Abstand wichtigste. Soziale Unruheherde nehmen überall zu. Die Hemmschwellen sinken – woran orientieren sich die Menschen? Ist Elon Musk ein Vorbild oder einfach ein genialer Soziopath? Nicht die technologische Komplexität ist das Hauptproblem, sondern die soziale Komplexität. Noch nie haben so viele Menschen nicht mehr verstanden, was mit ihnen passiert. Wie bei Krankheiten geht man mit zunehmendem Alter zu immer mehr Spezialisten. Aber die widersprechen sich und das Gesamtresultat sind hohe Kosten und latente Unzufriedenheit. Dann geht man in die Komplementärmedizin. Wenn die auch unbefriedigend ist, wird es esoterischer, denn überall gibt es Scharlatane. Und zu guter Letzt hängt man Verschwörungstheorien nach. Es fehlt an gesundem Menschenverstand, oder wie es die Engländer sagen, an Common Sense – die Sinne, die uns gemeinsam verbinden. Dieser ist zur prekärsten Ressource geworden. Glücklich sind Menschen, die einen guten Arbeitsplatz haben, mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in interessanten Projekten zusammenarbeiten und sich regelmässig untereinander austauschen und auch regelmässig feiern. Die fallen nicht so schnell in ein Loch. Vor einigen Jahren war die Globalisierung DAS grosse Wirtschaftsthema. Die Pandemie und nun auch die Energiekrise lassen uns wieder kleingliedriger und auch eigensinniger denken. Ein Zwischenspiel oder ein nachhaltiger Trend? Globalisierung geht natürlich mit der Digitalisierung immer weiter, Die Hemmschwellen sinken. Woran orientieren sich die Menschen? Ist Elon Musk ein Vorbild oder einfach ein genialer Soziopath? aber wenn wir weniger Handel betreiben und uns weniger austauschen, nimmt der gemessene Wohlstand ab. Unsere Welt ist seit dem nun offensichtlichen imperialen Konflikt USA-China wieder zuerst eine politische Welt geworden, und auch das kostet viel. Die Suche nach kleineren Einheiten, die verlässlich sind und Entscheidungen durchsetzen können, ist eine verständliche und im Kern auch vernünftige Antwort. Kleinere Nationen wie die Schweiz, Dänemark oder Norwegen stehen gut da. Sorgen sollten wir uns in Europa über die Qualität der Regierungen der grösseren, einst dominierenden Länder machen. Wo stehen Deutschland, England 2030? Italien war immer ein Spezialfall und Frankreich ist zu schwach für eine Führungsrolle. In einem Ihrer Vortragsthemen stellen Sie die Frage: Sind wir noch normal? Sind wir es? Sagen wir es so: Der Hunger nach Normalität, nach dem Konkreten, und die Suche nach Sicherheit dürfte in den kommenden Jahren zunehmen. Lange haben wir nach Exotik gegiert. Jedwede Nonkonformität wurde gefeiert. Je weiter etwas von zu Hause entfernt war, desto interessanter und begehrlicher schien es. Nun lernen wir: Wenn Nonkonformität die neue Konformität ist, gibt es gesellschaftlichen Stillstand. Wir Menschen sind soziale und sinnliche Wesen und brauchen örtliche Verankerung, um uns wohlzufühlen und entfalten zu können. Selbst die digitale Welt strotzt vor örtlichen Metaphern: Plattformen, Chatrooms, Cyberspace. 36 Baselland Business
Heike van de Kerkhof, CEO von Archroma BILD: ARCHROMA Paid Content Archroma Farben und Effekte nachhaltiger erzeugen Archroma ist ein führendes Spezialchemieunternehmen für Branchen wie Textil, Mode, Verpackung, Papier und Farben. Das Unternehmen mit Hauptsitz im Haus der Wirtschaft in Pratteln ist in etwa 100 Ländern tätig. Heike van de Kerkhof, die über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Chemie-, Öl-, Gas- und Materialindustrie verfügt, ist seit Januar 2020 CEO von Archroma. Sie ist überzeugt, Kleidungsstücke und Verpackungen können einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Nachhaltigkeit beitragen, etwa durch Färbetechniken und chemische Behandlungen. «Der Druck von Stakeholdern zur Verringerung des negativen Fussabdruckes der Industrie wächst. Ich bin sehr stolz darauf, dass Archroma mit seiner 125-jährigen Geschichte eine wichtige treibende Kraft im Bereich Nachhaltigkeit in unseren Branchen ist. Wir haben kontinuierlich in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert, und verfügen heute über zahlreiche nachhaltigere Produkte wie anilinfreies* Indigo für Jeansstoffe, fluorfreie* wasserabweisende Smartrepel®-Technologie oder die aus Kräuter- und Lebensmittelabfällen erzeugten EarthColors®. Die Übernahme der Textile-Effects-Abteilung von Huntsman, die einen Standort in Basel beinhaltet, wird voraussichtlich 2023 abgeschlossen sein. Der Ankauf schafft komplementäre Expertise und Portfolios, die es uns ermöglichen, unserer Kundschaft innovative Lösungen anzubieten, um Energieund Wasserverbrauch, CO₂- Fussabdruck sowie die entsprechenden Kosten zu reduzieren. So tragen wir als Schweizer Unternehmen dazu bei, eine nachhaltigere Welt zu gestalten.» *Unterhalb der Nachweisgrenze gemäss branchenüblicher Testmethoden. www.archroma.com Baselland Business 37
Laden...
Laden...
Laden...
Wirtschaftskammer Baselland
Haus der Wirtschaft
Hardstrasse 1
4133 Pratteln