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Standpunkt 449, 11.8.2017

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Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

BERUFSBILDUNG Haus der

BERUFSBILDUNG Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 11. August 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung BL 5 KMU LAUFENTAL Lehrabgängerinnen und -abgänger im «alte Schlachthuus» geehrt. Schweizer Meister gratuliert Maurice Häner aus Nunningen, Schweizer Meister der Landmaschinenmechaniker, hält die Festrede.FOTO MWB Die Festrede an der diesjährigen Gratulationsfeier für die Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger des Laufentals und des Schwarzbubenlands hielt Maurice Häner aus Nunningen, seines Zeichens Schweizer Meister der Landmaschinenmechaniker. In einer frei vorgetragenen Rede berichtete der erfolgreiche junge Berufsmann von seiner vierjährigen Lehre, die er vor zwei Jahren in Bretzwil bei der Firma «Gyr Traktoren und Landmaschinen-Service» als Landmaschinen- und Baumaschinenmechaniker EFZ im Rang abgeschlossen hatte. Es sei eine strenge Zeit gewesen, sagte Häner trocken. Aufgrund seines tollen Lehrabschlusses sei er gefragt worden, ob er an der Schweizermeisterschaft seiner Branche teilnehmen wolle. «Ich habe nicht einmal gewusst, dass es eine solche Meisterschaft gibt.» Nun, da er ja nichts zu verlieren gehabt hätte, habe er sich «halt angemeldet». Entsprechend unbefangen habe er dann an den Swiss Skills 2015 teilgenommen und das Beste gegeben. Für ihn völlig unerwartet sei er schliesslich Schweizer Meister geworden. Dabei verschwieg Häner bescheiden, dass er mit 317 von möglichen 320 Punkten das absolute Spitzenresultat aller Berufsmeister erzielt hatte. Superapéro im Bundeshaus Ende November 2016 durfte Maurice Häner dann an den Euroskills in Göteborg teilnehmen. Das sei für ihn ein sehr beeindruckender Event gewesen. «Mehr als 3000 Wettkämpfer aus allen Berufen haben mitgemacht. Es war wie eine kleine Olympiade», berichtete Häner. Von insgesamt acht Teilnehmern aus der Landmaschinenbranche sei er immerhin Vierter geworden. Einen besonders nachhaltigen Eindruck machte ihm der Empfang aller Schweizer Meister und Teilnehmer der Euroskills im Bundeshaus. «Es hat einen Superapéro gegeben. Da müsst Ihr unbedingt teilnehmen», schloss er seine humorvolle und auf erfrischend natürliche Art vorgetragene Festrede. Prominente Gratulanten Vor dem meisterlichen Auftritt von Maurice Häner richteten Urs Berger und der Solothurner Bildungsdirektor, Regierungsrat Dr. Remo Ankli, einige Worte an die jungen Berufsleute, ihre stolzen Eltern und die anwesenden Lehrmeister. Beide betonten die Bedeutung des dualen Berufsbildungssystems. Berger wies auf das wichtige Engagement der Lehrbetriebe hin. Und Ankli rief die jungen Berufsleute auf, niemals zu vergessen, woher sie kommen und wer sie während der sicher anstrengenden Lehrzeit unterstützend begleitet habe. Schliesslich wurden die erfolgreichen Lehrabsolventinnen und -absolventen auf die Bühne des «alte Schlacht huus» gerufen, wo sie die persönlichen Gratulationen von der Baselbieter Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro, vom Solothurner Regierungsrat Remo Ankli, von Roman Baumann und Martin Vogel, den Vertretern des Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverbands, und von Thomas Disler, Ausbildungsverantwortlicher des Gewerbevereins KMU Laufental, entgegennehmen durften. Marcel W. Buess KMU LEHRBETRIEBSVERBUND – Die 14 neuen Lernenden der KMU Lehrbetriebsverbund AG trafen sich am vergangenen 2. August in der Waldhütte in Zunzgen zum Einführungstag. Gemeinsamer erster Lehrtag Dass die Lehre aus Höhen und Tiefen bestehen kann, spürten die 14 neuen Lernenden der KMU Lehrbetriebsverbund AG – dem bisherigen KMU-Lehrbetriebsverbund Baselland und Umgebung – bereits beim steilen Aufstieg zur Waldhütte in Zunzgen. Die Jugendlichen trafen sich dort am vergangenen 2. August zum Einführungstag, den die Geschäftsstelle des Lehrbetriebsverbunds jeweils am ersten Ausbildungstag organisiert. Bei einer spielerischen Kennenlernübung knüpften die angehenden Berufsleute untereinander die ersten Kontakte. Danach erhielten sie Informationen zu allfälligen Krankmeldungen, zum Führen der Lern- und Leistungsdokumentation sowie zum Verhalten gegenüber Berufsbildnern und Mitarbeitenden im Betrieb. Gemeinsam gehts schneller Beim Mittagessen am Grillbuffet konnten sich die Jugendlichen stärken. Wie wichtig Teamarbeit und Kommunikation sind, zeigte ihnen das gemeinsame Laufen auf Holzskiern. Nur durch Absprache untereinander kamen sie innert kürzestmöglicher Zeit am Ziel an. In einer weiteren Gruppenarbeit diskutierten die Lernenden über ihre Hoffnungen, Ängste und Ziele hinsichtlich ihrer anstehenden Lehrzeit. Anhand von Symbolen und Zeichnungen brachten sie diese auf eine Leinwand und präsentierten sie am Tagesende. Mit neuen Eindrücken und Bekanntschaften machten sich die Lernenden auf den Weg hinunter ins Tal. Gewappnet mit vielen Informationen starteten sie am darauffolgenden Tag ihre Berufslehre in den Ausbildungsbetrieben. Corinne Champion In einer Gruppenarbeit halten die neuen Lernenden ihre Erwartungen an die Lehre auf Bildern fest. FAMILIENFREUNDLICHKEIT IN KMU – Viele familienfreundliche Bestimmungen sind beim Wohnheim TANGRAM so selbstverständlich, dass man sie bisher gar nicht besonders kommuniziert hat. Familienfreundlichkeit war immer schon hoch Vor zehn Jahren eröffnete der Verein Wohnen für Körperbehinderte in Bubendorf das Wohnheim TANGRAM. Die Institution besteht aus vier Wohneinheiten. Aktuell leben dort 24 Bewohnerinnen und Bewohner zwischen 18 und 66 Jahren. Ihre schweren körperlichen und neurologischen Einschränkungen erfordern eine intensive Betreuung. Für diese anspruchsvolle Aufgabe stehen 80 Mitarbeitende zur Verfügung, die sich 48 Vollzeitstellen teilen. Der Mitarbeiterstab besteht zu 75 Prozent aus weiblichen Fachkräften (Fachfrauen Gesundheit EFZ und Fachleute Betreuung EFZ, Pflegefachfrauen HF oder Sozial pädagoginnen). Sechs Auszubildende Zum Mitarbeiterstab gehören auch sechs Auszubildende. Vier Mitarbeitende absolvieren die Grundausbildung «Fachmann/frau Betreuung EFZ» und zwei Mitarbeitende absolvieren die höhere Fachausbildung im Bereich Sozialpädagogik. Seit der Eröffnung wird das Wohnheim von Clemens Moser geleitet. Neben der Ausbildung als klinischer Heilpädagoge verfügt Moser auch über das eidgenössische Heimleiter- Diplom. Ein soziales Arbeitsklima und die strikte Gleichstellung von Mann und Frau lägen in der Natur Das gemeinsame Laufen auf Holzskiern zeigt, wie wichtig Teamarbeit ist. Soziales Arbeitsklima und strikte Gleichstellung von Mann und Frau lägen in der Natur seiner Institution, sagt Clemens Moser, Leiter des Wohnheims TANGRAM. FOTO MWB seiner Institution und diese habe eigentlich schon vor der Teilnahme am Projekt eine hohe Familienfreundlichkeit aufgewiesen, betont Clemens Moser. Vieles sei selbstverständlich, deshalb habe man es bislang nur nicht besonders kommuniziert. Deshalb empfiehlt die Fachstelle UND in ihrem Abschlussbericht, dass die Familienfreundlichkeit und die Gleichstellung von Frau und Mann zum Beispiel auf der Internet seite, im Leitbild, in Stellenbeschreibungen, im Personalreglement und auch FOTOS HEER Die neuen Lernenden des KMU Lehrbetriebsverbunds präsentieren die gemeinsam geschaffenen Bilder. im jährlichen Geschäftsbericht ausdrücklich betont werden sollen. Auch sollen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Gleichstellung in den Mitarbeitergesprächen aktiv mit zwei bis drei Fragen thematisiert werden. Diese Empfehlungen wurden bereits weitgehend umgesetzt und haben auch schon positive Reaktionen ausgelöst. Das Wohnheim ist täglich in Betrieb und die meisten seiner Bewohnerinnen und Bewohner benötigen eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Dementsprechend hoch ist der Anteil von Teilzeitjobs. 70 der insgesamt 80 Mitarbeitenden arbeiten in einem 30- bis 90-Prozent-Pensum. Mitbestimmung bei Dienstplänen Die meisten Mitarbeitenden arbeiten nach Dienstplänen, die sich nach den Bedürfnissen der Bewohner richten, was auch Nachtwachen einschliesst. Bei der Gestaltung der Dienstpläne haben die Mitarbeitenden ein Mitbestimmungsrecht. Zudem können einzelne Arbeitseinsätze oder Schichten abgetauscht werden. Die Arbeitszeit beträgt für alle 42 Stunden pro Woche (Vollzeitpensum). Alle Mitarbeitenden haben 25 Ferientage, ab dem 55. Altersjahr sind es 30 Tage. Hinzu kommen elf bezahlte Feiertage pro Jahr. Im Falle von dringlichen Betreuungsaufgaben im engsten Familienkreis kann ein bezahlter Pflegeurlaub von 3 Tagen pro Ereignis beansprucht werden. Der Mutterschaftsurlaub wird während 14 Wochen bei vollem Lohn gewährt. Im Weiteren gewährt das Wohnheim TANGRAM einen bezahlten Vaterschaftsurlaub von drei Tagen. Marcel W. Buess LINK www.wkb-basel.ch/tangram www.familienfreundliche-kmu.bl.ch

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