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Standpunkt 440, 24.2.2017

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Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

Standpunkt 440,

SCHWEIZERISCHE 24. FEBRUAR 2017 Nr. 03 – 134. Jahrgang DIE ZEITUNG FÜR KMU Regionalbund AZA 4410 Liestal Standpunkt-Ausgabe Nr. 440 – 20. Jahrgang DIE MEINUNG «SWISS INNOVATION CHALLENGE» – Am Kick-off-Event des Innovationswettbewerbs von FHNW, BLKB und Wirtschaftskammer wurde klar: Wer mitmacht, gewinnt – selbst wenn er nicht siegt. «Sie alle hier sind Gewinner» Von Christoph Buser, Landrat, Direktor Wirtschaftskammer Baselland. KMU erfinden sich immer wieder neu Die Schweiz vor Schweden, dem Vereinigten Königreich, den USA und Finland. So sieht die Rangliste des aktuellen Global-Innovation-Indexes aus. Die Schweiz steht ganz an der Spitze des Rankings. Und das bereits zum sechsten Mal in Folge. Das ist die gute Nachricht. Denn der Innovationsindex der World Intellectual Property Organization (Wipo), dem Insead (Institut Européen d’Administration des Affaires) und der Cornell University (Ithaca, New York) ermittelt anhand von 82 Indikatoren bei 128 Ländern, wie gut diese im Bereich Innovation abschneiden. Zum sechsten Mal weltweit die Nummer eins zu sein, darf uns sicher mit Freude und Stolz erfüllen. Es gibt aber auch eine besorgniserregende Nachricht. Der Abstand zur Konkurrenz sinkt. China holt nicht nur rasch, sondern auch massiv auf. Das Reich der Mitte belegt neu Platz 25 der innovativsten Länder (Vorjahr Platz 29). Für die Schweiz als kleine und offene Volkswirtschaft besteht darum keinerlei Veranlassung, in Müssiggang zu verfallen. Um im hart umkämpften internationalen Wettbewerb weiterhin vorne dabei zu sein, sind Innovationen unumgänglich. Diese erfordern kontinuierliche Investitionen. Wie die Verfasser des Global- Innovation-Indexes festhalten, haben die weltweiten Aus gaben für Forschung und Entwicklung vor der Finanzkrise rund 7 Prozent betragen, nach 2009 waren es deutlich weniger, nämlich noch rund 4 Prozent (2014). Für uns ist das eine Chance. Lassen wir nicht davon ab, in innovative Ideen und Projekte zu investieren. Verzichten wir nicht darauf, immer wieder neue Lösungen in attraktiven Nischen zu suchen – so wie dies die Teilnehmenden der «Swiss Innovation Challenge» tun, die vor einer Woche mit einem Kick-off- Event in der Hochschule für Gestaltung und Kunst in ihre dritte Runde startete. Dieser Innovationsgeist ist das Geheimnis der Schweizer Unternehmenserfolge. Unsere KMU: Sie erfinden sich immer wieder neu. Folgen Sie mir auf Twitter: twitter.com/ChristophBuser HEUTE IM STANDPUNKT ALTLASTENKATASTER 2 Die Wirtschaftskammer berät betroffene Unternehmen. PRÜFUNGSVORBEREITUNG 3 Lernende haben sich in Arzo auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Die Entwicklung, die man als Teilnehmerin oder Teilnehmer der «Swiss Innovation Challenge» durchmache, sei genauso wichtig – wenn nicht noch wichtiger – als zum Schluss auf dem Siegerpodest zu stehen. Das sagte Arie Hans Verkuil, Leiter des Instituts für Unternehmensführung an der Hochschule für Wirtschaft FHNW und Jury-Präsident der «Swiss Innovation Challenge» am Donnerstagabend, 16. Februar 2017. «Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg», ergänzte er gegenüber den Teilnehmenden des diesjährigen Innovationswettbewerbs von Wirtschaftskammer, Basellandschaftlicher Kantonalbank (BLKB) und Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) am Kick-off-Event in der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW auf dem Dreispitzareal. Deswegen dürften die Teilnehmenden im Wettbewerbsverlauf «maximal viel Input» erwarten. Region seit je «hochinnovativ» BLKB-Geschäftsleitungsmitglied Daniel Brändlin beleuchtete kurz die wirtschaftliche Entwicklung der Region Basel, angefangen bei den Baselbieter Seidenbandwebereien bis hin zum heutigen Life-Sciences­ Cluster in der Region. Diese sei schon immer «hochinnovativ» gewesen. «Darum passt die ‹Swiss Innovation Challenge› perfekt zu unserer Region», so Brändlin. Der Direktor der Wirtschaftskammer, Christoph Buser, warf einen Blick auf die Entwicklung der «Swiss Innovation Challenge». Dabei stellte er erfreut fest, dass der Innovationswettbewerb keine reine Baselbieter Angelegenheit sei, sondern schweizweit und international stark beachtet werde. Entsprechend kamen seit der Schon mancher Kunde der Tenniker Grovana Uhrenfabrik AG war froh, wenn er vom Auto aus den Firmenwegweiser erblickte. Dieser zeigt von der Hauptstrasse aus den direkten Weg zum Unternehmen. Insbesondere für wenig ortskundigen Besuch sind solche Firmenwegweiser von grosser Bedeutung. Damit soll nach dem Willen der Baselbieter Behörden bald Schluss sein. Sie haben vom Traditionsbetrieb verlangt, dass er das seit mehr als 45 Jahren bestehende Schild entfernt. Sein Vater habe damals die Bewilligung erhalten, den Wegweiser zu «Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg», sagte Arie Hans Verkuil, Leiter des Instituts für Unternehmens führung an der Hochschule für Wirtschaft FHNW und Jury-Präsident der «Swiss Innovation Challenge» den Teil nehmenden des Innovationswettbewerbs.FOTO BRÜSCHWEILER Erstausgabe 2015 im vergangenen Jahr mehr Teilnehmende von ausserhalb der Region – 2017 seien es noch mehr. Niemals aufgeben Nach einem kurzen Rückblick über die letztjährige «Swiss Innovation Challenge» durch Sven Brüschweiler von der Wirtschaftskammer Baselland führten Rolf-Dieter Reineke, fachlich-wissenschaftlicher Leiter des Wettbewerbs, sowie Geschäftsstellenleiter Stefan Philippi die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Details des Wettbewerbs ein. Dabei nahm Reineke ein Zitat von Albert Einstein auf: «You never fail until you stop platzieren, sagt Christopher Bitterli, CEO und Miteigentümer der Firma. Er verstehe nicht, weshalb das Schild nun verschwinden müsse. Der Betrieb liege abseits der Hauptstrasse, es sei notwendig, dass das Schild den Weg zur Fabrik zeige. trying» (sinngemäss: Man scheitert nur, wenn man aufgibt). Umso wertvoller seien die zur Verfügung stehenden Betreuungsangebote mit der Möglichkeit, Coaching und Mentoring in Anspruch zu nehmen. «Profitieren Sie davon», so Reineke. Expertenjury bewertet Konzepte Stefan Philippi machte die Anwesenden sodann mit dem Konzept der Pitches vertraut. In diesen müssen die Teilnehmenden ihre Geschäftsidee einer Expertenjury vorstellen und mit jedem Durchgang verfeinern. Nach jedem Pitch halbiert sich die Zahl der verbleibenden Teilnehmenden im Wettbewerb. Kein Einzelfall Bei dem Beispiel handelt es sich keines wegs um einen Einzelfall. Der Wirtschaftskammer sind verschiedene Beispiele bekannt. So wurde etwa eine ebenfalls alteingesessene Baselbieter Schlosserei gleicher massen angewiesen, den Firmenwegweiser zu entfernen. Wie im Fall der Grovana Uhrenfabrik AG steht das Schild schon jahrzehntelang an der Strasse. Interpretationsspielraum Für Landrat Hansruedi Wirz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer, ist klar: Die massgebliche Schweizerische Signalisationsverordnung (SSV) lässt Interpretationsspielraum offen. Dort heisst es nämlich, Betriebswegweiser müssten den Weg zu häufig aufgesuchten Zielen weisen, die abseits liegen und ohne besondere Wegweisung schwer auffindbar sind. Werde dieser bestehende Interpreta­ Von den 100 am Start werden im Mai 50 und nach dem August-Pitch noch 25 Teilnehmende bleiben. Diese kommen im Oktober ins Finale. Dort kristallisiert sich heraus, welches die drei Projekte sind, die am «Tag der Wirtschaft» der Wirtschaftskammer vor rund 3000 Gästen geehrt werden – und wer als Sieger den Scheck über 20 000 Franken aus der Hand eines Mitglieds der Landesregierung entgegennehmen darf. Das – so sagte Verkuil zu den Teilnehmern – sei aber nicht die Hauptsache: «Allein schon dass Sie am Wettbewerb teilnehmen, macht Sie zu Gewinnern.» Daniel Schindler SEITE 5 SCHILDER – Jahrelang haben die Wegweiser mit dem charakteristischen hellroten Punkt den Kunden den Weg zu Unternehmen angezeigt – nun müssen immer mehr KMU die Schilder entfernen. Firmenwegweiser im Visier der Behörden tionsspielraum im kantonalen Bewilligungsverfahren nicht genutzt und zum Beispiel das Kriterium «häufig aufgesuchte Ziele» sehr zurückhaltend beurteilt, werde die Gesuchstellung für KMU mit grossen Hürden versehen, schreibt Wirz in einem Postulat vom 9. Februar 2017. In seinem Vorstoss fordert er die Baselbieter Regierung auf, sicherzustellen, dass bei der Bewilligung der Signalisierung von Betrieben «hohe Kulanz angewendet» und die SSV «gewerbefreundlich ausgelegt» wird. Daniel Schindler SEITE 3 Standpunkt der Wirtschaft: Offizielles Informationsorgan der Redaktion: Telefon 061 927 64 64 – Fax 061 927 65 50 – Internet: www.kmu.org – E-Mail: standpunkt@kmu.org

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