Aufrufe
vor 5 Jahren

Innovation 2017

  • Text
  • Innovation
  • Swiss
  • Finalist
  • Unternehmen
  • Schweizer
  • Digitalisierung
  • Zeit
  • Braucht
  • Christoph
  • Idee
Innovation – die Zeitungsbeilage zur Swiss Innovation Challenge 2017 im handlichen Tabloidformat

10 SWISS INNOVATION

10 SWISS INNOVATION CHALLENGE «Ich begleite gerne Initiativen, die Unternehmertum fördern» Jan Fülscher spricht über seine Erfahrungen als Coach an der «Swiss Innovation Challenge». Die meisten Coachees, mit denen er arbeiten dürfe, seien motiviert und erfolgsorientiert. Herr Fülscher, was ist Ihre persönliche Motivation für das Engagement im Rahmen der «Swiss Innovation Challenge»? Wir sind an ein Arbeitsumfeld gewöhnt, das recht unkompliziert ist und uns klar definierte Stellen zu meist recht bequemen Bedingungen anbietet. Das wird sich meines Erachtens ziemlich ändern. Ich denke darum, dass möglichst viele Menschen die Erfahrung machen sollen, ihr eigenes Projekt anzufangen und durchzuziehen. Darum begleite ich gerne Initiativen, welche die Selbständigkeit und das Unternehmertum fördern und finde die Swiss Innovation Challenge diesbezüglich eine tolle Sache. «Das Potential einer Idee ist nur ein Faktor von vielen auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmen.» Welches sind die Hauptbedürfnisse der Teilnehmenden in Ihren Coachings? Welches sind die häufigsten Fragen, die besprochen werden? Häufig wünschen sich meine Coachees Unterstützung beim Weg von der Idee zur erfolgreichen Umsetzung. Mein Coaching-Ansatz liegt dabei im Entwickeln von Möglichkeiten zur erfolgreichen Umsetzung – das umfasst dann natürlich auch den Einbezug von externen Finanzierungsquellen wie Business Angels oder Stiftungen. Viele Coachees entwickeln im Rahmen unserer Sitzungen dann auch weitere Umsetzungsvarianten, die ihnen neue Handlungsoptionen auftun und nicht selten schneller zum Erfolg führen. Wie schätzen Sie das Potential der Ideen ein? Dazu möchte ich etwas vorausschicken: Ich bin ja schon einige Jahre im Innovations- und Start up- Umfeld unterwegs. Dabei habe ich gelernt, dass das Potential einer Idee nur ein Faktor von vielen auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmen ist. Häufig ändern sich die Ideen dann auch im Kon- Lic. oec. publ. Jan Fülscher gründete sein erstes Start-up bereits mit 22 Jahren. Seitdem hat er seine Erfahrungen in rund 15 Jungunternehmen als VR, Coach oder Aktionär eingebracht. Im Rahmen der «Swiss Innovation Challenge» ist er als Dozent zum Thema Finanzierung und als Coach tätig. Jan Fülscher ist Geschäftsleiter des Investorennetzwerks Business Angels Schweiz und Co-Initiant des Swiss ICT Investor Club, einem weiteren Investorennetzwerk. Er hält Lehraufträge an der Universität Zürich, der Universität Bern, der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und an der Berner Fachhochschule. Darüber hinaus ist Jan Fülscher Gastdozent an der Hochschule Luzern und Referent und Coach beim VENTURE-Businessplan-Wettbewerb und amtet als Initiant/Beirat/Begleiter bei diversen Startup-Projekten, u.a. dem Startup Weekend Creative Business oder dem Youngfounders-Netzwerk. takt mit den Kunden. Das finde ich gut, und das muss auch so sein. Mindestens so wichtig, oder vielleicht viel wichtiger, ist das Potential der Person, welche die Idee hat: Kann die Unternehmerin / der Unternehmer dieses Ding (oder ein anderes) zum Erfolg bringen? Wie sieht es diesbezüglich bei der «Swiss Innovation Challenge» aus? Bei den Projekten, mit denen ich bei der Swiss Innovation Challenge zu tun habe, sehe ich diesbezüglich häufig eine solide Basis: Der Unternehmer oder die Unternehmerin haben einen Marktmangel erkannt und er oder sie hat eine Lösung entwickelt, um diesen Mangel zu beheben. Das scheint mir meistens recht klar analysiert und überlegt zu sein. Zudem sind die meisten Coachees, mit denen ich arbeiten darf, motiviert und erfolgsorientiert, so dass wir auf einem hohen Niveau arbeiten können und schnell vorwärts kommen. Das macht Spass. Ergeben die Gespräche auch für Sie als Berater, Coach und Business Angel einen Mehrwert? Coaching-Sessions haben fast immer zwei Aspekte: Einerseits Wissensvermittlung – Ziel dabei

SWISS INNOVATION CHALLENGE ist es, den Coachees weitere Optionen und Instrumente in die Hand zu geben. Für mich aber sehr spannend ist andererseits der Prozess, welchen Coachees durchmachen: Wenn man die vielen Möglichkeiten miteinander diskutiert und in konkrete Handlungsoptionen übersetzt und wenn sich daraus sogar neue Wege des Markteintritts ergeben, so finde ich das auch für mich sehr befriedigend. Und manchmal entwickelt sich aus einem Coaching auch eine langfristige Zusammenarbeit, was mich natürlich sehr freut. COACHING 11 «Erfolg entsteht, wenn unbedingter Umsetzungswille auf ein interessantes Marktpotential angewendet wird.» Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Punkte für die erfolgreiche Umsetzung einer innovativen Idee? Erfolg entsteht, wenn unbedingter Umsetzungswille auf ein interessantes Marktpotential angewendet wird. Es braucht also zwei Aspekte: Erstens ein interessantes Marktpotential und zweitens die Fähigkeit der Unternehmerin, des Unternehmers, dieses Potential mit Hilfe einer Lösung zu realisieren. Dabei ist ein hoher Grad an Innovation nicht immer nützlich, denn häufig erschwert dies die Umsetzung und erfordert dann umso mehr Einsatz und Fähigkeiten der Unternehmer. Um als Unternehmer das Marktpotential zu realisieren, braucht es vielerlei Ressourcen: Soziale Fähigkeiten, ein solides Fachwissen in der Branche, Beziehungen zu anderen Marktteilnehmern, Kontakte zu möglichen Kunden und Lieferanten. Es braucht je nachdem auch Geld, um die Zeit bis zum Erfolg zu überbrücken. «Es braucht Geduld und Hartnäckigkeit. Es braucht die Fähigkeit zur Reflexion, um Erfolge und Misserfolge richtig einordnen zu können.» Es braucht Geduld und Hartnäckigkeit. Es braucht die Fähigkeit zur Reflexion, um Erfolge und Misserfolge richtig einordnen zu können. Letztlich kann man sich all diese Faktoren auch aneignen – mehr oder weniger direkt und mehr oder weniger effizient. Was es also fundamental braucht, um als Unternehmerin oder Unternehmer erfolgreich zu sein: Den Willen und die Fähigkeit zu lernen, und ziemlich viel Hartnäckigkeit. www.janfuelscher.ch Sie leiten die Swiss Innovation Challenge: Geschäftsstellenleiter Stefan Philippi, Rolf-Dieter Reineke, fachlich-wissenschaftlicher Leiter des Wettbewerbs, und Hans Verkuil, Leiter des Instituts für Unternehmensführung an der Hochschule für Wirtschaft FHNW und Jury-Präsident «Swiss Innovation Challenge» (von oben nach unten).

Standpunkt der Wirtschaft