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Standpunkt 469, 7.9.2018

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Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

Kompetenz und

Kompetenz und Partnerschaft für Unternehmer Haus der Wirtschaft Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie Altmarktstrasse 96 Tel. 061 927 64 64 info@kmu.org 4410 Liestal Fax 061 927 65 50 www.kmu.org Die erste Adresse für die Wirtschaft PUBLIREPORTAGE Das gute Gefühl, richtig vorzusorgen Pensionskasse: klar, da geht es um Zahlen. Für den Arbeitgeber sind Faktoren wie Deckungsgrad, Umwandlungssatz und jährliche Performance wichtig für die Entscheidung, welcher Pensionskasse sich das Unternehmen anschliessen soll. Doch letztlich geht es bei der beruflichen Vorsorge um die Menschen hinter den Zahlen. Die Versicherten vertrauen der Pensions kasse ihr Geld an, welche es hegt und pflegt, damit es nach dem Ausstieg aus dem Berufsleben zur Verfügung steht. nation mit einem Einkauf. Auch andere Fragen wie zum Beispiel über die Auswirkungen einer Scheidung auf die berufliche Vorsorge können rasch beantwortet werden. «Transparente Kommunikation auf Augenhöhe ist das A und O.» «Die Versicherten sind dank der heute zur Verfügung stehenden Informations- und Kommunikationstechnologien informiert und möchten wissen, was mit ihrem Geld passiert.» Doch wer ist denn nun die Pensionskasse, der ich mein Geld anvertraue? Wie kann ich sicher sein, dass sie mit meinem Geld in meinem Interesse handelt? Man kann nur jemandem vertrauen, den man kennt - und um jemanden zu kennen, muss man möglichst viel über ihn wissen. Transparente Kommunikation auf Augenhöhe ist deshalb das A und O. Sergio Bortolin, Geschäftsführer Asga Pensionskasse. Die Pensionskasse ist heute nicht mehr nur Thema des Arbeitgebers allein, sondern wird dank der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien immer mehr auch zur Sache des Arbeitnehmers. Das ist für die Pensionskassen eine neue Situation. Bis anhin beschränkte sich die Kommunikation zwischen der Pensionskasse und dem Versicherten hauptsächlich auf den jährlichen Versand des Vorsorgeausweises per Post. Dieser stellt eine Momentaufnahme dar und je nach Interesse und Fachwissen in der beruflichen Vorsorge können die Versicherten mehr oder weniger damit anfangen. Dies ist heute überholt – die Versicherten sind informiert und möchten wissen, was mit ihrem Geld passiert. Die digitalen Kommunikationskanäle müssen geöffnet werden, so dass der Versicherte sich die Informationen holen kann, die er möchte. Bild: zVg Nicht alle Kanäle eignen sich für jeden Zweck Natürlich eignen sich nicht alle Kanäle für jeden Zweck. Würde beispiels weise der Vorsorgeausweis als WhatsApp- oder Facebook- Messenger-Nachricht versendet, versteht sich von selber, dass dies nicht mit dem Datenschutz vereinbar ist. Würde dieser per E-Mail zugestellt, müsste dieses einerseits hoch verschlüsselt sein, was zu einer schlechten Benutzerfreundlichkeit führen würde, andererseits wäre der Inhalt immer noch statisch und die Vorteile der Digitalisierung könnten nicht genutzt werden. Im Fall des Vorsorgeausweises bietet es sich aktuell unter der Berücksichtigung der gewünschten Verbreitung, Datensicherheit und Funktionalität an, App- oder Webportal- Lösungen einzusetzen. Diese öffnen die Türen für Versicherte, die sich so nicht nur Informationen über die Pensionskasse, sondern über ihre eigenen Vermögensverhältnisse in der zweiten Säule beschaffen können. Es wird möglich, interaktiv zu berechnen, welche finanziellen Auswirkungen eine frühzeitige Pensionierung hat und dies auf Wunsch in Kombi- Nebst persönlichen Berechnungen können auch ganze Prozesse eigenständig abge wickelt werden. Es wird möglich, einen freiwilligen Einkauf durchzuführen oder den Antrag auf eine Wohneigentumsförderung zu stellen, inklusive aller Berechnungen und gesetzlich notwendigen Angaben. Die Bedienung ist einfach verständlich und sehr intuitiv. Die Asga Pensionskasse nimmt die fortgeschrittene Digitalisierung als grosse Chance wahr und lanciert 2018 ein funktionales Versichertenportal. Für die Mitgliedfirmen hingegen besteht mit AsgaOnline bereits seit mehreren Jahren ein Online-Tool, das gerne und rege genutzt wird. Es erleichtert den Arbeitgebern die Verwaltung der beruflichen Vorsorge und spart Papierkram und Zeit. Asga Pensionskasse Rosenbergstrasse 16, 9001 St. Gallen Telefon +41 71 228 52 52 www.asga.ch

7. September 2018 HAUS DER WIRTSCHAFT Standpunkt der Wirtschaft | 11 VERNEHMLASSUNGEN Anpassungsbedarf beim KRIP und bei Steuervorlage 17 Die Wirtschaftskammer Baselland hat sich im vergangenen Monat zu zwei wichtigen Vorlagen vernehmen lassen. Zwar gehe der von der Regierung vorgelegte «Kantonale Richtplan Basel- Landschaft (KRIP); Anpassung 2018» in die richtige Richtung. Anpassungsbedarf besteht aber nach Ansicht der Wirtschaftskammer in den Bereichen Entsorgung/Deponien und beim Verkehr. Bei der «Änderung des Steuergesetzes vom 7. Februar 1974; Steuervorlage 17 (SV17)» sei die Einführung einer Minimalkapitalsteuer für alle Gesellschaften kritisch zu sehen. Nach Auffassung der Wirtschaftskammer rechnet der KRIP im Bereich Entsorgung/ Deponien mit deutlich zu niedrigen Volumen. «Da ein Grossteil des unverschmutzten Aushubs aus dem Baselbiet ins grenznahe Ausland exportiert wird – dies aber naturgemäss ausschliesslich vom guten Willen der betroffenen Behörden im Ausland abhängig ist – fehlt in diesem Bereich die verlässliche Planungs grösse», schreibt die Wirtschaftskammer. Darum dürfe das Baselbiet keinesfalls vernachlässigen, eigene neue Standorte festzulegen. Sämtliche Regionen sollten ihren Beitrag zur Entsorgungssicherheit leisten. Den Standort «Isental» in Diegten erachtet die Wirtschaftskammer indes als ungeeignet. Die dort bestehenden Interessenskonflikte seien zu gross, der Standort sei deshalb aus dem Richtplan zu streichen. Planungshoheit soll beim Kanton bleiben Für das Gebiet Salina Raurica sieht der KRIP 2018 vor, dass die Planungshoheit vom Kanton an die Gemeinden gehen soll. Dies erachtet die Wirtschaftskammer als wenig zielführend, weil ein Grossteil der Planung die Archäologie allgemein und die Römerstadt im Speziellen betrifft – zwei Bereiche, die klar im öffentlichen kantonalen Interesse liegen. Die Vorlage liefere zudem keine Antworten, ob und in welcher Form sich der Kanton finanziell oder inhaltlich beteiligt. Hier bedürfe es einer Klärung. Bezüglich des Themas Verkehr erachtet es die Wirtschaftskammer als irreführend, dass die Anpassung des KRIP 2018 in die Vernehmlassung geschickt wurde, bevor die Anpassung 2016 abschliessend behandelt wurde. So entspreche das Objektblatt G1.4 im KRIP 2018 nicht dem neusten Stand der Dinge. Dieser werde vielmehr in der Landratsvorlage 2017- 300 widergegeben. Dort werde zugesichert, dass die feste Vorgabe eines Modalsplits von 35 Prozent gestrichen und stattdessen durch ein qualitatives Ziel ersetzt werden soll. Dass Augusta Raurica im Rahmen des KRIP 2018 als kulturelles und touristisches Aushängeschild ausgebaut werden soll, befürwortet die Wirtschaftskammer. Mit Blick auf das Ziel, als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt zu werden, erschienen die prognostizierten Auswirkungen jedoch als zu optimistisch – besonders in den Bereichen «Verkehr» und «Siedlung». Ein Interessenkonflikt bestehe zwischen dem geplanten «hochwertigen Wohnraum» und dem «Tourismus». Auch hier seien Präzisierungen zwingend. Steuervorlage 17 – Kapitalsteuer Bei der Steuervorlage 17 lehnt die Wirtschaftskammer die Einführung einer Minimalkapitalsteuer für alle Gesellschaften ab. Gerade für kleine KMU, welche kaum oder keinen Gewinn erwirtschafteten, seien die 500 Franken eine spürbare Mehrbelastung. Die Senkung des Gewinnsteuersatzes sei zwar zielführend, mittelfristig wäre es aber sinnvoll, wenn der Kanton den Steuersatz mindestens auf das Niveau der Nachbarkantone senken würde. Dies besonders mit Blick auf die Standortförderung. Ideal wäre ein Steuersatz von unter 13 Prozent. In Folge der Anpassung werde ein grosses Missverhältnis zur Grundstückgewinnsteuer konstruiert. Diese liegt derzeit bei 25 Prozent. Das Thema solle gesondert behandelt werden. Die Wirtschaftskammer spricht sich klar dafür aus, dass die Dividendenbesteuerung von qualifizierten Beteiligungen nicht erhöht wird. Sie soll bei 50 Prozent beibehalten und nicht auf mindestens 70 Prozent erhöht werden. Die geplante Erhöhung der Kinder- und Familienzulagen von 30 Franken lehnt die Wirtschaftskammer ab. Diese Erhöhung wäre für die KMU eine weitere Belastung. Zudem stösst sich die Wirtschaftskammer an der Vermischung von Steuerpolitik und Familienpolitik. Daniel Schindler/Reto Anklin AUSSTELLUNG – Im Gelterkinder Zeughaus erinnerten Reifen, Plakate und Fotos an die Maloya AG. Die ehemalige Pneuherstellerin spielt eine bedeutende Rolle in der Baselbieter Industriegeschichte. Pneus «made in Gelterkinden» An der Ausstellung im Zeughaus waren bei der Maloya in Gelterkinden produzierte Reifen zu sehen. Im Jahr 1993 schloss die damals einzige verbliebene schweizerische Reifen herstellerin – die Pneu- und Gummiwerke Maloya AG – ihre Tore. Damit endete nicht nur eine fast 60 Jahre dauernde Firmengeschichte, sondern es bedeutete auch das definitive Aus des Industriestandorts Gelterkinden. Mit einer von Remo Bossert (Inhaber der Firma BOSSAG AG, Gelterkinden) initiierten und einem Team von zehn ehemaligen «Maloyanern» realisierten Ausstellung, die diesen Sommer vom 3. August bis 2. September an den Wochenenden im Gelterkinder Zeughaus zu sehen war, wurde an die Maloya als wichtigem Teil der Baselbieter Industriegeschichte erinnert. Velo- und Autoreifen, Bodenbeläge und viele weitere in Gelterkinden produzierte Artikel konnten bestaunt werden. Werbebroschüren, Preislisten, Produkteflyer, Fotos und vieles mehr weckten bei vielen ehemaligen Alle 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen Studiengangs CAS Unternehmensführung KMU der Wirtschaftskammer Baselland, der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) haben ihre Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen – «mit guten bis sehr guten Businessplänen», wie Kursleiter Adrian Sidler an der Diplom feier sagte. Gefeiert wurde mit einem Apéro in der «Conto»-Bar am Basler Voltaplatz. Die Diplomübergabe und das Essen fanden anschliessend ebenfalls in Basel, im Restaurant «Rhyschänzli» an der Lichtstrasse, statt. Die bisher beste Klasse «Ich habe noch nie eine so gute Klasse gehabt», sagte der Kursleiter. Die Teilnehmenden seien «fleissig, zielorientiert und umsetzungsstark» gewesen. Ein gut benoteter Businessplan sei aber noch keine Garantie für den geschäftlichen Erfolg, Mitarbeitenden und deren Angehörigen Erinnerungen und sorgten bei einigen auch für feuchte Augen. Nach der Schliessung der Seidenband-Weberei Seiler & Co. AG in den Siebzigerjahren und dem Ende des Bally-Zweigwerks in den Achtzigern war die Maloya für einige Jahre der einzige noch verbliebene Industriebetrieb. In ihren guten Zeiten beschäftigten die drei Firmen zusammen mehr als 1000 Mitarbeitende. Schweizer Reifenpionier Gegründet wurde die Firma von Fritz Maurer. Am 1. Mai 1936 verliess der erste Veloreifen die Produktionshalle in Gelterkinden. Der Basel bieter Industriepionier Maurer begann mit acht Mitarbeitern. Bald einmal zählte die Armee, welche damals noch Radfahrerkompanien unterhielt, zum Kundenkreis. Kontinuierlich baute Fritz Maurer die Produktepalette aus – neben Reifen für Velos, Kinderwagen, Perso- CAS UNTERNEHMENSFÜHRUNG KMU – Die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs CAS Unternehmensführung KMU haben den erfolgreichen Abschluss ihrer Weiterbildung gefeiert. Jetzt geht es um die Umsetzung Bilder: mwb Freddy Schneider (l.) und Remo Bossert gehören zum Ausstellungsteam. Schneider war Verkaufsleiter für Gummiformartikel; Bossert führte für die väterliche Schlosserei oft Arbeiten in der Maloya aus. nen- und Lastwagen, Traktoren sowie Armeefahrzeuge, wurde auch ein breites Sortiment von Gummiformartikeln angeboten. Dazu gehörten auch Bettenwippen für die weltweit bekannten Lattoflex-Lattenroste aus Lausen. 1986, als die Firma mit ihrem noch lebenden Gründer Fritz Maurer das 50-jährige Bestehen feiern konnte, beschäftigte Maloya mehr als 450 Mitarbeitende, der Jahresumsatz betrug über 50 Millionen Franken. Die Maloya AG war für die Standortgemeinde Gelterkinden, und die umliegenden Orte ein bedeutender Arbeitgeber. Mit dem Wegfall wichtiger Armeeaufträge und der zunehmenden globalen Konkurrenz bei den Autoreifen geriet Maloya immer mehr in wirtschaftliche Schwierigkeiten. 1993 kam das definitive Aus. Marcel W. Buess Die Kursleiter und die Absolventinnen und Absolventen freuen sich über den Abschluss des Studiengangs.Bild: zVg sagte Sidler, der den Kurs zum sechsten Mal geleitet hat. Entscheidend sei die nun folgende Umsetzung. Der CAS Unternehmensführung KMU richtet sich an Führungskräfte in KMU, Projekt und Produktverantwortliche in Unternehmen und Personen, die eine Unternehmensnachfolge antreten oder in Er wägung ziehen. Der nächste Kurs startet am 5. April 2019 und endet am 27. August. Reto Anklin INFO UND ANMELDUNG Wirtschaftskammer Baselland Alexandra Mächler Tel.: 061 927 65 58 E-Mail: a.maechler@kmu.org Website: www.kmu.org

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