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Standpunkt 452, 6.10. 2017

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Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

Kompetenz und

Kompetenz und Partnerschaft für Unternehmer Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Altmarktstrasse 96 Tel. 061 927 64 64 info@kmu.org 4410 Liestal Fax 061 927 65 50 www.kmu.org Die erste Adresse für die Wirtschaft

HAUS DER WIRTSCHAFT BL 9 Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 6. Oktober 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung OBERRHEINRAT – Die Kommission Wirtschaft-Arbeitsmarkt des Oberrheinrats diskutierte im Tagungszentrum im Haus der Wirtschaft Fragen rund um die vorübergehende Dienstleistungserbringung im Nachbarland. Dreiländertreffen im Haus der Wirtschaft Die Kommission Wirtschaft-Arbeitsmarkt des Oberrheinrats unter dem Vorsitz des Baselbieter Landrats Peter Brodbeck traf sich am vergangenen 25. September im Haus der Wirtschaft. FOTO GFELLER Unter dem Vorsitz des Baselbieter Landrats Peter Brodbeck tagte am vergangenen 25. September die Kommission Wirtschaft-Arbeitsmarkt des Oberrheinrats im Haus der Wirtschaft. Hauptthema der Sitzung war die grenzüberschreitende Dienstleistungsfreiheit, konkret die Entsendung für vorübergehende Tätigkeiten im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz. Die Vertreterinnen und Vertreter der drei Länder am Oberrhein diskutierten Fragen rund um die vorübergehende Dienstleistungserbringung im Nachbarland: Welche Bestimmungen und welches Verfahren muss beispielsweise ein Schreiner aus der Schweiz beachten, wenn er in Deutschland eine Küche einbauen will? Wie sehen demgegenüber die Abläufe und vorzulegenden Dokumente für ausländische Unternehmen in Frankreich oder der Schweiz aus? Treff der politisch Gewählten Der deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinrat ist die Versammlung der politisch Gewählten der Oberrheinregion, um die grenzüberschreitende Information und politische Absprache am Oberrhein zu verbessern. Dessen Kommission Wirt­ schaft-Arbeitsmarkt befasst sich mit der Zielsetzung, dem Erfolg und den Schwierigkeiten des Europäischen Binnenmarkts. Auf Einladung des diesjährigen Präsidenten, Landrat Peter Brodbeck, fand die jüngste Kommissionssitzung im Haus der Wirtschaft in Liestal statt. Dies sehr zur Freude der Wirtschaftskammer Baselland. Einblicke in die Praxis Die für das traktandierte Thema notwendigen Einblicke in die Praxis wurde den Kommissionsmitgliedern durch Dr. Brigitte Pertschy, EU-Beraterin der Handwerkskammer Freiburg, Philippe Sold, Chef de Pôle Travail, Direccte Grand-Est (Arbeitsinspektorat) sowie durch Sascha Haltinner und Landrat Markus Meier, Co-Präsidenten Arbeitsmarktkontrolle für das Baugewerbe AMKB, vermittelt. Die Erläuterungen zeigten, dass jedes der drei Länder spezifische Eigenheiten kennt, damit Sozialversicherungs- und Lohndumping keine Chance haben und sowohl für inländische, als auch für ausländische Unternehmen gleich lange Wettbewerbsspiesse gelten. Beispielsweise unterscheiden sich die Voranzeigefristen für die inzwischen überall elektronisch zu erfassenden Entsendemeldungen: Während in der Schweiz eine Frist von acht Tagen beachtet werden muss, kennen weder Frankreich noch Deutschland eine solche Frist. Demgegenüber führte Dr. Pertschy einen Vorteil des schweizerischen Systems ins Feld, da hier die im Internet abrufbaren Informationen betreffend Mindestlöhne und Lohnzuschläge weitaus umfassender seien als diejenigen in Frankreich. Gemäss Landrat Markus Meier komme hinzu, dass sich die Betroffenheit der einzelnen Länder unterschiedlich präsentiere. Während für Schweizer KMU die Dienstleistungserbringung in den Nachbarländern aufgrund der herrschenden Kosten- und Lohnstrukturen kaum eine Rolle spiele, seien Entsendungen in die Schweiz mit ihrem höheren Preisniveau mit einem beträchtlichen Volumen an der Tagesordnung. Administrativer Mehraufwand Für alle Anwesenden war klar, dass die Dienstleistungserbringung im benachbarten Ausland zwangsläufig administrativen Mehraufwand für die KMU mit sich bringt. Dieser Umstand basiert nicht zuletzt auf der Tatsache, dass trotz europäischem Binnenmarkt und Europäischer Union nach wie vor nationale Gesetzgebungen berücksichtigt werden müssen. Trotzdem brauche es zur weiteren Stärkung der Wirtschaftsregion Oberrhein Lösungsvorschläge zur Vereinheitlichung und Vereinfachung der drei unterschiedlichen Systeme, so die einhellige Meinung. Zur Sicherstellung eines zweckmässigen Infor­ TEILNEHMERVERZEICHNIS • Célestin Berthelot, stagiaire (F) • Peter Brodbeck, Landrat BL, Präsident Kommission Wirtschaft- Arbeitsmarkt des Oberrheinrats (CH) • Marion Dammann, Landrätin Landkreis Lörrach (D) • Michael Gerner, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Wettbewerbshemmnisse der Oberrheinkonferenz (D) • Josha Frey, Mitglied des Landtags Baden-Württemberg, Präsident des Oberrheinrats (D) • Sascha Haltinner, Leiter Vollzug Gesamtarbeitsverträge Gewerkschaft Unia Nordwestschweiz, Co-Präsident Arbeitsmarktkontrolle für das Baugewerbe AMKB (CH) • Theo Kautzmann, Beauftragter der Stadt Landau (D) • Francis Kleitz, Conseiller régional du Grand-Est (F) mationsaustauschs unterhalten die drei Länder mit dem Grenzüberschreitenden Beratungsnetz Trans InfoNet ein gegenseitiges Beratungsnetz, bestehend aus den Handwerkskammern Karlsruhe, Freiburg, der Pfalz, der Chambre de Métiers d’Alsace und der Wirtschaftskammer Baselland. Barbara Gfeller • Markus Meier, Landrat BL, Stv. Direktor Wirtschaftskammer BL, Co- Präsident Arbeitsmarktkontrolle für das Baugewerbe AMKB (CH) • Christian Moesch, Grossrat Basel- Stadt (CH) • Dr. Brigitte Pertschy, EU-Beraterin, Handwerkskammer Freiburg (D) • Barbara Schleicher-Rothmund, Vizepräsidentin des Landtags Rheinland-Pfalz (D) • Pascale Schmidiger, Conseillère municipale du St. Louis, Vice- Présidente du Conseil Départe mental du Haut-Rhin (F) • Alexander Schoch, Mitglied des Landtags Baden-Württemberg (D) • Philippe Sold, Chef de Pôle Travail, Direccte Grand-Est (F) • Christèle Willer, Conseillère régionale du Grand-Est (F) «FIT IN DIE LEHRE» – Die Erziehungsberechtigten spielen bei der Berufswahl eine entscheidende Rolle – deswegen werden auch sie im Rahmen von Schulbesuchen von Urs Berger umfassend über die duale Bildung informiert. «Zuerst prüfen, dann entscheiden», gilt auch für Eltern «Zuerst prüfen, dann entscheiden.» Dieser wichtige Grundsatz ist bei der der Berufswahl eine entscheidende Basis, sagt Urs Berger, Stv. Direktor und Leiter Berufsbildung der Wirtschaftskammer Baselland. Dass es wichtig ist, dass Jugendliche ihre berufliche Laufbahn nicht ohne umfassende Informationen in Angriff nehmen sollten, diese Botschaft übermittelte Berger den Erziehungsberechtigten am Elternabend der Sekundarschule Sissach vom vergangenen 28. August. Rund 190 Eltern von Schülerinnen und Schülern der 7. bis 9. Klassen aller Sekundarschul-Niveaus nahmen am Orientierungsabend teil. «Eltern spielen bei der Laufbahnplanung ihrer Kinder oftmals eine grosse Rolle. Sie haben Erfahrung in der Arbeitswelt, sei es als Arbeitnehmende oder auch als Arbeitgebende, welche sie den Jugendlichen weitergeben», sagt Urs Berger. Darum sei es wichtig, dass sie über das Angebot an Ausbildungswegen informiert seien. Die Qual der Wahl Die Wahl eines Berufs ist für viele Schülerinnen und Schüler nicht einfach. Rund 220 Berufe stehen laut dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI, 2017) im Rahmen der beruflichen Grundbildung zur Wahl. Hinzu kommt ein grosses Angebot an weiterführenden Schulen. Tipps aus der Praxis Im Rahmen des Projekts «Fit in die Lehre» der Wirtschaftskammer werden Schulklassen, Berufswahlwochen oder Elternabende besucht. Vor Ort ist jeweils ein Expertenteam aus der KMU-Wirtschaft, meist begleitet von einer lernenden Person. Die Teilnehmenden erhalten so direkt aus der Praxis Tipps zur Berufswahl, zum Bewerben und zu den Anforderungen der Wirtschaft. «Mir ist es wichtig, den Teilnehmenden an solchen Anlässen die ganze Palette an Ausbildungen aufzuzeigen. Jede Schülerin und jeder Schüler sollte prüfen, ob eher die Ausbildung im dualen Berufsbildungssystem oder der schulische Weg besser passt – und dann eine Entscheidung fällen», so Berger. Dazu gehöre auch das Wissen, was alles möglich ist. «Ich rate den Teilnehmenden jeweils Schnupperlehren zu machen und verschiedene Berufe kennenzulernen, um Alternativen bei der Berufswahl zu haben.» Wichtige Neuerungen Die Eltern erfahren bei diesen Anlässen auch, wie das schweizerische Berufsbildungssystem aufgebaut ist und welche Neuerungen des Bildungssystems seit ihrer eigenen Ausbildung vonstatten gingen. Dazu gehören auch Informationen zu den jetzigen Möglichkeiten nach einer dualen Berufsbildung, wie der Zugang zu den Fachhochschulen mit einer Berufsmaturität oder über den gymnasialen Weg. «Gerade auch wegen solcher Neuerungen, sind die Besuche an den Elternabenden sehr wertvoll», sagt Urs Berger. Weitere Informationen zu «Fit in die Lehre» sind im Internet erhältlich (Adresse siehe unten). Magdalena Mäder LINKS www.fitindielehre.org

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