16 Sommer 2013 DER SOLARKATASTER ZEIGT, AUF WELCHEN DÄCHERN SICH SOLARANLAGEN LOHNEN Wer hat das solarfreundlichste Dach? Dank des Solarkatasters des Kantons Basel-Landschaft sowie der Elektrizitätsgesellschaften EBM und EBL können Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer auf einfache Weise feststellen, ob die Installation einer Solaranlage sinnvoll ist. Bei der Frage, ob eine Solaranlage auf dem Dach der eigenen Liegenschaft installiert werden soll oder nicht, lohnt sich für Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer ein erster Blick in den Solarkataster auf der Website des Kantons (siehe Text unten rechts zum Geoview-Portal). Dort gibt die Farbe der Hausdächer Auskunft darüber, ob und wie gut die Liegenschaft zur Nutzung von Sonnenenergie geeignet ist (siehe Bild). Der Kataster unterscheidet zwischen thermischen Anlagen für Warmwasser, die vom Baselbieter Energiepaket gefördert werden, und Photovoltaikanlagen zur Stromproduktion. Den Solarkataster hat der Kanton Basel-Landschaft zusammen mit den Elektrizitätsgesellschaften Elektra Birseck Münchenstein (EBM) und Elektra Baselland (EBL) erstellen lassen. Rund 100 000 Gebäude analysiert Der Solarkataster umfasst das gesamte Kantonsgebiet und wurde Anfang Jahr auf der Website des Kantons Basel- Landschaft aufgeschaltet. Ein von Kanton, EBM und EBL beauftragtes Unternehmen hat dafür rund 100 000 Gebäude analysiert. Davon wurden mehr als 76 000 als für Solaranlagen geeignet eingestuft. Der Solarkataster dient in erster Linie als Informationsinstrument. Die ausgewiesenen Potentiale zur Installation von Solaranlagen beruhen auf Modellrechnungen und stellen keine exakten Messwerte dar. Sie ermöglichen aber eine grobe Abschätzung, ob eine Dachfläche für eine solare Nutzung geeignet ist. Für die konkrete Planung und Realisierung einer Anlage sollte in jedem Fall eine Fachperson zugezogen werden. Je röter, desto besser: Im Solarkataster des Kantons Basel-Landschaft ist an der Farbe des Hausdachs erkennbar, wie gut sich dieses für eine Solaranlage eignet. Das Geoview-Portal gibt Auskunft Der Solarkataster ist über das Geoview-Portal des Kantons Basel-Landschaft einsehbar: www.geoview.bl.ch oder www.solarkataster.bl.ch ■ Thema Solarkataster wählen ■ Adresse der Liegenschaft eingeben ■ Wählen zwischen thermischen Solaranlagen und Photovoltaik ■ Die Farbe des Dachs zeigt, wie gut es für Solaranlagen geeignet ist ■ Für Detailinformationen: Informationssymbol anklicken und Grundstück anwählen Wieso ein Dach nicht markiert ist, aber trotzdem für Solaranlagen geeignet sein könnte: ■ Die Luftaufnahmen für den Solarkataster wurden im Frühling 2012 gemacht, die Liegenschaft erst nachher erstellt. ■ Der gewählte Massstab in Geoview ist zu klein. Er muss mindestens 1:2000 betragen. ■ Das Dach ist zu stark strukturiert, zum Beispiel mit Aufbauten. Um ein Solarpotenzial ausweisen zu können, muss die zusammenhängende Fläche eines Dachs eine bestimmte Grösse haben. ■ Wenn ein begrüntes Flachdach zum Zeitpunkt der Luftaufnahme sehr unterschiedlich hoch bewachsen war, konnte keine genügend grosse zusammenhängende Dachfläche erkannt werden. ■ Das Dach war zum Zeitpunkt des Überflugs durch Bäume beschattet, welche zwischenzeitlich gefällt wurden. ■ Die Liegenschaft wurde nach dem Überflug baulich stark verändert. Das ausgewiesene Solarpotenzial stimmt nicht mehr mit der Realität überein.
Sommer 2013 17 Herbert Sütterlin vor seinem Haus mit der Solaranlage auf dem Dach. Im Keller stehen zwei Wärmespeicher. Eine Solaranlage gehört einfach dazu «Primär hatte der Ersatz der Wärmepumpe vorsorglichen Charakter», sagt Herbert Sütterlin, «es ging mir darum, für die nächsten zehn, zwanzig Jahre Ruhe zu haben.» Vergangenen Mai plante er den Ersatz, im darauf folgenden Herbst liess er ihn während nur vier Tagen ausführen. Gleichzeitig liess er auf seinem Dach eine Solaranlage montieren. «Ich fand, das gehört heute einfach dazu, das muss man machen.» «Energie ohne Ende» an Sonnentagen «Scheint die Sonne zwei bis drei Tage hintereinander, habe ich Energie ohne Ende», freut er sich. Im April trat genau dieser Umstand ein. Ansonsten habe die Sonne leider oft gefehlt. Seit die neue Solaranlage in Betrieb ist, war das Wetter nämlich meist trüb. An diesen Tagen wird das Wasser im Keller elektrisch aufgeheizt. Die Umbauphase hat Sütterlin sehr positiv erlebt. Weil die Steuerung der alten Wärmepumpe defekt war, liess er einen Aussendienst-Mitarbeiter des Herstellers kommen. Dieser brachte dann den Heizungsfachmann ins Haus. «Die Installateure arbeiteten sauber und schnell, waren freundlich und haben nicht einen Kratzer verursacht», sagt Sütterlin. «Dabei musste der alte Pufferspeicher erst zerlegt werden, und die beiden neuen Wärmespeicher passten nur knapp durch den Türrahmen.» Energieeffizienz wird zum Hobby Der finanzielle Gewinn hält sich noch in Grenzen. Zum einen, weil wie bereits erwähnt seit vergangenem Herbst wenig Sonne die Solaranlage gespeist hatte. Zum anderen, weil das Wasser früher im inzwischen ersetzten Elektroboiler mit günstigem Nachtstrom erwärmt wurde. Noch wird tagsüber aufgeheizt zu teureren Preisen. Doch Sütterlin ist der Energieeffizienz auf der Spur. Früher habe er sich kaum darum gekümmert, «jetzt habe ich es mir zum Hobby gemacht». Täglich notiert er den Stand seines Stromzählers, ebenso die Tages- und Nachttemperaturen. Anhand eines Diagramms sieht er, «was abgeht» – und bald schon, wie gut sich die Solaranlage lohnt. Solaranlage Das Einfamilienhaus von Herbert Sütterlin steht in Schönenbuch. Gebaut wurde es 1988. Sütterlin hat seine alte Wärmepumpe durch eine neue ersetzt und auf dem Dach eine thermische Solaranlage mit einer Fläche von 14 Quadratmetern installiert. Investieren musste er für die Solaranlage 16 000 Franken. Von diesen übernahm das Baselbieter Energiepaket 2500 Franken und die EBM (Elektra Birseck Münchenstein) 1000 Franken. Herbert Sütterlin überlegt sich derzeit, seine alten Fenster durch stark wärmedämmende zu ersetzen. Auch diese Massnahme würde vom Baselbieter Energiepaket unterstützt.
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