum überparteilichen Komitee beider Basel «Vollgeld-Initiative NEIN» zusammengeschlossen. Sie setzen sich entschieden gegen die Vollgeld-Initiative ein, über die das Stimmvolk am 10. Juni abstimmt. Das regionale Komitee ist breit aufgestellt. Es wird von der Wirtschaftskammer Baselland, dem Gewerbeverband Basel-Stadt sowie der Handelskammer beider Basel (HKBB) getragen. Die Vollgeld-Initiative macht die Schweiz zum Versuchskaninchen für ein hochriskantes Experiment. Noch nie hat irgendein Land auf der Welt seine Geldpolitik derart auf den Kopf gestellt und seine Nationalbank gezwungen, Geld ohne Gegenwert in Umlauf zu bringen. Es gibt keinen Grund, die Schweiz einem solchen Risiko auszusetzen. Hohe Gebühren, keine Zinsen Heute können Banken mit dem Geld, das ihnen anvertraut wird, arbeiten. Dafür erhalten die Kontoinhaber einen Zins. Das Geld auf den Vollgeld-Konten dürften die Banken nicht anrühren. Trotzdem würden Kosten für Kontoverwaltung und Zahlungsverkehr entstehen. Die Folge wären höhere Gebühren für alle und keine Zinsen mehr auf Vollgeld- Konten. Drohende Kreditklemme Die Initiative verbietet das heutige Buchgeld. Deshalb dürften Banken künftig keine Kredite mehr aus Sichteinlagen, zum Beispiel von Lohnkonten, vergeben, sondern nur noch aus Spargeldern. Doch die heutigen Spargelder würden nicht ausreichen, um die Kreditnachfrage zu befriedigen. Die Folge der Kreditklemme: weniger Investitionen. Die Initiative gibt zwar vor, der Schweizerischen Nationalbank mehr Macht zu geben, in Wahrheit aber wird die SNB durch Vollgeld enorm geschwächt, weil sie jedes Jahr einen hohen Milliardenbetrag an neuem Geld an Staat und Private verschenken soll. Eine unabhängige Geldpolitik würde praktisch verunmöglicht. dan Christoph Buser, Landrat, Direktor Wirtschaftskammer BL. Beat Röthlisberger, BLKB, Leiter Geschäftsbereich Unternehmenskunden. «Die Vollgeld-Initiative wird für KMU teuer. Als Bankkunden müssten sie mit höheren Bankgebühren und Zinskosten rechnen – wenn sie denn überhaupt noch einen Kredit erhalten. Damit wird die Inititiative zur eigentlichen Innovationsbremse. Dies gilt es am 10. Juni zu verhindern.» «Als grösster KMU-Kreditgeber in der Region könnten wir kaum mehr Kredite im geforderten Umfang vergeben. Damit steht ein wesentlicher Bestandteil unseres Leistungsauftrags auf dem Spiel: die Kreditversorgung sicherzustellen, damit die Unternehmen erfolgreich wirtschaften können.» WAS IST VOLLGELD? WIESO KEIN VOLLGELD? WER SAGT NEIN? ÜBERPARTEILICHES KOMITEE BEIDER BASEL «VOLLGELD-INITIATIVE NEIN» Als «Vollgeld» bezeichnen die Initianten Geld, das als gesetzliches Zahlungsmittel gilt, von der Nationalbank ausgegeben und jederzeit zu 100 Prozent garantiert wird. Diese Bedingungen erfüllt heute nur das Bargeld. Damit unterscheidet sich Vollgeld vom elektronischen Buch- oder Giralgeld, das bei einer Kreditvergabe durch eine Geschäftsbank entsteht. Letzteres will die Initiative verbieten. Hingegen soll die Nationalbank künftig auch elektronische Franken ausgeben. Hinter der Initiative steht der Verein Monetäre Modernisierung (MoMo). Dieser ist der Meinung, dass die Schaffung von Buchgeld durch die Banken die Gefahr neuer Blasen und Finanzkrisen vergrössert. Riskant: Kein anderes Land hat jemals mit einem Vollgeld-System experimentiert. Nun soll die Schweiz als Versuchskaninchen missbraucht werden. Teuer: Vollgeld verbietet den Banken, mit dem Geld auf Zahlungskonten zu arbeiten. Das verteuert Finanzdienstleistungen, Hypotheken und Kredite. Die Zeche zahlen Privathaushalte und KMU. Gefährlich: Die Initiative zwingt die Nationalbank, neues Geld ohne Gegenwert in Umlauf zu bringen. Die Nationalbank gerät damit unter enormen politischen Druck. Nutzlos: Vollgeld hätte die Finanzkrise von 2008 nicht verhindert. Seither wurde die Bankenregulierung massiv verschärft. Die Initianten wollen dies wieder abschaffen. Praktisch alle relevanten Verbände und Parteien lehnen die Vollgeld- Initiative ab. In der Region sind dies unter anderem die Wirtschaftskammer Baselland, der Gewerbeverband Basel-Stadt und die HKBB. Auf nationaler Ebene stellen sich folgende Orgnaisationen gegen die Initiative: economiesuisse, Gewerbeverband, Gewerkschaftsbund, Hotelleriesuisse, GastroSuisse, Bankiervereinigung und Swissmem. Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ebenfalls ab (Nationalrat 169 zu 9 Stimmen, Ständerat 42 zu 0 Stimmen). Auch die Nationalbank spricht sich gegen Vollgeld aus. Dies gilt auch für die Parteien BDP, CVP, EDU, EVP, FDP, GLP, Jungfreisinnige, Piratenpartei, SP und SVP. Co-Präsidium: Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer Baselland; Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel; Gabriel Barell, Direktor Gewerbeverband Basel-Stadt. Komiteemitglieder: Adrian Ballmer, e. Regierungsrat BL; Martina Bernasconi, Grossrätin FDP; Peter Bochsler, Grossrat FDP; Thomas de Courten, Nationalrat SVP BL; Markus Dudler, Landrat CVP; Bernhard Fischer, Regionalleiter Firmenkunden Nordschweiz, Credit Suisse; Dr. Sebastian Frehner, Nationalrat SVP BS; Maya Graf, Nationalrätin Grüne BL; Dr. Christian Griss- Elber, Grossrat CVP; Alexander Gröflin; Christophe Haller, Grossrat FDP; Helmut Hersberger, Präsident HEV BS; Paul Hofer, Präsident FDP BL; Samuel Holzach, Regionaldirektor UBS; Sven Inäbnit, Landrat FDP; Claude Janiak, Ständerat SP BL; Beat Jans, Nationalrat SP BS; Dr. David Jenny, Advokat, Grossrat FDP; Urs Kaufmann, Landrat SP; Felix Keller, Landrat CVP/Fraktionspräsident; Heinz Lerf, Landrat FDP; Nadja Lüthi, Präsidentin JCVP Baselland; Markus Meier, Landrat; Franz Meyer; Thomas Müller, CEO Bank CIC; Lorenz Nägelin, Präsident SVP BS; Simon Oberbeck, Landrat CVP; Pascal Ryf, Landrat CVP; Saskia Schenker, Landrätin FDP; Daniel Schenk, Chief Executive Officer vanBaerle Management AG; Daniela Schneeberger, Nationalrätin FDP BL; Andreas Schneider, Präsident Wirtschaftskammer BL; Elisabeth Schneider- Schneiter, Nationalrätin CVP BL; Marcel Schweizer, Präsident Gewerbeverband Basel-Stadt; Balz Stückelberger, Landrat FDP; Dominik Straumann, Landrat SVP, Fraktionspräsident; Joël Thüring, Grossrat SVP u. Grossratspräsident 2017/18; Luca Urgese, Präsident FDP BS; Aeneas Wanner, Grossrat Grünliberale; Paul Wenger, Landrat SVP.

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