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Energiepaket 2013

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Baselbieter Energiepaket, Zeitungsbeilage 2013 im handlichen Tabloidformat

22 Sommer

22 Sommer 2013 FHNW SETZT STANDARDS FEST FÜR MINERGIE FHNW Muttenz ist Zentrum der MINERGIE-Entwicklung Der Standort am Institut für Energie am Bau gewährleistet, dass der MINERGIE Agentur Bau das technische Know-how zur Verfügung steht. So wurden die technischen Anforderungen an den Standard MINERGIE-A massgeblich durch die AGB entwickelt – in enger Zusammenarbeit mit den für Strategie und Umsetzung relevanten Organen. Da beim Pionier-Standard MINERGIE-A einige Fragen geklärt werden müssen, findet die Zertifizierung primär in Muttenz statt. Die AGB sammelt so Erfahrungen zur Weiterentwicklung des Standards. Sie kann damit auch schnell auf Sonderfälle reagieren und Speziallösungen finden. Die MINERGIE Agentur Bau in Muttenz ist dem Institut für Energie am Bau der Fachhochschule Nordwestschweiz angegliedert. Dies gewährt den Zugang zu technischem Know-how. Die MINERGIE Agentur Bau an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Muttenz ist massgeblich am Erfolg von MINERGIE beteiligt. Sie entwickelt die Standards und klärt technische Fragen. Die Erfolgsgeschichte von MINERGIE ist beeindruckend: 15 Jahre nach der Gründung des gleichnamigen Vereins wird heute in der Schweiz jeder vierte Neubau nach einem der MINERGIE-Standards gebaut und zertifiziert. MINERGIE steht für komfortable, qualitativ hochstehende Gebäude mit geringem Energieverbrauch. Eine wichtige Rolle spielt dabei die MINERGIE Agentur Bau (AGB) an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Muttenz. Zusammen mit der Zertifizierungsstelle beider Basel ist MINERGIE damit in der Region stark vertreten. Die von der AGB mitentwickelten Baustandards haben die gesetzlichen Anforderungen massgeblich beeinflusst. Heute gibt der neueste Standard MINERGIE-A wichtige Anregungen zur nationalen wie auch internationalen Diskussion über zukünftige Anforderungen an Niedrigst- oder Null-Energie- Gebäude. Die zentralen Aufgaben der MINERGIE Agentur Bau (AGB) sind die Standard- und Modulentwicklung, die Klärung technischer Fragen zu den Standards und die Weiterentwicklung des Zertifizierungsprozesses. Die AGB arbeitet aber auch an Forschungsprogrammen mit – oft mit Beteiligung oder im Auftrag des Bundes, der Kantone oder auch der FHNW. Jeder Mitarbeiter der AGB beteiligt sich zudem an Projekten der FHNW. Dazu gehören Forschung, Lehre, Pilot-Projekte oder Fachpublikationen. Die Bündelung von Wissen, Forschung und Umsetzung ermöglicht es, die Qualität der Gleicher Standard in Uri wie in Genf Die Zertifizierung nach dem Grundstandard MINERGIE (hoher Wohnkomfort mit geringem Energieverbrauch) findet grundsätzlich in den kantonalen oder regionalen Zertifizierungsstellen statt. Regional wird vor allem MINER- GIE-P (komfortable Gebäude mit minimalem Heizenergiebedarf) zertifiziert. Tauchen in der Zertifizierung Fragen zur Umsetzung oder Interpretation der Anforderungen auf, so ist es Aufgabe der AGB, diese zu klären. So wird sichergestellt, dass ein MINERGIE-Gebäude in Uri die gleichen Anforderungen erfüllt wie ein Gebäude in Genf. Einfacher ist dies bei den MINERGIE- Modulen. Technische Systeme wie Fenster, Wände, aber auch Komfortlüftungen oder thermische Solarkollektoren werden durch die AGB zusammen mit den Branchenverbänden definiert und zertifiziert. Die AGB forscht auch und bildet weiter Produkte hoch zu halten und diese weiterzuentwickeln. Sehr wichtig für die AGB ist auch die Weiterbildung von Fachleuten und Interessierten. Neben den Experten der AGB können oft auch Architekten oder Fachplaner konkreter Objekte als Referenten engagiert werden, zu denen die AGB direkten Kontakt hat. So fliessen Erfahrungen aus der Praxis mit ein. Mit der MINERGIE-Online-Plattform wird der Zertifizierungsprozess vereinfacht. Die Website bietet auch weiterführende Informationen zu MINERGIE: www.minergie.ch

Sommer 2013 23 Ernst Gosteli mit den auf dem Dach installierten Kollektoren für photovoltaische und thermische Solarenergie. Im Haus wärmt ein Holzpellets-Ofen. Im Haus bleibt es warm – selbst ohne Heizung Solaranlagen gibt es in Zeglingen einige. Auch Ernst Gosteli nutzt die Kraft der Sonne: Auf dem Dach seines neuen, zweigeschossigen Einfamilienhauses sind eine Photovoltaikanlage mit 54 und eine thermische Solaranlage mit 26 Quadratmetern Fläche installiert. Isolation ist dicker als die Betonmauer Nachhaltigkeit dominiert die Wahl der Baumaterialien. Die Fassade mit Schiefer aus Spanien verhüllt eine 24 Zentimeter mächtige, hochwertige Isolationsschicht. Diese ist dicker als die Betonmauer dahinter, die 15 Zentimeter misst. Dreifachfenster machen den Wohnraum gegen aussen dicht. «Wir fuhren für zwei Wochen in die Skiferien und stellten deshalb unsere Heizung ab», erinnert sich Gosteli. «Als wir gingen, betrug die Innentemperatur 21 Grad, als wir zurückkamen, lag sie noch immer bei 19,5 Grad.» Ernst Gosteli bewohnt sein Haus mit einem Gebäudevolumen von 1035 Kubikmetern «mit grosser Zufriedenheit». Der Architekt hat schon viele Häuser konzipiert, darunter auch einige MINERGIE- Häuser. «Um ein Haus wie meines zu bauen, muss die Lage natürlich eine gute sein», sagt er, «eine Nordhang-Lage kommt dafür nicht infrage.» Keine Fenster auf der Nordseite Auf der Nordseite seines Hauses sind denn auch keine Fenster in die Fassade eingelassen. Und auf der Südseite sind sie so angelegt, dass zum Wohnen möglichst wenig künstliches Licht benötigt wird. Die Baubranche sei jene Branche, die die grössten Fortschritte gemacht habe. «Als ich vor rund 30 Jahren als Architekt begann, wurde noch mit 4000 Litern Öl pro Jahr geheizt», erinnert sich Gosteli. Heute habe er viel Technik in seinem Haus und dazu noch eine Wetterstation auf dem Dach, die alles steuert. «Ich leiste mir dies anstelle eines neuen Autos», sagt Ernst Gosteli. MINERGIE-P-Haus Ernst Gosteli bewohnt sein Einfamilienhaus in Zeglingen mit Ehepartnerin Erika. Nach einem Jahr Planungs- und einem Jahr Bauzeit konnten sie im Juni vergangenen Jahres einziehen. Gostelis MINERGIE-P-Haus erzeugt mehr Energie, als es verbraucht. Für Photovoltaikanlage, die thermische Solaranlage, den Holzpellets-Ofen, Komfortlüftung und Beschattungsanlage musste er 134000 Franken aufbringen. Gefördert wurde die ökologische Bauweise mit 22 900 Franken aus dem Baselbieter Energiepaket und 5400 Franken aus dem EBL-Programm «100 PV jetzt!».

Standpunkt der Wirtschaft