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Standpunkt 451, 22.9.2017

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Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

HAUS DER WIRTSCHAFT BL 9

HAUS DER WIRTSCHAFT BL 9 Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 22. September 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung KONJUNKTUR BAK Basel und Nationalbank sehen Wirtschaft auf Erholungskurs. Wirtschaft gibt Gas Die Konjunkturforscher der BAK Basel rechnen mit einer kräftigen Beschleunigung der Schweizer Wirtschaft. Und auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht die Wirtschaft auf moderatem Erholungskurs. Trotzdem haben BAK Basel und SNB ihre Wachstumsprognosen für das laufende Jahr gesenkt. Ausgebremst durch das schwache erste Halbjahr, sei 2017 nur ein BIP-Anstieg von 1,0 Prozent möglich, teilte BAK Basel mit. Im Juni waren die Ökonomen der BAK Basel noch von einem Wachstum von 1,4 Prozent ausgegangen. Die Nationalbank senkte wegen der tiefen BIP- Werte der Vorquartale die Wachstumsprognose für die Schweizer Wirtschaft ebenfalls auf 1,0 Prozent. Im Juni rechnete sie noch mit rund 1,5 Prozent. Damit zeigen sich die beiden Konjunkturexperten pessimistischer als andere Auguren. Die Konjunkturforscher des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) und die Ökonomen der UBS prognostizieren ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent im laufenden Jahr. Deutlich höher liegen die Prognosen von Economiesuisse (+1,7 Prozent) und der Westschweizer Konjunkturforscher der Créa (+1,7 Prozent). Sehr zuversichtlich für 2018 Die aktuelle Entwicklung stimmt die Ökonomen von BAK Basel aber für 2018 sehr zuversichtlich: Neu rechnen sie mit einem BIP-Wachstum von 2,3 Prozent statt – wie noch im Juni – von 1,8 Prozent. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen hätten sich seit Jahresbeginn deutlich aufgehellt, schreibt BAK Basel. Angesichts der guten Stimmung unter den Schweizer Wirtschaftsakteuren und dem Aufwärtstrend in der Industrie sei mit einer wieder anziehenden Binnenkonjunktur zu rechnen. Zudem gewinne die Weltwirtschaft zunehmend an Fahrt. Insbesondere die Eurozone, der wichtigste Schweizer Handelspartner, befinde sich auf einem robusten Wachstumskurs. Zusätzlich dürfte sich die jüngste Abwertung des Frankens gegenüber dem Euro stützend auf den Schweizer Exportsektor und die Investitionstätigkeit der Unternehmen auswirken. sda/ra KMU BUSINESS-TREFF – Marcel Schmidlin und Marco Zuberbühler von Creditreform Egeli haben im Haus der Wirtschaft über zu spät oder gar nicht bezahlte Rechnung gesprochen. Zahlungsmuffel und Zechpreller In einem Unternehmen kommt es immer wieder vor, dass Kunden oder Geschäftspartner ihre Rechnungen nicht rechtzeitig oder gar überhaupt nicht bezahlen. Es kann sogar zu Fällen von Betrug kommen. Wie geht man damit am besten um? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, haben Credit reform Egeli mit den zwei Experten Marcel Schmidlin und Marco Zuberbühler sowie die Wirtschaftskammer Baselland am vergangenen Mittwoch, 6. September, zum KMU Business-Treff eingeladen. Marcel Schmidlin präsentierte den Zuhörern verschiedene Betrugsfälle. Weit verbreitet seien diese bei Käufen in Internetshops: Die Ware ist schnell bestellt, doch die Rechnung wird auch auf mehrmalige Mahnung hin nicht beglichen. Weniger Checkbetrügereien Nicht mehr so häufig sei heutzutage der Checkbetrug. Da Checks nur noch sehr selten verwendet werden, weckten diese bei Verkäufern und Händlern sowieso schon Misstrauen oder würden erst gar nicht akzeptiert. Im Umgang mit Rechtsberatern müsse man sich in Acht nehmen. «Der Begriff Rechtsberater ist nicht geschützt, jeder darf sich so nennen», sagte Schmidlin. Deshalb könnten sich auch Laien als Rechtsberater ausgeben und so Klienten ergattern, denen sie für nutzlose Beratungen das Geld aus der Tasche zögen. Ein wenig weiter verbreitet sei die Benutzung falscher Betreibungsregister auszüge. Da das Amt nicht überprüfen muss, ob die Person tatsächlich an dem genannten Ort ihren Wohnsitz hat, gelangen Betrüger so ohne Probleme an ein scheinbar leeres Dokument, das ihnen eine lupenreine Weste attestiert. Für Vermieter von Liegenschaften sei es wichtig, den Betreibungsregisterauszug genau Marcel Schmidlin (rechts) und Marco Zuberbühler beantworten die Fragen aus dem Publikum. zu prüfen und sich allenfalls vom Einwohneramt den Wohnsitz bestätigen zu lassen. Generell sei es gerade bei grösseren Beträgen wichtig, die Bonität des potenziellen Debitors genau zu überprüfen. Da dies oftmals nicht geschieht, mussten im vergangenen Jahr beinahe drei Millionen Zahlungsbefehle aufgrund von Betreibungsbegehren ausgestellt werden. Oftmals führen diese aber zu nichts. Gerade in der Anfangsphase eines Unternehmens ist dies extrem schädlich. So ist die Konkursrate zwei bis fünf Jahre nach der Gründung am höchsten. Besonders zu denken gibt die Tatsache, dass die Konkursverluste der vergangenen fünf Jahre eine Summe von insgesamt 11 Milliarden Franken ergeben. Dies entspricht einem Sechstel der jährlich eingenommenen Bundessteuern. FOTO SCHRAGO Viel zu nett mit den Schuldnern Der zweite Referent, Marco Zuberbühler, stellte als erstes klar, dass er mit dem berühmten Fussballer in keiner Weise verwandt sei, was zu einigen Lachern im Publikum führte. Er präsentierte verschiedene Massnahmen im Debitorenmanagement, welche dazu dienen, das Restrisiko für Debitorenverluste in einem kalkulierbaren Rahmen zu halten. Schweizer seien grundsätzlich viel zu nett mit ihren Schuldnern und gäben diesen viel zu lange Zahlungsfristen. Das führe dazu, dass die Liquidität der Unternehmung leide. Dasselbe gelte für das Mahnwesen, welches man möglichst straff führen sollte. Zum Schluss wurde den Zuhörern noch einmal das ganze Prozedere der Betreibung vor Augen geführt. Gerade für kleinere Unternehmen sei es eine gute Idee, das Inkassowesen an Fachkräfte outzusourcen, da dieses schlicht nicht zu den unternehmerischen Kernkompetenzen gehöre. Nach der Präsentation konnten die Gäste Fragen an die Referenten richten. Beim Apéro riche tauschten sie persönliche Erfahrungen aus und knüpften Kontakte. Patrik Krähenbühl WORLDSKILLS Der IT-Netzwerksysteme-Administrator Pascal Mathis aus Pfeffingen und der Carrossier Spengler Heiko Zumbrunn aus Wittinsburg nehmen an den Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi teil. Zwei Baselbieter gehen an die WorldSkills in Abu Dhabi Vom kommenden 14. bis 19. Oktober finden in Abu Dhabi, der Hauptstadt des Emirats Abu Dhabi und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die 44. Berufs-Weltmeisterschaften, die WorldSkills, statt. Mit dabei sind mit Pascal Mathis aus Pfeffingen und Heiko Zumbrunn aus Wittinsburg zwei Berufsleute aus dem Basel biet. Pascal Mathis hat eine Lehre als IT Netzwerksysteme Administrator abgeschlossen. Er ist bei der Coop Genossenschaft Basel tätig. Heiko Zumbrunn wurde im vergangenen Oktober Schweizer Meister bei den Carrossiers Spengelerei. Er arbeitet bei der Zumbrunn AG in Sissach. Wie SwissSkills mitteilt, nehmen mehr als 1200 junge Berufsleute aus 51 Berufen und 77 Nationen an den Berufsweltmeisterschaften teil. Die Schweizer Delegation umfasst elf Frauen und 26 Männer. Pascal Mathis (links), IT Netzwerksysteme Administration, Coop Genossenschaft Basel, und Experte Danny Meier, tpc switzerland ag. Jede und jeder Teilnehmende wird von einem Experten oder einer Expertin begleitet. Im Falle von Pascal Mathis ist dies Danny Meier von der tpc switzerland ag. Bei Heiko Zumbrunn sorgt Diana Schlup, Leiterin Technik beim Schweizerischen Carrosserieverband VSCI, für fachliche Unterstützung. SwissSkills organisiert Zur Vorbereitung organisiert Swiss- Skills offizielle Vorbereitungs- Wochenenden. Die 37 Kandidatinnen und Kandidaten werden dort an die Wettkämpfe herangeführt und zu einem Schweizer Team formiert. Während dieser Zeit stehen den Kandidaten drei Teamleader zur Verfügung, welche die Kandidaten unter anderem mental auf die Herausforderungen vorbereiten. Die Mitglieder des SwissSkill-Teams werden in Abu Dhabi auch Interviews vor der TV-Kamera und dem Radio-Mikrofon geben und Fragen der Medienleute beantworten müssen. Die Schweizer Berufs- Nationalmannschaft hat sich deshalb bereits am vergangenen 4. März zu einem Medientraining in Dagmersellen LU getroffen. Mittlerweile sind auch die mehr Heiko Zumbrunn, Carrossier Spenglerei, Carrosserie Zumbrunn AG, und Expertin Diana Schlup, VSCI. als zwölf Tonnen Material – von der Maurerkelle über den Malerpinsel, bis zur Isolierzange oder dem Innenmicrometer – verladen, damit am kommenden 19. Oktober in Abu Dhabi alles bereitsteht. Reto Anklin

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