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Standpunkt 501, 1. Mai 2020

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Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland

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4 | Standpunkt der Wirtschaft CORONAVIRUS 1. Mai 2020 SCHUTZMATERIAL – Die Wirtschaftskammer Baselland führt eine Liste mit Händlern und Herstellern von Corona-Schutzmaterial. Anbieter und Interessenten können sich bei der Wirtschaftskammer melden. SOCIAL-MEDIA-POST DER WOCHE Bezugsquellen für Coronaprodukte In der Coronakrise werden plötzlich ganz spezielle Produkte nachgefragt. Vom Kundenzähler-Display über den kontaktlosen Fieberthermometer bis zur Plexiglas-Lösung für Kassenstandorte in Verkaufsläden. Die Wirtschaftskammer Baselland sammelt ab sofort solche Angebote in einer Liste. Diese wird auf Anfrage an interessierte Unternehmen abgegeben. Wenn Sie entsprechende Produkte anbieten, lassen Sie uns per E- Mail folgende Informationen zukommen: – Name und Anschrift der Firma – Website, Telefonnummer und E-Mail-Adresse – sowie eine kurze Produktbeschreibung (max. 200 Zeichen) Schicken Sie uns die Informationen mit dem Stichwort «Produkte- Liste» an info@kmu.org. Interessierte Unternehmen können die Liste unter derselben Mailadresse bei der Wirtschaftskammer Baselland anfordern. Bitte auch hier das Stichwort «Produkte-Liste» angeben.ph Plexiglas-Schutzwände – wie hier an der Kasse eines Grossverteilers – sind derzeit besonders gefragt. Bild: zVg INSERAT

1. Mai 2020 CORONAVIRUS Standpunkt der Wirtschaft | 5 «Man hat mich ernst genommen» ULRICH BRIGGEN GARTENSERVICE AG – Geschäftsleiter Michael Briggen, Präsident von KMU Reigoldswil, ist begeistert von der Leistung der Wirtschaftskammer Baselland in der Coronakrise. Wirtschaftskammer überzeugt Regula Hohl Luterbacher, Reflex Praxisgemeinschaft, Binningen. Regula Hohl Luterbacher ist froh, dass sie seit vergangenem Montag wieder als selbständige medizinische Masseurin EFA tätig sein kann. Der Betrieb in der Reflex Praxisgemeinschaft in Binningen sei gut angelaufen. Die zurückliegenden sechs Wochen waren schwierig. Anfänglich war sie mit der Situation und den vielen Informationen rund um den Lockdown schlicht überfordert. Sie brauchte Hilfe, hatte sich aber geniert, «als kleiner Fisch» mit der Wirtschaftskammer Baselland Kontakt aufzunehmen. Beim ersten Kontakt fiel ihr ein grosser Stein vom Herzen. «Ich wurde wie ein vollwertiges Mitglied behandelt. Das Wirtschaftskammer- Team interessierte überhaupt nicht, ob ich nun ein grosser oder kleiner Fisch bin. Im Gegenteil.» Sie sei von Anfang ernst genommen worden. Man begegnete ihr professionell. Die Wirtschaftskammer antwortete «extrem schnell». Als besonders hilfreich habe sie es empfunden, dass die Wirtschaftskammer die Regelungen verständlich und nachvollziehbar auf die Ebene des Kantons hinunterbrechen konnte. Neben Regula Hohl Luterbacher arbeiten in der Praxisgemeinschaft zwei weitere medizinische Masseurinnen, zwei diplomierte Physiotherapeutinnen und ein diplomierter Akupunkteur. Während des Lockdowns hatten praktisch nur die Physiotherapeutinnen einige wenige «Notfall-Einsätze» – zum Beispiel postoperative Therapien. Ansonsten herrschte Stillstand. Marcel W. Buess «Ich fühle mich extrem gut unterstützt» Die Wirtschafts kammer habe mit ihren Newslettern und ihrer Beratung eine ungeheuer wertvolle Funktion wahrgenommen, sagt Michael Briggen. «So schnell wie die Wirtschaftskammer Baselland hat niemand informiert», sagt Michael Briggen, Geschäftsleiter der Ulrich Briggen Gartenservice AG in Reigoldswil. Vonseiten Bund und Kanton hätte es eine Fülle von Informationen, Vorschriften und dergleichen gegeben. Gerade für kleinere Betriebe sei es nicht einfach, sich bei einer solchen Informationsmenge zurechtzufinden. Hier habe die Wirtschaftskammer mit ihren Newslettern und ihrem Beratungsnetz eine ungeheuer wertvolle und vor allem sehr hilfreiche Funktion wahrgenommen. «Die Informationen kamen nicht nur sehr schnell, sondern es waren immer die richtigen Informationen zur richtigen Zeit», sagt Briggen. Nur positive Rückmeldungen Aus dem Mitgliederkreis des KMU Reigoldswil, Michael Briggen ist auch Präsident des Gewerbevereins, habe er nur positive Rückmeldungen erhalten. «Alle sind begeistert von dieser Leistung. Einmal mehr hat die Wirtschaftskammer überzeugt.» Zu einem grossen Teil sind seine Mitglieder im Dienstleistungsund Handwerksbereich tätig, sodass sich die negativen Auswirkungen des Lockdowns in Grenzen halten würden. Dies gilt auch für seinen Familienbetrieb. Das Gartenbau-Unternehmen beschäftigt insgesamt zehn Mitarbeitende. Alle sind beschäftigt. Selbstverständlich würden sowohl im Betrieb als auch auf den Baustellen die vom BAG erlassenen Vorschriften strikte eingehalten. Zumindest einen positiven Effekt sieht Michael Briggen in der gegen- Bilder: mwb wärtigen Situation: Die Baustellen seien plötzlich ohne Einschränkungen und lästige Stausituationen erreichbar. Es herrsche deutlich weniger Verkehr, sodass man Termine einhalten könne und rechtzeitig am Einsatzort sei. Es sei schon makaber und zugleich traurig, dass es zuerst eine solche Krise brauche, damit der Gewerbeund Arbeitsverkehr ungehindert funktioniere. Michael Briggen ist sich natürlich bewusst, dass sich dies in normaleren Zeiten rasch wieder ändern wird – leider. Marcel W. Buess Andrea Klein, Inhaberin Büro Systems AG, Muttenz. Auch Andrea Klein, Inhaberin der Firma Büro Systems AG in Muttenz, konnte die Wirtschaftskammer Baselland konkret helfen. Als kleines Unternehmen ohne eigene Personal- und Rechtsabteilung sei man in der jetzigen Lage schlicht überfordert. Einerseits könne man die über einem hereinbrechende Informationsflut nicht bewältigen, und andererseits sei es oft auch schwierig herauszufinden, was nun für den eigenen Betrieb wichtig und vor allem anwendbar sei. Schliesslich gehe es auch um die Konsequenzen, welche Kurzarbeit, Soforthilfen, Unterstützungskredite, usw. haben könnten. Umso dankbarer war und ist Andrea Klein für die Newsletter und die Mails des kantonalen KMU-Verbands. Die Sprache sei klar und verständlich. «Die Wika lieferte uns Unternehmern mit ihren auf das Wesentliche konzentrierten Informationen eine Art Leitfaden, mit dem wir sehr gut arbeiten konnten.» Klein leitete diesen «Leitfaden» übrigens auch an KMU- Kolleginnen und -kollegen in der Stadt Basel weiter. Im Gegensatz zur Wirtschaftskammer sei von den dortigen Stellen offenbar nicht so rasch und präzis reagiert worden. Sie gehöre auch zu jenen, die sich jeweils gefragt hätten, weshalb man eigentlich Mitglied der Wirtschaftskammer sein müsse. «Nun weiss ich es. Die Wirtschaftskammer setzt sich für uns Kleine ein und ist da, wenn es darauf ankommt. Ich fühle mich extrem gut unterstützt», sagt Andrea Klein. Marcel W. Buess TEXTILREINIGUNG NÄF – Freude über persönliche Antwort von Wirtschaftskammerdirektor Buser. «Das ist grossartig» Beat Tschudin, Geschäftsführer Textilreinigung näf, Reinach. Für Beat Tschudin, Geschäftsführer der Textilreinigung näf in Reinach, ist Kommunikation das A und O in einer Krisensituation. So schätzt er die rasche und KMU-gerechte Information der Wirtschaftskammer Baselland. Doch nicht nur das, auch der Einsatz des Verbands zugunsten der KMU gegenüber den kantonalen Stellen ist für Tschudin ganz wichtig. Besonderes Lob findet Beat Tschudin für Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser. Am 2. April morgens um 6 Uhr hatte Näf das Haus der Wirtschaft informiert, dass er für seinen Betrieb die Soforthilfe von 10 000 Franken beantragt habe. Dazu benutzte er die E-Mail-Adresse info@kmu.org. «Bereits nach einer Stunde habe ich eine Reaktion erhalten – nicht einfach anonym wie beim Kanton, sondern persönlich von Christoph Buser. Das hat mich schlicht umgehauen. Grossartig.» Dass sich der Wirtschaftskammerdirektor höchstpersönlich bei ihm meldete, empfindet er nach wie vor als einzigartig und zeige, wie ernst der Verband seine Mitglieder und ihre Anliegen nehme. Diesen Mail- Austausch habe er fortgesetzt und er freue sich darauf, wenn er sich bei Gelegenheit einmal persönlich bei Christoph Buser für diesen tollen Service bedanken könne. Die Textilreinigung näf beschäftigt insgesamt 45 Mitarbeitende an elf Standorten in der Agglomeration Basel. Lange Zeit herrschte Unklarheit, ob Textilreinigungen ihren Betrieb zumindest in reduzierterem Umfang aufrechterhalten dürfen oder nicht. Wie viele andere Betriebe musste auch Tschudin das Instrument der Kurzarbeit in Anspruch nehmen. «Dies hat schliesslich reibungslos funktioniert», sagt Näf. Mittlerweile sind sämtliche Standorte an der Kundentheke mit Plexiglas ausgestattet und zur Einhaltung der Abstandsregeln wurden entsprechende Markierungen am Boden angebracht. Probleme bereitet Tschudin das Verhalten der Vermieter. Hier stosse er leider zum Teil auf Unverständnis oder man werde ständig vertröstet. Marcel W. Buess GARAGE SCHMID AG – Eine Betreuung wie man sich das von einem Verband nur wünschen kann. «Ein super Service» Bettina Schmid, Geschäftsführerin, Garage Schmid AG, Reinach. Bettina Schmid, Geschäftsführerin der Garage Schmid AG in Reinach, ist begeistert vom Informationsservice der Wirtschaftskammer Baselland. Die Newsletter seien informativ und auf die für KMU wesentlichen Punkte komprimiert. Konkret informierte sie sich im Haus der Wirtschaft über die Problemstellung «Lernende und Kurzarbeit». In mehreren Telefongesprächen mit der zuständigen Expertin konnte sie sich schlau machen und erhielt auch praxisgerechte Tipps für die richtige administrative Abwicklung. Besonders beeindruckt hat Bettina Schmid, dass die Wirtschaftskammer bei neuen Vorschriften sofort von sich aus anrief und informierte. «Ein super Service und eine Betreuung wie man sich das von einem Verband nur wünschen kann.» Der Lockdown beeinflusst auch den Betrieb der Garage Schmid. Im Verkauf, in der Disposition, in der Fahrzeugaufbereitung und auch in der Carrosserieabteilung musste Kurzarbeit eingeführt werden. Nach wie vor läuft aber die Werkstatt – mit Einhaltung der aktuellen Vorschriften. Neben Reparaturen finden gegenwärtig der Jahreszeit entsprechend vor allem Radwechsel statt. Vieles passiere kontaktlos. Autos werden auf den Platz gestellt und der Schlüssel in den Briefkasten geworfen. Vorgängig habe man telefonisch oder via Mail die auszuführenden Arbeiten definiert. Dies sei der Situation geschuldet. Die Kunden schätzen diesen unkomplizierten Umgang ausserordentlich. Zudem bestehe mit der langjährigen Stammkundschaft auch das dafür nötige Vertrauensverhältnis, sodass die vielleicht etwas unkonventionelle Vorgangsweise eigentlich kein Problem darstellt. Bettina Schmid ist auch sehr dankbar, dass die Motorprüfstation in Münchenstein offen ist und damit auch Vorführtermine ungehindert stattfinden können. In verschiedenen Kantonen sei dies nicht der Fall, unsere Region würde hier eine löbliche Ausnahme bilden, sagt Bettina Schmid. Marcel W. Buess

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