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Standpunkt 485, 21.06.2019

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Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

21. Juni 2019

21. Juni 2019 WEITERBILDUNG Standpunkt der Wirtschaft | 9 CAS UNTERNEHMENSFÜHRUNG KMU – Die Winterthurer Firma «Designwerk» ist mit ihrem elektrisch angetriebenen Kehrichtlastwagen «Futuricum» erfolgreich unterwegs. Das unternehmerische Grundwissen für das Projekt hat sich Mitgründer Tobias Wülser beim «CAS Unternehmensführung KMU» von Wirtschaftskammer, FHNW und BLKB erworben. Der Businessplan funktioniert Tobias Wülser, Mitgründer der Winterthurer Denkfabrik «Designwerk», hat im Lehrgang CAS Unternehmensführung KMU gelernt, wie er einen Businessplan erstellen kann. Bild: zVg Die Teilnahme vor fünf Jahren am von der Wirtschaftskammer Baselland, der Basellandschaftlichen Kantonal bank (BLKB) und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) angebotenen Studiengang «CAS Unternehmensführung KMU» hat sich für Tobias Wülser, Mitgründer der Winterthurer Denkfabrik «Designwerk», gelohnt. Der Lehrgang gab ihm Gelegenheit, den Businessplan für sein Leuchtturmprojekt, den Kehrichtlastwagen «Futuricum» mit Elektroantrieb, auszuarbeiten. 26-Tonnen-Elektro-Kehricht-Lkw Der Businessplan hat funktioniert: Mit der Unterstützung des Bundesamts für Energie (BFE) hat «Designwerk» ein wirtschaftlich und ökologisch sinnvolles 26-Tonnen-Elektro- Kehrichtfahrzeug entwickelt und gebaut. Die Serienproduktion der E-Lkws übernahm die 2017 gegründete Futuricum AG, die sich jetzt Designwerk Products AG nennt. Mittlerweile steht der E-Lkw seit über einem Jahr in den Schweizer Städten Thun, Murten, Lausanne und Neuenburg im täglichen Einsatz. Und auch in den deutschen Städten Frankfurt und Mainz sowie im französischen Colmar testen Entsorgungsbetriebe das vollelektrische Müllfahrzeug «Made in Switzerland». Rückgewinnung der Bremsenergie Dabei punktet der «Futuricum» mit der Rückgewinnung der beim Bremsen freigesetzten Energie und der raschen Beschleunigung. Die bestehende Batteriekapazität erlaubt eine Sammelfahrt ohne Zwischenladung. Der «Futuricum» ist somit einem Dieselfahrzeug ebenbürtig. «Unser E-Lkw mit seinen vier Elektromotoren und insgesamt 760 PS ist ein Versprechen auf eine wesentlich leisere und nahezu schadstofffreie Entsorgungsdienstleistung», sagt Tobias Wülser, mittlerweile Mitglied der Geschäftsleitung der Designwerk Products AG. «Kehrichtfahrzeuge sind die grössten CO 2 -Schleudern in Städten», sagt Wülser. «Futuricum», das Projekt zur Entwicklung der nächsten Generation elektrisch betriebener Nutzfahrzeuge, soll vor allem in Städten die Lärmund Schadstoffemissionen verrin- gern. Um der Nachfrage gerecht zu werden, hat die Designwerk Products AG den Bestand von 30 auf 50 Mitarbeitende erhöht und einen neuen Standort an der Wülflingerstrasse in Winterthur bezogen. Das ehemalige Peter-Areal mit seiner Tradition im Fahrzeugbau, verfügt über die Infrastruktur zur Serienproduktion der Elektrolastwagen und der ebenfalls von «Designwerk» entwickelten mobilen Schnellladegeräte. Gebaut werden dort auch modulare Batteriesysteme sowie Geräte zur Bodenstromversorgung von Flugzeugen. Die Designwerk-Ladegeräte erfreuen sich steigender Nachfrage, vorwiegend bei europäischen Fahrzeugherstellern. Mit dem Entwurf des Businessplans und den erlernten Prozessund Führungsmethoden habe sich die Teilnahme am CAS Unternehmensführung gelohnt, sagt Wülser noch einmal. Am meisten gebracht habe ihm der Austausch mit KMU- Gründerinnen und -Gründern. Personen, die vor einer Firmen- oder Abteilungsgründung stehen, kann Tobias Wülser den Lehrgang nur empfehlen. Reto Anklin DESIGNWERK Für Tobias Wülser und Frank Loacker begann alles vor mehr als zehn Jahren während der 80-tägigen vollelektrischen Weltrekordumrundung mit ihrem eigens entwickelten Kabinenmotorrad «Zero Tracer». Mit vielen Reiseeindrücken und voller Tatendrang gründeten die beiden Pioniere 2007 «Designwerk». Die Denkfabrik hat mittlerweile mehr als 100 Auftragsprojekte umgesetzt. Dazu zählen eine vollelektrische Neuauflage des BMW-Klassikers Isetta, ein 18-Tonnen-Elektro-Lkw (siehe Text links) und die Mitentwicklung des dreirädrigen Postzustellfahrzeugs DXP. Die Tochtergesellschaft Designwerk Products AG ging aus der 2017 gegründeten E-Lkw-Produzentin Futuricum AG hervor. Seit 2019 übernimmt das Unternehmen die Serienfertigung aller Produkte der Designwerk Technologies GmbH und tritt unter deren Name und Marke auf. www.designwerk.com LEHRGANG 2020 Der CAS Unternehmensführung KMU wird auch 2020 durchgeführt. Die Absolventinnen und Absolventen wenden die betriebswirtschaftlichen Methoden der Unternehmensführung an und erarbeiten einen Businessplan. Sie lernen ihre Führungskompetenzen mit Stärken und Schwächen kennen. Zudem tauschen sie sich mit Menschen aus anderen Branchen aus. Der Lehrgang richtet sich an Führungskräfte; Projektverantwortliche von KMU; Personen, die eine Unternehmensnachfolge antreten; Unternehmerinnen, Unternehmer und solche, die es werden wollen. Weitere Informationen: www.fhnw.ch/wirtschaft. Anmeldemöglichkeit und telefonische Auskunft: Wirtschaftskammer Baselland, Alexandra Mächler Telefon: 061 927 65 58 E-Mail: a.maechler@kmu.org Website: www.kmu.org ENERGIEPAKET – Das Baselbieter Energiepaket stösst auf grosses Interesse. An fünf öffentlichen Veranstaltungen können sich Interessierte zwischen August und September 2019 über die Chancen und Anforderungen des Förderprogramms informieren. Baselbieter Energiepaket tourt durch den ganzen Kanton Von Ende August bis Ende September dieses Jahres tourt das Energiepaket durch das Baselbiet. An fünf öffentlichen Veranstaltungen (siehe Daten rechts) informieren Energie- Experten über die Chancen und Anforderungen des Förderprogramms. Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer können sich so fundiert über das Energiepaket informieren sowie offene Fragen im direkten Austausch mit den Energie- Experten zu klären. Das Baselbieter Energiepaket ist auf Erfolgskurs. Alleine von Januar bis Ende Mai 2019 reichten gut 700 Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer Fördergesuche ein. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es rund 500 Gesuche. Mit diesen energetischen Gebäudesanierungen leisten die gewerblichen Immobilienbesitzer sowie Hauseigentümerinnen und -eigentümer einen entscheidenden Beitrag an den Klimaschutz. Auf den Gebäudepark entfällt noch immer rund die Hälfte des kantonalen Energie verbrauchs. Dank dem Baselbieter Energiepaket kann dieser hohe Energie verbrauch stark reduziert werden. Mit Unterstützung des Energiepakets konnten im Kanton seit 2010 über 255 GWh fossile Energie eingespart werden. Dies entspricht rund 426 Bahnwaggons gefüllt mit Heizöl. Simon Dalhäuser Felix Jehle, Baselbieter Amt für Umweltschutz und Energie, sowie Daniel Laager und Cédric Christmann (v. l.) an der letztjährigen Informationsveranstaltung in Binningen. Bild: Archiv DATEN 2019 Dienstag, 27. August, Münchenstein, Kuspo Bruckfeld, Dienstag, 10. September, Pratteln, Kuspo Mittwoch, 11. September, Liestal, Hotel «Engel», Dienstag, 17. September, Binningen, Kronenmattsaal, Montag, 23. September, Laufen, Kulturzentrum Alts Schlachthuus. Die Veranstaltungen starten um 18.30 Uhr (Türöffnung 18.15 Uhr). Um eine Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen gebeten: E-Mail: info@energiepaket-bl.ch.

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