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Standpunkt 443, 7.4.2017

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Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

BL 10 TRADITIONSBETRIEBE

BL 10 TRADITIONSBETRIEBE 7. April 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie FEINBÄCKEREI WEBER – An der Hauptstrasse 39 in Birsfelden wird seit 1882 Brot gebacken. Der von Jakob Weber-Scharff gegründete Betrieb besteht immer noch als traditionelles Familienunternehmen und wird mittlerweile von der 5. Generation geführt. Seit über 130 Jahren feinste Backwaren Vor 135 Jahren begann an der Hauptstrasse 39 in Birsfelden eine beeindruckende Erfolgsgeschichte: 1882 eröffnete der gelernte Bäcker Jakob Weber-Scharff im Alter von 25 Jahren eine Bäckerei. Der Betrieb besteht als traditionelles Familienunternehmen immer noch am selben Domizil und wird heute in der fünften Generation von René und Kathrin Stalder-Weber mit grossem Erfolg geführt. In den ersten 100 Jahren der Firmengeschichte erfolgte der Übergang zur nächsten Generation jeweils nahtlos. 1909 übernahm Jacques Weber-Spahr das väterliche Geschäft und nachdem dessen jüngster Sohn Charles ebenfalls das Bäckerhandwerk erlernte, stand bereits die nächste Generation in den Startlöchern. IN KÜRZE DIE ÄLTESTEN BASELBIETER BETRIEBE Feinbäckerei Weber AG Hauptstrasse 39 4127 Birsfelden 1964 war es dann soweit: Charles und Gertrud Weber-Musfeld übernahmen die Verantwortung. Mit einem komplett neuen Laden, der an der westlichen Liegenschaftsseite angebaut wurde, fand eine wichtige Investition statt. Seit 2015 gehört zur Feinbäckerei Weber auch ein Café. Stammkundschaft aufgebaut Doch der Verkauf der feinen Backwaren erfolgte damals nicht nur im Ladengeschäft. Charles Weber war fast täglich mit Ross und Wagen in den Strassen von Birsfelden und der näheren Umgebung anzutreffen. Mit solchen Heimlieferungen und dem spontanen Strassenverkauf sicherte sich die Feinbäckerei Weber eine dankbare Stammkundschaft. Hundert Jahre nach der Gründung wurde der Traditionsbetrieb an den jüngeren Sohn von Charles, Peter Weber-Schneiter, übergeben. Zusammen mit seiner Frau Vreni und seiner Schwester Doris Weber, die während vieler Jahre das Ladengeschäft betreute, führte er das Geschäft erfolgreich ins 21. Jahrhundert. Der Übergang von der vierten zur fünften Generation fand nicht so reibungslos statt, wie das bisher der Fall war. Der Sohn von Peter Weber erlernte zwar den Bäckerberuf, orientierte sich dann beruflich aber anders. Und die beiden Töchter beschritten völlig branchenfremde Wege. Zur Weiterführung des Traditionsbetriebs musste deshalb zunächst nach einer externen Lösung gesucht werden. Quereinsteiger übernehmen Im Prozess der Nachfolgeregelung, der auch immer wieder in der Familie diskutiert wurde, begannen sich Tochter Ka thrin, gelernte medizinische Praxisassistentin, und ihr Ehemann René Stalder, studierter Ingenieur Agro nom ETH, ernsthaft zu überlegen, in das Familienunternehmen einzusteigen Seit 2008 arbeiten beide im Betrieb mit, und Schwiegersohn René absolvierte verschiedene Kurse an der Fachschule Richemont in Luzern. Vor sechs Jahren übernahmen beide als 5. Generation die Feinbäckerei Weber AG. Im Sommer 2015 bauten sie den Verkaufsladen komplett um und erweiterten ihn mit einem Café, das sich inzwischen als beliebter Birsfelder Treffpunkt etabliert hat. Marcel W. Buess Firmengründer Jakob Weber-Scharff vor seiner 1882 eröffneten Bäckerei. FOTOS ZVG 1982 übernahm mit Vreni und Peter Weber-Schneiter die vierte Generation. Hinter der Tür steht ihre Tochter Kathrin. In den 1960er-Jahren lieferte die Bäckerei Weber noch mit Ross und Wagen aus. Gegründet: 1882 Anzahl Mitarbeitende: 22 Anzahl Lernende: • 3 Bäcker-Konditor-Confiseure EFZ Mitglied von Gewerbeverein Birsfelden Der Standpunkt stellt in einer Serie die ältesten Mitgliedsbetriebe der Baselbieter Gewerbeund Industrievereine vor. Als Nächstes erscheint: Metzgerei Jenzer, Arlesheim, gegründet 1898, Mitglied des Arlesheimer Gewerbe- und Industrievereins AGIV. LINKS www.weber-beck.ch INTERVIEW – Bereits ihre Vorgänger hätten grossen Wert auf qualitativ hochstehende Produkte gelegt, sagen René und Kathrin Stalder- Weber, die mit der Feinbäckerei Weber in Birsfelden eine 135 Jahre alte Familientradition weiterführen. Sie verwendeten nur die besten Zutaten aus der Region. «Unsere Kunden schätzen die Qualität und die Frische unserer Waren» Dass René und Kathrin Stalder-Weber eine 135 Jahre alte Familientradition als Quereinsteiger weiterführen, merkt man im Gespräch mit ihnen nicht. Sie setzen mit Leib und Seele das Bäckerhandwerk um, entwickeln dabei innovative Ideen und schreiben so eine beeindruckende Erfolgsgeschichte weiter. Standpunkt: Herr Stalder, welche Philosophie liegt dem Erfolg Ihres Traditionsbetriebs zugrunde? • René Stalder-Weber: Bereits unsere Vorgänger haben grossen Wert auf qualitativ hochstehende Produkte gelegt. In dieser Tradition stellen wir in unserer Backstube rund 300 unterschiedliche Köstlichkeiten her. Unsere Kunden schätzen die Frische Kathrin und René Stalder-Weber führen die Feinbäckerei Weber in Birsfelden in der fünften Generation. FOTO MWB unserer Backwaren. Dazu verwenden wir nur die besten Zutaten. Milch, Eier, Fleisch, Früchte und Gemüse beziehen wir alles aus der Region. Und zu guter Letzt steckt in unseren Produkten immer noch sehr viel Handarbeit und die Liebe zum Detail. Was sind Ihre Spezialitäten? • René Stalder-Weber: Wir sind weitum bekannt für unsere feinen Silserli. Aber da sind bei spielsweise auch «Webers Mandelstänge li», die wir heute noch nach einem Rezept von Urgrossvater Jacques Weber herstellen. Auch unsere beliebten Brunsli, Fasten wähen und Basler Läckerli produzie ren wir nach altbewährten Rezepten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Als Mitglied der Creaback-Gruppe beschreiten Sie auch neue Wege. • René Stalder-Weber: Das ist richtig. Diese Gruppe besteht aus acht kreativen Schweizer Bäckereien – wir sind der einzige Betrieb in unserer Region. Regelmässig findet ein inspirierender fachlicher und betriebswirtschaftlicher Erfahrungsaustausch statt. Dabei werden auch neue Produkte entwickelt – zum Beispiel das Brügeli-Brot. Dieses knusprige Brot mit seinem während 48 Stunden gereiften Teig ist einzigartig und erweist sich bei allen Creabäckern seit Jahren als absoluter Renner. Frau Stalder, wie viele Mitarbeitende beschäftigt der Betrieb? • Kathrin Stalder-Weber: Aktuell sind es 22 Personen. Dazu gehören drei Lernende im Backstuben-Team. Neben dem Wohlergehen unserer Mitarbeitenden liegt uns auch die Ausbildung des beruflichen Nachwuchses sehr am Herzen. In den vergangenen Jahren haben in unserem Betrieb mehr als 15 Lehrlinge das eidgenössische Fähigkeitszeugnis erlangt. Wir sind stolz darauf, dass in unserem Betrieb sehr viele langjährige Mitarbeitende tätig sind. Wird es einmal eine sechste Generation geben, welche die Familientradition weiterführt? • Kathrin Stalder-Weber: Das ist eine gute Frage. Wir sind eine junge Familie. Unsere drei Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren wachsen ganz natürlich mit dem Betrieb auf. Er gehört zu ihrem Alltag. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Interview: Marcel W. Buess

KMU-ORGANISATIONEN Haus der Wirtschaft -– Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie 7. April 2017 – Schweizerische Gewerbezeitung BL 11 GÄRTNERMEISTER Gärtnermeister beider Basel planen ein Ausbildungszentrum in Liestal. Gärtner wollen zentral ausbilden Felix Werner, Geschäftsführer der Gärtnermeister beider Basel (links), und deren Präsident, e. Landrat Thomas Schulte. FOTO MWB Analog zu anderen Branchenverbänden wollen auch die Gärtnermeister beider Basel (GmbB) die Ausbildung ihrer Lernenden an einem zentralen Ort durchführen und dazu ein eigenes regionales Berufsbildungszentrum betreiben. Heute verteilt sich die Ausbildung auf verschiedene, über die Region verteilte Standorte. Im vergangenen Jubiläumsjahr – der Verband feierte sein 125-jähriges Bestehen – wurde das bereits seit Längerem bestehende Projekt konsequent vorangetrieben. Verbandschef Thomas Schulte konnte seinen Berufskolleginnen und -kollegen an der Generalversammlung vom vergangenen 23. März im Hotel Bienenberg ob Liestal eine konkrete Umsetzungsmöglichkeit aufzeigen: Der Kanton Baselland besitzt an der Hammerstrasse in Liestal ein Grundstück, das er dem Verband zu marktüblichen Konditionen abgeben würde. Die dort zur Verfügung stehende Fläche von rund 5300 Quadratmetern böte genügend Reserven. Schulte schätzt den Eigenbedarf auf maximal 4000 Quadratmeter. Das Grundstück könnte entweder gekauft oder im Baurecht genutzt werden. Projektierungskredit genehmigt Nach eingehender Diskussion ermächtigten die Verbandsmitglieder ihren Vorstand, dieses Vorhaben zügig zu konkretisieren. Sie sprachen dafür im Rahmen des Budgets 2017 einen Projektierungskredit von 40 000 Franken. Zudem gaben die Gärtnermeister der Kaufvariante den Vorzug. Laut einer vorläufigen Grobschätzung würden sich in diesem Fall die Kosten, welche der Verband nach Abzug der kantonalen Beteiligung laut Berufsbildungsgesetz noch selber tragen müsste, auf rund drei Millionen Franken belaufen. In einem ersten Schritt wird der Verband nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Sollte diese positiv ausfallen, würde schliesslich ein konkretes Bauprojekt erstellt und die Finanzierung in Angriff genommen. Intensive Öffentlichkeitsarbeit Seit April 2016 strahlt Radio Basilisk in Zusammenarbeit mit den Gärtnermeistern beider Basel im Zweiwochenrhytmus einen Gartentipp aus. Laut Luzius Gschwind, dem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Vorstandsmitglied, stossen die saisonal aktuellen Gartenthemen auf eine sehr gute Hörerresonanz. Der Verband will mit dieser Sendereihe weiterfahren, was von der Generalversammlung einstimmig bewilligt wurde. Ab Frühjahr 2018 soll zudem eine monatliche Gartensendung im Regionalfernsehsender Telebasel ausgestrahlt werden. Auch für dieses Projekt konnte Gschwind seine Berufskollegen überzeugen. Benötigt werden zehn Mitgliedsfirmen, die sich an dieser Sendereihe beteiligen. Teilnahme an der Berufsschau 2017 Sodann wird der Verband an der von der Wirtschaftskammer Baselland in Zusammenarbeit mit dem Kanton Baselland organisierten Berufsschau teilnehmen. Diese findet vom 25. bis 29. Oktober dieses Jahres auf dem Frenken bündtenareal in Liestal statt. Die Berufsschau soll einen praxisbezogenen Einblick in die Anforderungsprofile der einzelnen Berufsarten bieten. Bisher haben bereits 137 Aussteller für 72 Standeinheiten ihre Teilnahme verbindlich zugesagt. Marcel W. Buess DACH UND WAND BASELLAND – Die Teilnehmenden des Studiengangs Unternehmens führung KMU CAS haben ihren Abschluss gefeiert. Der Lehrgang fand zum fünften Mal statt. Offene Türen für fünf Berufe Am 3. Mai führt Gebäude hülle Schweiz, der Verband Schweizer Gebäudehüllen-Unternehmen, einen Praxistag durch, an dem sich Schulabgängerinnen und -abgänger über die fünf Berufe Abdichter, Dachdecker, Fassadenbauer, Gerüstbauer und Storen monteur informieren können. Betriebe in der ganzen Schweiz werden ihre Türen öffnen und interessierten Schülerinnen und Schülern einen Einblick in den Berufsalltag gewähren. Nikos Karathanasis, Geschäftsführer des schweizerischen Dachverbands, orientierte an der Generalversammlung von Dach und Wand Baselland (VDWBL) über die Aktion und ermunterte die Baselbieter Verbandsmitglieder, aktiv daran teilzunehmen. Mit Blick auf die «Energiestrategie 2050» würden die Anforderungen an die Branche laufend wachsen, sagte Nikos Karathanasis am vergangenen 24. März im Hotel Bad Eptingen. Gebäudehülle Schweiz und die Kantonalverbände müssten sich deshalb von reinen Arbeitgeberverbänden zu Fachverbänden mit umfassenden Kompetenzen entwickeln. Dies bedinge im Weiteren auch eine breite Vernetzung mit verwandten Branchen. Verbandsleitung wieder gewählt Die ordentlichen GV-Geschäfte wurden von Landrat Matthias Ritter, Präsident VDWBL, wie gewohnt speditiv abgewickelt. Dazu gehörte auch die reibungslose Wiederwahl der bisherigen Verbandsleitung, welche von Tagespräsident Andreas Bergamini durchgeführt wurde. In seinem Jahresbericht äusserte sich Verbandspräsident Ritter ausdrücklich zufrieden über die Wiedereinführung der traditionellen Berufsbezeichnung «Dachdecker». Er hätte sich mit dem Begriff «Polybauer» nie anfreunden können. Es sei wichtig, dass sich die Leute etwas Konkretes unter einer Berufsbezeichnung vorstellen könnten, betonte er. Die Versammlung bestimmte eine fünfköpfige Arbeitsgruppe, welche die Präsentation des RATGEBER RECHT – Die Neugestaltung der Rathausstrasse in Liestal bringt Lärm und Staub ins Stedtli. Es stellen sich auch mietrechtliche Fragen wie der Anspruch auf Mietzinsreduktion oder auf Schadenersatz. Vermieter im Stedtli trifft kein Verschulden Die Strassensanierung im Liestaler Stedtli hat begonnen und wird bis im kommenden Dezember andauern. Bereits im Vorfeld haben die Mieter wegen der Bauarbeiten eine erhöhte Lärmbelastung, Staubverschmutzungen, Behinderungen sowie Umsatzeinbussen durch das Ausbleiben der Kundschaft befürchtet. Welche mietrechtlichen Ansprüche können Mieter nun bei Bauarbeiten geltend machen? Herabsetzung des Mietzinses Wird der Gebrauch einer Mietsache durch einen Mangel beeinträchtigt oder vermindert, kann der Mieter eine entsprechende Herabsetzung des Mietzinses ab dem Zeitpunkt verlangen, an dem der Vermieter vom Mangel Kenntnis hat, bis zur Behebung desselben (Art. 259d OR). Ein Verschulden des Vermieters bildet keine Voraussetzung für den Herabsetzungsanspruch. Eine Mietzinsreduktion kann auch verlangt werden, wenn es dem Vermieter gar nicht möglich ist, den Mangel zu beheben. Immissionen von einem benachbarten Grundstück (z.B. durch VDWBL-Präsident und Landrat Matthias Ritter (rechts) und Verbandssekretär Kaspar Mosimann. Verbands an der diesjährigen Berufsschau in Liestal vorbereiten wird. AMKB anstelle von ZAK und ZPK Landrat Markus Meier, VDWBL-Sekretär und Stv. Direktor der Wirtschaftskammer, orientierte die Mitglieder über die Neuorganisation der Schwarzarbeits- und GAV-Kontrollen im Baselbieter Bau gewerbe. In Abstimmung mit dem Regierungsrat hätten die Sozialpartner einen neuen, paritätisch besetzten «Verein für die Arbeitsmarktkontrolle für das Baugewerbe, AMKB» gegründet. Gründungsmitglieder seien der Gewerkschaftsbund und die Wirtschaftskammer. Die AMKB übernehme die Aufgaben der bisherigen Vollzugsorgane ZAK und ZPK. Sie werde über eigene personelle, räumliche und technische Infrastrukturen verfügen. Marcel W. Buess Alexander Heinzelmann, Rechtsanwalt, Legal-Team Wirtschaftskammer. eine Bau stelle), stellen mietrechtlich einen solchen Mangel dar. Bei übermässigem Lärm oder bei grosser Verschmutzung hat der Mieter Anspruch auf eine Mietzinsreduktion während der Bauphase. Die Höhe der Reduktion ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Grundsätzlich ist sie Ermessenssache. Als Orientierung dient die Rechtsprechung. In vergangenen Fällen betrugen die Nachlässe zwischen 10 und 25 Prozent des Nettomietzinses. Wobei die jeweiligen Bauphasen, die damit verbundenen, variierenden Immissionen, und auch die Arbeitszeiten bei der Reduktion mitberücksichtigt werden. Durch die Bauarbeiten und die damit verbundenen Behinderungen auf den Zufahrten befürchten die Geschäftsinhaber im Stedtli Umsatz einbussen. Von der Haftung befreien Hat der Mieter wegen eines Mangels an der Mietsache einen Schaden erlitten, muss ihm der Vermieter Schaden ersatz leisten. Es sei denn, der Vermieter kann beweisen, dass ihn kein Verschulden trifft (Art. 259e OR). Er kann sich von der Haftung befreien, wenn er nachweist, dass er keine Möglichkeit hatte, den Mangel zu beseitigen. Die Sanierung der Rathausstrasse wurde von der Stadt Liestal beschlossen und umgesetzt, sodass den Vermietern kein Verschulden an allfälligen Umsatz einbussen angelastet werden kann. Die Mieter können somit keine Schaden ersatzforderungen für einen entgangenen Gewinn oder für andere entstandene Schäden stellen. Auch eine Mietzinsreduktion muss vom Mieter geltend gemacht werden. Der Vermieter muss nicht von sich aus aktiv werden. Um sich als Vermieter auf solche Begehren vorzubereiten, empfiehlt es sich, ein Baustellen protokoll zu führen. Dieses hält die vorgenommenen Bauarbeiten und die damit verbundenen Immissionen fest. Grundsätzlich ist es sinnvoller, das Gespräch mit den Mietern betreffend einer Mietzinsreduktion nach Abschluss der Bauarbeiten zu führen, da zu diesem Zeitpunkt die gesamte Dauer sowie die Intensität der Bauarbeiten abschliessend beurteilt werden können. LEGAL-TEAM FOTOS MWB Nikos Karathanasis, Geschäftsführer von Gebäudehülle Schweiz, informiert über den Praxistag für Schulabgängerinnen und Schulabgänger. FOTO ZVG Rechtsanwalt Alexander Heinzel mann ist Mitglied des Legal-Teams der Wirtschaftskammer Baselland. Das Legal-Team steht den Mitgliedern der Wirtschaftskammer für Auskünfte zur Verfügung. Es ist erreichbar unter der Telefonnummer 061 927 66 70 oder via E-Mail an dessen Leiterin, Fürsprecherin Barbara Gfeller: b.gfeller@kmu.org.

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