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Standpunkt 501, 1. Mai 2020

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Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland

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2 | Standpunkt der Wirtschaft CORONAVIRUS 1. Mai 2020 CHRISTIAN STÄUBLI – Der Geschäftsführer der Sport- und Volksbad Gitterli AG in Liestal engagiert sich als Schaffer für die von der Wirtschaftskammer ins Leben gerufene Aktion «s Baselbiet schaffts». «Das KMU-Netzwerk funktioniert» Schaffer auf Abruf Nabila Gysin, Tretor AG, Liestal. Christian Stäubli im leeren Becken des Hallenbad Gitterli, dessen Sanierung wegen des Coronavirus vorgezogen wurde. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Geschäftsführer der Sport- und Volksbad Gitterli AG in Liestal engagiert sich Christian Stäubli momentan auch als Schaffer bei «s Baselbiet schaffts». Aufmerksam auf diese Aktion wurde er durch die Newsletter der Wirtschaftskammer Baselland. Dieses Engagement habe ihn sofort überzeugt und deshalb habe er sich auch spontan für die Mithilfe gemeldet, sagt ein nach wie vor begeisterter Stäubli. Angesprochen auf seine konkrete Tätigkeit als Schaffer bezeichnet er sich bescheiden als «Mädchen für alles». So übernimmt er laufend Kurierdienste. Er war beim Plakataushang tätig und half auch bei der Verteilung der Schutzmasken mit. «Ich bin sozusagen auf Abruf im Einsatz.» Dieser freiwillige Einsatz sei für ihn sehr wichtig. Und die grosse Dankbarkeit, die ihm zum Beispiel auf den Baustellen beim Aufhängen der Aktionsblachen oder am letzten Samstag beim Verteilen der Schutzmasken begegnete, sei ein schöner Lohn für dieses «selbstverständliche Engagement für andere». Christian Stäubli freut sich schon auf die nächsten Einsätze. Emsiges Treiben im Hallenbad Trotz Corona-bedingter Pause herrscht im Hallenbad Gitterli emsiges Treiben. Die ursprünglich auf die Sommerferien geplanten Sanierungsarbeiten wurden nun vorgezogen. Die behördlichen Lockerungen vorausgesetzt, soll das Hallenbad ab Mitte August seinen normalen Betrieb wieder aufnehmen. Die Aussenbecken sind noch mit dem «Winter- Bilder: mwb wasser» gefüllt. Hier hofft Stäubli, dass das Gartenbad und der dazu gehörige Restaurationsbetrieb möglichst bald in Betrieb genommen werden können. Er bangt dem übernächsten Lockerungstermin vom kommenden 8. Juni entgegen. Die Wiederinbetriebnahme des Gitterli wäre natürlich auch für den Schwimmunterricht der umliegenden Schulen und für das Training der verschiedenen Schwimmclubs wichtig. Von den insgesamt 32 Mitarbeitenden sind momentan 70 Prozent auf Kurzarbeit gesetzt. Marcel W. Buess Kurzarbeit, Soforthilfe, Überbrückungskredit: diese und andere Themen beschäftigen viele KMU-Betriebe in der gegenwärtigen Coronakrise auf besondere Weise. Im Rahmen der Aktion «s Baselbiet schaffts» steht deshalb auch ein Team von ausgewiesenen Finanzexperten den KMU mit Rat und Tat zur Verfügung. Auch Nabila Gysin von der Tretor AG in Liestal gehört dazu. Für das renommierte Treuhandunternehmen war es keine Frage, sich in den Dienst dieser guten Sache zu stellen, als die entsprechende Anfrage der Wirtschaftskammer kam. Und Nabila Gysin freut sich, im Expertenteam aktiv mitmachen zu dürfen. Bereits fanden auch schon einige interessante Kontakte statt. Bei den bisherigen Anfragen sei es vor allem um das Thema Kurzarbeit gegangen, sagt Nabila Gysin. Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, um Kurzarbeit beantragen zu können? Wie sieht das genaue Vorgehen aus? Wie gross ist der administrative Aufwand? Vor allem kleinere Betriebe seien in einer solchen ausserordentlichen Situation in administrativer Hinsicht oft überfordert. Umso wichtiger sei eine rasche, praxisgerechte und unkomplizierte Hilfe. Die dankbaren Reaktionen bestätigen Nabila Gysin auf eindrückliche Weise nicht nur die Notwendigkeit, sondern den hohen Stellenwert dieser Aktion. Die Bedeutung eines funktionierenden KMU-Netzwerks zeige sich gerade in dieser Krise. Marcel W. Buess «Ich will etwas zurückgeben» PHILIPP HÄGELI – Der AGIV-Präsident kümmert sich bei «s Basel biet schaffts» um die Logistik. «Beispielhaftes Engagement» Philipp Hägeli, Präsident Arlesheimer Gewerbeund Industrieverein (AGIV). «Die gegenwärtige Situation ist für uns alle sehr herausfordernd und gerade jetzt dürfen wir unsere Mitglieder nicht alleine lassen», sagt Philipp Hägeli, Präsident des Arlesheimer Gewerbe- und Industrievereins (AGIV). In dieser Funktion will er ein Beispiel geben und eine sichtbare Vorreiterrolle übernehmen. Deshalb hat er sich auch spontan bereit erklärt, bei der Aktion «s Baselbiet schaffts» aktiv mitzumachen. Als Schaffer kümmert er sich in erster Linie um alle Fragen der Logistik. So sorgt er beispielsweise dafür, dass T-Shirts und andere Werbematerialien verteilt werden. «Die Aktion wird geschätzt» «Unsere Aktion und die damit verbundene Präsenz werden enorm geschätzt. Viele positive Reaktionen, gerade auch aus dem AGIV-Mitgliederkreis, zeigen mir das laufend», sagt Hägeli. Dieses «beispielhafte Engagement» der Wirtschaftskammer Baselland komme an der Basis enorm gut an und zeige eben auch, dass es einen guten, schlagkräftigen und erst noch innovativen Dachverband brauche. Interessenvertretung und Netzwerk seien das eine, Machen und etwas Konkretes bewegen, wenn es darauf ankomme, sei aber mindestens so wichtig. Und genau dies stelle die Wirtschaftskammer nun sehr eindrücklich unter Beweis. Hägeli ist stolz, dabei mitwirken zu können. Beruflich läuft es für den Leiter der Raiffeisenbank Arlesheim trotz Corona normal. Die Filiale ist offen, es finden laufend Kundenkontakte statt. Natürlich gelten auch bei der Raiffeisenbank die Hygienevorschriften und weitere Vorsichtsmassnahmen. In wenigen Ausnahmefällen werden die laufenden Arbeiten im Home office erledigt. Hägeli ist sich bewusst, dass sich ein Bankbetrieb in einer «etwas privilegierten Stellung» befindet und sich nicht mit anderen, von der Krise unmittelbar betroffenen Betrieben vergleichen lasse. Ein Grund mehr für ihn, sich als «Schaffer» und damit für andere zu engagieren. Marcel W. Buess CHRISTINE FREY – Als Schafferin kümmert sie sich um die Website der Aktion «s Basel biet schaffts». «Eine Frage der Solidarität» Landrätin Christine Frey, Mitinhaberin der SBS AG smart building solutions in Liestal. Für Landrätin Christine Frey war es selbstverständlich, sich an der Aktion «s Basel biet schaffts» zu beteiligen. Nicht primär wegen ihrer politischen Funktion und der damit verbundenen Verantwortung für das Gemeinwohl, sondern vielmehr als aktive Unternehmerin. «Es ist schlicht eine Frage der Solidarität mit der Baselbieter KMU-Familie», sagt Frey. «Zusammenarbeit motiviert» Im Team der Schafferinnen und Schaffer kümmert sich Christine Frey um den Internetauftritt. Sie hat die Website von «s Baselbiet schaffts» neu strukturiert und sorgt dafür, dass die Inhalte laufend aktualisiert sowie die Website mit neuen Inhalten ergänzt wird. «Die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftskammer- Team macht einen Riesenspass und ist äusserst motivierend», sagt sie. Überhaupt ist Christine Frey sehr beeindruckt von der Leistungskraft der Wirtschaftskammer und wie schnell diese «Top-Aktion» auf die Beine gestellt worden sei. Einmal mehr zeige sich, dass im Haus der Wirtschaft in Liestal nicht nur geredet, sondern auch konkret geliefert werde. «Es ist wirklich toll und bereichernd zugleich, wenn man dabei aktiv mitwirken darf», sagt Frey. Als Mitinhaberin der SBS AG smart building solutions in Liestal ist Christine Frey trotz Coronakrise uneingeschränkt tätig. Ihr Betrieb plant und realisiert anspruchsvolle Gebäude und will dabei Architektur, Prozessberatung und Kommunikation «schlau» verschmelzen. Weder Kurzarbeit noch Überbrückungshilfen sind bei der SBS bislang ein Thema, wofür Frey sehr dankbar ist. Dieser erfreuliche Umstand war für sie eine zusätzliche Motivation, sich bei der Aktion persönlich einzubringen und für andere, denen es im Moment nicht so gut geht, zu engagieren. Laufend hat sie auf Baustellen Kontakt mit Handwerkern und erfährt von deren «Corona-Sorgen». «Vor allem beeindruckt mich der Durchhaltewillen und die Innovationskraft unserer KMU in dieser schwierigen Situation», sagt Christine Frey. Marcel W. Buess Susanne Salvi, Inhaberin und Geschäftsleiterin Salema GmbH in Allschwil. Als Schafferin engagiert sich Susanne Salvi im Bereich Social Media. Im Rahmen der Aktion «s Baselbiet schaffts» konnte sie bereits verschiedene KMU-Betriebe mit stimmigen und aussagekräftigen Erklär- und Produktvideos glücklich machen. In einigen wenigen Fällen half sie auch bei der Einrichtung von Web- Shops. Gerade in Zeiten des Lockdowns sei die Kommunikation über die digitalen Kanäle wichtig und notwendig, ist Salvi überzeugt. Auch in Zeiten des «Stillstands» müsse man präsent sein und sich proaktiv erhalten. In normalen Zeiten betreibt die Salema GmbH in Allschwil, die Firma von Susanne Salvi, vor allem Digital- und Eventmarketing. Auch Webdesign und die Homepage-Kreation gehören zu ihren Dienstleistungen. Als Mitglied des Gewerbevereins KMU Allschwil-Schönenbuch erhält Susanne Salvi den Newsletter der Wirtschaftskammer und wurde damit auf «s Basel biet schaffts» aufmerksam. Sofort war sie Feuer und Flamme für diese «tolle Aktion» und bot ihre Dienste an. Für sie ist es selbstverständlich, dass man in schwierigen Zeiten zusammensteht, und dass sich die kleinen und mittleren Unternehmen gegenseitig unterstützen. Die Aktion half auch ihr, indem sie die Beratung eines Finanzexperten in Anspruch nehmen konnte. «Ich durfte profitieren und deshalb will ich nun auch etwas zurückgeben.» sagt Susanne Salvi. Marcel W. Buess

1. Mai 2020 CORONAVIRUS Standpunkt der Wirtschaft | 3 «S BASELBIET SCHAFFTS» – Allschwils Gemeinderat hält die Wirtschaftskammer-Aktion «s Baselbiet schaffts» für eine «intelligente Sache» und will 300 000 Franken in den Spendentopf «Ich gib einfach» für Allschwiler KMU und Selbständige einzahlen. Allschwil «gibt einfach» 300 000 Franken Der Allschwiler Gemeinderat (v.l.n.r.): Franz Vogt, Thomas Pfaff (seit Oktober 2019 nicht mehr im Amt), Robert Vogt, Gemeindepräsidentin Nicole Nüssli-Kaiser, Philippe Hofmann, Roman Klauser, Christoph Morat und Patrick Dill (Leiter Gemeindeverwaltung). Bild: zVg Der Allschwiler Gemeinderat will die von der Wirtschaftskammer Basel land ins Leben gerufene Aktion «s Baselbiet schaffts» unterstützen. Dies hat er an seiner Sitzung vom vergangenen 22. April beschlossen. Er beantragt dem Einwohnerrat, 300 000 Franken in den Allschwiler Spendentopf «Ich gib eifach» von «s Baselbiet schaffts» einzuzahlen. Das Geld soll allen Allschwiler Unternehmen und Selbständigerwerbenden zugutekommen, die sich auf der «s Baselbiet schaffts»-Plattform eintragen. Über die Verwendung der Gelder entscheiden die Vertreter der Gemeinde, des lokalen Gewerbevereins KMU Allschwil Schönenbuch und der Wirtschaftskammer Baselland. KMU, die durch die Maschen fallen «Wir wollten ein Hilfspaket schnüren, das jenen KMU und Selbständigerwerbenden hilft, die bei den Sofortmassnahmen von Bund und Kanton durch die Maschen fallen», sagt Gemeindepräsidentin Nicole Nüssli-Kaiser. Zuerst habe der Gemeinderat an eine eigene Lösung gedacht. Er habe aber rasch gemerkt, dass dazu viele Abklärungen nötig gewesen wären, die eventuell nicht innert nützlicher Frist hätten abgeschlossen werden können. «Dann haben wir gesehen, dass die Wirtschaftskammer mit ‹s Baselbiet schaffts› bereits etwas Intelligentes organisiert hat», sagt Nüssli-Kaiser. Der Gemeinderat habe deshalb entschlossen, sich der Aktion anzuschliessen und diese finanziell zu unterstützen. Das letzte Wort hat nun der Einwohnerrat. Ob dieser in diesem Monat tagen kann, ist wegen der BAG-Massnahmen noch nicht klar. «Falls nicht, werden wir den Antrag auf dem Zirkularweg stellen», sagt Nicole Nüssli-Kaiser. Die Wirtschaftskammer freut sich Die Wirtschaftskammer zeigt sich erfreut über den Entscheid aus Allschwil: «Dass der Gemeinderat Allschwil sich bei der Initiative ‹s Baselbiet schaffts› mit diesem namhaften Betrag engagieren will, ist eine tolle Nachricht für alle KMU im Ort, die unter der Coronakrise leiden», schreibt die Wirtschaftskammer am vergangenen 24. April in einem Newsletter. Allschwil setze ein beeindruckendes Zeichen für seine KMU- Wirtschaft. «Das Team von ‹s Baselbiet schaffts› bedankt sich im Namen aller KMU: Merci», heisst es weiter. Wichtig sei, dass bei der Spendenaktion jeder Franken bei den KMU ankomme: «100 Franken Spende sind 100 Franken Hilfe.» Reto Anklin KOORDINATOR – Roland Tischhauser kooordiniert den Einsatz der Schafferinnen und Schaffer der Wirtschaftskammer-Aktion «s Baselbiet schaffts». «Aus Liebe zu unserer Region» SICHERE BAUSTELLEN Nicht von Amtes wegen als Mitglied des Zentralvorstands der Wirtschaftskammer Baselland, sondern in erster Linie «aus Liebe zu unserer Region» engagiert sich Roland Tischhauser bei der Aktion «s Baselbiet schaffts». Es sei für ihn eine Herzens angelegenheit und ein ganz wichtiges Zeichen der Solidarität mit den von der Coronakrise betroffenen Betrieben. «Viele positive Reaktionen» Der Stellenwert und die Aktionsfähigkeit eines Wirtschaftsverbandes erweise sich gerade in schwierigen Zeiten. «Die vielen positiven Reaktionen zeigen, dass die Wirtschaftskammer ihren Job hervorragend macht und die Erwartungen in einen leistungsfähigen Interessenvertreter der KMU-Wirtschaft voll und ganz erfüllt», sagt Roland Tischhauser. Es entspricht dem Naturell von Roland Tischhauser, dass er seine Rolle als Schaffer nicht überbewertet sehen will: «Ich koordiniere nur den Einsatz der vielen Helferinnen und Helfer und packe selbstverständlich auch selber an, wenn Not am Mann oder an der Frau ist.» So teilt er die Fahrerinnen und Fahrer bei Verteilaktionen ein. Schaut, dass alles termingerecht klappt. Im Hinblick auf Roland Tischhauser, Mitglied des Zentralvorstands der Wirtschaftskammer, bei der Arbeit im Haus der Wirtschaft. Bild: Herr die Wiedereröffnung der Coiffeursalons am vergangenen 27. April organisierte er die Verteilung von Schutzmasken, T-Shirts und Plakaten an die Verbandsmitglieder von «coiffure suisse, Sektion Baselland». Des Weiteren organisierte und koordinierte er die Verteilung der T- Shirts mit dem Logo von «s Baselbiet schaffts» an die lokalen und regionalen Gewerbe- und Industrievereine sowie die Gemeinden. Als prominentem Vertreter der regionalen Gastronomie und Hotellerie macht Roland Tischhauser die Entwicklung der Branche sehr grosse Sorgen. Vom Lockdown selbst betroffen Der Lockdown führe zu enormen Umsatzeinbussen, welche praktisch nicht mehr einzuholen seien. Es sei wichtig, dass der Bundesrat und die Kantone der Branche endlich konkrete Perspektiven geben können. «Es geht auch um unsere Mitarbeitenden. Wir müssen ihnen wieder Sicherheit geben können», sagt Tischhauser. Marcel W. Buess Die Aktion «s Baselbiet schaffts» stellt Bauunternehmen grossformatige Blachen zur Verfügung, mit denen Sie darauf hinweisen könnnen, dass ihre Baustellen BAG-konform sind. Mittlerweile sind die gelben Blickfänge im ganzen Baselbiet zu sehen. Bild: Stäubli

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