BL 4 WEITERBILDUNG 19. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie «ICH MACHE MICH SELBSTÄNDIG» – Die Wirtschaftskammer Baselland und der Business Parc Reinach zeigen am kommenden 7. Juni im Haus der Wirtschaft in Liestal, welche Chancen und Herausforderungen eine Firmengründung mit sich bringt. Gut gecoacht ist die halbe Miete Haben auch Sie eine zündende Geschäftsidee, wissen aber nicht, ob und wie Sie diese umsetzen sollen? Oder steht Ihr Geschäftsmodell bereits, und Sie sind auch innerlich bereit, eine Firma zu gründen; doch Sie fühlen sich dabei noch etwas unsicher? Dann sind Sie genau richtig an der Informationsveranstaltung «Ich mache mich selbständig» vom Business Parc und von der Wirtschaftskammer Baselland. Am kommenden 7. Juni zeigt der Business Parc zusammen mit der Wirtschaftskammer Baselland in Liestal die Möglichkeiten und Herausforderungen auf, die eine Firmengründung mit sich bringen. Die Teilnahme an der öffentlichen Veranstaltung ist kostenlos, allerdings ist eine Anmeldung nötig (siehe untenstehendes Inserat). Jungunternehmer erzählen Am Podium erzählen drei Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer von ihren Erfahrungen beim Schritt in die Selbständigkeit – und wie sie dabei professionell unterstützt wurden. Sie schildern, was es alles für diesen grossen Schritt braucht. Sie plaudern aus dem Nähkästchen, beantworten Fragen und geben wertvolle Anregungen und Tipps. Auf dem Podium anwesend sind Clara Fenster. Die innovativen Ganz glasflügel sollen von Reinach aus zuerst die Schweiz und dann die Welt erobern. Sie werden im Berner Jura produziert und vom Business Parc Reinach aus vermarktet. Der Geschäftsführer Philippe Boudot schätzt den Standort seiner Firma unter anderem dank der günstigen Lage mit guter Verkehrsanbindung. Ihm gefallen auch die Services, die das Gründerzentrum seinen Mitgliedern zur Verfügung stellt und das viele Know-how, auf das er dort zugreifen kann. Ein anderes Beispiel ist Nico Guarrera. Er verkauft jeden Donnerstag in seinem Foodtruck sizilianische Speisen. Frisch zubereitet gehen die Aranchini und Cannoli weg wie «warme Weggli». Der Business Parc bietet ihm eine kostenlose Standfläche vor dem Gebäude und hat ihn beim Schritt in die Selbständigkeit begleitet. «Mein Coach drückte mir eine Businessplanvorlage in die Hand. Damit brachte ich mein Konzept, das ich im Kopf hatte, strukturiert zu Papier», erklärt der Jungunternehmer. Landrat Markus Meier, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland, informiert am Anlass über das KMU Sorglos-Paket der Wirtschaftskammer. Während seiner festen Laufzeit von zwei Jahren bietet das Paket zahlreiche konkrete Unterstützungen. Nebst Mustervorlagen für die gängigsten Zu den Referenten gehört auch Landrat Markus Meier, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland. Geschäftskorrespondenzen erhalten Jungunternehmen wertvolle Unterstützung, beispielsweise betreffend die Gestaltung des eigenen Firmenlogos und des Webauftritts sowie die ersten Werbemassnahmen. Als gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Start-ups bietet der Business Parc eine kostenlose Erstberatung vor der Gründung an. Mit einem durchdachten Business- und Finanzplan erfolgt der Start besser vorbereitet. Jährlich führt das Gründerzentrum mehr als 100 Erstgespräche durch und hilft bei der Erarbeitung von rund 50 Businessplänen. Zudem erhalten Jungunternehmen nach der Gründung Unterstützung bei Administration, Standortbestimmung, Kundenakquisition und anderem FOTO ZVG/ARCHIV mehr. Weiter erleichtern umfassende Leistungen wie der Telefon- und Postdienst, preiswerte Geschäftsräume mit umfassender Infrastruktur sowie ein tragfähiges Netzwerk den Schritt in die Selbständigkeit. Dank der professionellen Begleitung vor und nach der Firmengründung ist die Erfolgsquote der Mitglieder äusserst hoch. Kathrin Cuomo-Sachsse ANZEIGE
BERUFSBILDUNG Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 19. Mai 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung BL 5 BERUFSSCHAU 2017 140 Aussteller – 17 Prozent mehr Ausstellungsfläche als vor vier Jahren Berufsschau mit neuen Rekorden Die Berufsschau, die vom 25. bis 29. Oktober 2017 in Liestal über die Bühne gehen wird, nimmt immer mehr Gestalt an. Diese Woche ist das Anmeldeprozedere für die Aussteller abgeschlossen worden. Jetzt zeigt sich: Die diesjährige Ausgabe wird rekordverdächtig. Rund 140 Aussteller haben sich bis dato angemeldet. Das sind rund 15 Prozent mehr als an der Berufsschau vor zwei Jahren in Pratteln. Das grosse Interesse der Aussteller, sich im Rahmen der Berufsschau den Schülerinnen und Schülern zu präsentieren, sei ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung gegenüber allen Beteiligten im dualen Berufsbildungssystem, sagt Urs Berger, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland und Leiter Berufs- und Weiterbildung. Es sei aber auch eine Herausforderung. «Wir haben dieses Jahr derart viele Anmeldungen, dass wir bei einem Zelt noch anbauen werden, damit wir zusätzliche Stände anbieten können», sagt Berger. JOBS FOR JUNIORS – Charity-Projekt der Basellandschaftlichen Kantonalbank bringt im zehnten Jahr fast 370 000 Franken ein. Mit der Hälfte wird der KMU-Lehrbetriebsverbund unterstützt. Zehn Jahre für die Berufsbildung Insgesamt je 184 087 Franken fliessen in diesem Jahr der Jobfactory Basel und dem KMU-Lehrbetriebsverbund Baselland und Umgebung (LBV) der Wirtschaftskammer Baselland aus dem Charity-Projekt Jobs for Juniors zu. Anlässlich der Spendenübergabe am Dienstag, 16. Mai 2017, im Veo E-Bike Shop der Jobfactory in Münchenstein machte Kaspar Schweizer, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Privatkunden & Direct Banking der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) deutlich, dass der Bank das Thema Berufsbildung ein zentrales Anliegen ist: «Mit Investitionen in die Ausbildung eröffnen wir Chancen, bieten Perspektiven und ermöglichen Erfolge.» Erfolgreich ist auch das Projekt Jobs for Juniors selber. Immer mehr Leute unterstützen das Charity-Projekt der BLKB: Wie Kaspar Schweizer bei der Spendenübergabe ausführte, ist die Zahl der Personen mit einer Jobsfor-Juniors-Maestrokarte im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent angewachsen. Entsprechend ist auch der gesamte Spendenbetrag von 306 692 Franken im vergangenen Jahr auf neu 368 174 Franken gestiegen. Damit ist der Betrag so hoch wie niemals zuvor. Erfolgsmodell Jobs for Juniors Für Urs Berger, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer Baselland und Leiter Berufsbildung, steht fest: «Jobs for Juniors ist ein Erfolgsmodell». Die entsprechende Maestrokarte der BLKB gibt es mittlerweile seit zehn Jahren. Schon seit 2007 sammelt die BLKB Mittel für ihre zwei Partnerorganisationen Jobfactory und KMU- Lehrbetriebsverbund Baselland und Umgebung unter tatkräftiger Mitwirkung der BLKB-Kundschaft. Mit die Kaspar Schweizer, Mitglied der Geschäftsleitung der BLKB, bei der Checkübergabe an Urs Berger, Leiter Berufs- und Weiterbildung Wirtschaftskammer Baselland, sowie Robert Roth, Präsident Jobfactory (von links). FOTO DESBOROUGH ser Charity-Karte unterstützen die BLKB und deren Kundinnen und Kunden die Berufsbildung in der Region also massgeblich. Das System ist laut Urs Berger bestechend. Bei jeder Bezahlung mit der Karte schreibt die BLKB ein Viertel Prozent des Zahlungsbetrages auf das Spendenkonto gut. Auch jene Kundinnen und Kunden, welche eine Jobs-for-Juniors-Maestrokarte besitzen, beteiligen sich mit der Jahresgebühr von zehn Franken am Spenden betrag. So dankte Urs Berger nicht nur der BLKB für ihre lange und erfolgbringende Partnerschaft, in seinen Dank schloss er auch die Kundinnen und Kunden der Basellandschaftlichen Kantonalbank ein, die in immer grösserer Zahl die Jobs-for-Juniors-Karte verwenden. Stützkurse für Lernende im LBV Dank der Mittel aus dem Projekt Jobs for Juniors sei es dem LBV möglich, unter anderem drei Mal wöchentlich im Haus der Wirtschaft in Liestal Stützkurse für Lernende anzubieten. «Durch diese individuelle Lernbetreuung können schulische Defizite beseitigt und nachhaltige Verbesserungen erzielt werden», sagte Urs Berger. «Wir können so auch Jugendlichen mit weniger prall gefülltem schulischem Rucksack eine Lehre ermöglichen.» Dank der Unter stützung der BLKB konnte das Stützkursangebot kontinuierlich ausgebaut werden. Auch für die Jobfactory ist die Spende von Jobs for Juniors ein wertvoller Beitrag. Die Jobfactory stellt jedes Jahr über 270 arbeitslose Jugendliche als Berufspraktikanten ein und qualifiziert sie «on the job» für eine Lehre. «Die beste Vorbereitung für eine Lehre findet direkt im Arbeitsmarkt statt», sagte Robert Roth, Gründer und Geschäftsführer der Jobfactory. Daniel Schindler Entsprechend grösser wird die Ausstellungs fläche verglichen mit jener der letzten Berufsschau. Rund 7600 Quadratmeter wird das Gelände der Ausstellung auf dem Frenkenbündtenareal in Liestal umfassen. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren in Pratteln präsentierten sich die Aussteller noch auf rund 7000 Quadratmetern, vor vier Jahren in Liestal waren es 6500 Quadratmeter. Das heisst: Gegenüber der letzten Berufsschau in Liestal wird die Fläche um rund 17 Prozent ausgedehnt. Standeinteilung nach Berufsfeldern Die Vergrösserung der Veranstaltung bringt einen entsprechend grösseren organisatorischen Aufwand mit sich, wie Urs Berger bestätigt. In diesen Tagen sind die Stände eingeteilt und den Austellern zugewiesen worden. Dabei erfolgte die Einteilung der Stände nach Berufsfeldern. «Dies erleichtert es den Besucherinnen und Besuchern, sich rasch zurechtzufinden und in kurzer Zeit die für sie interessanten Berufe kennen zulernen», sagt Urs Berger. Bis es am dann am 25. Oktober 2017 definitiv losgeht, stehen noch diverse Arbeiten an. Soeben wurden die Arbeiten an einem neuen Sicherheitskonzept abgeschlossen. Unter anderem wird das Gelände während der ganzen Dauer der Berufsschau 24 Stunden am Tag elektronisch überwacht. Überdies werden sämtliche betroffene Anwohnerinnen und Anwohner vor der Veranstaltung regelmässig brieflich über den Stand der Dinge informiert. «In den wichtigsten Zügen steht die diesjährige Berufsschau also bereits. Jetzt geht es für uns an die Detailplanung», sagt Urs Berger. Ab den Sommerferien werden die ersten Anmeldungen der Schulen bei der Wirtschaftskammer Baselland eintreffen. Erwartet werden an der Berufsschau 2017 wie bereits in den vergangenen Jahren mehr als 40 000 Besucherinnen und Besucher. Dabei werden die Cars mit den Schülerinnen und Schülern aus allen Regionen der Schweiz und zum Teil sogar aus dem nahen Ausland anrollen. Daniel Schindler FAMILIENFREUNDLICHKEIT IN KMU – Die beiden Firmenchefs der Fünfschilling AG gestalten ihre Arbeitszeiten flexibel. Diese Flexibilität gestehen sie auch ihren Mitarbeitenden zu. «Wir handeln pragmatisch und fortschrittlich» Das Metallbau-Unternehmen Fünfschilling AG blickt auf eine 121-jährige Geschichte zurück. Seit sieben Jahren gehört der Binninger Traditionsbetrieb zwei jungen Familienvätern. Beide sind 44 Jahre alt und teilen sich die Geschäftsleitung. Cyrill Hunkeler ist Vater eines Buben und zeichnet für die Administration verantwortlich. Luc Musy führt den technischen Bereich und ist Vater zweier Kinder. Die Firmeninhaber kennen die Herausforderungen, die sich bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellen, aus eigener Erfahrung. Beide üben Vollzeitjobs aus, können aber ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten. Im Sinne ihrer Vorbildfunktion ermöglichen sie ihren Mitarbeitenden diese Flexibilität ebenfalls. Attraktiver werden für Frauen Aktuell beschäftigt die Fünfschil ling AG 27 Mitarbeitende – drei Frauen und 24 Männer. Die Mitarbeiterinnen sind in der Administration, der Konstruktion und der Produktentwicklung tätig. Sechs Mitarbeitende nutzen die Möglichkeit der Teilzeit beschäftigung. Deren Pensen bewegen sich zwischen 60 und 90 Prozent. Beide Geschäftsinhaber wollen mit familienfreundlichen Anstellungsbedingungen den Betrieb auch für Frauen Cyrill Hunkeler ist Mitinhaber und Co-Geschäftsleiter der Fünfschilling AG. Er ist für den administrativen Bereich verantwortlich. FOTO MWB attraktiver machen. Der Metall- und Stahlbau ist traditionell eine Männerdomäne. Trotzdem versucht man bei der Fünfschilling AG, die Branche für Frauen zu öffnen. Cyrill Hunkeler ist überzeugt, dass geschlechterdurchmischte Teams für alle Beteiligten eine Bereicherung wären. Ohne dass dies verbindlich festgeschrieben ist, wird kein Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht. «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist bei uns eine Selbstverständlichkeit», sagt Hunkeler. Der Betrieb unterliegt den Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrags «für das Schlosser-, Metallbau-, Landtechnik-, Schmiede- und Stahlbaugewerbe in den Kantonen Baselland und Basel-Stadt». Bis 2010 gab es deshalb keine schriftlichen Einzelarbeitsverträge. Es ist das Ziel beider Inhaber, dass in naher Zukunft jeder Mitarbeitende – in Ergänzung zum GAV – über einen persönlichen Arbeitsvertrag und einen individuellen Stellen beschrieb verfügt. Bei allen seit 2010 eingetretenen Mitarbeitenden ist dies bereits der Fall, bei den älteren Betriebsangehörigen soll dies in nächster Zeit Schritt für Schritt umgesetzt werden. Vieles ist selbstverständlich Bei der Fünfschilling AG ist vieles selbstverständlich, ohne dass es schriftlich fixiert ist. Man handelt pragmatisch, verhält sich zeitgemäss und pflegt flache Hierarchien. Vertrauen und selbständiges Arbeiten sind wichtige Elemente einer zwar nicht festgeschriebenen, aber täglich engagiert gelebten Firmenkultur. Dies zeigt sich in einem teamorientierten, familiär-partnerschaftlichen Führungsstil. Wertschätzung und Anerkennung gegenüber den Mitarbeitenden sind für die beiden Geschäftsführer essenziell. Marcel W. Buess Der Standpunkt der Wirtschaft stellt 2017 in einer Serie KMU vor, die am kantonalen Programm «Familien-Check-up» teilgenommen haben. LINK www.fuenfschilling.ch www.familienfreundliche-kmu.bl.ch
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