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Energiepaket 2012

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Baselbieter Energiepaket, Zeitungsbeilage 2012 im handlichen Tabloidformat

4 Sommer

4 Sommer 2012 Die Erfolgsgeschichte geht weiter Für die Gesuchsteller ändert sich nichts, auch wenn der Bund die Fördergelder des Gebäudeprogramms kürzt: Der Kanton Basel-Landschaft springt in die Lücke und sorgt damit für die nötige Kontinuität. Sind die in den beiden letzten Jahren vom Kanton bewilligten Projekte einmal realisiert, können damit künftig pro Jahr 94 500 MWh Energie eingespart werden. Dies entspricht dem Heizen ergieverbrauch von 3300 Einfamilienhäusern mit Baujahr 1970. Das Programm leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag an die Ausgestaltung der zukünftigen Energieversorgung des Baselbiets. Kanton springt in die Lücke Der Kanton Basel-Landschaft setzt sich deshalb mit seinen Energiepaket- Partnern – dem Hauseigentümerverband Baselland, der Wirtschaftskammer Baselland und der Basellandschaftlichen Kantonalbank – dafür ein, dass diese Erfolgsgeschichte weitergeht. Daran wird auch die Tatsache nichts ändern, dass künftig weniger Gelder aus dem nationalen Gebäudeprogramm zur Verfügung stehen werden. Opfer des eigenen Erfolgs Das nationale Gebäudeprogramm ist ein Opfer seines eigenen Erfolgs geworden. Der hohe Gesuchseingang hatte zur Folge, dass deutlich mehr Fördermittel zugesagt wurden, als zur Verfügung stehen. Bereits im April letzten Jahres hatte das nationale Gebäudeprogramm die Bedingungen ein erstes Mal angepasst und die Förderbeiträge reduziert. Die vom Bund nicht mehr bezahlten Gelder zahlt seither der Kanton Basel-Landschaft. Dies gilt auch für die dieses Jahr in Kraft getretenen zusätzlichen Anpassungen des nationalen Gebäudeprogramms. So wird unter anderem der Bundesbeitrag für Fenster, Dach und Fassaden von 40 auf 30 Franken pro Quadratmeter reduziert. Ausserdem sind Fenster beim Bund nur noch förderberechtigt, wenn gleichzeitig die Fassaden- oder Dachfläche saniert wird. Der Kanton Basel- Landschaft füllt auch diese Lücken. Langfristiger Planungshorizont Für die Gesuchssteller aus dem Baselbiet ändert sich damit nichts. Diese Kontinuität ist wichtig für Hauseigentümer und Hauseigentümerinnen, die bei der Planung energetischer Sanierungsmassnahmen auf längere Zeiträume angewiesen sind. Mit der voraussichtlichen Laufzeit von zehn Jahren bietet das Baselbieter Energiepaket diesen für Wohneigentümer nötigen Zeithorizont. Zahlen und Fakten zum Baselbieter Energiepaket Anzahl Projekte Zugesicherte Förderbeiträge (Mio. Fr.) Ausgelöste Investitionen (Mio. Fr.) Eingesparte Energie (MWh/Jahr) Eingespartes CO (Tonnen/Jahr) ² 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 Gebäude - sanierungen Kantonale Gesuche 1328 1389 9,4 10,2 69 73 14 100 15 200 3096 3329 1500 1255 6,7 6,7 38 38 32 700 32 700 6234 6234 Total 2828 2644 16,1 16,9 107 111 46 800 47 700 9330 9563 Die in den Jahren 2010 und 2011 dank dem Energiepaket eingesparte Energie entspricht: ■ einem 3,5 Kilometer langen Zug mit 157 Heizöl-Tankwagen. ■ dem Heizenergieverbrauch von 3300 Einfamilienhäusern mit Baujahr 1970. Die in den Jahren 2010 und 2011 mit Geldern des Energiepakets total sanierte Gebäudehüllfläche entspricht: ■ der Fläche von zirka 69 Fussballfeldern.

Sommer 2012 5 REGIERUNGSRÄTIN SABINE PEGORARO IM GESPRÄCH Wir nehmen Verantwortung gerne wahr «Das Baselbieter Energiepaket wird sicher weitergeführt», sagt Sabine Pegoraro, Vorsteherin der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion. Es spiele in der neuen Energiestrategie des Kantons eine wesentliche Rolle. ■ Redaktion: Frau Pegoraro, das Baselbieter Energiepaket steht bereits im dritten Jahr. 2010 und 2011 wurden insgesamt 5472 Gesuche bewilligt. Sind Sie mit diesem Erfolg zufrieden? Sabine Pegoraro: Ich bin mit dem Verlauf des Programms der vergangenen zwei Jahre sehr zufrieden. Die grosse Nachfrage ist auch ein Erfolg für das Energiepaket als Ganzes und basiert auf der sehr guten Zusammenarbeit mit den Partnern Wirtschaftskammer Basel land, Hauseigentümerverband Baselland und Basellandschaftliche Kantonalbank. ■ Sie haben den Runden Tisch zur Überarbeitung der Energiestrategie ins Leben gerufen. Welche Rolle spielt das Baselbieter Energiepaket in der zukünftigen Energie strategie des Kantons? Der von mir ins Leben gerufene Runde Tisch Energie hat im November 2011 zum ersten Mal getagt. Ende Juni wird die dritte Sitzung stattfinden, in der bereits der Entwurf der neuen kantonalen Energie strategie besprochen wird. In dieser Strategie wird das bisherige «Baselbieter Energiepaket» eine wesentliche Rolle einnehmen. Das Erfolgsmodell wird sicher weiter geführt und deutlich auch mit Finanz mitteln erweitert wer- den. Für die Massnahmen bei Gebäuden sind die Kantone zuständig, und diese Verantwortung nehmen wir gerne wahr. ■ Viele Gesuche um Förderbeiträge betreffen den Ersatz von Fenstern. Gibt es auch Bereiche, aus denen Sie sich noch mehr Gesuche wünschten? Dass Fenster einen grossen Anteil ausmachen, ist eine viel gehörte Meinung, aber sie ist so nicht richtig. Von den insgesamt sanierten Bauteilflächen betragen die Fenster gerade mal 15 Prozent, die Dachflächen 41, die Fassaden 30 und die Kellerdecken 14 Prozent. Diese Verteilung auf die verschiedenen Bauteile ist aus meiner Sicht durchaus vernünftig und im Sinne des Programms, da die grössten Verlustflächen an einem Gebäude – nämlich Dach und Fassade – den grössten Sanierungsanteil ausmachen. ■ Der Bund hat seine Beiträge aus dem Gebäudeprogramm gegenüber 2011 nochmals gekürzt. Für Gesuchssteller aus dem Baselbiet hat dies keine Folgen, weil der Kanton Baselland die Beträge wieder ausgleicht. Was hat Ihre Direk - tion zu diesem Entscheid bewogen? Wir haben uns schon immer auf den Standpunkt gestellt, dass ein Anreiz programm nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Partner verlässlich sind. Dies bedeutet, dass über einen gewissen Zeitraum in einem Förderprogramm Kons - tanz gewahrt werden muss. Ohne diese Verlässlichkeit würde sich die Bevölkerung verschaukelt vorkommen und der Sanierungswille würde stark abnehmen. Zudem haben wir im kantonalen Energie - gesetz ein von der Bevölkerung deutlich angenommenes Energie verbrauchsziel für 2050 für die bestehenden Bauten festgeschrieben. Dieses können wir nur dann erreichen, wenn die Sanierungsraten noch erhöht werden. Eine Politik der dauernden Programm änderung ist dafür nicht dienlich. Zudem hat der Landrat den Verpflichtungskredit von 50 Mio. Franken mit einem Hauptziel der Gebäude sanierung verbunden. ■ Was bedeuten die Beitragskürzungen des Bundes für das Baselbieter Energiepaket? Wird allenfalls die Laufzeit des Förderprogramms gekürzt? Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass der Wille des Bundesrates, das Gebäudeprogramm in naher Zukunft mit mehr finanziellen Mitteln auszustatten, ernst gemeint ist und auch erfolgen wird. Dass die Programmleitung jetzt Kürzungen beschlossen hat, ist nur damit zu begründen, weil eben diese Mittelbereitstellung noch etwas Zeit braucht. Diesen Zeitraum wollen wir mit kantonalen Mitteln überbrücken, da ein heruntergefahrenes Programm nur mit viel Kraft neu gestartet werden kann. Voraussichtlich wird die Schliessung dieser Lücke pro Jahr 4,5 Mio. Franken kos ten, bei gleichbleibender Anzahl Projekte wie in den vergangenen beiden Jahren. Zurzeit haben wir noch genügend Mittel aus dem bewilligten Verpflichtungskredit zur Verfügung. Von einer Laufzeitkürzung zu sprechen, ist darum nicht richtig.

Standpunkt der Wirtschaft