18 Sommer 2012 HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN Ist es richtig, dass ...? ■ Frage: Wann muss spätestens das Fördergesuch beim Kanton eingereicht werden? Antwort: Immer vor Baubeginn. Mit den Arbeiten kann anschliessend auf eigene Verantwortung begonnen werden. Erst die schriftliche Beitragszusicherung garantiert, dass der Kanton das Gesuch akzeptiert und Fördergelder reserviert. Die Auszahlung erfolgt nach Bauabschluss auf der Basis der schriftlichen Ausführungsbestätigung durch die Bauherrschaft. Hotline: 061/552 55 55 Haben Sie keinen Internet-Zugang oder finden Sie sich auf der Website des Energiepakets nicht zurecht? Haben Sie Probleme mit Ihrem Gesuch? Dann wenden Sie sich an die Telefon-Hotline des Energiepakets. ■ Was ist der Unterschied zwischen Energieberater und Energiecoach? Der Energieberater erstellt im Auftrag des Liegenschaftseigentümers eine Energieanalyse der bestehenden Gebäudesituation mit Sanierungsempfehlungen. Der Energiecoach begleitet im Auftrag des Kantons eine Gesamtsanierung. Steht von Anfang an fest, dass eine Gesamtsanierung ins Auge gefasst wird, empfehlen wir, die Energieanalyse des Gebäudes durch einen Energieberater erstellen zu lassen, der auch als Energiecoach zugelassen ist und der somit später die Gesamtsanierung begleiten kann. ■ Spielt das Heizsystem eine Rolle für den Erhalt eines Förderbeitrages für eine bessere Gebäudedämmung? Nein. Die Förderbeiträge für die Gebäudesanierung werden unabhängig vom Heizsystem ausgerichtet. Es spielt keine Rolle, ob mit Öl, Wärmepumpe oder auch jedem anderen System geheizt wird. ■ Kann ich Sanierungsmassnahmen auch selber durchführen? Ja. In diesem Fall muss dem Gesuch keine Offerte beigelegt werden. Nach der Sanierung müssen der Ausführungsbestätigung Kaufbelege der Isolationsmaterialien beigelegt werden und die Arbeiten anhand von Fotos nachvollziehbar dokumentiert werden. ■ Stockwerkeigentum: Pro Wohnungseigentümer wird der Mindestförderbeitrag nicht erreicht. Besteht trotzdem ein Anspruch auf Förderbeiträge? Ja. Das Fördergesuch kann für das ganze Gebäude eingereicht werden; ein Eigentümer muss von den Stockwerkeigentümerinnen und -eigentümern mit einer Vollmacht legitimiert werden. Weitere Fragen und Antworten: www.energiepaket-bl.ch/faq THOMAS THÖNI, HEV-EXPERTE Neutraler Energiepaket- Berater für HEV-Mitglieder Thomas Thöni, Architekt und Vorstandsmitglied des HEV Pratteln und Umgebung, steht exklusiv den HEV- Mitgliedern ab sofort als unabhängiger Fachberater für bautechnische Fragen rund ums Baselbieter Energiepaket zur Verfügung. Mitgliedern des HEV Baselland steht neben der Erstberatung durch die Energiepaket-Hotline (061 552 55 55) im Rahmen einer speziellen Verbands-Dienstleistung eine weitere Anlaufstelle für die Beantwortung weiterführender Fragen rund um Gebäudesanierungen und haustechnische Optimierungen zur Verfügung. Es handelt sich um den entsprechend beauftragten Prattler Architekten Thomas Thöni. Er steht exklusiv HEV- Mitgliedern zur Beantwortung von Fragen technischer Natur zur Verfügung. Thöni ist weder autorisierter Energieberater noch Energiecoach des Energiepakets, daher ist die Dienstleistung auf generelle fachtechnische Auskünfte beschränkt. Die Kosten für dieses Spezial- Zusatzangebot für HEV-Mitglieder werden vom HEV getragen. So funktioniert es: Die Energiepaket- Hotline nimmt die Kontaktdaten und Stichworte zur Anfrage auf, prüft die HEV-Mitgliedschaft und leitet die Angaben an Thomas Thöni weiter. Dieser ruft den Fragesteller dann direkt an. Thomas Thöni ist seit 1994 selbstständiger Architekt in Pratteln. Er verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Neubauten, Umbauten sowie Renovationen oder Totalsanierung von Wohnhäusern. Gleichzeitig ist Thomas Thöni Vorstands mitglied des Hauseigentümerverbands Sektion Pratteln und Umgebung und dort zuständig für das Ressort Bauberatung. In dieser Funktion ist er bereits Anlaufstelle für bautechnische Fragen rund ums Wohneigentum. Sein Spektrum wird jetzt mit der Fachberatung rund um das Baselbieter Energiepaket erweitert.
Sommer 2012 19 Regula und Augusto Fernandez haben Solarzellen auf dem Dach und eine Wärmepumpe im Keller. Von Stromfressern zu Selbstversorgern «Früher verbrauchten wir 35000 Kilowattstunden jährlich», rechnet Regula Fernandez vor, «wir hatten Heizkosten von 5200 Franken.» Das brachte sie und ihren Mann Augusto ins Grübeln. Heute ist sie «super zufrieden», denn an Stelle der alten Elektrospeicher-Heizung steht nun eine moderne Sole/Wasser-Wärmepumpe. «Die Wärme ist sogar eine angenehmere geworden», ergänzt Augusto Fernandez. Der Wohlfühleffekt zieht sich fort bis ins ökologische Gewissen und aufs Bankkonto. Über 50 Prozent an Energie wird Familie Fernandez künftig einsparen können. Alles begann im Februar 2011 an der Muba in Basel. Auf der Messe stiessen Augusto und Regula Fernandez aus Liesberg auf das Thema Photovoltaik, entschlossen sich aber noch nicht, eine Anlage montieren zu lassen. Erst als im darauf folgenden April die Heizung ausstieg, war Handeln angesagt. Ihre Entscheidung trafen sie auch unter dem Eindruck der Erdbebenkatastrophe in Fukushima, die sich im März davor ereignet und einen Supergau im Atomkraftwerk Daiichi ausgelöst hatte. Zu diesem Zeitpunkt war das Einfamilienhaus der Familie Fernandez technologiebedingt noch ein Stromfresser. Inzwischen sind Regula und Augusto Fernandez zu Selbstversorgern geworden, was die Energieproduktion betrifft. Nicht zuletzt wegen der ins Dach integrierten Photovoltaik-Anlage, die jährlich 13000 Kilowattstunden liefert. Strom, den sie nicht selbst benötigen, speisen sie ins Netz der EBM ein. Die EBM war es auch, welche die Familie Fernandez beraten hatte. In Zusammenarbeit entstand die «energetisch und ökologisch» sinnvollste Variante. «Die neue Wärmepumpe ist im Unterhalt extrem günstig und problemlos», sagt Augusto Fernandez, «ihre Lebensdauer soll sich auf 100 Jahre oder drei Generationen belaufen.» Robust ist sie auch. Im Winter mit bis zu minus zwanzigGrad war manches ältere Modell ausgestiegen. «Wir wurden oft gefragt, ob wir kalt hätten», erinnert sich Regula Fernandez. «Das hatten wir nicht, denn unsere Wärmepumpe hat einwandfrei funktioniert.» Landhaus Regula und Augusto Fernandez bewohnen in Liesberg ein Schmuckstück von einem Einfamilienhaus. 1982 im Stil eines englischen Landhauses erbaut, haben sie es vor drei Jahren von Regula Fernandez’ Eltern erworben. 2011 ersetzten sie innerhalb von fünf Wochen ihre Elektrospeicher-Heizung durch eine Sole/Wasser-Wärmepumpe für 73000 Franken. Drei Bohrungen in 100Meter Tiefe waren nötig. Im Januar liessen sie eine integrierte Photovoltaik-Anlage für 76000 Franken auf ihr Dach setzen. Aus dem Baselbieter Energiepaket wurden sie mit 6000 Franken unterstützt, von Seiten der EBM mit insgesamt 4000Franken.
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